WM und EM Vergaben an Dänemark, Norwegen und Schweden - reichts langsam?


  • Deutschland wurde für 2022 ins Spiel gebracht, hat aber, mMn richtig entschieden, nach den WM-Veranstaltungen 17 und 19 eine Pause einzulegen.

    Na, da hätten wir auch dann beinahe die Situation die hier als Aufhänger bzw. Aufreger dient, nur dann eben mit Deutschland. Ist dann in der Tat im Grunde kein gutes Zeichen wenn neben Skandinavien immer wieder Deutschland als Gastgeber auftaucht.

    Per se sehe ich bei so etwas aber auch weniger Aufwand für Deutschland als bei anderen Ländern. Wir haben an Hallen ja freie Auswahl und müssen für kein Turnier neue bauen lassen. Infrastruktur wie einer Fifa oder IOC-Veranstaltung spielt ja ebenfalls keine Rolle und ich nehme auch mal an solange man die Standorte clever auswählt, gehen die da auch jeweils mit schwarzen Zahlen raus.


  • Diese "Häufung" möchte ich relativieren. Zunächst finde ich es falsch EM und WM, sowie Damen- und Herrenhandball in einen Topf zu werfen, denn sowohl in Hinblick auf die vergebenden Verbände (IHF/EHF) als auch den wirtschaftlichen und medialen Umfang (Herrenhandball/Damenhandball) sind das von einander unabhängige Entscheidungsprozesse, die teilweise parallel zueinander ablaufen.

    Bei der Handball-EM der Herren ist es zum Beispiel so, dass bei der 13. Austragung 2018 in Kroatien erstmals ein Land zum zweiten Mal Gastgeber sein wird. Die ersten 12 EM-Endrunden fanden in zwölf verschiedenen Ländern statt - und damit waren (bis auf Deutschland und Frankreich) so ziemlich alle potentiellen Gastgeber durch. Zudem sind Schweden & Norwegen 2020 auch "nur" Co-Gastgeber im Dreierpack mit Österreich.

    Auch bei den Handball-WMs der Herren liegen für sich betrachtet ausreichend große zeitliche Abstände zwischen den Austragungen in einem Land. (Schweden 1993, 2011 & 2023, Frankreich 2001 & 2017, Deutschland 2007 & 2019, Ägypten 1999 & 2021)

    Bei Handball-EM und WM der Damen sind die Verbände doch froh, wenn sich überhaupt zwei Anwärter finden lassen zwischen deren Bewerbungen sie entscheiden dürfen. Dazu ist der Damenhandball zu sehr Nischensportart und in den meisten Ländern das Interesse daran zu gering.

  • ich nehme auch mal an solange man die Standorte clever auswählt, gehen die da auch jeweils mit schwarzen Zahlen raus.


    Bin ich so nicht von überzeugt, gerade wenn man die Kosten für Sicherheit mit einrechnen würde. Dass Schweden kurzfristig noch mit in die Ausrichtung 2023 hineingenommen wurde, dürfte sicherlich in erster Linie aus Kostengründen gewesen sein.

    Entgegen der vom TE gebrachten These, scheint es ja doch nicht allzu viele Interessenten gegeben haben, dieses komische Dingens namens "Internet" spuckt aus, dass die Vergabe ursprünglich schon 2015 durchgeführt werden sollte aber verschoben werden musste. Nachdem was ich gelesen habe, haben sich nur Russland und Ungarn beworben, dass Russland rausfällt sollte klar sein, und ob Ungarn eine WM alleine finanzieren kann/will? Schon bleibt von der ganzen Empörung m.E. nicht viel über.

  • und ob Ungarn eine WM alleine finanzieren kann/will?

    Das wundert mich dagegen hin schon sehr stark, zumindest bei den Männern. Die Ungarn investieren brutal viel Geld in den Handball. Wieso wollen die sich auch inszenieren als tolles freies starke Land. Das passt doch super in das Weltbild der Regierung von Ungarn. Beim Fußball werden die keine Chancen haben ein großes Turnier auszurichten.


  • Diese "Häufung" möchte ich relativieren. Zunächst finde ich es falsch EM und WM, sowie Damen- und Herrenhandball in einen Topf zu werfen, denn sowohl in Hinblick auf die vergebenden Verbände (IHF/EHF) als auch den wirtschaftlichen und medialen Umfang (Herrenhandball/Damenhandball) sind das von einander unabhängige Entscheidungsprozesse, die teilweise parallel zueinander ablaufen.

    Bei der Handball-EM der Herren ist es zum Beispiel so, dass bei der 13. Austragung 2018 in Kroatien erstmals ein Land zum zweiten Mal Gastgeber sein wird. Die ersten 12 EM-Endrunden fanden in zwölf verschiedenen Ländern statt - und damit waren (bis auf Deutschland und Frankreich) so ziemlich alle potentiellen Gastgeber durch. Zudem sind Schweden & Norwegen 2020 auch "nur" Co-Gastgeber im Dreierpack mit Österreich.

    Auch bei den Handball-WMs der Herren liegen für sich betrachtet ausreichend große zeitliche Abstände zwischen den Austragungen in einem Land. (Schweden 1993, 2011 & 2023, Frankreich 2001 & 2017, Deutschland 2007 & 2019, Ägypten 1999 & 2021)

    Bei Handball-EM und WM der Damen sind die Verbände doch froh, wenn sich überhaupt zwei Anwärter finden lassen zwischen deren Bewerbungen sie entscheiden dürfen. Dazu ist der Damenhandball zu sehr Nischensportart und in den meisten Ländern das Interesse daran zu gering.


    Eine EM in Schweden, Norwegen und Österreich auszurichten, macht trotzdem genau wie viel Sinn? Naaa? Genau, null!
    Glückwunsch an die EHF zur dümmsten Turniervergabe in der Geschichte des Leistungssports! Da ist ja sogar die Fußball EM in ganz Europa solider durchdacht! Ich hätte nicht gedacht, dass ein Handball Verband die IHF in Sachen Miserabilität noch übertreffen kann!

  • Ich habe lieber unpraktische Turniere als welche für dessen Organisation Menschen sterben oder umgesiedelt werden müssen. Das halte ich für wesentlich dümmer, wenn es um einen Preis für diese Kategorie geht.

  • Für den durchschnittlichen Handballfan ist nicht viel Unterschied ob EM oder WM, beides wird als Großveranstaltung wahrgenommen. Spricht eher für die schlechte Kommunikation der beiden Verbände miteinander. Und es ist ja auch nicht so, dass es nicht auch andere Bewerber gegeben hätte.
    Triobewerbungen mMn nicht so toll, haben zudem den Nachteil, dass ein Veranstalterland um die Hauptrunde umfällt, bei WM-ko-Spielen recht unübersichtlicher Spielplan im 1/8 und 1/4-Finale. Um Duobewerbungen wird man nach Aufstockung der EM auf 24 bei den Männern kaum noch herumkommen. Tschechien/Österreich, Deutschland/Schweiz, Spanien/Portugal und Serbien/Ungarn hier gute Kombinationen. Die Damen werden wohl bei 16 (EM) bleiben, aber auch hier wird es mMn zu Duoveranstaltungen kommen, vor allem um die hohen Fixkosten (ua Unterbringung der EHF-Funktionäre) teilen zu können.
    Tschechien zeigt großes Interesse die EM 2022 zu veranstalten, sucht jedoch einen Co-Veranstalter. Die einzig in Betracht kommenden Hallen (Preßburg, Karschau) in Wunschpartner Slowakei sind jedoch im Jänner mit Eishockey belegt und die KHL (Preßburg) wird sicher keine Rücksicht nehmen. Ungarn kommt auch noch in Frage, vl will man als Trio kandidieren, hätte dann eine EM der Visegradstaaten. Ist aber nicht über einen Infoaustausch drüber gekommen.
    Meine Idee, habe ich schon weiter oben geschrieben, wäre eine EM im Juni über ganz Europa verteilt, wo vor allem in den Vorrundengruppen Kleinnationen mit vl nur einer den Anforderungen entsprechender Halle bevorzugt werden. Hier könnte man wieder einmal flächendeckende Werbung für Handball machen, mit Dauerveranstaltungen im Winter in Nordeuropa wird das kaum gelingen.

  • Es wird momentan eine Halle geplant, die dem Eishockeyverein (wo Red Bull hinter ist) und dem Basketballverein (wo die Bayern hinter stehen) als Spielstätte dienen soll. Ich würde mich wundern, wenn man diese nicht auch gelegentlich als Handballhalle nutzen könnte. Mir ist allerdings nicht klar, wie weit die Planungen da fortgeschritten sind.