Du glaubst doch nicht wirklich, dass Gullden in Brest mehr verdient als in Bukarest?
CL Damen 2017/18
-
-
Brest plant in der nächsten Saison mit einem Budget von 5 Millionen € (*). Das ist keine Schätzung von 'Experten' (wie so oft), sondern die Aussage von deren Präsidenten.
Das Gros nicht bei so einem starken Team wie Metz bleibt und stattdessen auch nach Brest geht (obwohl die bis jetzt noch überhaupt nichts gerissen haben) spricht ja auch für sich.
* In Frankreich ist man stolz darauf. Hierzulande würde man wahrscheinlich Schelte von der Konkurenz bekommen.

-
Das ist sehr wahrscheinlich....
Bei Brest kursieren hohe Millionenangaben als Etat (Herbert Müller hat sich da auch mehrfach bei den hörenswerten THC-Pressekonferenzen auf YouTube geäußert), wenn man schon Gullden neben Pineau auf Mitte verpflichten kann....(was das soll, erschließt sich mir auch noch nicht so richtig - und Ana Gros dazu)
Cristina Neagu erhält ca. 180 000€-200 000 netto in Bukarest (je nach Rechnungsart, dort sind die Gehälter veröffentlicht worden, die von der Bürgermeisterin bestätigt wurden), darüber wird auch ein Angebot von CSM an Gullden kaum gehen (wäre auch nicht gerechtfertigt).
CSM verfügt als kommunaler Verein keineswegs über unbegrenzte Ressourcen, sondern steht unter ständigem öffentlichen Rechtfertigungszwang über die Mittelverwendung (solche Problem hat man bei einer Finanzierung wie z.B. bei Bietigheim nicht)
Edit; hier noch ein Link (der in deutscher Übersetzung zu verstehen ist: 302 Moved - von den 22 000€ in der publizierten Dezembergehaltsabrechunung gehen aber nicht genau quantifizierbare Abgaben ab, so das man auf den von mir genannten Wert wohl kommt. Publiziert hat das Ganze übrigens mit GSP eine Sportzeitung, die sich in herzlicher Abneigung gegenüber der Partei der Bukarester Bürgermeisterin befindet.
Der Chef der Eignerfamilie von GSP sitzt übrigens für 10 Jahre im Knast, seitdem ist die Sportzeitung recht politisch geworden - und wird amüsanterweise von deutschen Medien für ihren Kampf gegen 'Korruption' abgefeiert (z.B. hier), selbstverständlich unter völligem Verschweigen des Hintergrunds.
Ja, das ist alles kompliziert, die neue PSD-Regierung hat jedoch durch Änderungen in der Gesetzgebung dafür gesorgt, dass nunmehr Leistungssport rechtlich unkomplizierter durch Kommunen finanziert werden kann .
Die Probleme bei der anvisierten Rekrutierung von ausländischen/westeuropäischen Spielerinnen durch gleich einige rumänische Vereine kann man aber getrost darauf zurückführen, dass diese neue Lage gegenüber den potentiellen Neuzugängen nur schwer zu kommunizieren ist - der Bürgermeister von Baia Mare stößt z.B. sicherlich auf (vll. unberechtigte) Skepsis, wenn er erklärt, dass er rechtlich keine Möglichkeit mehr hatte, den HCM weiter zu finanzieren (Eingreifen der umstrittenen Antikorruptionsbehörde, der man nicht zu Unrecht vorwirft, eine Art unlegitimierte Nebenregierung zu sein mit einem weiten Korruptionsbegriff - deren Kompetenzen werden aber auch gerade von der Regierung beschnitten) - und das die kommunale Leistungssportfinanzierung nunmehr unproblematisch sei, zumal die Rechtskonstruktion in Baia Mare jetzt analog zu CSM ist, also die Mannschaft nunmehr Bestandteil der Stadtverwaltung ist.
So hab ich das zumindest verstanden (Ergänzungen/Korrekturen hochwillkommen)
-
Alles schön und gut, aber was sagt uns jetzt, dass Gullden in Brest auf jeden Fall mehr verdient als in Bukarest? CSM hat für die kommende Saison auch schon wieder gut aufgerüstet und da kannst Du mit dem Kader auch problemlos auf einen Etat in dieser Höhe (wie Brest) kommen. Darunter fallen nämlich viel mehr Dinge als nur die Spielergehälter.
-
Da hab ich doch einen Erklärungsversuch angeboten, warum CSM nicht beliebig Geld im Wettbieten ausgeben kann (zumal für ausländische Spieler), selbst wenn es prinzipiell vorhanden wäre. Das Gulden "auf jeden Fall" mehr Geld in Brest verdient, hat übrigens keiner behauptet, aber man kann m.E. plausible Argumentationen entwerfen (vor allem, weil man sich doch etwas schwertut, schwerwiegende Wechselgründe zu finden)
Vor allem bei der Bukarester Stadtverwaltung wird da seit der internationales Aufsehen erregenden Ballettaffäre - vgl. z.B. hier eine hohe Sensibilität vorhanden sein: verkürzt gesagt, ist da das gesamte Personal und das Publikum in Ausstand getreten, weil dort das ausländischer Personal exorbitant besser bezahlt wurde als die einheimischen Künstler (angeblich nur aufgrund der Tatsache, dass sie aus dem Ausland kamen)
Im Handball gab es ähnliches: rumänische Spieler wurden mit sehr guten Verträgen von den Vereinen ausgestattet - um dann einen Gutteil ihres Gehaltes wieder in bar abzuliefern (die Antikorruptionsbehörde unterstellte dann, dass die Funktionäre das Geld behielten - aber jeder wusste, was damit geschah...., die Justizverfolgung verlief dann auch fast immer im Sande). Dadurch haben die Vereine dann dem finanzierenden Rat der Stadt vorgegaukelt, dass die Relationen des Gehaltes zwischen inländischen und ausländischen Spielern stimmen...
Jetzt läuft alles über die Buchführung der Stadt und die Vereine sind meist quasi verstaatlicht....da ist sowas natürlich nicht mehr so leicht möglich. Hat natürlich den Nachteil, dass die Bürgermeister (wie in Bukarest Gabriela Firea) für alles haften, was im Handball passiert - und mancher scheut das Risiko
Die EU und die von ihr finanzierten/beeinflussten sogenannten 'gesellschaftlichen Reformkräfte' finden staatlich organisierten Sport natürlich 'Mist' - aber anders geht es nicht. Ganz davon abgesehen, das z.B. ein Sponsoring einer Sparkasse in Deutschland natürlich auch indirekt eine Staatsfinanzierung ist, stört nur keinen.
Vor dem Hintergrund kann CSM nicht in ein Wettbieten um Gullden eintreten (womöglich noch mit einem höheren Angebot als bei Neagu - sowas geht gar nicht).
Bei Lekic, J. Radicevic und Cvijic muss man sich auch fragen, wo die eigentlich hinwechseln sollten (glaub kaum, dass die z.B. auf Dänemark Bock haben), da lag ein Wechsel nach Bukarest schon sehr nahe (und man könnte die Annahme haben, dass dazu keine exorbitanten Gehälter über Marktniveau gezahlt werden mussten), zumal ja auch Neagu zumindest mit Cvijic sehr gut klar kommt und Mehemedovic auch dort ist.
Übrigens: ein Verein von der nationalen Bedeutung wie CSM oder Györ im Frauenhandball hätte sowohl in Frankreich als auch in Deutschland wahrscheinlich einen zweistelligen Millionenbetrag zur Verfügung - wenn in Frankreich Frauenhandball richtig populär werden sollte (in Deutschland ist das sehr unwahrscheinlich, in Frankreich wäre das auch noch ein weiter Weg), dann würden die südosteuropäischen Vereine mittelfristig den Kürzeren ziehen.
-
Welcher meiner Aussagen entnimmst Du, dass CSM mit Geld um sich wirft? Vielleicht solltest Du, fernab Deiner eindeutigen Subjektivität in diesem Fall, mal vom Gedanken abkommen, dass Spielerinnen nach Bukarest gehen, weil dort die Luft so gut ist. Und wer weiß, was dort noch unter der Hand am Staat vorbeifließt. Und nein, das ist kein Vorturteil, sondern leider teilweise so an der Tagesordnung. Danke ansonsten für Deine ausführliche Erklärung, auch wenn sie nicht den Kern meiner Frage trifft.
-
Och, die Luft wird in Brest an der Atlantikküste unstrittig besser sein als in Bukarest, ob das aber ein Wechselgrund ist?

Angesichts der Verehrung die Gullden seit ihrem sensationellen Auftritt im CL-F4 2016 in Rumänien entgegengebracht wird (ihre länger andauernde Formschwäche wurde in der Presse auch ignoriert), ist so ein Wechsel von einem Favoriten auf den CL-Gewinn nach Brest (die zudem Pineau auf ihrer Position haben!!) schon erklärungsbedürftig, das reizt zu Spekulationen
Da kann man halt über verschiedene Erklärungsansätze spekulieren: das in der Mannschaftsarchitektonik sich bei CSM einiges verändert hat (dafür gibt es durchaus - vage- Anzeichen), das sie in Bukarest eigentlich schon 2016 alles erreicht hat und was neues probieren will oder halt finanzielle Anreize.
Kann man spekulieren, das es eine Mischung aus allen drei Faktoren ist (@capitano: den dritten Erklärungsansatz mit den finanziellen Anreizen hast Du ja mit Absolutheit negiert. Darauf bezogen sich meine nachfolgenden Ausführungen, dass das mit einer finanziellen Verbesserung durch den Wechsel durchaus eine Rolle spielen könnte).....Auch bei Gullden ist ja das Problem, das es soooo furchtbar viele (auf einem Laien attraktiv wirkende) Optionen für sie nicht gibt...
Kann gut sein, dass Brest jetzt da steht, wo Bukarest 2015 stand - mit der momentanen Stardoppelbesetzuung auf Mitte + Ana Gros + soliden Stamm ist eine gute Rolle im nächsten Jahr in der CL aber noch nicht garantiert (bei CSM war der im Herbst vor dem CL-Gewinn aber auch überhaupt nicht absehbar)
Der Gulldentransfer (+ die 5-Milllionenetatankündigung) ist jetzt auf jeden Fall eine 'Duftmarke' (wie der Transfer von Ana Gros), der höchste Ambitionen nahelegt, das ist ja auch gut, weil Brest z.B. ein großes Stammpublikum hat, der Verein stagnierte allerdings diese Saison (CL wurde auch nicht ganz so dolle angenommen, EHF-Cup dann war sportlich enttäuschend).
-
Du glaubst also in Bukarest hat man einen Etat von sagen wir mal unter 3,5 Millionen Euro?
-
CSM hat nach dem Haushaltsplan der Stadt Bukarest für 2018 sogar 16 Mio € Etat, von dem die Stadt 15 Mio € trägt (also 1 Million € erwirtschaftet der Verein selbst durch Werbe- Zuschauereinnahmen, Fernsehgelder usw.)
Davon wurden allerdings x-Profimannmannschaften in verschiedenen Sportarten (kein Fussball!) mit (Stand 2015) 317 Vertragssportlern und insgesamt 4097 aktiven Sportlern finanziert (davon 1446 aktive Handballer). Zu 75% sind das Kinder, die dann wohl vorwiegend in den traditionellen Bukarester Vereinen im Jugendalter Sport weiterbetreiben. CSM wurde erst 2007 gegründet. Die Legitimationsbasis für die Leistungssportfinanzierung ist in Bukarest halt primär die Vorbildfunktion für die Jugend (in Osteuropa allgemein machen die sich übrigens ziemliche Gedanken darüber, warum man Leistungssport betreiben und finanzieren sollte - ist eigentlich in Deutschland kaum ein Thema: klar, da geht man ja auch von der 'Ideologie' aus, dass der privatwirtschaftlich getragen wird, was natürlich auch in größerem Ausmaße oft der Fall ist.)
Nach Sparten wird der Etat im Haushaltsplan nicht ausgewiesen (manches wird z.B. im Verwaltungsbereich nicht so klar trennbar sein; Hauptamtlichkeit ist sicherlich weitaus mehr verbreitet in der Sportorganisation als in Deutschland), wenn man das mit anderen Zahlen aus den Haushaltsplänen der Städte im rumänischen Sport vergleicht, mag deine Zahl vll. ungefähr hinkommen (vll. unter Einbezug der von der Frauenmannschaft erwirtschafteten Einnahmen, die einen nennenswerten Teil der vom Verein erwirtschafteten 1 Mio € ausmachen werden).
Um deine Ausgangsfrage zu beantworten (diese Etatdiskussion ist doch meist unergiebig):
Capitano schreibt:ZitatDu glaubst doch nicht wirklich, dass Gullden in Brest mehr verdient als in Bukarest?
Doch, halte ich durchaus für sehr gut möglich, vll.sogar wahrscheinlich (hui, da hab ich aber einen Riesenaufwand für die Begründung betrieben
)On topic zu den Spielen heute:
Tja, es gibt eine echte Top 4 - dahinter ist eine Lücke. Wer das in Budapest machen wird - keine Ahnung
(und wird vll. auch einen Zufallssieger geben) -
Melinda Szikora, FTC-Torfrau, hat im heutigen Spiel einen Kreuzbandriss erlitten...
-
Das ist der für mich entscheidende Passus Deiner Aussage.
Nach Sparten wird der Etat im Haushaltsplan nicht ausgewiesen.
Es gibt kein Fußball bei CSM, wie Du sagst. Also ist davon auszugehen, dass die Handballfrauen den größten Batzen des Etats fressen.
-
Na, größter Batzen von 16 Millionen wären dann ja mindestens 10 Mio € ....
Da hätte Neagu dann mit ihren 265 000 € ('echtes' Netto wie gesagt geringer, weil von der Auszahlung noch einiges an Abgaben abgeht) aber verdammt schlecht verhandelt (z.B. Männerhandball und Männerbasketball auf EHF-Cup Ebene gibts zudem übrigens bestimmt für lau, das permante Werben um die Weltranglistenerste Simona Halep für die CSM-Tennismannschaft basiert bestimmt auch auf ihre Ehrenamtlichkeit;- ebenso die Organisation und Finanzierung großer Teile des KInder-und Jugendsportbetriebes in einer Millionen- und Hauptstadt, Unterhalt von Gebäuden, Jugendleistungszentren mit hauptamtlichen Strukturen, Tennisplätze und so kosten auch kaum was).
GSP hat übrigens in dem Artikel mit der Kopie des Überweisungsträgers an Neagu das Angebot von Brest an Gullden auf 300 000€ beziffert (detailliert weiß GSP zu berichten, dass da allerdings das Gehalt für ihren Mann, der als TW-Trainer bei CSM arbeitet, mit drin ist)- nicht auszuschließen ist natürlich, dass Brest seit Februar nochmal 'nachgelegt' hat), Im Link findet man übrigens eine halbe Gehaltsliste des europäischen und rumänischen Handballs
Gabi Firea îi dă Cristinei Neagu cel mai mare salariu de bugetar din România: 22.000 de euro pe lună! - Cătălin Tolontan
(von der Adresse nicht irritieren lassen, das ist der Blog eines GSP-Journalisten, der von der führenden Sportzeitung in Rumänien verlinkt wurde, vermutlich haben die das aus aus dem Grund nicht auf ihrer Homepage gemacht, weil die Stoßrichtung politisch ist - das Blog scheint der 'politische Arm' der eigentlichen Sportzeitung zu sein - und ist gegen die Partei von Firea ausgerichtet)Keine Ahnung, was von den Angaben außer zu Neagu zu halten ist (die sind von der Bürgermeisterin quasi bestätigt worden - die Reaktion von Gabriela Firea ist am Anfang des Artikels verlinkt). - ist ja auch eigentlich nicht so relevant.
Ich halte von solchen nackten Zahlen nicht viel, deren Genese und genaue Bezugnahme auch unklar ist - aber die Ignoranz des sonst durchaus geschätzen Users Capitano lassen einen das bringen.
Ich weiß nicht, wie hoch der Etat der Handball-CL-Mannschaft von CSM ist (woher soll man das auch wissen?), aber das er den "größten Batzen" des 16 Millionen Etats des Gesamtvereins ausmacht, kann man getrost ausschließen...
Aber ist auch alles egal, Gullden dann in der CL bei Brest wird interessant werden (wie die Entwicklung dort), die Verabschiedung aus Rumänien erfolgt mit gegenseitigen 'Liebesbekundigungen'....und natürlich ist es auch spannend, wie das mit der modifizierten CSM-Mannschaft wird...
-
Wenn so viele Sportler davon gezahlt werden wie Du sagst, dann sind für mich drei bis fünf Millionen auch schon der größte Batzen, denn der Rest verteilt sich auf etliche Athleten. Ich weiß, dass Du das jetzt gerne so darstellen möchtest, als würden andere Clubs CSM noch groß überbieten, aber der Club verliert Gullden und holt unter anderem mal eben Lekic und Cvijic, zwei der besten Spielerinnen weltweit. Und kommt mir jetzt nicht mit der Aussage, dass sie kaum Optionen gehabt hätten. Sie hätten bestimmt was gefunden, so ist es nicht. Weltklassespielerinnen wachsen nicht auf den Bäumen.
-
Hierum ging es: Capitano schrieb
ZitatDu glaubst doch nicht wirklich, dass Gullden in Brest mehr verdient als in Bukarest?]
Und meine Meinung/Antwort auf die Frage dazu: Ja das ist möglich - selbst, wenn die Aufwendungen für die CL-Mannschaft in Bukarest insgesamt erheblich höher wären als in Brest im kommenden Jahr.Kann man doch irgendwie kaum bezweifeln, auch angesichts der ausführlichen Ausführungen zum Kontext

Übrigens hätte ich es viel besser gefunden, wenn Stenua, Dinamo oder Rapid eine Frauen-CL-Mannschaft aufgebaut hätten als der geschichtslose Verwaltungsverein CSM ohne abteilungsübergreifende Fans. Da wäre dann richtig 'Musik' drinnen... Aber die Ministerien als Träger (Stenua ist, außer Fussball, Verteidigungsministerium; Dinamo: Innen- Polizei; Rapid: Transport/Eisenbahn) gewährleisten da weit weniger Kontinuität als Kommunen und der Wille zu einem dann umstrittenen Vorhaben muss da sein (Dinamos aufwendiger Versuch war ja nur ein Strohfeuer, als trotz Starensemble und CL-Ankündigung der Aufstieg in die Liga Florilor misslang)
Aber ist ja wunderbar, das Brest sich in der CL ernsthaft engagieren will, wäre schön, wenn es in einigen Ländern (incl. Deutschland) noch andere sinnvoll (!) erscheinende Vorhaben gäbe, die umgesetzt werden - gestern konnte man ja sehen, dass die Dominanz der großen Vier so groß ist, dass die Viertelfinalrückspiele nur noch als Formsache erscheinen.... Es gibt im Wettbewerb zudem zu wenig volle Hallen (gerne auch kleiner) mit großen Emotionen bei Publikum und Mannschaft
-
Hierum ging es: Capitano schrieb
Und meine Meinung/Antwort auf die Frage dazu: Ja das ist möglich - selbst, wenn die Aufwendungen für die CL-Mannschaft in Bukarest insgesamt erheblich höher wären als in Brest im kommenden Jahr.Kann man doch irgendwie kaum bezweifeln, auch angesichts der ausführlichen Ausführungen zum Kontext

Übrigens hätte ich es viel besser gefunden, wenn Stenua, Dinamo oder Rapid eine Frauen-CL-Mannschaft aufgebaut hätten als der geschichtslose Verwaltungsverein CSM ohne abteilungsübergreifende Fans. Da wäre dann richtig 'Musik' drinnen... Aber die Ministerien als Träger (Stenua ist, außer Fussball, Verteidigungsministerium; Dinamo: Innen- Polizei; Rapid: Transport/Eisenbahn) gewährleisten da weit weniger Kontinuität als Kommunen und der Wille zu einem dann umstrittenen Vorhaben muss da sein (Dinamos aufwendiger Versuch war ja nur ein Strohfeuer, als trotz Starensemble und CL-Ankündigung der Aufstieg in die Liga Florilor misslang)
Aber ist ja wunderbar, das Brest sich in der CL ernsthaft engagieren will, wäre schön, wenn es in einigen Ländern (incl. Deutschland) noch andere sinnvoll (!) erscheinende Vorhaben gäbe, die umgesetzt werden - gestern konnte man ja sehen, dass die Dominanz der großen Vier so groß ist, dass die Viertelfinalrückspiele nur noch als Formsache erscheinen.... Es gibt im Wettbewerb zudem zu wenig volle Hallen (gerne auch kleiner) mit großen Emotionen bei Publikum und Mannschaft
Ich finde es auch schade das fast immer nur dieselben Vereine ins Final Four schaffen, daher hab ich mich über den Sieg von Rostov sehr gefreut und war so enttäuscht das Metz so hoch verloren hat und vielleicht kommt Brest ja nächste Saison recht weit. Und Fans gibt es dort tatsächlich auch, kann nur positiv für den Frauenhandball sein. Schade finde ich das keine Vereine aus Skandinavien weit kommen. Ist da kein Geld vorhanden? Frauenhandball ist doch so weit ich weiß in Skandinavien recht beliebt? -
Schade finde ich das keine Vereine aus Skandinavien weit kommen. Ist da kein Geld vorhanden? Frauenhandball ist doch so weit ich weiß in Skandinavien recht beliebt?
In Norwegen interessiert man sich vor allem für die Nationalmannschaft. Die Liga selbst fristet da eher ein Schattendasein, die finanziellen Möglichkeiten sind im Vergleich mit den großen ausländischen Team auch eher bescheiden. Wann wechselte zum letzten mal eine (nicht Norwegische) Nationalspielerin nach Norwegen? Genau, da muss man lange suchen.
Die Dänischen Teams stehen im Vergleich doch ganz gut dar. Das ganze läuft dort halt ohne Bürgermeister, Oligarchen oder irgendwelche staatliche Subventionen.
Schweden - siehe Norwegen, wobei in Schweden wahrscheinlich noch viel weniger Geld vorhanden ist.
-
Im Frauenhandball ist momentan Frankreich das einzige Land, wo es ohne großzügigen staatlichen Förderungen relativ viel Geld gibt. Die norwegischen und schwedischen Vereine sind arm, die dänische stehen auch deutlich hinten den südosteuropäischen. Und noch dazu müssen Spitzensportlern in Ungarn kaum Steuer zahlen (keine Ahnung von Rumänien oder Mazedonien), im Skandinavien hingegen ziemlich viel. Also ein monatlicher Gehalt in Győr oder Budapest hat wenigstens 30% mehr Wert, als der präzise gleiche Gehalt in Ikast oder Kristiansand.
Ich verstehe auch den Streit über CSM nicht ganz. Wer Frauenhandbal kennt, dem muss es klar sein, dass der CSM dieses Jahr der (hinten Vardar) zweite, und in der nächsten Saison, nachdem Herr Samsonenko sich vom Frauenhandball auszieht, voraussichtlich der reichste Verein im Bereich Frauenhandball ist bzw. wird. Wer das Gegenteil behauptet hat entweder keine Ahnung, oder versucht die Lage schönzureden.
-
Ja, der 'Streit' ist schwer zu verstehen

Es geht darum, ob eine einzelne Spielerin in Brest mehr Gehalt bekommen könnte als in Bukarest.
Capitano bestreitet das vehement - ich sage, das könnte sein, allein schon, weil CSM schlecht eine Spielerin besser bezahlen kann als die einheimische Neagu
Um mehr gehts nicht
(mir zumindest)In Dänemark scheint mir auch ein Bruch durch die dort doch recht heftige Bankenkrise gekommen zu sein - die waren ja schon wesentlicher Träger. Sich da heute allzusehr zu exponieren (wie einst) durch reihenweise internationale Starverpflichtungen, würde Banken in der Öffentlichkeit angreifbar machen. Aber läuft ja auf sehr ordentlichem Niveau, nur halt unspektakulär, weiter...
In Norwegen und Schweden scheint sich (traditionell) niemand so recht exponieren zu wollen und zur Zielscheibe von Kritik zu machen durch Sportspnsoring mit spektakulären ausländischen Verpflichtungen - trotz durchaus vorhandenen Interesse an der Sportart. Die Norweger aus Molde haben ja schon z.B. einige Ausländer (Link , tippe mal, dass das Halbprofis sind. Durch eine Berufstätigkeit können die ausländischen Spielerinnen in Westeuropa (z.B. Deutschland) ja noch zusätzliche finanzielle Mittel bekommen - in z.B. Rumänien erscheint ein normaler Halbtagsjob nebenbei mit vll. 200€ zusätzlichen Monatsverdienst eher unattraktiv für eine Westeuropäerin.
Tja, wer die CL mal gewinnen will, darf dann halt als einheimische Spielerin in den genannten Ländern nicht spielen (Dänemark im Moment auch) - und geht dann zu den großen Vier....(falls die die Spielerin wollen)
Das Gehalt ist in südostreuropäischen Ländern sicherlich mehr wert (Steuern in z.B. Schweden sollen ja wirklich heftig sein, wie Germanicus auch schrieb) - allerdings ist eine Million z.B. in Ungarn und besonders Rumänien auch viel mehr Geld als in Skandinavien und Westeuropa, was erst mal für Spitzenhandball bereitgestellt werden muss .
-
In Norwegen interessiert man sich vor allem für die Nationalmannschaft. Die Liga selbst fristet da eher ein Schattendasein, die finanziellen Möglichkeiten sind im Vergleich mit den großen ausländischen Team auch eher bescheiden. Wann wechselte zum letzten mal eine (nicht Norwegische) Nationalspielerin nach Norwegen? Genau, da muss man lange suchen.
Die Dänischen Teams stehen im Vergleich doch ganz gut dar. Das ganze läuft dort halt ohne Bürgermeister, Oligarchen oder irgendwelche staatliche Subventionen.
Schweden - siehe Norwegen, wobei in Schweden wahrscheinlich noch viel weniger Geld vorhanden ist.
Danke für die Infos! -
Das ist eine amüsante Eigeninterpretation meiner Aussagen, Karl. Ich habe nicht gesagt, dass Gullden in Brest nicht mehr verdient, sondern meine Aussage zielte daraufhin ab, dass das Finanzielle hier nicht zwangsläufig den Ausschlag gegeben haben muss, da man bei CSM auch mehr als nur ordentlich verdient.
-