E + D-Jugend-Deckung

  • Mich würde mal interessieren wie das mit den offenen Deckungen im Jugendbereich läuft. Bei uns weigert sich der Grossteil der Vereine (Trainer) die eigentlich vorgesehene offene Deckung bei e + d zu spielen. Die Mannschaften die dann den Empfehlungen des Verbandes folgen müssen damit leben das sie mehr verlieren als normal notwendig. Wie sieht das woanders aus?
    Rolf

    Wer nur zurückschaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

  • Bei uns MUSS offensiv gedeckt werden, was ich aber nicht für Sinnvoll halte.

    Handballgott sagt: Handball ist geil!

  • Also bei uns ist es egal, wie gedeckt wird, aber die meisten unserer Trainer wissen, dass das beste für die Kleinen das rennen ist. Unsere Kleinen spielen immer Manndeckung, obwohl es meistens nur ein Kuddelmuddel gibt!! :D Aber die Kleinen lernen zu laufen und auf den Ball zu gehen und es entsteht kein Stehhandball. Es ist auch eigentlich egal, ob sie jetzt viel verlieren oder gewinnen, weil wenn sie im unteren Jugend Bereich viel nach dem Ball schauen und viel laufen, haben sie mehr gelernt, als wenn sie gewinnen und trotzdem nur vor und zurück rennen und nichts anderes machen.
    Wir spielen sogar noch bis zur weibl. B offensiv, also 1:5 oder eben Manndeckung!!!

  • In der E-Jugend spielen wir Manndeckung in der eigenen Spielfeldhälfte. In der D-Jugend Manndeckung die langsam in eine 1:5-Abwehr übergeht. Dazu muss aber auch eine gezielte Schulung der Beinarbeit erfolgen. Es muss dabei darauf geachtet werden, sich nicht hinterlaufen zu lassen.

    In der Regel verlieren wir keine Spiele wegen der offensiven Abwehr, höchstens deshalb weil die Angriffsmittel in der E+D- Jugend gegen eine defensive Abwehr noch nicht ausreichen!

    Spätestens in der C-Jugend sind aber Mannschaften die eine konsequente offensive Abwehrschulung hinter sich haben im Vorteil. In der C-Jugend kann man dann relativ problemlos in eine 3:2:1 Abwehr übergehen, die von den Kids schnell kapiert wird!

  • auf Grund des neuen Spielsystems in unserem Bezirk, spielen wir eine hälfte Manndeckung(also das berühmte 3:3 spiel) und die andere normal 5:1.

    :D Hessen - where the Äppler is! :D

  • Bei uns im Verband ist im E- und D-Jugend Bereich eine Abwehr mit maximal 4 defensiven Leuten vorgeschrieben (also mindestens 2 offensive Deckungsspieler).
    Bei Verstößen gegen diese Regel ist zunächst zu ermahnen, im Widerholungfall wird progressiv bestraft (also gelb, danach 2-Minuten).

  • Schon mal vielen Dank an alle die geantwortet haben. Ich finde das mit der Bestrafung übrigens nicht schlecht. Allerdings muss der Trainer bestraft werden der nicht offen decken lässt. Wir haben nächste Woche Jugendtrainersitzung (Vereinsintern) und das Thema ist wie immer auf der Platte. Ich hoffe wir ringen uns endlich durch bei allen Mannschaften so zu spielen. :wall: Und wenn wir das dann 3 Jahre gemacht haben und nicht spätestens in der C "zählbare Erfolge" kommen kann ich mir bestimmt was anhören. :( Hoffe es äussert sich noch der eine oder andere und gibt mir ein wenig Argumentationsmaterial an die Hand. Rolf

    Wer nur zurückschaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

  • Manndeckung in der E- und in der D ist wie nicht nur ich finde, ideal um erstens dem Spieltrieb in diesem Alter gerecht zu werden, sie ist auch besser als jede andere Spielform geeignet, offensive Deckung und individuelles Angriffsspiel zu fördern. Beim HVB z. Bsp ist seit dieser Saison Pflicht, mind. eine Halbzeit Manndeckung zu spielen. Lass dich nicht beirren, der Spass am Spiel steht im Vordergrund. Das sichere Fangen und Werfen (Grundtechniken eben) ist viel wichtiger als der schnelle Erfolg.

  • Bei uns im HVW muss in der E-Jugend ab der Mittellinie Manngedeckt werden, es gibt kein Anspiel nach einem Tor und es darf nur zweimal getippt werden. Was meiner Meinung nach nicht gut ist, denn bei den Minis lernen sie die normalen Regeln und ab der D-Jugend wird wieder zu den normalen Regeln über gewechselt, aber nach einem tor geht es in dieser Jugend immer naoch mit anspiel weiter. Ab nächster Saison gibt es bei uns ein neues E-Jugendkonzept. Dort wird dann die Halle in drei Teile aufgeteilt im 1. Drittel gibt es einen Zirkel, im 2. Drittel Parteiball und im 3. Drittel Aufsetzterball. Zum Schluss wird dann jedes Drittel in ein Handballfeld umgebaut. In dieser Saison hat man es sich noch raussuchen dürfen ob man normal Handball spielt oder schon das neue Konzept macht.

  • Das Konzept, die Halle durch 3 zu teilen, halte ich für (Entschuldigung) übermotiviert. Die Kinder kommen schliesslich und endlich , zum Handball. Dann sollen sie auch Handball spielen dürfen. Empfehlen würde ich mal den Artikel in der HIB 11/02- zu lesen. Hier erläutert W. Pemp sehr gut, (wie ich finde) warum Manndeckung - und warum in Berlin wie verfahren wird. Ich habe bis zur 5. Klasse selbst auch nie Raumdeckung gespielt.-
    <h1 align="center">UND DAS WAR/IST GUT SO</h1>

  • Das mit der E-Jugend machen sie nur das die Spieler wieder mehr Motorik lernen. Bei ihnen ist das Handballspielen eher nebensächlich. Das widerspricht sich bei uns im HVW, den die HVW wurde für ihre gute Motorik gelobt.

  • Als Schiri spreche ich vorher mit den Trainern und fordere zur offensiven Deckung auf. Wenn sich ein Spieler mal "verirrt" und nicht manndeckt, gibts natürlich nicht gleich ne Strafe. Wenn aber das Spiel insgesamt nicht offensiv ist, gebe ich nach einer Ermahnung an den Trainer Siebenmeter, auch wenn eigentlich noch keine Wurfchance bestand. Meistens klappts dann recht schnell ...

  • Es gibt doch Penality schiessen und kein 7-m, oder?

    Unter Penalityschießen verstehee ich Tempo Tempogegenstoß, ohne das ein Gegenspieler eingreifen darf (Wie im Beachhandball).

  • Ich glaube ja, dass nicht nur die Motorik im Vordergund steht. Natürlich wird mehr gelaufen, aber eben nicht nur.
    Viel wichtiger ist,(denke ich) dass man durch Anwendung der Manndeckung dem Spieltrieb der Kinder gerechter wird. Sie sind (ich denke schon wieder) nicht wirklich in der Lage, eine Raumdeckung in diesem Alter aufzulösen um so zum Torerfolg zu kommen. Das würde nämlich taktisches Verhalten voraussetzen. Taktik mit 10- Jährigen heißt aber, sie in ein Korsett zu stecken. Außerdem ist hierfür auch ein ziemlich hoher Trainingsaufwand von Nöten. Dann aber bleibt die Festigung der Technik zurück. Wie oft erlebt man, dass auch in der B - und A- Jugend beim Gegenstoß der Ball einfach nicht gefangen wird.

  • Hallo!

    Zwar bin ich kein Jugendtrainer, sondern Senioren, aber ich weiss, dass es bei uns kein MUSS ist offen zu spielen.

    Ob man komplett Manndeckung spielen sollte weiss ich nicht.
    Ein offensive 3:2:1 Deckung halte ich aber in jedem Fall für hervorragend.

    Gerade in jungen Jahre sollte der Grundstein für handballerisches Verständnis trainiert werden.
    Dieses Verständniss erreicht man nicht durch stumpfes 6:0 Verhalten.

    Klar gibt es immer wieder Trainer, denen es in erster Linie um Siege geht, was bei älteren Mannschaften wie z. B. B- oder A-Jugend richtig ist.
    Doch diese Ansichten sind in der E- bzw. D-Jugend absolut überholt.

    Egoistische Trainer, die nur auf Sieg spielen, werden früher oder später merken, dass sie sich kleine anti-Handballer" heranzüchten, die später in Seniorenbereichen sehr starke Probleme mit Ihrem Spiel bekommen werden!


    Gruss
    Stefan.

  • Hallo,

    find ich wirklich super, dass hier auch über dieses strittige Thema diskutiert wird. Ich bin auch selbst schon einige Jahre Jugendtrainer und ich könnte sagen, das ist mein "Lieblingsthema":
    Also, ich bin nach vielen Lehrgängen ein Verfechter der offensiven Abwehrsystemen im Jugendbereich allgemein.
    Bei uns im Bezirk gibt es eine Regel, dass in der B-, C-, und D- Jugend jeweils die ersten fünf Minuten pro Halbzeit manngedeckt werden muss. Außerdem darf die angreifende Mannschaft in dieser Zeit nur einmal tippen. Ich hätte ein generelles Prellverbot für besser gehalten, da ich nun beobachtet habe, dass viele Kinder zuerst tippen und dann erst schauen, nachdem sie den Ball gefangen haben. Da in der E- Jugend nur vereinseigene Schiris pfeifen, wurde das Spielen der offenen Manndeckung im E- Jugendbereich lediglich empfohlen. (Allerdings halten sich viele Vereine nicht dran).
    Ich war mit meiner Jugendmannschaft mal bei einem Auswärtsspiel unterwegs. Vor unserem Spiel spielte die weibliche E- Jugendmannschaft dieses Vereins. Beide 6:0- Abwehr. Dieses Spiel hätte man filmen sollen und als "Propaganda- Video" für die offensive Deckung im Jugendbereich verkaufen. Beinahe alle Spielerinnen hatten in der Abwehr alles andere zu tun, als zu verteidigen. Die eine musste ihre Haare richten, die nächste suchte vergeblich die Hosentaschen in ihrer Hose, um die Hände dort hineinzustecken, wieder eine andere musste ihre Hose frisch binden. Bei einer offensiven Manndeckung wären diese Bilder nie zu sehen. Das Spiel wird automatisch schneller, die Kinder werden beweglicher, mutiger, antizipativ geschult und können später jederzeit auch eine defensive Abwehr spielen.
    Bei uns im Verein hat sich das in den letzten Jahren nahezu durchgesetzt. Bis zur D- Jugend wird fast ausschließlich manngedeckt. C- und B- Jugend spielt Manndeckung lt. Regelwerk die ersten fünf Minuten pro Halbzeit und anschließend noch ein paar freiwillige Minuten und später eine einfache 1:5 Abwehr. Aber auch in der A- Jugend wird neben allen anderen Abwehrsystemen auch immer wieder phasenweise die Manndeckung mit eingestreut.
    Das Problem an der ganzen Sache sind meist die gegnerischen Mannschaften. Viele gegnerische Trainer, auch in der E- oder D- Jugend :pillepalle: sind froh, wenn die fünf Minuten vorbei sind und "fesseln" seine Kinder an den Sechsmeterkreis.
    Damit haben unsere Kinder und Jugendliche dann erhebliche Probleme und wissen nicht mehr, wie sie ein Tor erzielen können. Das gegnerische Team findet (logischerweise) immer wieder Lücken in "unserer" Abwehr und gewinnt dann oft genug auch das Spiel.
    Wir versuchen den Kindern so früh wie möglich klar zu machen, dass uns ihre langfristige Entwicklung wichtiger ist, als eine Meisterschaft in der D- Jugend.
    Ich hoffe, dieses System wird sich in den nächsten Jahren auszahlen.

    Grüße

    Ralf

  • Moin, Moin!

    Also bei uns im Verband gibt es keine Vorschriften wie gespielt werden soll. Und das ist auch gut so. In Dänemark gibt es eine Sonderegelung in der E-Jugend die folgendermaßen aussieht:
    Es darf nur zwischen 6 und 9 Meter gedeckt werden, ansonsten gibt es Freiwurf.
    Wird vorne verworfen müssen alle sofort zurück in ihren Bereich (Ausnahme nach Pfostentreffer kommt der Ball wieder).
    Wenn beim zurücklaufen jemand zum Ball rennt und ihn bekommt -Freiwurf-
    Ausnahme in der Deckung: Der Spieler startet bei 6m und fängt den Ball ab, dann geht´s weiter. Oder bei Fehlpässen.
    Wir würden es begrüßen wenn es diese Regelung auch bei geben würde.
    Vorteil: Die Kinder lernen richtiges Abwehrverhalten, kommen nur an den Ball durch das ständige Vor und Zurück.
    Der Angriff lernt das Positionsspiel und das Druck Ausüben fast perfekt. Es spielen hier alle 6 zusammen, da sonst kein durchkommen ist, so dass hier in der E-Jugend schon damit begonnen wird von Außen Druck auf die Nahtstelle zu machen.
    Also in Deutschland rennen 12 Kinder planlos einen Ball hinterher, in Dänemark wird Handball "gespielt".

    Also für mich sind die deutschen auf einen völlig falschen Weg, was sich jedes Jahr in Dänemark bestätigt. Unglaublich wie weit die kleinsten da schon sind.
    Man muss es einfach mal gesehen haben um aus dem staunen nicht mehr heraus zu kommen.


    MfG

    Schmiddy :head: