Handball-EM 2018 - Vorrunde, Gruppe B

  • Österreich ist meines Erachtens die mit Abstand schlechteste Mannschaft bei diesem Turnier. Leider werden wir solche Kaliber dann bei den zukünftigen Turnieren zuhauf sehen. Schade drum. Und ja, ich mag die Österreicher, aber sportlich fallen sie klar ab.


    [quote='capitano19','index.php?page=Thread&postID=921330#post921330']

    Das Auftreten des österreichischen Handballteams ist leider ein Spiegelbild der Sportförderung hierzulande. Ein nahezu 100 Jahre altes Stadion wo du um 1. Rang 50 Meter vom Spielfeld entfernt bist, eine Stafthalle wo es modert, ein Stadion in Hernals, immerhin dasDrittgrößte der Stadt, wo der Schimmel in den Kabinen regiert und du dich in das tiefste Russland der 70-Jahre zurückversetzt fühlst und um zum Handball, in Österreich Randsportart, zurückzukommen, wo der Meister 2016 und Cupsieger 2017 es sich nicht leisten kann, am internationalen Handball teilzunehmen, da braucht man sich wirklich nicht zu wundern, dass man chancenlos ist.
    Die Kultur wird hierzulande dafür bestens gefördert, und da der Sport politisch in diesem Bereich mitbetreut wird, geht dieser unter. Die Rosinen, sprich EM-Vorrunde 2020, holt man sich aber gerne, und das man EHF-Hauptstadt ist, bringt dem Handball hierzulande genau Null.
    Nicht jene Leute, die auf der Platte stehen, sind für diese oben geäußerte, berechtigte Kritik verantwortlich.
    Die Mannschaft ist noch jung, vielleicht können sie im Ausland spielend sich weiterentwickeln, bei 24 Teams sollte dieQualifikation auch in Zukunft kein Problem werden, das dürfte aber auch schon das Maximum des Erreichbaren werden.
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  • Norwegen hat mir im zweiten Spiel wieder sehr gut gefallen (nachdem ich mir jetzt nochmal die zweite Halbzeit angeguckt habe). Die Niederlage gegen Frankreich tut hoffentlich nicht zu sehr weh. Dieser Johannessen gefällt mir sehr gut, jeweils 4 Tore in den jeweiligen Spielen und sah auch sonst gut aus. Bergerud ebenfalls mit einigen sehr guten Paraden. Freu mich nächste Saison auf die beiden.

  • Dieser Johannessen gefällt mir sehr gut, jeweils 4 Tore in den jeweiligen Spielen und sah auch sonst gut aus.

    Mir gefällt der ebenfalls sehr gut. Den hätte ich mir für die Löwen gewünscht als klar wurde, dass man bei Sagosen keine Chance hat. Ich denke der hätte von seiner Spielweise sehr gut zu Andy Schmid gepasst. Fürchte allerdings, dass er ebenso gut zu Lauge und Gottfridsson passt :/: ;)

  • Das frustrane Turnierabschneiden wurde zwar nach den letzten beiden Testspielniederlagen gegen Tschechien befürchtet, aber trotzdem hat man sich etwas mehr erhofft, als punktelos, voraussichtlich als Turnierletzter die Heimreise antreten zu können. Bis zur EURO 2020 wird es in den nächsten 23 Monaten voraussichtlich nur noch zwei Pflichtspiele, die als Ungesetzter im WM-PlayOff, geben. Einzige positive Erkenntniss aus der Euro 2018 ist die wohl realere Erwartungshaltung für das Turnier 2020, wo man ja Heimvorteil hat. Bei 24 Teilnehmern, aus einem Topf, welchen man als Veranstalter zugesprochen, sportlich wohl nie erreichen würde, könnte man bei Losglück mit zwei Handballexoten wie zB Lettland und die Schweiz in die Hauptrunde vordringen, damit scheint aber auch schon das obere Ende der Fahnenstange erreicht zu sein.


  • . Bei 24 Teilnehmern, aus einem Topf, welchen man als Veranstalter zugesprochen, sportlich wohl nie erreichen würde, könnte man bei Losglück mit zwei Handballexoten wie zB Lettland und die Schweiz in die Hauptrunde vordringen, damit scheint aber auch schon das obere Ende der Fahnenstange erreicht zu sein.

    Nichts für ungut da du dich im österreichischen Handball wahrscheinlich grundsätzlich besser auskennst...aber...ich verstehe nicht wie du aus dieser EM ableiten kannst, dass Österreich derart schlecht ist. Sie haben sich für dieses Feld qualifiziert, warum nicht dann für ein wesentlich größeres? Weiterhin war jedem klar das Frankreich und Norwegen 1-2 Nummern zu groß sind und so ist es auch gekommen. Man hat das entscheidende Spiel um die Hauptrunde knapp verloren und das gleich zu Turnierstart, wo immer Sachen nicht funktionieren können.

  • Ich kann mich noch an 2014 zurücerinnen, als sich Österreich im WM-PlayOff gegen Norwegen durchgesetzt hat. Jetzt sind die Wikinger plötzlich für uns unerreichbar. Auch bei den Nachwuchseuropameisterschaften 2012 und 2014 hierzulande waren wir mit Norwegen auf einer Ebene. Im Prinzipp ist der österreichische Handball von einigen wenigen Personen, welche sich nicht so sehr in die Öffentlichkeit stellen, abhängig, so eine Familie, welche seit Generationen Handball spielt und hier viel Arbeit leistet. Ihnen ist mMn großteils die recht erfolgreiche 94-er Generation zu verdanken, sie haben rund um Ihren Schützling eine herausragende Westwien-Mannschaft aufgebaut, welche jahrelang national ungeschlagen war.
    Sonst kommt leider sehr wenig, die HLA zählt zu den schwächsten Ligen Europas (siehe Europacupergebnisse), Wien ist zwar Hauptsitz des EHF, der Meister aus der Stadt kommend, kann aber nicht in EHF-Bewerben mitspielen, weil er es sich nicht leisten kann. Da fällt es wohl schwer sich weiterzuentwickeln. Für mich ist die Richtung im österreichischen Handball alles andere als positiv, bleibt zu hoffen, dass nach einem Vorrundenaus 2020 nicht ähnlich wie beim Volleyballverband der Crash erfolgt.

  • DAS nenne ich mal eine fundierte Analyse des Scheiterns...
    Der Teamchef blickte nach der Niederlage bereits voraus: "Jetzt kommt das nächste Ziel und das heißt WM."

  • Ich kann mich noch an 2014 zurücerinnen, als sich Österreich im WM-PlayOff gegen Norwegen durchgesetzt hat. Jetzt sind die Wikinger plötzlich für uns unerreichbar. Auch bei den Nachwuchseuropameisterschaften 2012 und 2014 hierzulande waren wir mit Norwegen auf einer Ebene.

    Naja, das als Maßstab nehmen halte ich für fragwürdig. Vor 2016 hat der norwegische Handball zwar immer ein paar sehr gute Spieler hervorgebracht, aber das Niveau was sie seit 2016 haben, beschränkt sich ja lange nicht darauf besser als Österreich geworden zu sein. Die norwegische Mannschaft befindet auf lange Sicht wahrscheinlich in der Weltspitze. Ist das wirklich der Maßstab des österreichischen Handballs? Das halte ich für wenig realistisch.

  • Es bleibt aber die Frage unbeantwortet wieso Norwegen seit 2015 so stark geworden ist und Österreich in der Entwicklung stehen geblieben ist.
    Wieso Slowenien bei der WM die Bronzemedaille gewonnen hat.
    Wieso vorgestern Tschechien gegen Dänemark gewonnen hat.
    ... und in Österreich nichts weitergeht.
    Die Voraussetzungen in diesen Ländern scheinen nicht unerreichbar.
    MMn hat Österreich in den letzten Jahren einen Schritt zurück gemacht.

  • Es bleibt aber die Frage unbeantwortet wieso Norwegen seit 2015 so stark geworden ist und Österreich in der Entwicklung stehen geblieben ist.
    Wieso Slowenien bei der WM die Bronzemedaille gewonnen hat.
    Wieso vorgestern Tschechien gegen Dänemark gewonnen hat.
    ... und in Österreich nichts weitergeht.
    Die Voraussetzungen in diesen Ländern scheinen nicht unerreichbar.
    MMn hat Österreich in den letzten Jahren einen Schritt zurück gemacht.

    Ist es nicht ganz banal so, dass in den genannten Ländern Handball einen ganz anderen Stellenwert hat?

    Außerdem, grundsätzlich gilt für alle (kleinen) Handballnationen (sorry Austria), dass sie immer dann eine Chance haben im Konzert der Großen mitzuspielen, wenn sie das Glück haben, dass sich ihre Ausnahmetalente in einer Generation bündeln. Nikola Bilyk ist ein Wahnsinnstalent, aber auf diesem Niveau bis jetzt noch allein auf weiter Flur, soweit ich das beurteilen kann.

    Und im Vergleich zu den mehrfach von dir aufgeführten Norwegern kann man sagen. Egal wie gut Bilyk aktuell ist, ein Sagosen ist er (noch) nicht und ich bin mir auch nicht sicher, ob er dieses Niveau jemals erreichen kann.

  • Also die Vergleiche hinken doch alle ganz gewaltig. Slowenien ist doch seit Jahren eine gute Handballnation. Sie sind schon 2004 Vizeeuropameister geworden und meist in den Top 10 eines Turniers oder besser. Velenje und vor allem Celje auf Vereinsebene sind bekannte Namen. Sloweniens dritter Platz ist nichts, wo ich jemals irgendeinen Zusammenhang mit Österreich herstellen würde. Zu glauben da sind irgendwelche Ansprüche oder Möglichkeiten wo Österreich in irgendeinem Bereich was falsch gemacht hat...also dann kann man gleich sagen das es ein Misserfolg ist, dass Österreich nicht Europameister wird.

    Tschechien hat zwar überraschend gegen Dänemark gewonnen, aber das lag ja eher an der dänischen Leistung. Ich lese vielmehr seit Jahren das es dort bergab geht und man mehr und mehr den Anschluss verliert. Ich sehe nicht die neue große tschechische Mannschaft.

    Es mag grundsätzlich sein das Potential in Österreich nicht abgerufen wird. Das kannst du wie gesagt besser beurteilen...aber diese Quervergleiche zu Nationen, wo Handball einfach einen höheren Stellenwert hat, erscheinen mir einfach nicht sinnvoll.

  • Also ich verfolge Handball auch in Ungarn, wo die Nationalmannschaft Österreich auch Konkurrenz im Rückwärtsgang macht (Gründe im Thread Gruppe D von mir angeführt) in Deutschland (hier Vergleich nicht legitim) und in Tschechien, wo Handball einen wesentlich schwereren Stand hat als in Österreich. In Tschechien gibt es neben König Fußball noch Eishockey, das Niveau und Ansehen der dortigen Liga sicher nicht besser als hierzulande. Trotzdem sind sie wesentlich erfolgreicher als Österreich, Dänemark hat gegen Tschechien scheinbar einen schwarzen Tag gehabt, das muss man aber auch nützen, habe aber auch heute Tschechien gegen Ungarn gesehen, das war mit dem Auftreten Österreichs nicht vergleichbar. Selbstsicher, durchdachte Aktionen, Ungarn war mehr oder weniger chancenlos. Ich sehe Tschechien auch zeitnah auf einer Position, auf der ich gerne Österreich sehen würde, also inetwa um Platz 10.
    Österreich und Ungarn erinnern mich ein wenig an die einst recht gute Handballnation Schweiz, da hat 2006 nach einer Heim-EM übrigens, der Abwehrtrend eingesetzt, man konnte nannte sich für kein einziges Großturnier mehr qualifizieren, mittlerweilen zählen sie zu den Handballexoten. Österreich und Ungarn sind auf dem Weg dorthin.