Elbe-Labe-Liga - Ein grenzübergreifendes Projekt

  • Hallo Forum,

    Hier ist ja im Forum in letzter Zeit diskutiert worden, wie man im Jugendbereich einen leistungsorientierten Ligabetrieb aufbauen kann.

    In Sachsen und Tschechien haben sich dafür Vereine zusammengefunden, welche zunächst im männlichen D- und C-Jugendbereich gemeinsam Turniere spielen, abseits des vom Handballverbandes organisiertem Ligabetrieb. Dabei ist ein Kriterium, dass die Mannschaft in der höchsten Liga spielt (in Sachsen die Sachsenliga). Es ist geplant, dass sich die Mannschaften vier Mal im Jahr pro Altersklasse treffen und ein Turnier mit acht Teams Jeder gegen Jeden bei 15 Minuten Spielzeit ausspielen.
    Bleibt abzuwarten, wie groß dann dort die Leistungsunterschiede an den Spieltagen sind und ob es eine Lösung sein kann, um die Besten zu fördern. Aber es ist ein Ansatz, um Ergebnisse von 40:4 vorzubeugen, dass man die stärksten gegeneinander antreten lässt. Außerdem finde ich, ist dies auch so ein schönes grenzübergreifendes Projekt.

    Hier der Link zur Internetseite für alle Interessierten:

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  • Leistungsorientierter Ligabetrieb in der D-Jugend. Da sind dann wieder schwachsinnige Eltern unterwegs die meinen, Ihre Kinder wären die nächsten Pascal Hens von morgen.

    In der D-Jugend sind Kinder körperlich noch nicht so entwickelt, das ein leistungsorientierter Mannschaftssport wie Handball trainiert werden sollte. Nicht umsonst gibt es das Jugendkonzept des DHB.

    Wenn man die besten fördern will, dann kan man wie in anderen Bezirken und Vebänden auch Auswahlteams in den Bezirken bilden und diese im Rahmen des Jugenkonzepts des DHB trainieren und gegen nadere Bezirke antreten lassen. Muss man doch nichts neu erfinden.

  • Frank

    Das Problem ist, dass die Kinder nichts lernen, wenn sie die Gegner mit 30:1 abfertigen.
    Und sie dann nicht in der Lage sind einen Rückstand zu drehen, einfach weil sie das gar nicht kennen.

    Klar könnte man das anders regeln, aber die Möglichkeit einfach auf gleichstarke bzw. stärkere Gegner zu treffen und diese Erfahrungen zu sammeln ist auch wichtig.

    Wir hatten das mal in der D-Jugend; die Kids hatten die Kreismeisterschaft mal wieder haushoch gewonnen, haben bei der Landesmeisterschaft aber den 1. Gegner nicht ernst genommen...und haushoch verloren, ob er bezwingbar gewesen wäre.
    Und es ist nicht schön für die Kids solch eine Erfahrung erst bei der Landesmeisterschaft zu machen.

    Danach wurde begonnen mehr Turniere zu spielen um solche Situationen zu vermeiden.

    Sophie

  • Also ich verstehe nicht, inwiefern leistungsorientiertes Training und leistungsorientierter Spielbetrieb sich mit der Basisschulung (und für die weit entwickelten Jungs mit dem Grundlagentraining) der Rahmentrainingskonzeption nicht verträgt in der D-Jugend.

    Auch warum Kinder körperlich noch nicht weit genug entwickelt sein sollten, verstehe ich nicht. Das ist eine steile These. Sie treffen ja endlich mal auf Jungs, welche ebenfalls in ihren Regionen die hervorzuhebenden Spieler sind. Die Besten gegen die Besten spielen zu lassen halte ich für viel hilfreicher, als dass die Besten jede Woche aufs Neue, irgendwelche Anfänger vernaschen. Davon profitiert weder der Gute, noch der Anfänger.

    Auf welches Jugendkonzept des DHB beziehst du dich?

    Auf der Internetseite der Elbe-Labe-Liga steht eindeutig, dass die Liga als Unterstützung für die Entwicklung der Auswahlspieler Sorge tragen will.
    Da in Sachsen in der D-Jugend die Bezirksauswahlen gebildet werden, aus welchen dann in der C-Jugend die Landesauswahl gebildet wird, ist das kein Widerspruch, sondern eine Ergänzung.

  • Und wer hindert denn die Bezirke daran, Turniere von Bezirksauswahlen zu organisieren. Dann bekommen die Kinder die von euch geforderten gleich starken Gegner, können aber in Ihrem Mannschaftsverbund bleiben.

    Welches Konzept ich meine? Alleine diese Frage disqualifiziert dich in meinen Augen als Trainer im Kinderhandball. Aber vielleicht helfen dir die Links weiter.

    https://dhb.de/jugend/kinderh…aszination.html

    https://dhb.de/jugend/kinderh…rstaendnis.html

    Durchführungsbestimmungen

    Auch die Ausrichtung der Elbe-Labe-Liga ist in meinen Augen fragwürdig, können doch diese Anforderungen

    Im Spieljahr 2018 werden jeweils vier tschechische und sächsische Jugendmannschaften aus den höchsten Landesligen in den Altersklassen der C- Jugend und D- Jugend gegeneinander antreten

    normalerweise von Mannschaften aus Deutschland nicht erfüllt werden. Oder habe ich irgend wie verpasst dass wir in Deutschland im D-Jugend und C-Jugend Bereich eine Landesliga haben. In der D-Jugend haben wir meines Wissens gar keinen Spielbetrieb über den Bezirk hinaus und bei der C-Jugend hört es mit Oberliga auf. Auich gibt die Satzung des DHB eine solchen Länderübergreifenden Spielbetrieb meines Wissens nicht her.

    Und wie ist die medizinische Betreuung der Kinder in den Vereinen geregelt. Welche Ausbildung haben die Trainer? Denn ein verantwortungsbewusster Trainer im Kinderhandball wird eine Kindermannschaft und davon reden wir bei einer D-Jugend nicht leistungsorientiert trainieren.

    Und was soll das System dem deutschen Handball bringen. Wenn ich mir die aktuelle Leistungsdichte, die Masse der Spieler die zur Auswahl stehen und auch den Altersdurchschnitt der Nationalmannschaft ansehe ist wohl in der Vergangenheit bei der Ausbildung im Jugendhandball einiges richtig gewesen.

    Für mich nach wie vor ein Projekt überergeiziger Trainer und Eltern. Die armen Kinder.

    Einmal editiert, zuletzt von frank1706 (12. Januar 2018 um 23:30)

  • frank1706

    Keine Angst. Durchführungsbestimmungen, Rahmentrainingskonzeption und die Pädagogischen Leitlinien des DHB sind mir bekannt.
    Ich dachte, du beziehst dich mit Jugendkonzept des DHB auf etwas, was mir vielleicht entgangen ist.
    Übrigens nur kurz zur Info: In Sachsen steht in den Durchführungsbestimmungen für die D-Jugendsachsenliga, dass in der 1.Halbzeit eine 1:5-Abwehr gespielt werden muss. Da darf man keine Manndeckung spielen. Das ging sogar soweit, dass ich schon in Auswärtsspielen von den Schiedsrichtern angehalten wurde, meine Abwehr zurückzuziehen. Da habe ich eine 1:5-Deckung spielen lassen, welche bei 16 Metern anfängt abzuwehren und sollte sie schön zurück an den Neuner stellen, damit der Gegner seine festen Spielzüge machen kann. Da hat in der Auswärtshalle niemand verstanden, dass eine 1:5-Abwehr nicht an den Neuner gebunden ist. Die haben alles, was weiter heraustritt gleich als Manndeckung angesehen. Warum die Manndeckung nur in der zweiten Halbzeit erlaubt sein sollte, verstehe ich auch nicht.
    Ich glaube, wir haben unterschiedliche Ansichten, was leistungsbezogen bedeutet. Für mich heißt dass keineswegs ergebnisbezogen. Natürlich bekommen bei mir auch alle Jungs möglichst viele Spielanteile auf möglichst unterschiedlichen Positionen.
    Leistungsbezogen trainieren bedeutet für mich in der D-Jugend, dass man mit einem klaren Konzept agiert. Das heißt für mich im Training, dass im koordinativen Teil unter anderem auch Bodenturnen und das Erlernen des Lauf-ABC ansteht. Dann nimmt noch der Handball-Üben-Teil und der Handball-Spielen-Teil einen großen Platz im Training ein. Ziel über die Saison gesehen ist die individuelle Weiterentwicklung und nicht irgendein Tabellenplatz. Hauptantrieb für die Weiterentwicklung ist dabei die Eigenmotivation und Freude der Jungs im Training. Nicht dass ich dir ein Bild des Schleifers im Kinderhandball vermitteln will. Wie definierst du leistungsbezogen im Kinderhandball für dich? Was sind deine Befürchtungen?

    Und in Sachsen gibt es eine eingleisige D- und eine C-Jugendsachsenliga. Dies gibt es zumindest in Ostdeutschland in einigen Bundesländern. Die ostdeutschen Bundesländer und Berlin spielen übrigens alle einen Landesmeister und Vizemeister bereits in der D-Jugend aus, da sich diese Teams alle zu einer Ostdeutschen Bestenermittlung treffen.

    Die Trainer der deutschen Vereine haben alle mindestens eine C-Lizenz.

    Warum das jetzt unbedingt über Bezirksauswahlen laufen soll verstehe ich nicht. Was ist falsch daran, dass Vereine sich gleichstarke Gegner organisieren?

    Und was soll das dem deutschen Handball bringen? Ja, es ist vieles gut, wenn man die aktuelle Jugend betrachtet. Aber auf den Lorbeeren ausruhen und hoffen, dass die anderen Nationen schlafen ist für mich auch nicht der richtige Weg. Und selbst wenn da jetzt keine Nationalspieler entstehen, dann hat man immer noch den kulturellen Austausch, vielleicht ein paar internationale Kontakte oder gar Freunde und einige bereichernde Erfahrungen.
    Da gehen ja nicht die Jungs von sieben Mannschaften heulend und todtraurig nach Hause und nur der Sieger darf Lachen.
    Die ersten internationalen Spiele und Turniere sind für die Kinder übrigens immer etwas ganz Besonderes. Das ist einfach mal etwas anderes, als gegen den Nachbarverein das fünfte Mal in einem Jahr zu spielen.

    Für mich ein tolles Projekt und die Kinder welche daran teilnehmen dürfen, werden sich freuen.

  • Und in Sachsen gibt es eine eingleisige D- und eine C-Jugendsachsenliga. Dies gibt es zumindest in Ostdeutschland in einigen Bundesländern. Die ostdeutschen Bundesländer und Berlin spielen übrigens alle einen Landesmeister und Vizemeister bereits in der D-Jugend aus, da sich diese Teams alle zu einer Ostdeutschen Bestenermittlung treffen.

    Und das müsste doch eigentlich das erste sein, was Ihr verweigert. Zumindest wenn man sich an das Jugendkonzept des DHB hält. In diesem sind Landesmeisterschaften für die D-Jugend untersagt.

    Zu deiner Art das Trainings gibt es nichts ergänzend hinzuzufügen. Nur passt zu dieser Art des Trainings nicht das Wort Leistungsbezogen. Und die Teilnahme an einer Runde mit Ausländischen Mannschaften die eine andere Ausrichtung im Handball und welche nicht verpflichtend offensive Ausrichtungen spielen, passt auch nicht zu deinem Trainingskonzept. Konzepte im Training gehören dazu. Diese dürfen aber nicht nur eine Mannschaft betreffen sondern müssen im Verein ausgerichtet sein. Das geht dann bei den Minis los und geht bis in die A-Jugend, aussgerichtet an den Vorgaben des DHB.

    Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass in Sachsen Landesweit in der D-Jugend C-Lizenz Trainer zum Einsatz kommen. Das lässt sich relativ einfach aus deiner Anmerkung schließen, dass du in deiner Liga ein Problem damit hast, offensive fallende Manndeckung ab 15-16m vor dem Tor zu spielen, sollten doch lizenzierte Trainer das Konzept des DHB kennen und entsprechend spielen lassen.

    Immerhin steht im Jugendkonzept des DHB für die D-Jugend "Die Abwehrspieler sollen sich spätestens auf Höhe der Wechselmarke im eigenen Halbfeld ihrem jeweiligen Gegenspieler zuordnen"

    Deshalb sollte in allen Ligen der D-Jugend deine beschriebene Abwehr ab 15-16m bekannt sein und selbstverständlich auch angewendet werden können

    Ich bleibe bei meinem Glauben, dass in deiner Liga das Jugendkonzept des DHB eher unbekannt ist.

  • Immerhin steht im Jugendkonzept des DHB für die D-Jugend "Die Abwehrspieler sollen sich spätestens auf Höhe der Wechselmarke im eigenen Halbfeld ihrem jeweiligen Gegenspieler zuordnen"

    Deshalb sollte in allen Ligen der D-Jugend deine beschriebene Abwehr ab 15-16m bekannt sein und selbstverständlich auch angewendet werden können

    Ich bleibe bei meinem Glauben, dass in deiner Liga das Jugendkonzept des DHB eher unbekannt ist.

    Ich lese das hier wettkampfstruktur_offiziell.pdf auf Seite 5 Punkt 4 aber ein bisschen anders mit der Verteidigung. Da steht nur außerhalb der Freiwurflinie.

    Das Erste, was ein Kind lernt, ist gegen den Ball zu treten! Wenn es intelligent ist, nimmt es ihn später in die Hand !!!

    Die Wissenschaftler haben herausgefunden..... und sind auch wieder reingekommen :)

    Politiker sind wie Windeln, man sollte sie oft wechseln, und aus den gleichen Gründen! (Mark Twain)

  • Hi gummiball, dass die Seite des DHB grottenschlecht ist was Aktualität der Unterlagen betrifft die man finden kann, hatte ich in einem anderen Thread angeprangert. (hier: DHB Homepage )

    Aber deine Durchführungsbestimmungen finde noch nicht einmal ich auf der DHB Seite. Vielleicht habe ichüber die Suchfunktion auch einfach nicht genug Treffer abgearbeitet.

    Aber aktuell und auch der erste Treffer den man diesbezüglich auf der DHB Seite findet ist diese:

    Aktuelle Wettkampfstruktur Jugendhandball

    Das ein Konzept für 2016/17 wirklich aktueller ist als deines, darüber braucht man wohl nicht zu diskutieren. Und die Landesverbände haben diesem Konzept zugestimmt. Die einen halten sich daran, andere wie Sachsen wohl offensichtlich wie hier dargestellt nicht.Gespannt bin ich auf den Kommentar von Lernender, warum in seinem Verband doch wohl alles so anders ist als vom DHB verbindlich vorgegeben.

    Gruß Frank

  • Hallo Lernender,

    leider muss ich immer noch auf deine Antwort warten, warum in deinem Landesverband das Jugendkonzept des DHB obwohl alle Trainer mindestens C-Lizenz haben keine Umsetzung findet.
    Hast du sicher vergessen als du heute hier aktiv warst!

  • Von mir aus auch dass: Aber ich mag es nicht, wenn man hier schreibt was man alles so toll richtig macht und dann konfrontiert mit dem was alles nicht richtig ist, sich nicht mehr meldet. Wobei das auch ein Kommentar ist.

    Gruß Frank

  • Hallo,

    Meine Aussage, dass Trainer mit C-Lizenz bei den deutschen Vereinen zum Einsatz kommen, bezog sich auf die Elbe-Labe-Liga. Nicht auf die Sachsenliga.
    Wie das bei den tschechischen Vereinen ist, weiß ich nicht. Ich beziehe mich hier auf die Handballpost aus Sachsen, in der im Vorfeld der Saison 2017/2018 alle Mannschaften, welche mindestens Sachsenliga im Jugendbereich spielen, vorgestellt werden. Da wird auch die entsprechende Trainerlizenz zur Mannschaft dazu mit angegeben.
    Ich kann allerdings nicht für den Handballverband schreiben. Ich kann auch nicht für Trainer aus anderen Vereinen schreiben. Was und Wie viel sie von der Rahmentrainingskonzeption und dem Jugendkonzept wissen und umsetzen, weiß ich nicht.
    Ich habe lediglich meine Erlebnisse geschildert.

    Im Übrigen ist inzwischen der erste Spieltag der C-Jugend Geschichte. In der neuen Ballsportarena (mit der Lichtlinientechnik) wurden die Tribünen eingefahren. Und auf zwei Spielfeldern, nebeneinanderliegend, spielten die Teams dann. Ich habe, so wie ich es kenne, ein gutes C-Jugendniveau gesehen. Die Deckungsreihen bei den deutschen und tschechischen Teams spielten keine 6:0-Abwehr. Tabellenführer ist zurzeit eine Mannschaft, welche offensiv verteidigt. Da wird auch mal bis auf 18 Meter herausgetreten und die Gegenspieler werden immer wieder ins 1gg1 gezwungen. Das war eine attraktive Abwehr. Und auch so ist die Liga recht ausgeglichen. Keine Mannschaft, die jedes Spiel dominiert. Viele knappe Ergebnisse. Ich bin nun gefestigter in meiner Meinung, dass dies die Jungs weiterbringt.

  • Und in Sachsen gibt es eine eingleisige D- und eine C-Jugendsachsenliga. Dies gibt es zumindest in Ostdeutschland in einigen Bundesländern. Die ostdeutschen Bundesländer und Berlin spielen übrigens alle einen Landesmeister und Vizemeister bereits in der D-Jugend aus, da sich diese Teams alle zu einer Ostdeutschen Bestenermittlung treffen.

    Die Trainer der deutschen Vereine haben alle mindestens eine C-Lizenz.

    So weiter oben nachzulesen. Jetzt ruderst du da ganz schön zurück. Dennoch danke, dass du dann nach Posting hier und Mail reagiert hast. Ich möchte mit dir die Diskussion über den Handball in Sachsen nicht weiterführen. Jeder soll sich selbst eine Meinung bilden, wenn ein Handballverband es offensichtlich zulässt, dass seine Mannschaften in einer zweiten Liga spielen.

    Und ja, es kann die Kinder durchaus weiterbringen, das ist die eine Seite. Andererseits finde ich es schwer zu Kindern gegenüber schwer zu vermitteln, warum Mannschaften die unter dem Schirm des DHB in Ihrem Verband spielen an einem Spielbetrieb außerhalb des DHB teilnehmen. Oder ist die Elbe-Labe-Liga ein Projekt des DHB oder des Landesverbandes? Laut Spielordnung DHB dürftet Ihr dort sonst nicht Spielen.


    Das solls aber gewesen sein.

    Gruß Frank