Handball-EM 2018 - Vorrunde, Gruppe C

  • Norwegen zieht seinen Stiefel seit nun 3 Jahren einfach durch. Die können stolz sein auf ihr Team. Diese Volle-Pulle-Egal-Mentalität macht das Spiel so attraktiv und im Endeffekt auch stark. Wir sind einfach total verkrampft und verlieren den Schwung. Mit Krampf holen wir genau gar nichts, noch nicht mal die Anerkennung unseres Könnens. Weil diese Souveränität genau das Können ist.

    Die Fußballer haben es da leichter. Die sind sich ihres Könnens stets bewusst. Diese Sicherheit haben auch die französischen Handballer. Irgendjemand im Teamumfeld muss unserem Team dieses Bewusstsein wieder einhauchen. Alles andere wird Krampf.

  • Wir sind einfach total verkrampft und verlieren den Schwung. Mit Krampf holen wir genau gar nichts, noch nicht mal die Anerkennung unseres Könnens. Weil diese Souveränität genau das Können ist.

    Die Fußballer haben es da leichter. Die sind sich ihres Könnens stets bewusst. Diese Sicherheit haben auch die französischen Handballer. Irgendjemand im Teamumfeld muss unserem Team dieses Bewusstsein wieder einhauchen. Alles andere wird Krampf.

    Dagur hat das geschafft.

    Weiß auch nicht, wer "irgendjemand im Teamumfeld" sein soll.

    Das ist Aufgabe des Trainers!

  • Das "Bad Boys" hat sich tot gelaufen, ist nichts mehr als eine Floskel. Der ehemalige Kampfschrei mit seinen Emotionen ist zur Routine geworden - und so spielen sie auch.

    "Nichts ist gefährlicher als die Weltanschauung von Menschen, die die Welt nie angeschaut haben"

    Alexander v. Humboldt

    »Die schärfsten Kritiker der Elche

    waren früher selber welche« F.W. Bernstein

  • Man muss ja auch nicht immer gleich Spieler und Trainer rausschmeissen wenn was suboptimal läuft. Aber mit "einfach weiter so" bedient man eher Leute die keine Ahnung haben. Wenn es ein System gibt, dann ist das zugeschnitten auf kleinere schnellere Leute, aus der Not geboren weil er im Verein keine grosse Wahl hatte. Wir haben aber jetzt ENDLICH mehrere grosse starke Werfer, und binden die einfach nicht richtig ein. Nimmt mal einer davon den falschen Wurf sitzt er 30 Minuten oder das ganze Spiel auf der Bank. Sowas MUSS man im DHB ansprechen, nicht über die Bildzeitung aber intern. Und das muss man auch abstellen. Wir haben unterschiedliche Spielertypen, wir haben starke Spielertypen, wir müssen nicht krampfhaft ein System spielen das man mit lauter 1,60-Gartenzwergen spielt. Wir müssen nicht jeden Angriff jeden Wurf durch ein Eins-gegen-drei durch Drux, Weinhold oder Weber abschliessen. Das sah gegen Island viel besser aus, und die Frage ist *warum*. Wenn an der Stelle gearbeitet wird, prima. Wenn man stattdessen Kühn und Fäth rausschmeisst, weiter auf Wiede verzichtet, und lieber noch ein paar 1,60-Gartenzwerge sucht die sich bitte ans System halten, dann a) gute Nacht, und dann möchte ich b) keine Spiele dieser Mannschaft mehr sehen.

    Das Zauberwort heisst "Arbeit", und "gemeinsam". Nicht Prokop raus.

    2 Anmerkungen dazu:

    1)
    Ja, gegen Island sah insbesondere im Angriff vieles besser aus als es sich dann gegen Slowenien oder Mazedonien zeigte
    ABER Anno 2018 scheinen Slowenien und auch Mazedonien eben auch stärker einzuschätzen zu sein als eben Island, zumal bei einem der Kantersiege gegen Island mit Palmarsson auch noch deren absoluter Motor fehlte
    Zumal was auch noch erschwerend hinzu kommt, sind die Abwehrintensitäten: Island in der Vorbereitung vs. Slowenien und Mazedonien in den beiden Pflichtspielen
    Gefühlt war das in etwa so wie Oberliga (wir müssen alle morgen unserem eigentlichen Beruf nachgehen) vs. Champions League KO-Phase (sprich es geht um alles)
    Und da müssen wir noch nicht einmal über die "Fangquote" der Isi-Torhüter in der Vorbereitung sprechen
    Um eines klar zu sagen, ja auch ich bin der Meinung dass der deutsche Angriff sich steigern muss, aber es gibt da für mich durchaus Faktoren, die erklären warum man gegen Island noch glänzen konnte, es sich aber dann gegen Slowenien und Mazedonien ganz anders darstellte

    2)
    Dieses eher pauschalisierende "gemeinsam" ist mir auch irgendwie etwas zu vereinfachend dargestellt
    Ja, du willst weniger 1:1 sehen und dafür mehr Fokus auf unsere Shooter legen
    Denke was RR angeht, sind wir uns einig, da kann/sollte man es bei Weinhold belassen
    Wenn man von Shooter spricht denke ich auf RL als erstes an Kühn (dahinter dann Fäth und vielleicht irgendwann Weber, der ebenfalls eine Fackel im Arm hat)
    Wen aber siehst du konkret auf RM, der am ehesten in der Lage ist sich aus 1:1 Situationen raus zu halten und stattdessen dann derjenige ist, der unsere Shooter erfolgversprechend ins Spiel bringt?

  • Was passiert eigentlich, wenn es heute gegen Tschechien (nicht unwahrscheinlich) schief geht? :D
    Wird dann Prokop noch während des Turniers ausgetauscht?
    Wer übernimmt?

    Gabs das in der Geschichte überhaupt schon mal dass ein Trainer noch während der Endrunde gehen musste?

  • Freundschaft!


    Man sah es schon an den Zahlen, wenn man die richtigen zur Hand nimmt. Wolff hatte gegen Slowenien 0/6 gegen Neun-Meter. Und das ist ein ganz klarer Indikator dafür, daß die Abwehr ihm gar nicht geholfen hat - es ist die Kategorie, bei der die Abwehr den größten Anteil an der Torwartleistung hat und es ist die Kategorie, in dem die Torhüter im Mittel die beste Quote aufweisen. Von den Bällen aus Neun-Metern, die nicht durch den Werfer schon vorbeigingen, gab es gegen Slowenien 13 und gegen Mazedonien 18. Tore gefangen hat man sich 8 bzw. 9. SLO 13->11->8 - MKD 18->15->9 (Würfe aufs Tor - nach dem Block - nach dem Torwart). Der Wert hat sich also schon verbessert, wenn auch 9/18 nicht kein Topwert ist, was imho daran liegt, daß die Deckung nur ungefähr 20 Minuten Spitze war, dann aber sehr, und nicht über das ganze Spiel.

    Das waren die beiden Knackpunkte. Die Deckung hatte das Niveau noch nicht lang genug und der Positionsangriff war eben sehr schwach. Weiterhin sind sieben Konter im Vergleich zu den dreien gegen Slowenien ein weiterer klarer Zeiger, daß die Abwehr ingesamt besser stand. Ebenso sieben Blocks/Steals gegenüber vieren gegen Slowenien.


    Wenn man tief in die Analyse der Zahlen einsteigt, findet man sicher das, was du gefunden hast und man nennt es meinetwegen den Lemke - Faktor. Bessere Blockwerte sollten da mindestens immer rauskommen, evtl. auch Steals. Aber vieles andere bleibt Interpretation, bzw. muss es nebulös bleiben. Wir können schließlich keine Spiele gegen den selben Gegner 1x mit Roschek und 1x mit Lemke spielen und selbst dann wäre es nicht 1:1 vergleichbar. Ich bin schon auch froh, dass der Finn da hinten wieder steht, aber die Zahlen, die mich am meisten interessieren, sind immer noch die des Endergebnisses.

    Die Bmigos!!! "In meiner Hose wohnt ein Iltis"!!!
    Die kulturelle Evolution ist lamarckisch und sehr schnell, während die biologische Evolution darwinistisch und normalerweise sehr langsam ist. -> Edward O. Wilson!

  • Freundschaft!

    Aber Du hast mit dem einen Satz Recht gehabt. Man kann vorne mehr machen. Positionsangriff ist von 61 Prozent auf 49 Prozent zurückgegangen. Da liegt der Hund begraben. Die Abwehr war besser. Ganz eindeutig. Und wenn sie das so nicht 20 Minuten spielt, sondern 40, dann reicht Deutschland sogar ein unterirdisches Angriffspiel und kann immernoch gewinnen.

    Insofern kann man es positiv sehen und sagen, daß noch sehr viel Spielraum nach oben ist.

  • Freundschaft!

    Ich wüßte nicht, warum man schon vorher gegen die Tschechen die Weiße Flagge hissen müßte. Sicher ist nichts, aber ich traue der deutschen Mannschaft schon mehr zu als den Tschechen. Da ist doch eine ganze ander Breite da. Die Tschechen haben mMn bisher oben an ihrem Limit gespielt und Deutschland weit unten.

  • Freundschaft!

    Aber Du hast mit dem einen Satz Recht gehabt. Man kann vorne mehr machen. Positionsangriff ist von 61 Prozent auf 49 Prozent zurückgegangen. Da liegt der Hund begraben. Die Abwehr war besser. Ganz eindeutig. Und wenn sie das so nicht 20 Minuten spielt, sondern 40, dann reicht Deutschland sogar ein unterirdisches Angriffspiel und kann immernoch gewinnen.

    Insofern kann man es positiv sehen und sagen, daß noch sehr viel Spielraum nach oben ist.


    Egal wie und wer bei uns derzeit in der Abwehr spielt, sehe ich es mit dem Gesamtkader eher als wahrscheinlich an, bzw. denke ich, dass man das eher einfordern könnte, dass man mal um die 30 Tore schießt und nicht das man jeden Gegner bei 20 Gegentoren halten muss um zu gewinnen. Wir haben genügend offensive Waffen, aber die müssen auch mal zünden, bzw. muss Prokop sie so spielen lassen, dass sie zünden können.

    Die Bmigos!!! "In meiner Hose wohnt ein Iltis"!!!
    Die kulturelle Evolution ist lamarckisch und sehr schnell, während die biologische Evolution darwinistisch und normalerweise sehr langsam ist. -> Edward O. Wilson!

  • Vielleicht kann man sich darauf einigen, nur 20 zu kriegen und 30 zu werfen. :D
    Und wenn sie sich ins Halbfinale wurschteln und erst dann groß aufspielen, sollst mir auch recht sein. :D

  • So muss das aussehen. Deckung bewegen und Fäth / Kühn aus dem Lauf einsetzen. Gensheimer vorher .. ähh. Abwehr steht. Noch ein bischen Sicherheit entwickeln, und dann ist das halt was wir können. Wenn das nicht reicht, dann ist das eben so.