Vom Esc2016 zur Politik

  • Du suggerierst, dass alle Antifas gewaltbereit sind. Das ist absoluter Blödsinn. Der aller kleinste Teil ist gewaltbereit. Und wird sogar von den nicht gewaltbereiten verachtet.

    Genausowenig sind alle Neonazis gewaltbereit. Wahrscheinlich liegt der Anteil der Gewaltbereiten in beiden Lagern etwa gleichauf (Tatsächlich habe ich keine verlässlichen Fakten zu dieser These. Wäre aber sicherlich interessant)


    Du sprichst die HoGeSa Demo an. Was meinst du mit entgegenstellen? Wenn es keine aktive Verhinderung dieser Demo ist, ist es zwar in der Tat ein tolles Zeichen, aber bringt nicht so viel, wie von dir angenommen, da die Nazis dann gerne wiederkommen, wenn der Aufmarsch ihnen einfach gemacht wurde. Die Erfahrung zeigt definitiv, dass je mehr Menschen sich aktiv an Verhinderungsversuchen beteiligen, desto weniger kommen bei diesem und nächstem Mal. Es ist ja vorher meist schon bekannt, wenn die Antifa blockieren will. Schau mal allein, wie wenige zu Widerstand Ost West in Frankfurt gekommen sind, weil sich Tausende auf die Straße gesetzt haben.

    Wieso sollte ich eine legale Demonstration verhindern? Das Grundgesetz gilt für alle Bürger und nur weil ich den Inhalt einer Demonstration nicht teile, habe ich nicht das Recht die Demonstranten an der Ausübung ihrer Meinungsfreiheit zu hindern. Sollte es auf einer rechtsradikalen Demonstration/Kundgebung zu rechtswidrigen Handlungen (Parolen, Nutzung verbotener Symbole, Volksverhetzung, etc.) kommen, dann ist es Aufgabe der Staatsmacht (in Person der Polizei) dies zu unterbinden und zu sanktionieren. Ich gewähre diesen rechten Gruppierungen ihre im Grundgesetz zugesicherten Rechte und setze auf Gegendemonstrationen ein Zeichen, dass das rechte Gedankengut auf Deutschlands Straßen eine Randerscheinung ist. Die Antifa hingegen stellt ihre politischen Ansichten über das Grundgesetz und meint im Alleingang bestimmen zu können wer wo und wann demonstrieren darf.


    Zur RAF bleibt immer noch die Frage, was genau links war an diesem Dreckspack.

    Hast du dich je mit der Geschichte der RAF beschäftigt? Ihre Ursprünge, ihre öffentlichen Erklärungen, ihre Symbolik?

    • Offizieller Beitrag

    Und, wäre es dir lieber Nazis würden ungehindert marschieren, wo sie wollen?

    Habe ich, aber klär mich doch mal auf.

    Es geht nicht darum ob jemand will, dass die Rechtsextremen ungehindert marschieren dürfen. Ich als Bürger habe das Gewaltmonopol des Staates zu achten. Selbstjustiz geht nicht.

    Du forderst Info über RAF weswegen sie linksextrem sind? Wenn Du Dich - wie behauptet - mit der Materie ernsthaft beschäftigt hast hats Du diese Info selbst gefunden. Deine Einschätzung deren Nähe zum Rechtsextremismus entspricht jedenfalls nicht der Einschätzung anerkannter Experten.

  • @Beuger:
    Die Urspünge der RAF liegen in den politisch linken Studentenbewegung und der Antiparlamentarische Opposition (APO). Mit dem selbstgewählte Namen "Rote Armee Fraktion" sah sich diese terroristische Gruppierung als Teil der internationalen linken/roten Befreiungsbewegung. In ihren Manifesten haben sie sich immer wieder auf Mao und Marx berufen, sich der linken Rhetorik (Klassenkampf, Genossen, etc.) bedient und den kommunistischen roten Stern als Logo genutzt.

  • Das ist mir alles bewusst. Ist aber ein bisschen wie bei der CSU. Die sagen, dass sie christlich sind, sind es aber nicht. Die RAF behauptete, links zu sein, ihre Taten waren aber alles andere als das.

  • Der Unterschied zwischen CSU und RAF besteht darin, dass die CSU weder im Besitz von einem paramilitärischen Flügel noch in irgendwelche Entführungen oder Mordanschläge verwickelt war und ist. Ich persönlich bin nicht gerade ein Anhänger von der CSU, aber es gibt keinen einzigen Grund diese Partei außerhalb der politischen Ebene zu bekämpfen. Die Antifa ist eine Gruppierung, die sich in Teilen mit dem Grundgesetz nicht anfreundet und das Gewaltmonopol des Staates in Frage stellt. Sobald irgendeine Gruppe Selbstjustiz betreibt, ist es für mich unmöglich mit dieser zu sympathisieren.

    https://www.facebook.com/ErdoganFakten/…?type=3&theater

  • Der Unterschied zwischen CSU und RAF besteht darin, dass die CSU weder im Besitz von einem paramilitärischen Flügel noch in irgendwelche Entführungen oder Mordanschläge verwickelt war und ist. Ich persönlich bin nicht gerade ein Anhänger von der CSU, aber es gibt keinen einzigen Grund diese Partei außerhalb der politischen Ebene zu bekämpfen.


    Das ist absolut richtig. Deswegen hat die Antifa ja auch keine CSU-Parteitage blockiert.

  • Die RAF hatte nichts, absolut nichts mit Antifaschismus, Toleranz und Weltoffenheit zu tun. Das sind linke Werte.


    Google mal "No-True-Scotsman-Fallacy". Das dürfte bei deinem Dilemma wie die RAF denn linksextrem sein kann eventuell weiterhelfen. Man kann die Welt nicht machen wie sie einem gefällt Beuger und was links oder linksextrem ist, definierst nicht allein du.

  • Kommunismus ist nicht gleich linksextrem!
    Heutige linke Werte sind, ich glaube, da müssen wir uns nicht streiten, wie oben erwähnt, Antifaschismus, Toleranz, Weltoffenheit, Gleichstellung von Mann und Frau (was im Allgemeinen als Gender verschrien ist) u.ä. Faschismus, wie ihn die RAF betrieben hat, gehört definitiv NICHT dazu.
    Btw ist Faschismus kein falscher Schotte Paul Jonas. Es gibt keine allgemeingültige Definition für Faschismus. Und den erfüllt die RAF. Damit kann sie nicht antifaschistisch sein.

  • Aber genau bei der RAF schließt sich der Kreis. Jeder Mensch hat das Recht darauf links zu sein. Wer definiert aber den Begriff links ? Jeder kann diesen Begriff so deuten wie er will. Sigmar Gabriel bezeichnet sich genauso sehr als links wie Nicolas Maduro. Allerdings können die politischen Ansichten von den beiden nicht weiter auseinanderdriften.

  • Weiß du Beuger, es ist genau diese "Ich erkläre die Welt"-Mentalitä,t die viele an gewissen "politischen" (Antifa-)Kreisen nervt. Mich auch.
    Ich war selber mal auf Demos gegen Polizeigewalt, Verdrängung etc. Da waren so viele Leute um mich rum, die so etwas von engstirnig in ihrem Weltbild waren, schade.
    Zu behaupten, dass ein Großteil der Antifa "gewaltfrei" sei, das ist absurd. Das weißt du, das weiß ich. Das wissen wir doch alle.
    Wenn man natürlich das Werfen von Steinen auf Polizisten als legitim betrachtet, dann wird man auch einen Weg finden, sich als "gewaltfrei" darzustellen. Weil: man definiert halt für sich selber, was Gewalt ist.
    So läuft der Hase aber eben nur in den kleinen Kreisen der "Antifa". Die große Mehrheit in diesem Land denkt jedoch - zum Glück - anders.
    Das Auftreten der heutigen Antifa hat "faschistische Züge". Das finde ich schade, aber sehe es als Fakt.

    Easy, easy baby, es kommt meine Zeit!

  • Zu behaupten, dass ein Großteil der Antifa "gewaltfrei" sei, das ist absurd. Das weißt du, das weiß ich. Das wissen wir doch alle.


    Auch eine gute Art, andere zu überzeugen.
    Ich kenne mich in Kreisen der Antifa gut genug aus, um das zu verneinen. Deine Aussage mag auf Hamburg oder Leipzig zutreffen. Aber nicht auf den Rest der Republik.

  • Wenn du zugibst, dass es in Hamburg und in Leipzig Teile gibt, welche Gewalt nicht ablehnen, dann beweist es doch wie heterogen die Anitfa ist. In Mannheim wird ebenfalls ganz offen und ehrlich darüber diskutiert, ob man Gewalt anwenden soll. Wenn die Antifa ernst genommen werden will, ist es ihre Pflich sich vom gewalttätigen Flügel zu entledigen.


  • Auch eine gute Art, andere zu überzeugen.
    Ich kenne mich in Kreisen der Antifa gut genug aus, um das zu verneinen. Deine Aussage mag auf Hamburg oder Leipzig zutreffen. Aber nicht auf den Rest der Republik.

    Erzähl doch keinen Bullshit ;)
    Ob Berlin, Frankfurt oder Münster. Das tut sich doch nix.
    Es ist wahrlich kein Zufall, dass zu den Krawall-Ereignissen Busse von überall aus Deutschland und Europa anreisen.
    Man kann doch einfach dazu stehen: "Antifa" steht - neben vielen weiteren durchaus akzeptablen Punkten - für das Mittel "Gewalt".
    Die Diskussionen, die geführt werden, drehen sich ja wohl eher darum, welche "Form der Gewalt" in Ordnung ist. Die einen bevorzugen Gewalt in Schrift und Sprache, andere gegen Gegenstände und viele andere auch gegen Personen.

    Wer sich in die Kreise der Antifa begibt, der weiß, wie agiert wird.

    Easy, easy baby, es kommt meine Zeit!


  • Auch eine gute Art, andere zu überzeugen.
    Ich kenne mich in Kreisen der Antifa gut genug aus, um das zu verneinen. Deine Aussage mag auf Hamburg oder Leipzig zutreffen. Aber nicht auf den Rest der Republik.

    Beuger ... weißt du was ein Outing ist?

    Ansonsten sehr interessante Thesen und Vermischungen. Etliche Linke jetzt hier unterwegs, ich staune. Dass bis vor Wochen als linksautom und extremistisch bezeichnete Antifa-Gesocks hat jetzt auf einmal von den überhaupt nicht gleichgeschalteten Staatsmedien einen anderen Namen bekommen ... die guten Gegendemonstranten werden sie seit September genannt. Dümmlicher geht es kaum noch.

    Zitat

    Zitat Legionator
    [...] "Es ist wahrlich kein Zufall, dass zu den Krawall-Ereignissen Busse von überall aus Deutschland und Europa anreisen." [...]

    Die Gegenseite macht aber einen Fehler: Sie muss ihre "Veranstaltingen" immer zeitgleich an den verschiedenen Ort durchführen. Da wird es für die vom Tagesspiegel gelobte gute Antifa schwierig, ihr Häuflein von maximal 500 Leuten, dass deutschlandweit durchs Land gekarrt wird, aufzuteilen.