Zahl der Teams im Spielbetrieb nach LV bzw. OL Bereichen

  • Nachdem ich hier im Forum über ältere Zahlen gestolpert bin wurde ich von Christian Ciemalla von handball-world.com auf immerhin etwas aktuellere Zahlen aufmerksam gemacht: WM-Schub aufgebraucht: Mannschaftszahlen im DHB schrumpfen um sieben Prozent

    Mich hat nun einfach interessiert wie es sich mit der Zahl der Teams in Relation zur Einwohnerzahl verhält. Das Ergebnis seht ihr in der angehängten PDF-Datei.

    Die Zahlen sind zwar nicht gerade taufrisch, aber ich vermute mal, dass sich an der Rangliste als solcher seither nichts oder nicht viel verändert hat.

    Gestaunt habe ich über den schlechten Wert von ausgerechnet Berlin. Nur 13,3 Teams pro 100TSD Einwohnern im Spielbetrieb. Woran liegt das? Ein erfolgreicher Erstligist wie die Füchse Berlin sollte doch eine gewisse Sogwirkung haben...?

    Liegt es wirklich nur an der Altersstruktur in der Bevölkerung, dass bei praktisch indentischer Bevölkerungszahl, im Bereich der Mitteldeutschen OL im Vergleich zu Niedersachsen/Bremen nur knapp halb soviele Teams am Spielbetrieb teilnehmen?

    Und wenn es daran liegt, ist die Altersstruktur in Sachsen-Anhalt denn wirklich soviel günstiger als in Thüringen?

    Warum hat augenscheinlich Handball in der östlichen Hälfte Deutschlands (OL Bayern, OL Ostsee-Spree, MItteldeutsche OL - zusammen nach der Fläche tatsächlich ziemlich genau die Hälfte, nach der Bevölkerungszahl rund 35%) einen deutlich niedrigeren Stellenwert als in der westlichen Hälfte?

    Vielleicht fallen euch weitere Fragen ein, vielleicht aber auch - viel interessanter (!) - Antworten!

  • Es gibt eben bei uns seit langen Jahren Handball-Regionen, in denen der Sport immer auch Breitensport war, der auch die Jugend mobilisiert hat. Handball also als Provinzsportart, und das meine ich absolut nicht abwertend. Mainfranken, Schleswig-Holstein, Ostwestfalen, das Bergische Land, hier gabs eben auch nie sonderliche Probleme bei der Rekrutierung der Jungen. Beim Dorfsportverein a la Rimpar oder paar Klassen niedriger Nümbrecht gehört es eben noch bei vielen zur staatsbürgerlichen Pflicht dazu, den Nachwuchs beim Handball anzumelden. Was Berlin angeht, hab ich mich vor 20 Jahren bereits gewundert, als ich ein paar Jahre in der Nähe beschäftigt war, wie ...ja, ich muss das Wort wieder verwenden, provinziell der Handball daherkam. Ich hab mir ne Menge damals angeschaut, ob Lichtenrade, Humboldt oder Rudow, und überall konnte man die Zuschauer per Handschlag und mit ner Molle begrüßen und der Verein wär nicht ärmer geworden. "Das hier ist keine und wird auch nie eine Handballstadt", hab ich mir gedacht. Ist durch die Füchse meines Erachtens auch nicht anders geworden. Was die ostdeutsche Situation angeht, mögen vielleicht Leute von dort erklären. Eventuell war die traditionelle Anmeldung in einem Verein, wie sie eben im Westen auf dem Land in Handball-Hochburgen üblich war, in der DDR weniger verbreitet und dies setzt sich eben bis heute fort.