Bittenfeld 15/16 - die nächsten Stuttgarter in Liga 1

  • So, nachdem die Bittenfelder, die sich vor etlichen Jahren ihrer damals unbestreibar besonderen Identität rühmten, jetzt hier angekommen sind, wechseln sie wohl ihr Aushängeschild.
    In meinen Augen verleugnen sie ihre Herkunft, wie schon viele anderen vor ihnen. Hat ja bei manchen mehr oder weniger gut geklappt (z. B. Kronau/Östringen, Dankersen) oder auch nicht (HBR Ludwigsburg/Stuttgart). Mit letzterem Beispiel wären wir beim Thema.

    Aus TV Bittenfeld 1898 wird TVB 1898 Stuttgart

    Die Planungen für die erste Bundesliga-Saison beim Aufsteiger TV Bittenfeld 1898 laufen auf Hochtouren. Neben der personellen Zusammenstellung der Mannschaft, steht vor allem die Weiterentwicklung im wirtschaftlichen Bereich im Fokus. Die Verantwortlichen des TVB haben sich deshalb nun dazu entschieden, dass das Bundesliga-Team ab der kommenden Saison unter dem Namen TVB 1898 Stuttgart aufläuft.

    mehr unter: TV Bittenfeld 1898 Handball[tt_news]=2750&tx_ttnews[backPid]=163&cHash=b8eca2742f

    PS: In der zuständigen Lokalzeitung (ZVW.de) gab es vorab eine Umfrage:

    Ein neuer Name wäre gut! Dann gäbe es auch mehr Sponsoren. 28%
    Nein, bloß nicht! Biddafeld für immer! 50%
    Das interessiert mich nicht. 22%
    Es wurden bisher 269 Stimmen abgegeben.

    Im Anfang war das Nichts - und das ist dann explodiert." (Terry Pratchett)
    1990 + 1974 - 1954 = 2010  (nur ein kleiner RECHENFEHLER)

    Einmal editiert, zuletzt von pko (24. Juni 2015 um 10:50)

  • Dankersen ist ja auch so eine Sache... Der Wechsel zu Minden hat funktioniert, der zu Hannover war ein Schritt zu weit... Mit Stuttgart war es ja schon öfter kein Erfolg. Ludwigsburg, Pfullingen, Scharnhausen...

    (Sollte man nicht den Titel in "TVB 1898 Stuttgart 15/16" ändern?

    »Wenn ich Ihnen die Frage gestellt hätte, und Sie wären ich, dann würden Sie auch die Frage nicht so beantworten, wie Ihre Frage tendenziell vermuten lässt, dass Sie gern hätten, dass ich sie beantworten würde.« - Jean-Claude Juncker

  • Dankersen ist ja ein Ortsteil von Minden, insofern war die "Umbenennung" (eigentlich nur eine Ergänzung um den Bestandteil "Minden", Grün-Weiß Dankersen heißt der Verein ja nach wie vor) nachvollziehbar. Ähnlich wie der Meidericher SV, der sich als Bundesligaverein das "Duisburg" angehangen hat, damit Uwe Seeler nicht mehr so dumme Fragen stellen mußte*. Insofern wäre für Bittenfeld ein TVB 1898 Waiblingen sehr viel logischer. Das Minden-in-Hannover-Projekt war dagegen von Beginn an zum Scheitern verurteilt, denn mit Hannover hat nun weder Minden noch Dankersen irgendetwas zu tun und daß die Sache mit den Heimspielen in 70km Entfernung in die Hose geht, konnte man vorher ahnen (ich schrieb damals zu Projektbeginn einen perspektivischen Kommentar, der dann auch ziemlich 100%ig eingetreten ist). Ich bezweifle bis heute, daß mehr als eine Handvoll Hannoveraner wissen, was ein "Dankersen" ist. Ein "Burgdorf" bringt dort wohl viel mehr Köpfe zum klingeln.

    Das sieht beim TVB natürlich ein bischen anders aus, denn der spielt ja schon länger im Neckarstadion und ist dort mittlerweile anscheinend ja auch etabliert (und die Entfernung nach Stuttgart ist natürlich km-mäßig und kulturell viel geringer als die zwischen Minden-Dankersen und Hannover). Aber der nächste Anlauf mit "Stuttgart" brachte mich auch zum Schmunzeln. Ich hatte schon damit gerechnet, als sich derr TVB-Aufstieg abzeichnete. Wir zählen damit jetzt den vierten "Stuttgarter" in der HBL-Geschichte, wobei nur zwei tatsächlich aus Stuttgart kamen (Möhringen und TuS, der SG-Partner von Scharnhausen). Am längsten hielt es von denen Möhringen in der 1.Liga aus, das allerdings beim Stadtteilnamen geblieben war und auch in ganz anderen Zeiten in der Bundesliga spielte (1966 bis 1973). Man darf mal gespannt sein, aber ich glaube aufgrund der positiv verlaufenden Vorgeschichte bis hierher, daß das beim TVB besser klappen wird als bei Pfullingen.


    * Seeler fragte nach dem Bekanntwerden der Bundesligavereine 1963 öffentlich, wo denn dieses Meiderich eigentlich liege. Das erste Spiel gegen den HSV mit Seeler gewann Meiderich dann 4:0, und darauf bezieht sich die Zeile "Wo Meiderich liegt, wo Meiderich siegt, ist überall bekannt" aus dem Vereinslied ("Zebratwist"), das in dieser Zeit gedichtet wurde.

  • Ich würde sagen, wir einigen uns auf diesen Thread, um das zu diskutieren, und nicht auf den Saison 2015/16 Thread.

    Berlin, Flensburg, Lübbecke, Burgdorf usw haben das auch erfolgreich gemacht.

    Bittenfeld spielt nun schon seit Jahren in Stuttgart, hier gibt es wohl definitiv keine kritischen Stimmen.

    Wenn man Handball in der Großstadt platzieren will, ist dieser Schritt eben notwendig.

    Ich denke, deutlich mehr Sponsoren werden akquiriert werden können und das ist ja nur gut für den Handball.

  • Wenn man den Schritt in eine neue Stadt/Region geht, dann ist es in meinen Augen kosequent und sinnvoll dies auch im Namen wiederzugeben.
    Bittenfeld gibt seine Vergangenheit nicht auf, nimmt aber auch die Zukunft mit auf.
    Ich bin gespannt, ob es funktioniert.
    Und ich kann die Bittenfelder durchaus verstehen, die das nicht begrüßen.
    Der Zug ist da aber bereits seit dem tw. Umzug abgefahren.

    Warum MT Melsungen nach wie vor kein Kassel aufnimmt ist mir bspw. völlig unverständlich. Das ist dämlich und verschenkt Potenzial.

    Easy, easy baby, es kommt meine Zeit!

    Einmal editiert, zuletzt von Legionator (24. Juni 2015 um 12:28)

  • Warum MT Melsungen nach wie vor kein Kassel aufnimmt ist mir bspw. völlig unverständlich. Das ist dämlich und verschenkt Potenzial.


    Weil es ein Zeichen ist wie man auch ohne Umbennung erfolgreich sein kann ;)
    Der eigentliche Grund dürfte der gleiche sein warum Bittenfeld jetzt Stuttgart heißt: Sponsoren.
    Die B. Braun Melsungen AG wäre wohl not amused wenn der Laden jetzt MT Kassel hieße...

    »Wenn ich Ihnen die Frage gestellt hätte, und Sie wären ich, dann würden Sie auch die Frage nicht so beantworten, wie Ihre Frage tendenziell vermuten lässt, dass Sie gern hätten, dass ich sie beantworten würde.« - Jean-Claude Juncker

  • Für mich ist eher fraglich warum das Ding "MT Melsungen" heißt, denn das M in MT heißt ja bereits "Melsungen" bzw. "Melsunger". "MT Melsungen" bedeutet also Melsunger Turngemeinde Melsungen, ist also doppelt gemoppelt (s.a. BBM Bietigheim). Die vorherige/eigentliche Bezeichnung Melsunger TG macht irgendwie viel mehr Sinn.

  • Als Fan des HBW Balingen-Weilstetten hab ich die Frage nach Bedeutungen von Buchstaben aufgegeben ;)

    »Wenn ich Ihnen die Frage gestellt hätte, und Sie wären ich, dann würden Sie auch die Frage nicht so beantworten, wie Ihre Frage tendenziell vermuten lässt, dass Sie gern hätten, dass ich sie beantworten würde.« - Jean-Claude Juncker

  • Aus Sponsoren Sicht durchaus verständlich, aber was passiert dann eigentlich wenn Bittenfeld nach der Saison 2015/2016 wieder absteigen würde ? Bleibt es dann bei Stuttgart oder heißt es dann wieder Bittenfeld.

  • Wenn man den Schritt in eine neue Stadt/Region geht, dann ist es in meinen Augen kosequent und sinnvoll dies auch im Namen wiederzugeben.
    Bittenfeld gibt seine Vergangenheit nicht auf, nimmt aber auch die Zukunft mit auf.
    Ich bin gespannt, ob es funktioniert.
    Und ich kann die Bittenfelder durchaus verstehen, die das nicht begrüßen.
    Der Zug ist da aber bereits seit dem tw. Umzug abgefahren.


    Die Frage ist, was sie tun wenn sie wieder absteigen sollten?

  • Aus Sponsoren Sicht durchaus verständlich, aber was passiert dann eigentlich wenn Bittenfeld nach der Saison 2015/2016 wieder absteigen würde ? Bleibt es dann bei Stuttgart oder heißt es dann wieder Bittenfeld.

    So viele Fälle gab es in der 1.Liga ja nicht, bei denen durch Umbenennung eine andere Kommune als die in dem der Verein eigentlich ansässig war zum Namensgeber gemacht wurde. W/M Frankfurt, Pfulligen-Stuttgart, Minden-Hannover und Burgdorf-Hannover. Letztere sind ja noch aktuell. Die wenigen Beispiele aus der Vergangenheit: SG W/M Frankfurt -> noch zu Erstligazeiten wieder SG Wallau/Massenheim. SG Stuttgart/Scharnhausen (hier war allerdings ein "echter" Stuttgarter Verein beteiligt) -> nach Abstieg SG gelöst und wieder TSV Scharnhausen. VfL Pfullingen-Stuttgart -> nach Rückzug wieder VfL Pfullingen.

    Mal sehen warum: 1.Liga -> Attraktivität für überregional agierende Sponsoren vorhanden -> Weltläufigkeit durch Ablegen kleinstädtischer Piefigkeit demonstrieren -> Großstadtname.

    2.Liga u.tiefer -> Nicht mehr interessant für Großsponsoren -> Örtliche, eher regional oder lokal agierende Sponsoren ansprechen -> Bodenständigkeit und Ortsverbundenheit demonstrieren -> Kleinstadtname.

    Ziemlich einfach. Wenigstens dann, wenn der eigene Ortsname keinen besonderen Bekanntheitsgrad hat (wie ein Ortsteil von Waiblingen) und nicht zufällig ein Pharmaunternehmen aus dem selben Kaff als Hauptsponsor zur Verfügung steht (wie Melsungen). In manchen Fällen geht es aber auch einfach in die Hose, wenn der tradierte Name aufgegeben wird um auf Teufel komm raus in einer größeren Stadt Fuß zu fassen, siehe Wallau/Frankfurt, das unter SG Wallau/Massenheim schon Deutsche Meisterschaften gewonnen hatte und dannn plötzlich Frankfurt heißen wollte. Das versteht niemand. Bei Bittenfeld ist weder der Ortsname überregional potent noch ist der Verein als ein besonderer Traditionsträger (außerhalb Bittenfeld/Waiblingen) weithin bekannt. Insofern macht es Sinn, sich in der 1.Liga nach Stuttgart zu benennen um Sponsoren zu locken. In der 2.Liga und drunter eher weniger.

  • ok, also kommt dann im Falle des Abstieges der Name "Stuttgart" wieder weg?

    Das kann ich natürlich nicht wissen, aber ich fände es eigentlich logisch bzw würde damit rechnen. Im ähnlich gelagerten Fall Burgdorf-Hannover ist es so, daß nur die Bundesligamannschaft "Hannover" heißt, die anderen Teams des Vereins firmieren weiter unter TSV Burgdorf, darunter auch die Drittligamannschaft. Für Leutershausen wäre das natürlich sowieso schwierig. Einerseits ist der Verein in Handballkreisen deutschlandweit bekannt (-> Tradition), andererseits klingt Hirschberg auch nicht nach großer weiter Welt. Mannheim ist praktisch schon belegt und SGL Heidelberg macht auch keinen Sinn. An deiner Stelle würde ich mir also keine Sorgen machen.

  • Man sollte nicht vergessen dass die Spielstätte ja schon einige Zeit Stuttgart ist.
    Ich denke dass der Umzug nach Stuttgart von den Fans bisher gut angenommen wurde.
    Wenn durch die Umbenennung vielleicht noch mehr Zuschauer und Sponsoren gewonnen werden können ist vielleicht auch die dauerhafte Nutzung der Porschearena möglich.
    Und btw.im Logo steht immer noch Bittenfeld

  • Nach Zuschauern steht der TVB ja bisher schon ganz gut da. Der letzte Zweitligaschnitt war höher als der vom TuS Nettelstedt in der 1.Liga. Ich denke, in der 1.Liga könnten es mehr als 3.000 werden (je nachdem wie oft man die Porschearena geht/gehen kann), damit wäre man im Mittelfeld der Liga. Das mit dem Logo ist mir auch aufgefallen. Mit dem einfach daneben gesetzten Schriftzug sieht das allerdings etwas seltsam aus, zudem in dem etwas anderes steht als in dem direkt daneben pappenden Wappen.

  • Bei SG "Hirschberg" würden die Leute wohl auf die Barrikaden gehen, abgesehen davon kennt Hirschberg ja keine Sau.

    Eine Umbenennung in SG Hirschberg würde allerdings auch einen positiven Effekt haben: Dann kämen die Handballfans nicht mehr in der Nähe von Nürnberg raus, wenn sie "Leutershausen" ins Navi eingeben.