Neue Regel - Nach acht Pässen passives Spiel

  • Ne, da bin ich voll bei dir. Wobei es fraglich ist, ob diese 6 Pässe wirklich das passive Spiel forcieren. Denn wenn man sich die Spiele mal anguckt, wird meistens schon vor dem 6. Pass geworfen. Aber gut, so hat man eben ein Limit festgelegt, das sicherlich auch nicht verkehrt ist.
    Die Regel mit dem Pausieren von drei Angriffen muss man mMn noch weiter spezifizieren, ich sehe da auch noch sehr viel Handlungsspielraum bei bestimmten Situationen.

  • Also ich muss sagen: Nach diesen Erläuterungen finde ich die Regeln allesamt sinnvoll. Bin ich da alleine?


    Nein, du bist nicht allein! Auch ich halte sie für sinnvoll. Ganz besonders hat es mir die Regel mit dem Aussetzen eines verletzten Spielers nach einer Behandlung auf dem Spielfeld angetan. Seit Jahren rege ich mich über etliche "Spontanheilungen" nach dramatischen Szenen auf. Diese Regel verhindert ein taktisches Liegenbleiben, um z.B. einen Gegenstoß zu verhindern. Außerdem dient es sicher der Gesundheit der Spieler. Es gibt natürlich immer konstruier- und denkbare Möglichkeiten, die diese Regel ungerecht erscheinen lassen. Insgesamt jedoch kommt diese Regel meinem Verständnis von Fairness sehr entgegen. Mir ist es ohnehin lieber, wenn kein Spieler sich ernsthaft verletzt oder verletzt wird.

    Wobei es fraglich ist, ob diese 6 Pässe wirklich das passive Spiel forcieren. Denn wenn man sich die Spiele mal anguckt, wird meistens schon vor dem 6. Pass geworfen. Aber gut, so hat man eben ein Limit festgelegt, das sicherlich auch nicht verkehrt ist.


    Wenn nach diesen Pässen bzw. schon vorher abgeschlossen wird, dann ist ja alles gut. Manchmal hat man bislang jedoch (subjektiv) den Eindruck, dass so lange weitergespielt werden darf, bis dann endlich ein Tor gefallen ist. Ich werde bei den nächsten Spielen mal mitzählen, vielleich revidiert sich dann mein Eindruck.

  • Aber wie gesagt....das wird ja erst relevant wenn die Schiedsrichter den Arm heben. Wann sie das tun bleibt völlig willkürlich und ist ja auch oft etwas was man den Heimmannschaften als Vorteil unterstellt. Es ist ja schön und gut wenn nach Zeitspiel angezeigt dann genau geregelt ist was passiert, aber das erscheint mir dieser Regel eben das kleinere Problem.

    Man sieht häufig während eines Spiels das die Schiedsrichter hier völlig unterschiedlich agieren was den Zeitpunkt des Arm hebens angeht. Mal wird in einer Unterzahl nach 5 Sekunden der Arm gehoben, mal lässt man der Mannschaft die Chance das auszuspielen. Zum Spielende hin, hebt sich der Arm häufig schneller usw. usw. Das ist auch nach der Reform alles nicht geregelt.

  • Das ist ja kein radikaler Wunsch, ich sage nur das die 6 Pässe nach Zeitspielanzeige, wenig an der Zeitspiel-Regel verändern, wenn man in ihr ein willkürliches Spielelement sieht. Ich glaube wie gesagt was nach gehobenen Arm passiert ist auch seltener Diskussionsstoff als die Frage wann die Schiris "endlich den Arm heben". Ich finde gut das dann jetzt relativ zügig etwas passieren soll und die jeweilige Mannschaft nicht noch Zeit bekommt einen ganzen Spielzug aufzubauen, aber viele Schiris pfeifen das ganze sowieso recht schnell ab wenn sie den Arm heben.

    Könnte jetzt den Effekt auslösen das man weniger Schnell Zeitspiel anzeigt.

  • wieder mal ein Beispiel wie verschieden manche Situationen gesehen werden können.
    Mich hat schon sehr oft gestört dass so unterschiedlich lange ,oft bis zum erfolgreichen Torwurf,bei angezeigtem passiven Spiel noch weitergespielt werden durfte.

    Das Heben des Armes kann ja in vielen Fällen auch durch die "Unmutsäusserungen" aus der Halle befördert werden :D

  • Die Regel mit dem Aussetzen bei Verletzung halte ich nicht für sinnvoll. Kann es momentan als unfaires Mittel eingesetzt werden, dass ein Spieler auf dem Boden liegenbleibt, um einen Gegenstoß zu verhindern, so kann die neue Regel bewirken, dass gerade gegen die besten und wichtigsten Spieler einer Mannschaft besonders ruppig zur Sache gegangen wird, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass dieser des Öfteren mal drei Angriffe nicht mitwirken kann. Das wirkt für mich wie eine Überreaktion. Das aktuelle Verhalten der Schiedsrichter halte ich i.A. für sinnvoller, wenn sie einen Gegenstoß bis zum Abschluss oder Verpuffen des Angriffs laufen lassen, wenn ein Spieler auf dem Boden liegt. Wann haben wir schonmal Verletzungen, die so schwerwiegend sind, dass man sofort eingreifen muss? Und wenn es dafür Anzeichen gibt, wird das Spiel ja immer noch sofort unterbrochen. Also ich sehe da eher keinen Handlungsbedarf.
    Der Handball sollte sich nicht zu viel von der Formel1 abschauen, wo jede Saison verzweifelt zig Regeln geändert werden, um irgendwie künstlich Spannung zu erzeugen. Die Fußballer sind sehr konservativ auf dem Gebiet, weil sie wissen, dass einfache und gleich bleibende Regeln ein wesentlicher Faktor dafür sind, dass ihre Sportart weltweit die meisten Zuschauer (und Aktive!) anzieht.
    Regeländerungen sind ja manchmal notwendig und sinnvoll (siehe passives Abseits, Vorteilsregelung im Fußball), aber man sollte sich nicht vormachen, dass man alle möglichen Regel-Missbrauche oder unterschiedliche Regelinterpretationen mit neuen Regeln ausgleichen könnte. Gerade die Regel mit dem Aussetzen bei Verletzung birgt doch mehr neue mögliche Benachteiligungen als sie unsportliches Verhalten unterbindet - meiner Einschätzung nach.

  • Bei der Regelung zum Aussetzen von drei Angriffen bin ich sehr zwiegespalten. Auf der anderen Seite finde ich die Regelung gut, wenn dadurch diese taktischen Verletzungen eingedämmt werden, auf der anderen Seite können 3 Angriffe verdammt lang sein. Unter Umständen eine zusätzliche Schwächung. Man stelle sich so eine Situation 3-4 Minuten vor Spielende vor, da könnte das Spiel für manchen Spieler schon beendet sein.
    In der JHBL gibt es diese Regelung doch in ähnlicher Form und zwar für einen Angriff. Das erscheint mir die bessere Lösung zu sein.

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    Grüße aus der Barbarossastadt


  • Nun, wenn die Verletzung schwererwiegend ist wird er dann eh kaum noch mitwirken können..ist sie es nicht, muss man auch nicht liegen bleiben

    Darf denn ein anderer Spieler rein oder muss man drei Angriffe in Unterzahl spielen? Falls ja, wäre die Regel quasi obsolet. Falls nein, wäre man aber doppelt bestraft, wenn sich jemand wirklich verletzt.

  • Natürlich darf ein anderer Spieler rein, das ist ja keine "Bestrafung" für die Mannschaft, sondern nur der betroffene Spieler soll nicht mehr mitwirken dürfen...und warum "obsolet" wenn es ein wichtiger Spieler für das Team ist?

  • Zitat

    Könnte jetzt den Effekt auslösen das man weniger Schnell Zeitspiel anzeigt.

    Ich glaube eher das Gegenteil wird der Fall sein. Der Schieri weiss jetzt, nach Heben des Arms haben sie noch 6 Pässe Zeit (=eine gefühlte Ewigkeit), so kann ich den Arm getrost etwas früher heben.

  • Zitat

    Sehr gut bemerkt, auch wenn es jetzt nur bis 6 geht.


    Als ich das geschrieben habe geisterten noch 8 Pässe durch die Medien.

    Offense wins games, Defense wins Championships. - Junior Seau

  • Die Regel mit den drei Spielzügen Auszeit für einen verletzten Spieler wurde während der Junioren-WM getestet. Meiner Meinung nach erfolgreich. Wird sicher Diskussionen geben und Unmut wenn denn wirklich ein Spieler liegenbleit und und auch noch bestraft wird. Doch das Ausufern der Verletzungszeiten führt wohl zu dieser Regel. Im übrigen reden wir hier über Durchführungsbestimmungen für den Profibereicht, wenn ich nicht irre. Im Amateursport ist das doch nicht im Gespräch. Das kann ein einzelnen Zeitnehmer ja dann nicht mehr leisten.
    Die 8 Passregel ist meines Wissens neu. Wurde die schon mal bei einem Turnier getestet?

  • Bei der Regelung zum Aussetzen von drei Angriffen bin ich sehr zwiegespalten. Auf der anderen Seite finde ich die Regelung gut, wenn dadurch diese taktischen Verletzungen eingedämmt werden, auf der anderen Seite können 3 Angriffe verdammt lang sein. Unter Umständen eine zusätzliche Schwächung. Man stelle sich so eine Situation 3-4 Minuten vor Spielende vor, da könnte das Spiel für manchen Spieler schon beendet sein.
    In der JHBL gibt es diese Regelung doch in ähnlicher Form und zwar für einen Angriff. Das erscheint mir die bessere Lösung zu sein.


    Das mit einem Angriff aussetzen fände ich auch besser. Wie du schon geschrieben hast sind drei Angriffe u.U. elendig lange.

    San Francisco 49ers - Rhein-Neckar Löwen - Adler Mannheim -BVB

  • Wird sicher Diskussionen geben und Unmut wenn denn wirklich ein Spieler liegenbleit und und auch noch bestraft wird.


    Wenn ein Spieler mit einer ernsthaften Verletzung liegenbleibt, dann ist es sicher besser für ihn und seine Gesundheit, wenn er in Ruhe behandelt werden kann. Als "Strafe" würde ich das nicht ansehen. Wenn eine Verletzung nicht ganz so schlimm ist, aber dennoch Schmerzen verursacht, dann könnte der betreffende Spieler sich kurzeitig austauschen und z.B mit einem Eisbeutel an der Seite behandeln lassen und danach sofort wieder einsteigen. Im Übrigen wird hier von einigen - so vermute ich - nicht bedacht, dass diese Regel nicht gilt, wenn ein geahndetes Foul vorliegt. Wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt, dann sind Situationen, in denen diese Regel Anwendung finden würde, in der Realität gar nicht so häufig. Die Diskussionen würden also hauptsächlich darum gehen, ob ein grobes Foul vorlag oder eben nicht. Da könnte man dann gelegentlich durchaus unterschiedliche Sichtweisen haben. Diese Diskussionen gibt es aber jetzt auch schon. Wenn ein Spieler ohne "Feindeinwirkung" liegenbleibt, dann ist er zumeist so verletzt, dass er ohnehin nicht gleich wieder oder gar nicht mehr spielen kann. Wie schon weiter oben geschrieben: ich befürworte diese Regel, denn ich bin die "Schauspieleinlagen" wirklich leid, die würden dann schlagartig aufhören. Einige Spieler müssten ihre Spielweise dann jedoch erheblich umstellen.

    • Offizieller Beitrag

    Aktuell wird die Auswechselregel nach Behandlung ja schon in der A-Jugendbundesliga angewendet. Der verletzte Spieler darf erst beim nächsten Ballbesitz wieder eingewechselt werden - Ausnahme Torhüter. Auch wenn das die Schiedsrichter bei unserem letzten Spiel nicht kapiert hatten.

  • @Lord: gehört nicht ganz zum Thema, aber in dieser und letzter Saison habe ich die Erfahurng gemacht, dass die Gespanne diese Regel sehr unterschiedlich handhaben und ich deshlab jedes Mal in der technischen Besprechung nachfrage, wie es denn "heute" läuft und dann auch so an die Mannschaft weiter gebe.

    Im Anfang war das Nichts - und das ist dann explodiert." (Terry Pratchett)
    1990 + 1974 - 1954 = 2010  (nur ein kleiner RECHENFEHLER)