Regelerprobung in den Bundesligen - Siebenmeter statt DQ+Bericht

  • Kann mir mal jemand diese neue Regel näher erläutern, beim Durchlesen hört sich das so an als müsste man in den letzten 30 sec bei einem knappen Spielstand "Basketball spielen" oder hat die Mannschaft in der Abwehr doch noch die Möglichkeit zu faulen ohne dass es gleich 7m gibt.


    Wenn du diesen Vergleich bringst, so ist die Antwort: Ja.

    An allem ist zu zweifeln. (Karl Marx- Philosoph)


  • Wenn du diesen Vergleich bringst, so ist die Antwort: Ja.

    Nein! Es geht um die Verhinderung eine formellen Wurfs, also Einwurf, Abwurf, Freiwurf, ...
    Nicht um Fouls aus dem laufenden Spiel.

  • Es geht auch um Fouls während der Ball im Spiel ist. Bestraft würden eben jenen grob unsportlichen Fouls, die auch jetzt schon Rot mit Bericht nach sich ziehen.

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  • Richtig, es gibt sowohl Regel 8:10 c), welche angewendet wird, wenn der Ball nicht im Spiel war und eben 8:10 d), wo der Ball im Spiel war. Nur bei 8:10 d) muss ein Vergehen nach 8:5 oder 8:6 vorliegen.

    Zitat

    Disqualifikation auf Grund eines besonders grob unsportlichen Verhaltens (mit schriftlicher Meldung)
    8:10
    Stufen die Schiedsrichter eine Aktion als besonders grob unsportlich ein, reichen sie nach dem Spiel einen schriftlichen Bericht ein, damit die zuständigen Instanzen über weitere Maßnahmen entscheiden können.
    Folgende Vergehen dienen als Beispiel:
    c)Wenn der Ball in der letzten Spielminute nicht im Spiel ist und ein Spieler oder Offizieller die Wurfausführung des Gegners verzögert oder behindert und damit der gegnerischen Mannschaft die Chance genommen wird, in eine Torwurfsituation zu kommen oder eine klare Torgelegenheit zu erreichen, gilt dieses Vergehen als besonders grob unsportlich. Dies gilt für jegliche Art der Wurfverhinderung (z.B. Vergehen mit begrenztem körperlichen Einsatz, Pass abfangen, stören der Ballannahme, Ball nicht freigeben);
    d)Wenn der Ball in der letzten Spielminute im Spiel ist und der gegnerischen Mannschaft durch ein Vergehen im Sinne von Regel 8:5 oder Regel 8:6 die Chance genommen wird, in eine Torwurfsituation zu kommen oder eine klare Torgelegenheit zu erreichen, ist das Vergehen nicht nur mit Disqualifikation laut Regel 8:5oder Regel 8:6 zu bestrafen, sondern es muss auch ein schriftlicher Bericht eingereicht werden.

    Einmal editiert, zuletzt von Funkruf (17. Dezember 2015 um 15:32)

  • MIch nervz diese ganze Geschichte "Rot" und "Rot mit Bericht " ehrlich gesagt schon immer....im Fussball ist Rot gleich Rot und dann entscheidet der Disziplinarausschuss wie lange ein Spieler gesperrt wird..dann gibt es noch Gelb-Rot mit der automatischen Sperre von einem Spiel..das sollte man beim Handball genauso machen, dann gibt es für jede Rote Karte einen Sperre, bei groberen Fouls oder Tätlichkeiten halt länger....

  • Finde es auch blöd, dass in den professionellen Ligen der Schiri entscheiden muss, ob die rote Karte eine Sperre nach sich zieht oder nicht. Hier hat man doch genug Möglichkeiten, dies ausschließlich von Experten ein oder zwei Tage nach dem Spiel entscheiden zu lassen.
    In den Amateurligen sieht das anders aus.

  • Finde es auch blöd, dass in den professionellen Ligen der Schiri entscheiden muss, ob die rote Karte eine Sperre nach sich zieht oder nicht. Hier hat man doch genug Möglichkeiten, dies ausschließlich von Experten ein oder zwei Tage nach dem Spiel entscheiden zu lassen.
    In den Amateurligen sieht das anders aus.


    Da ist es beim Fußball auch in den Amateurligen einfach durch die Regel geregelt. Rot = Rot = Platzverweis = Sperre für x Spiele. Punkt!

    An allem ist zu zweifeln. (Karl Marx- Philosoph)

  • MIch nervz diese ganze Geschichte "Rot" und "Rot mit Bericht " ehrlich gesagt schon immer....im Fussball ist Rot gleich Rot und dann entscheidet der Disziplinarausschuss wie lange ein Spieler gesperrt wird..dann gibt es noch Gelb-Rot mit der automatischen Sperre von einem Spiel..das sollte man beim Handball genauso machen, dann gibt es für jede Rote Karte einen Sperre, bei groberen Fouls oder Tätlichkeiten halt länger....

    Das sehe ich genauso. Aktuell steigen die meisten Zuschauer da sowieso nicht durch.

    „PdV wird NIEMALS nach Kiel wechseln.“ Zitat von Stifler‘sMom

    „Man kann froh sein , dass wir heute nur gegen Plock spielen.“ „Habe nur ich das Gefühl, dass wir jeden Angriff 5 gegen 6 spielen ?“ Zitate von Stifler‘sMom zum CL-Spiel des SCM.

  • x = 0 ist eigentlich nciht möglich
    der dfb hatte deshalb ja schonmal richtig ärger mit der uefa/fifa
    da bedarf es schon eines ganz extremen ausnahmefalls- ich glaube seit einführung bundesliga erst 1 oder 2 x vorgekommen
    angeblich will man damit die autorität der schieris schützen

  • Wie schon geschrieben. Ich finde die Intention der Regel richtig; ich bin aber mit der Regel nicht zufrieden. Allerdings sehe ich keine einfache Möglichkeit es zu reparieren.

    Auf der einen Seite wird von vielen beklagt, dass die Schiesrichter zu viel Ermessensspielraum haben. Jetzt lässt die Regel nicht viel Ermessensspielraum zu und wir haben das Problem, dass eine einfache Regel eben zu Ungerechtigkeiten führt. Ähnlich beim Fußball mit Fouls innerhalb und ausserhalb des Strafraums. 30cm entscheiden darüber, ob Elfmeter oder nur Freistoß, unabhängig von der Frage einer Torchance oder nicht.

    Auf der anderen Seite entscheidet diese Regel Spiele und da ist dann die Frage der Verhältnismäßigkeit der Strafe.

    Ich denke, damit die Regel ihren Sinn erfüllt, müssen die Schiedsrichter mehr Ermessensspielraum bekommen.

  • Finde es auch blöd, dass in den professionellen Ligen der Schiri entscheiden muss, ob die rote Karte eine Sperre nach sich zieht oder nicht.


    Im Fußball gibt's nur 2 mögliche Strafen: gelb, oder rot + Sperre. Im Handball gibt's aber vier Stufen: gelb, Zeitstrafe, rot, rot + Bericht. Ich halte diese Flexibilität für gut, die gibt den Schiedsrichtern mehr Freiheit.
    Und noch dazu: in den Regeln ist es meiner Meinung nach gut geregelt, wenn reicht eine rote Karte und wenn müssen die Schiris auch einen Bericht schreiben. Es gibt Fälle, besonders harte (aber nicht unsportliche) Fouls, wenn die Schiris die Möglichkeit (und damit die Verantwortung) haben ob sie einen Bericht schreiben, oder nur einfach eine rote Karte geben. Es ist aber auch klar, dass wenn es die Möglichkeit gibt, eine rote Karte ohne Bericht (und damit ohne Sperre) zu geben, dann wird der Schiri leichter die Karte aus der Tasche ziehen, und es gibt so weniger "sollte rot sein, ist aber tatsächlich nur eine Zeitstrafe" Fälle.

  • Ermessensspielraum hatten die Schiedsrichter doch. Sie hätten das "unsportliche" Ablegen des Balles als solches nicht erkennen und somit nicht werten müssen. Es wäre mit Freiwurf weitergegangen und die Zeit wäre abgelaufen.

    Blaue Karte finde ich überflüssig. Warum nicht wie beim Eishockey, wo der Hallensprecher die Strafe ansagt.

  • Ermessensspielraum hatten die Schiedsrichter doch. Sie hätten das "unsportliche" Ablegen des Balles als solches nicht erkennen und somit nicht werten müssen. Es wäre mit Freiwurf weitergegangen und die Zeit wäre abgelaufen.


    Meinst du das im Ernst?

    Wo kämen wir denn da hin, wenn Schiedsrichter nach dem Motto handeln, das wäre jetzt aber nicht angemessen, Ich tue mal so, als ob ich was anderes gesehen hätte!


  • Auf der anderen Seite entscheidet diese Regel Spiele und da ist dann die Frage der Verhältnismäßigkeit der Strafe.


    Das liegt aber nicht an der Regel, sondern dass die zugrundeliegende Unsportlichkeit mit der Intenton der Spielentscheidung begangen wird.
    Wenn (im aktuellen Fall) Schneider der Auffassung gewesen wäre, aus der Szene kann sich keine Torchance mehr entwickeln, hätte er den Ball niedergelegt (denn in Unterzahl will er ja wohl nicht in die Verlängerung starten). Von daher sehe ich nicht, wie da irgendeine Form von Ermessensspielraum einwirken soll, denn den hatte der betreffende Spieler ja auch schon und sich für die Unsportlichkeit entschieden.


  • Das liegt aber nicht an der Regel, sondern dass die zugrundeliegende Unsportlichkeit mit der Intenton der Spielentscheidung begangen wird.
    Wenn (im aktuellen Fall) Schneider der Auffassung gewesen wäre, aus der Szene kann sich keine Torchance mehr entwickeln, hätte er den Ball niedergelegt (denn in Unterzahl will er ja wohl nicht in die Verlängerung starten). Von daher sehe ich nicht, wie da irgendeine Form von Ermessensspielraum einwirken soll, denn den hatte der betreffende Spieler ja auch schon und sich für die Unsportlichkeit entschieden.


    Ich bin, wie schon mehrfach geschrieben, bei dieser Regel zwiegesplaten.

    Natürlich ist die Intention eines Fouls nicht vernachlässigbar. Wenn das Ziel (der anderen Mannschaft), noch eine Torchance zu erzielen, aber faktisch nicht mehr gegeben ist, hat die Intention eben weitreichende Folgen, die nicht mehr im Verhältnis zur Ursache stehen.

    In meinen Augen schwierig. Aber vielleicht sind das nur Anfangsprobleme und in der Zukunft, wenn die Spieler diese Regek verinnerlicht haben, passieren diese Fouls nicht mehr.