Handball-EM 2018 - Vorrunde, Gruppe C


  • Nur weil Du es gerne so hättest, ist es noch lange nicht so, wie Du es darstellst.
    Der Regeltext spricht nicht von Verhinderung, sondern von Verzögerung. Und man sieht, wie Drux den ersten Anwurfversuch abbricht.
    Von daher gibt es auch gute Gründe (auch wenn Du es nicht wahrhaben willst), die dafür sprechen, dass die Entscheidung regelkonform ist.

    Zusätzlich: Dass man dem benachteiligten Spieler zu Lasten legen will, dass die Schiedsrichter zu langsam reagiert haben (statt einer Vor- also eine Nachteilsauslegung) klingt für mich schon reichlich absurd.

  • Eben weil die eigentliche Regel schwammig formuliert ist, wurde die Erläuterung ins Regelheft geschrieben!

    Damit es auch für den letzten klar ist (sein sollte).

    Aber hier kann wohl keine Regel, Klarstellung oder sonstwas klar genug sein.

  • Eben weil die eigentliche Regel schwammig formuliert ist, wurde die Erläuterung ins Regelheft geschrieben!

    Damit es auch für den letzten klar ist (sein sollte).

    Aber hier kann wohl keine Regel, Klarstellung oder sonstwas klar genug sein.

    Kannst du nicht einfach mal den Ball flachhalten? Es ist doch schön für dich, dass du dich mit den Regeln so gut auskennen magst, aber ich habe es lieber, dass Leute über die Regeln diskutieren und sich damit auseinandersetzen, als nur stumpf den Regeltext dahinzuzitieren. Ein Lerneffekt kommt dadurch nicht zustande.

    Natürlich sieht der eine das so und der andere das so, aber das liegt in der Natur des freien Willens. Ansonsten hätten wir hier auch nie so tolle Diskussionen. :hi:

    Handball ist hart, sollte aber immer fair sein...

  • Tut mir leid, aber mir erscheint dies noch nicht 100% logisch, aber ich nehme es hin. Immerhin wird es auch auf Sport1 so beschrieben. Dort wird auch noch erwähnt, dass der Pfiff der SR relevant sei.

    Also ich habe mir das Video jetzt noch ein paar Mal angeschaut. Der Ball liegt bei 60:00 bereits im gegnerischen Feld und in der Videoanzeige ist keine Sekunde vergangen. Der Pass vom TW kam 59:57 über eine Zwischenstation. Demzufolge würde ich sehr stark dazu tendieren, dass Drux den Ball innerhalb der Spielzeit und zwar genau bei 59:59 grafischer Uhr geworfen hat.

    Soeben wurde der Protest abgewiesen. Ich sehe den gestrigen Abend als schwarzen Tag für den Handball.
    Jedes Jahr wird um eine mediale Vermarktung des Handballs bei internationalen Turnieren gekämpft. Häufig mehr als die Deutschen Spiele kriegt man eh nicht auf die Reihe.
    Die gestrige Leistung der Deutschen Mannschaft war in keinster Weise vorbildlich. Heinevetter mag mit seinem Einwand vielleicht richtig gelegen haben, aber sein rumgeaffe ist nicht besser als das des slowenischen Trainers. Das macht ihn sehr unsympathisch.
    Aus meiner Sicht, hätte man die Niederlage sportlich nehmen müssen und sich noch einmal aufraffen. Die Situation war mehr als undurchsichtig und eine wirklich reale Chance auf ein Ausgleichstor war nahezu ausgeschlossen, selbst wenn das Tor frei gewesen sein sollte.
    Statt dessen wurde nun der Videobeweis zu Rate gezogen und in einer Umfrage von etwa 86% (sowie von Deutscher Seite) als richtige Entscheidung angesehen werden. Ja klar. Ich frage mich, ob dies auch im spiegelverkehrtem Fall so wäre.

    Nun wird es Analogien zum Fußball geben. Warum nicht Videobeweis auch in Situation a,b,c,d,e,f,g...? Am Besten bei jedem Siebenmeter, Übertritt, 2-Min-Strafe usw. so wie Heinevetter rausrennen.
    Dann dauert eine Übertragung bald 3 Stunden.
    Ich sehe das ganze als eine Farce.

  • Natürlich sieht der eine das so und der andere das so, aber das liegt in der Natur des freien Willens. Ansonsten hätten wir hier auch nie so tolle Diskussionen. :hi:

    Erstens haben Handballregeln nichts mit der "Natur des freien Willens" zu tun (obwohl das manchmal in unteren Ligen so aussieht ;) ).

    Und zweitens bin ich mir sicher, dass die ewigen Regeldiskussionen (bei denen wir uns dauernd im Kreis drehen) vielen hier
    ziemlich auf den Sa.. gehen.

  • Ist schon lustig zu sehen, wie Handball World (die hier mitlesen) die ersten waren, die endlich die Szene von gestern regeltechnisch (zumindest weitgehend)
    richtig einschätzen (bzw. das schreiben, was hier steht) - und dann schreiben alle anderen ab. Wie bei Magdeburg - Leipzig damals.

    Es ist immer wieder erstaunlich, dass die Sportredaktionen keinen einzigen haben, der die Regeln kennt.

    Die sollen sich mal alle nen Beispiel an Ran NFL nehmen, die die Football-Regeln bis ins Detail kennen.
    Und die sind teilweise wirklich kompliziert.

    Bei Ran NFL kennen die Experten die Regeln, die Kommentatoren sind nicht immer regelfest! Aber wenn selbst die Schiedsrichter so ihre Probleme haben, dann möchte ich die TV-Crew auch mal in Schutz nehmen. Jeden Paragraphen für jede Situation zu kennen ist kaum machbar, wenn man sich nicht das ganze Jahr über nur mit Handball beschäftigt. Bei den Sky-Leuten ist das was anderes, aber hier sehe ich das weniger kritisch.

  • Hat es in dem Spiel eigentlich auch noch etwas anderes gegeben als die Schlussszene, einen verpeilten BT und 2 fehlnominierte Leipziger? Aber keine Panik. Rettung naht. Der baddeste aller Bad Boys rückt an und wird den Laden stante pede auf links drehen. Die EM geht jetzt erst richtig los.

    Die Bmigos!!! "In meiner Hose wohnt ein Iltis"!!!
    Die kulturelle Evolution ist lamarckisch und sehr schnell, während die biologische Evolution darwinistisch und normalerweise sehr langsam ist. -> Edward O. Wilson!

  • Bei Ran NFL kennen die Experten die Regeln, die Kommentatoren sind nicht immer regelfest!


    Und selbst Esumehatte schon die Größe zuzugeben, eine spezielle Regel nicht zu kennen.

    Was sämtliche Couch Potatoes hier im Forum gerne vergessen: auch Trainer, Spieler, Schiedsrichter, Moderatoren sind Menschen und machen in Stresssituationen Fehler.
    Man muss auch mal Fünfe gerade sein lassen können...

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

  • "Ich habe mit Bam-Bam (Wienceks Spitzname - d. Red) abgesprochen, dass wir kompakt bleiben. Das wollte Christian anders haben in der ersten Halbzeit", verriet Pekeler. Mit dem Bundestrainer Christian Prokop stimmten sich die erfahrenen Nationalspieler nicht ab.

    "Ich glaube, das hat uns den Erfolg gebracht", ordnete Pekeler die Entscheidung der Spieler in der Defensivzentrale beim 25:25-Remis gegen die Slowenen hoch ein. Nach dem Seitenwechsel hatte die Auswahl des Deutschen Handballbundes einen Fünf-Tore-Rückstand aufgeholt. Mit der Leistung konnten sie nicht zufrieden sein.

    Aus Spiegel online


    Naja... also das ist mir schon sehr aus dem Zusammenhang gerissen. Das wuerde ich gerne mal im ungekuerzten Interview sehen, ob man da nicht jetzt etwas zu viel oder falsch hinein interpretiert.

  • Zitat

    The EHF EURO 2018 Disciplinary Commission has reached on a decision following a protest from the Slovenian delegation subsequent to the EHF EURO 2018 match between Slovenia and Germany on 15 January 2018.

    The Disciplinary Commission considered the arguments from the Slovenian delegation and decided to confirm the final result of the match 25:25.

    In reaching its decision, the Disciplinary Commission confirmed that the decision of the referees was based on their oberservations of the factual situation. The fact that these observations were made by means of video assistance was deemed to irreleant. The decisions of the referees are therefore final and the protest was therefore rejected.

    The Slovenian team has the right to appeal. Any appeal must be received by 16 January 2018 at 20:00 hrs.
    written by ehf-euro.com / br

    Die Begruendung finde ich interessant. Es geht also gar nicht mehr um die Frage ob die Entscheidung korrekt war. Es war eine Tatsachenentscheidung (der Gebrauch des Videomaterials ist irrelevant). Ist zumindest diskussionwuerdig, das auch diese technischen Moeglickeiten nichts an dem Punkt aendern, dass es Tatsachenentscheidungen bleiben.

  • In den letzten Sekunden des Spiels stand ein slowenischer Feldspieler bei seinem TW vor oder an der Torlinie.
    Angenommen die Debatte um den Anwurf wäre obsolet, hätten die SR dann nicht wegen dieser Situation zumindest einen Freiwurf geben müssen?

  • Die Wortmeldung von Pekeler, wenn das so stimmt, finde ich viel wichtiger als die verkniffene Regeldiskussion.

    Sind Wiencek und Pekeler nun die Leader?

    Vom internationalen Renomme sind es jedenfalls die wichtigsten Feldspieler.

    Sie haben sich durchgesetzt. Hoffentlich geht das nun alles gut ...

  • Es geht also gar nicht mehr um die Frage ob die Entscheidung korrekt war. Es war eine Tatsachenentscheidung (der Gebrauch des Videomaterials ist irrelevant). Ist zumindest diskussionwuerdig, das auch diese technischen Moeglickeiten nichts an dem Punkt aendern, dass es Tatsachenentscheidungen bleiben.

    Wahnsinn.

    In einer Kameraeinstellung waren die Bildschirme zu sehen, die die da stehen hatten.

    Da war keine Spielzeit! Und nen Kopfhörer hatten sie auch nicht auf, wo vielleicht das Schlusssignal zu hören gewesen wäre

    Die können also beim Videobeweis gar nicht ermittelt haben, dass zwar das Abstandsvergehen vor, aber der Wurf nach dem Ende der Spielzeit war.
    Komische "Tatsachenentscheidung", wenn sie es auf dem Feld gar nicht als Regelwidrigkeit wahrnehmen und beim Videobeweis das entscheidende Kriterium
    gar nicht zu ermitteln ist.

    Nene, das ist ne Farce - aber leider wie erwartet, dass die sich ne Begründung raussuchen, die passt.

    Hab das auch schon öfters auf Amateurebene gesehen. Man hat nen Regelverstoß und dann dreht man sich im Nachhinein die Situation so,
    dass irgendne Regel drauf passt.

    Ich find das allgemein zum K.....

    Aber es stimmt wohl leider, dass man da nicht gegen ankommt, solange die Schiedsrichter angeben, dass sie so entschieden haben, weil Drux (ihrer Meinung nach) erst nach dem Ende geworfen hat.

    Aber ARD/ZDF oder die EHF selbst werden bestimmt noch ein Video aus dem Hut zaubern, wo irgendne Zeit genau belegt, dass die Entscheidung korrekt war... :rolleyes:

    4 Mal editiert, zuletzt von Rheinland-SR (16. Januar 2018 um 13:40)

  • Die Begruendung finde ich interessant. Es geht also gar nicht mehr um die Frage ob die Entscheidung korrekt war. Es war eine Tatsachenentscheidung (der Gebrauch des Videomaterials ist irrelevant). Ist zumindest diskussionwuerdig, das auch diese technischen Moeglickeiten nichts an dem Punkt aendern, dass es Tatsachenentscheidungen bleiben.

    Mir scheint, dass hier nur irgendeine Begründung geliefert wurde, um den Protest abzuschmettern. Man vergisst dabei, dass hiermit ein Präzedenzfall mitgeliefert wird.
    Streng genommen, ist doch die Tatsachenentscheidung während der Partie gefallen. Das SR-Gespann hat kein Vergehen gesehen und erst nachdem Heinevetter Einspruch erhoben hat, wurde die Tatsachenentscheidung aufgehoben. Denn:

    Aus meiner Sicht und Definition gilt doch in so ziemlich jeder Sportart, dass die Tatsachenentscheidung des SR unanfechtbar ist. Heutzutage wird ja mit Videobeweisen gerne mal eine große Ausnahme gemacht. Danach ist es, per mir bekannten Definition, keine Tatsachenentscheidung mehr. Der Umstand, dass die SR vor dem Monitor meditiert haben, demonstriert doch eindeutig, dass es keine eindeutigen Beweise für ein Vergehen gab.

    Ich frage mich, was gewesen wäre, wenn Deutschland wegen der Leibchen-Geschichte das Spiel noch verloren hätte. Damals wurde lauthals gebrüllt, dass die Norweger schlechte Verlierer seien. Man sollte sich immer zuerst an die eigene Nase fassen.