IHF-Harzverbot stößt in Deutschland auf Ablehnung

Klar pro Harz, da Haftmittel Dinge ermöglichen, die ein Ball ohne Harz einfach nie ermöglichen wird, alleine schon aus finanziellen Aspekten.

Theoretisch ist es ja nicht unmöglich, dass jemand einen Ball herstellt, der auch unter nicht-klinischen Bedingungen seine Klebeeffekte über mindestens 60 Minuten behält. Dazu sollte er wiederverwendbar sein, darf keine Verschmutzungen verursachen und muss gesundheitlich absolut unbedenklich sein. Bekommt man das hin, dann kann das Harzverbot kommen.

Harz zu verbieten, ohne eine bessere Alternative bieten zu können, wäre unsinnig.

Auch wenn es in einigen Landesverbänden generelle Harzverbote gibt, ist der Harzgebrauch in anderen ab der A-/B-Jugend völlig normal. Eine Lösung sollte darum nicht nur für den Profisport, sondern auch für den Breitensport praktikabel sein.

Ich bin für Harzerlaubnis schon im frühen Jugendalter. Spätestens ab der C-Jugend, wo mit einem 2er Ball gespielt wird. Das hat den Grund, dass die Spieler somit die Technik wesentlich leichter erlernen könnten, nach kurzer Eingewöhnung viel mehr Spaß am Handball hätten und das Leistungsniveau steigen würde. Ich habe bisher noch keinen Menschen gesprochen, der Harz negativ fand, sofern er schon damit gespielt hat.

Bei uns in Bayern, wo ich derzeit handballerisch beheimatet bin, hat jeder Verein ab der Landesliga, wo Harz erlaubt ist, komischerweise direkt auch eine Harz Halle zur Verfügung. Es gibt meines Wissens nach in ganz Bayern nur einen Verein ab Landesliga aufwärts, der nicht mit Harz spielt (TV Helmbrechts). Wirklich komisch, warum es da klappt, wenn das Hallenproblen so schwierig ist, wie du beschreibst...

In der ganzen Diskussion wird meistens ein Grundproblem vergessen.

Und das ist, dass die Hallen schlicht weg dreckig sind. Durch das Harz sieht man den Dreck einfach nur. Entweder auf dem Boden oder am Ball. Der Staub ,Erdkrümel, menschliche Hautzellen Haare und weiß was ich, ist immer da
Die kommunalen Trägerschaften haben halt kein Geld für richtig regelmäßig gute Säuberungen, tolle oder überhaupt irgendwelche FIlteranlangen und in den Vereinen gibt es auch wenig Ressourcen bzw. man kriegt halt auch mal Ärger wenn man selber putzt , wenn man es mit den Kommunen nicht richtig abspricht.

Deswegen können die neuen Bälle u.a. auch nicht klappen. Die sollen nämlich sauber bleiben, damit sie kleben. Das heißt man muss sie immer wieder abwaschen und dann kleben sie peu a peu weniger. Außerdem das Modell das wir jetzt beim Training hatten hat nicht mal im Ansatz die Klebekraft wie zum Beispiel Harzspray. Und über das Spray beschweren sich echte "Patter" auch schon immer hart

In der Region, wo ich spiele, gibt es eigentlich ausnahmslos in allen Hallen ein Haftmittelverbot. Mein Heimatverein verfügt über ein Team in einer Liga, in der der Haftmitteleinsatz nich verboten werden darf. Dort wird nach jedem Ligaspiel die Halle vom Verein gereinigt. Früher wurde auch nach jedem Training die Halle gereinigt. Ob das immer noch so ist, weiß ich allerdings nicht. Allein die Materialkosten für den speziellen Industriereiniger und die Lappen belaufen sich pro Saison auf mehrere hundert Euro. Das Vorgehen ist aber alternativlos. Reinigt der Verein nicht ordentlich, droht eine Hallensperre.

Auf die Schnelle gesucht und gefunden: presse_ihfwettkampf_16_01_2014.pdf

Viel erfährt man da ja nicht, außer daß diese (Ball-)Firma und die IHF verbandelt sind.

Zitat von Benson

… die Halle vom Verein gereinigt … die Materialkosten für den speziellen Industriereiniger … Das Vorgehen ist aber alternativlos. Reinigt der Verein nicht ordentlich, droht eine Hallensperre.

Das geht sehr vielen Vereinen ganz ähnlich.

In den Hallen, in denen ich seit über 15 Jahren trainiere und in denen auch 13 Jahre lang mein Schulsport stattgefunden hat, kann ich mich nur sehr vereinzelt daran erinnern, dass es auf dem Boden spürbare Harzflecken gab. Schlimm war es nur, wenn der benachbarte Zweitligist ein Testspiel in unserer Halle austrug. Danach war eine gründliche Bodenreinigung Pflicht.
Das Problem sehe ich viel mehr in dem Harz, dass man von den Händen auf die Bänke, Türklinken, Garderoben und Duschen überträgt. Für Nicht-Handballer ist das wirklich nicht angenehm und im Gegensatz zum Boden ist bei diesen Dingen häufiges reinigen alternativlos.

Alles eine Frage der Kommunikation. Wenn man klar ansagt, dass man vor Verlassen der Halle in Richtung Kabine die Finger reinigen muss, sollte das zu beheben sein.

Zitat von Benson

In der Region, wo ich spiele, gibt es eigentlich ausnahmslos in allen Hallen ein Haftmittelverbot. Mein Heimatverein verfügt über ein Team in einer Liga, in der der Haftmitteleinsatz nich verboten werden darf. Dort wird nach jedem Ligaspiel die Halle vom Verein gereinigt. Früher wurde auch nach jedem Training die Halle gereinigt. Ob das immer noch so ist, weiß ich allerdings nicht. Allein die Materialkosten für den speziellen Industriereiniger und die Lappen belaufen sich pro Saison auf mehrere hundert Euro. Das Vorgehen ist aber alternativlos. Reinigt der Verein nicht ordentlich, droht eine Hallensperre.

Ich seh es genau andersrum: allein die Tatsache, dass so gut gereinigt wird, senkt das Verletzungsrisiko extrem.

Wenn ich hier so einige Argumente lese, kann ich nur den Kopf schütteln. Ihr klaubt Euch Argumente aus den Fingern und baut eine Analogiekette auf, die einfach falsch ist. Und offenbar sitzt ihr alle nur in euerm Brunnen und schaut als Handballfrosch in den Himmel.

Zitat

Und das ist, dass die Hallen schlicht weg dreckig sind. Durch das Harz sieht man den Dreck einfach nur. Entweder auf dem Boden oder am Ball. Der Staub ,Erdkrümel, menschliche Hautzellen Haare und weiß was ich, ist immer da

so,so. Der Dreck ist da, wird aber nur sichtbar. Und wenn die Kehrmaschine oder der Riesenbesen kommt ist der sichtbare Dreck weg? Harz hält den Dreck am Boden fest. Will man den dann weg machen, braucht man Spezialreiniger und muss mit der Hand ran. Dadurch der Mehraufwand. Geht der Ball an eine gestrichene Wand bleibt der Fleck für immer. Ich schau mir ab und an in der Gegend Drittligaspiele an. In der Halle sind überall an denn Wänden die Abdrücke zu sehen.

Zitat

Alles eine Frage der Kommunikation. Wenn man klar ansagt, dass man vor Verlassen der Halle in Richtung Kabine die Finger reinigen muss, sollte das zu beheben sein.

Völlig unrealistisch in einem Amateurverein mit Kommen- und Gehen eine derartige Regelung durchzusetzen. Wird immer Leute geben, die gegen Regeln verstoßen.
Ich weiss auch nicht in welchen Vereinen ihr lebt, wo nach dem Training brav der Boden gereinigt wird. Wir kriegen es ja schon kaum geregelt, dass bei Spielen der Verkauf sicher geregelt wird. Da bekommen es andere Verein hin, dass nach jedem Training der Boden gereinigt wird?
In meiner Welt trainieren am Schluss immer die Männer oder Damen bis 21.30 Uhr und um 22.00 Uhr muss man raus sein. Dass dann nach Trainingsende regelmässig jemand für 10 Minuten die Flecken weg macht halte ich auf Amateurlevel für absolut utopisch. Vielleicht ab Oberliga aufwärts, wo schon der Rubel rollt und man um Plätze im Kader kämpfen muss. In meiner Welt trainiert man in Hallen,die der Kommune gehören, und wo man um Hallenzeiten mit anderen Sportarten teilt. Völlig normal, dass Volleyballer, Basketballer, Badmintonspieler.. weniger Verständnis für "sichtbaren" Dreck haben, der am Boden klebt, während Handballer das ja als "Kollateralschaden" auf dem Weg zum perfekten Dreher ansehen.

Und jetzt zur Analogiekette. Da gibt es nur ein: Ohne Harz verliert das Spiel an Attraktivität, der Handball an Zuschauern und damit der Nachwuchs das Interesse. Aus meiner Sicht einfach nur Blödsinn. Welcher Jugendliche fängt mit Handball an, weil er die Dreher und Leger von U.Gensheimer so toll findet? Gibt vielleicht ein paar, dürfte aber nicht der Hauptanreiz sein, um eine Sportart auszuprobieren. Spezialisierung in Handball aus Positionen beginnt ab C-Jugend. In dem Altern stoßen eh kaum noch Anfänger in den Sport.

Wir haben 800.000 Handballer in den Vereinen in Deutschland. Von denen spielen vielleicht 10 Prozent mit Harz, optimistisch gerechnet. Für die Leistungssportschicht (Vereine mit eigener Halle) gibt es den Haftball. Die kaufen sich dann halt ein paar mehr Bälle in der Saison. Mit der Neuregelung wird die Regel, dass nur zwei Bälle im Spiel verwendet werden, aufgehoben, und fertig. Dann liegen bei Meisterschaftsspielen eben 6 Bälle im Netz neben der Bank und der wird dann ausgetauscht.

Von der globalen Perspektive will ich gar nicht mal reden. Es geht ja auch um Chancengleichheit. War schon mal jemand auf dem Balkan in einer normalen Schulsporthalle?
Da gibt es keine städtische Reinigung wie bei uns hier in der Kuschelzone. Da waschen die Kids und Spieler auch nicht nach jedem Training ihr Trikot (müsste man ja mit Harz noch öfter machen).

Du sprichst ernsthaft von Chancengleichheit und sprichst uns die Argumente ab? Also haben die Kinder in Dänemark dann in Zukunft unter den gleichen Voraussetzungen zu trainieren wie die in Italien? Chancengleichheit herrscht definitiv nicht und hängt nicht von Harz ab. Und ich meine doch, dass auf dem Balkan gerne mal geharzt wird, auch im Amateurbereich. Kann ich nicht zu 100 Prozent sagen, aber ich bin mir doch relativ sicher.

Ansonsten lebe ich tatsächlich in einem Verein, wo das mit der Kommunikation klappt. Die erste Mannschaft nutzt Harz teilweise und reinigt nach ihren Trainingseinheiten die Halle. So einfach ist das.

Hier in Finnland wird ab der B-Jugend zu 95% geharzt.
Bei allen Leuten, die ich auf das Thema angesprochen habe (ausser bei den Torhütnern )stösst das Thema auf Widerstand. Würde den Handball so wie wir ihn kennen und lieben nachhaltig verändern.
Mein jüngster Sohn (D-Jugend) ist jetzt schon in Panik, dass er sein leben lang nicht mit Harz spielen darf.

Ganz ehrlich - Wer die Musik bestellt, muss sie auch bezahlen.
==> Der Verein, der die Halle mit Harz verunreinigt, muss dieses AUF EIGENE Kosten auch entfernen - und zwar sofort, bevor andere die Halle benutzen wollen.
Tut er's nicht, fliegt er raus.

Das Recht, eine Halle zu benutzen, schließt nicht das Recht ein, diese mit Harz zu verkleben.
Schon mal Volleyball oder Tischtennis gespielt, wenn Harz am Ball hängt?

Ganz ehrlich - Wer die Musik bestellt, muss sie auch bezahlen.
==> Der Verein, der den Rasenplatz mit Stollenschuhen zerstört, muss diesen AUF EIGENE Kosten auch ersetzen - und zwar sofort, bevor andere den Platz benutzen wollen.
Tut er's nicht, fliegt er raus.

Zitat von Beuger

Ganz ehrlich - Wer die Musik bestellt, muss sie auch bezahlen.
==> Der Verein, der den Rasenplatz mit Stollenschuhen zerstört, muss diesen AUF EIGENE Kosten auch ersetzen - und zwar sofort, bevor andere den Platz benutzen wollen.
Tut er's nicht, fliegt er raus.

1. Hast du mal Fußball gespielt? Ohne Stollenschuhe? Das geht auf dem Bolzplatz, aber als Wettkampfsport wohl kaum - und zwar aus Sicherheitsgründen!
2. Welche andere Sportart leidet denn unter dem kaputten Rasen? Golf wird da ja meistens nicht gespielt!

Außerdem hinkt der Vergleich, so wie fast jeder zwischen Handball und Fußball. Es gibt halt VIEL mehr, die sich für Fußball interessieren als für Handball.
Da muss man eben die anfallenden Kosten auch relativ zu den interessierten Zuschauern/Spielern sehen. Das heißt nicht, dass ich das toll finde, nur wenn ich so einige Meinungen hier im Forum lese, dann scheint bei manchen Leuten der Bezug zur Realität komplett verloren gegangen zu sein.