Nationen-Wechsel - Vor- und Nachteile

  • Zustimmung!

    ich würde auch sagen, dass die Regel, wie sie derzeit im Fußball angewendet wird, die beste ist.
    Sie ließe jedem die einmalige Chance, seine "handballerische Nationalität" festzulegen, also seine Zukunft selbst zu regeln.

    Und wenn eben dann (hypothetisch) ein 19-jähriger Deutscher, die Entscheidung trifft, seine internationale Handballkariere von korrupten menschenverachtenden Ölscheichs abhängig zu machen, dann soll er das tun. Briefmarke auf den Arsch kleben und ab geht die Post in die Wüste...

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

  • Die Frage ob ein 19Jähriger seine Staatsbürgerschaft aufgeben will um dem schnellen Geld eines wohlhabenden Landes nachzulaufen ist aber doch die absolute Ausnahme und nicht die Regel. Selbst Katar hat nur Spieler "überzeugt" bekommen, die sich im Spätherbst ihrer Spielerkarriere befinden und/oder mit ihren Heimatländern nie zu einer WM gekommen wären. Wesentlich häufiger sind heutzutage die zahlreichen Spieler mit Migrationshintergrund im Europa ohne sichtbare Grenzen.

    Auch hier wurde u.a. argumentiert, dass die Spieler das Trikot der Nationalmannschaft mit einem gewissen Stolz für ihr Land tragen sollten. Doch wieviel Stolz kann ein Spieler für ein Heimatland aufbringen, in dem zwar seine familiären Wurzeln liegen und dessen Kultur und Sprache er im Elternhaus beigebracht bekommen hat aber das er nur aus Familienurlauben kennt? Wieviel Nationalstolz kann er umgekehrt für das Land haben in dem er zwar aufgewachsen ist und den Großteil seines bisherigen Lebens verbracht hat, aber das er wohlmöglich in wenigen Monaten schon verlasssen könnte, wenn er ein attraktives Angebot eines ausländischen Vereines bekommen würde.

    Nehmen wir einen Spieler wie Petar Djordjic. Geboren in Serbien (bzw. damals noch Jugoslawien) hat er den Großteil seiner Jugend in Deutschland verbracht. Wenn im Alter von 18 oder 19 Jahren die Nationalverbände wegen Einsätzen für die Herren-Nationalmannschaft anfragen, soll er entscheiden welcher Nationalität er sich verbunden fühlt. Aber was ist wenn er mit knapp 20 Jahren von Wetzlar nach Barcelona (statt nach Flensburg) gewechselt wäre, dort eine Frau kennengelernt und eine Familie gegründet hätte. Wo wäre dann seine Heimat der er sich verbunden fühlt? Die Nation seiner Eltern, die seiner Jugend oder die seiner familiären Zukunft und seiner Kinder?

  • Am einfachsten wäre es, wenn ein Spieler nur für den Verband spielberechtigt ist, der ihn ausgebildet hat.

    Wenn das gelten würde, wäre Kentin Mahé zwangsweise Deutscher, weil er seit seinem 8. Lebensjahr in Deutschland lebt und von der E-Jugend bis zur Bundesliga beim TSV Bayer Dormagen war. So gern ich ihn im DHB-Trikot gesehen hätte, das kann es nicht sein.

    Ich habe kein Problem damit, wenn ein Spieler die Nationalität/Staatsbürgerschaft wechselt. Petkevicius, Velyky, Klimowets haben ihren Lebensmittelpunkt nach Deutschland verlegt, Andreas (Andrzej) Rojewski nach Polen, Viktor Szilagyi nach Österreich und und und. Der Fußballer Bernd Krauss hat sogar zweimal gewechselt: Als Deutscher geboren und aufgewachsen, dann Österreicher geworden, und ein paar Jahre später dann wieder Deutscher. :P Aber wenn kaum noch "Eingeborene" in der Nationalmannschaft spielen, finde ich das irgendwie komisch.

    Mir sind ein paar ganz gemeine Fragen eingefallen:
    - Gibt es aktuelle Vizeweltmeister, die Katar geboren und/oder aufgewachsen sind?
    - Mussten die Neukatarer zum Islam übertreten?
    - Können die philipinischen "Gastarbeiter", die die Sportanlagen gebaut haben, auch innerhalb von drei Jahren Katarer werden oder ist das bei denen anders? :P

    Gruß Flevo

    Es kann passieren, was will: Es gibt immer einen, der es kommen sah. (Fernandel)

  • Die Frage ob ein 19Jähriger seine Staatsbürgerschaft aufgeben will um dem schnellen Geld eines wohlhabenden Landes nachzulaufen ist aber doch die absolute Ausnahme und nicht die Regel


    OK, im Falle von Deutschland verliert man in den meisten Fällen seine deutsche Staatsbürgerschaft, wenn man eine andere annimmt (was man wohl muss, um für das Land spielen zu dürfen). Das ist ja aber durchaus nicht bei allen Ländern so.
    Aber auch das kann jeder unter Berücksichtigung der jeweiligen Gesetze frei entscheiden

    Mit der Teilnahme am 1. offiziellen Länderspiel (oder Pflichtspiel) fixiert er seine "handballerische Nationalität" - lebenslang

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

  • Mir sind ein paar ganz gemeine Fragen eingefallen:
    - Gibt es aktuelle Vizeweltmeister, die Katar geboren und/oder aufgewachsen sind?
    - Mussten die Neukatarer zum Islam übertreten?


    Der Kader bestand aus 8 Arabisch-stämmigen und 8 Nicht-Arabisch-stämmigen Spielern
    Von den 8 Arabern waren 4 gebürtige Katarer.
    In den Emiraten ist man gegenüber den "Ungläubigen" (alle außer Islam) sehr tolerant, 85% der Bevölkerung sind Expacts

    "Nichts ist gefährlicher als die Weltanschauung von Menschen, die die Welt nie angeschaut haben"

    Alexander v. Humboldt

    »Die schärfsten Kritiker der Elche

    waren früher selber welche« F.W. Bernstein

  • Zustimmung!

    ich würde auch sagen, dass die Regel, wie sie derzeit im Fußball angewendet wird, die beste ist.
    Sie ließe jedem die einmalige Chance, seine "handballerische Nationalität" festzulegen, also seine Zukunft selbst zu regeln.

    Und wenn eben dann (hypothetisch) ein 19-jähriger Deutscher, die Entscheidung trifft, seine internationale Handballkariere von korrupten menschenverachtenden Ölscheichs abhängig zu machen, dann soll er das tun. Briefmarke auf den Arsch kleben und ab geht die Post in die Wüste...

    Wozu in dieser Diskussion diese (billige) Polemik ?( zumal, wenn man aus einem Land kommt, das zu den größten Waffenexporteuren weltweit gehört, in dem massenhaft von Kindern produzierte Kleidungsstücke aus asiatischen Hinterhöfen getragen werden und tonnenweise Fleisch aus perversen Massentierhaltungen konsumiert wird... sind auch Tatsachen, die aber in diesem Kontext keine Rolle spielen sollten.

    Für immer erster deutscher Championsleaguesieger!

    Magdeburg ist Handball, Handball ist Magdeburg. So ist das! (J.Abati)

  • 1. Der Anteil Deutschlands an den weltweiten Waffenexporten beträgt weniger als 5%, bei Exporten insgesamt sind es ca. 6% wenn ich richtig unterrichtet bin. Ich kann da jetzt generell erst einmal nichts falsches daran sehen - über einzelne "Kunden" bzw. Produkte bin ich allerdings auch nicht glücklich.
    2. Die Scheichs laufen auch nicht nackt herum, von einer Textilindustrie in Katar ist mir nichts bekannt - wo bekommen die wohl ihre Kleidung her? Richtig - Grönland, oder?
    3. Wenn ich die Wahl habe zwischen Massentierhaltung und so etwas hier, dann entscheide ich mich für die Massentierhaltung - mal abgesehen davon, dass es bei der Menge Fleisch, die ich verzehre, hochgerechnet auf die deutsche Bevölkerung keine Massentierhaltung nötig wäre.

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

  • Nix begriffen?
    Es ging mir lediglich darum, dass man nicht unbedingt den moralischen Zeigefinger erheben braucht, da es auch anderswo (auch bei uns) genügend Dinge gibt, die man kritisieren kann und auch korrupte und menschenverachtende Manager nicht nur in der Wüste leben...

    ansonsten: zu 1. habe ich tatsächlich nur geschätzt - hier wäre dann wohl die absolute Summe aussagekräftiger
    zu 2. ist ja wohl das Totschlagargument schlechthin - nur weil es andere Verbrecher gibt, macht es das ja nicht besser oder relativiert eigenes Fehlverhalten :verbot:
    zu 3. siehe 2. und um deinen ganz persönlichen Anteil an irgendeinem der drei wahllos ausgewählten Punkte ging es hier überhaupt nicht!

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  • Nix begriffen?
    Es ging mir lediglich darum, dass man nicht unbedingt den moralischen Zeigefinger erheben braucht, da es auch anderswo (auch bei uns) genügend Dinge gibt, die man kritisieren kann und auch korrupte und menschenverachtende Manager nicht nur in der Wüste leben...

    Also sparen wir uns in Zukunft jegliche Kritik an anderen, weil wir ja genug vor der eigenen Tür zu kehren haben....... :nein:

    Übrigens: Der Ausdruck "Perverse Massentierhaltung" ist zwar recht populistisch, aber völlig inhaltsleer.....

  • Die Frage ob ein 19Jähriger seine Staatsbürgerschaft aufgeben will um dem schnellen Geld eines wohlhabenden Landes nachzulaufen ist aber doch die absolute Ausnahme und nicht die Regel. Selbst Katar hat nur Spieler "überzeugt" bekommen, die sich im Spätherbst ihrer Spielerkarriere befinden und/oder mit ihren Heimatländern nie zu einer WM gekommen wären. Wesentlich häufiger sind heutzutage die zahlreichen Spieler mit Migrationshintergrund im Europa ohne sichtbare Grenzen.

    Auch hier wurde u.a. argumentiert, dass die Spieler das Trikot der Nationalmannschaft mit einem gewissen Stolz für ihr Land tragen sollten. Doch wieviel Stolz kann ein Spieler für ein Heimatland aufbringen, in dem zwar seine familiären Wurzeln liegen und dessen Kultur und Sprache er im Elternhaus beigebracht bekommen hat aber das er nur aus Familienurlauben kennt? Wieviel Nationalstolz kann er umgekehrt für das Land haben in dem er zwar aufgewachsen ist und den Großteil seines bisherigen Lebens verbracht hat, aber das er wohlmöglich in wenigen Monaten schon verlasssen könnte, wenn er ein attraktives Angebot eines ausländischen Vereines bekommen würde.

    Nehmen wir einen Spieler wie Petar Djordjic. Geboren in Serbien (bzw. damals noch Jugoslawien) hat er den Großteil seiner Jugend in Deutschland verbracht. Wenn im Alter von 18 oder 19 Jahren die Nationalverbände wegen Einsätzen für die Herren-Nationalmannschaft anfragen, soll er entscheiden welcher Nationalität er sich verbunden fühlt. Aber was ist wenn er mit knapp 20 Jahren von Wetzlar nach Barcelona (statt nach Flensburg) gewechselt wäre, dort eine Frau kennengelernt und eine Familie gegründet hätte. Wo wäre dann seine Heimat der er sich verbunden fühlt? Die Nation seiner Eltern, die seiner Jugend oder die seiner familiären Zukunft und seiner Kinder?


    Dann würde er jetzt vielleicht mit dem kirgisischstämmigen Alex Dushebaev zusammen für Spanien spielen, so what? Aber man sollte nicht jedesmal die Nationalmannschaft wechseln dürfen, wenn man seinen Wohnort wechselt. Bin auch der Meinung, die Fussballregelung ist hier vorbildlich. Sie schafft Freiräume für die heranwachsenden, dass sie nach Durchlaufen der U-Mannschaften noch wechseln kann, wenn man "erwachsen" ist (Boateng zB), nimmt aber die Spieler in die Pflicht, sich dann verantwortungsvoll entscheiden zu müssen. Und das kann man einem jungen Erwachsenen denke ich zumuten, entweder für eine Nation zu spielen, oder für keine. Auswüchse wie "Verletzungen" vor Länderspielen (Dundee) oder Nationenwechsel nach 2 Freundschaftsspielen (Jones) sind hier so vereinzelt und somit hinnehmbar.

  • @Borah:
    Grundsätzlich finde ich die Regelung im Fußball nicht schlecht, allerdings sollte man den ersten Einsatz in der Herren-Nationalmannschaft als Kriterium überdenken. Vor einigen Jahren gehörte zur normalen Nationalmannschaftskarriere eines talentierten Fußballers noch die U21-Nationalmannschaft und erst mit Anfang 20 der Sprung zu den Herrren. Heute sind 18jährige Debütanten der Herren-Nationalmannschaft keine Besonderheit mehr und das finde ich persönlich zu früh um eine endgültige Festlegung des Spielers zu fordern.

    Ich persönlich wäre dafür einen einmaligen Nationalmannschaftswechsel bis zum 23. (oder 25.) Lebensjahr zuzulassen, sofern er den Lebensumständen des Spielers entspricht. Das heißt er oder seine Eltern sind in dem Land geboren für das der Spieler zukünftig auflaufen will oder er lebt seit mindestens 2 (oder 3) Jahren ununterbrochen in diesem Land. Zusätzlich sollte die geltende dreijährige Länderspielpause als Voraussetzung beibehalten werden. So wäre sichergestellt, dass junge Spieler mit Migrationshintergrund die Zeit und Möglichkeit haben sich ihrer Heimat bewusst zu werden. Gleichzeitig wären die Hürden hoch genug, dass ein Wechsel nicht leichtfertig gemacht würde und Konstrukte wie die katarische Nationalmannschaft wären ausgeschlossen.

  • Nix begriffen?
    Es ging mir lediglich darum, dass man nicht unbedingt den moralischen Zeigefinger erheben braucht, da es auch anderswo (auch bei uns) genügend Dinge gibt, die man kritisieren kann und auch korrupte und menschenverachtende Manager nicht nur in der Wüste leben...

    ansonsten: zu 1. habe ich tatsächlich nur geschätzt - hier wäre dann wohl die absolute Summe aussagekräftiger
    zu 2. ist ja wohl das Totschlagargument schlechthin - nur weil es andere Verbrecher gibt, macht es das ja nicht besser oder relativiert eigenes Fehlverhalten :verbot:
    zu 3. siehe 2. und um deinen ganz persönlichen Anteil an irgendeinem der drei wahllos ausgewählten Punkte ging es hier überhaupt nicht!


    Ist in der Summe natürlich dummes Zeug, was du da erzählst, denn
    zu 1: Die absolute Summe ist nur dann aussagekräftiger, wenn man etwas beweisen will, was garnicht stimmt.
    zu 2: nicht verstanden? Du kannst bei Kritik an Katar nicht sagen, "schau doch mal auf Deutschland, die machen was anderes böses", wenn Katar das gleiche tut! Das ist dann kein Gegenargument mehr!
    zu 3: Ich behaupte, das was in Katar geschieht, ist um Dimensionen schlimmer als die Massentierhaltung in Deutschland. Siehst du das anders? Wenn nein, dann ist also auch dein 3. "Argument" keines, denn wenn man schon argumentiert, dann mit vergleichbarem

    Aber wenn du das anders siehst, kein Problem: ist ja nicht weit bis zum Flughafen, ab in den Flieger und nichts wie weg aus "Schrecklich Deutschland" und nichts wie hin nach "Wunderbar Katar". Genau das ist die Entscheidung, die jeder Handballer in Zukunft dann auch für sich selbst treffen sollte

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

  • Ich habe bislang die verschiedenen Beiträge mit Interesse gelesen, aber so langsam driften einige hier doch sehr vom eigentlichen Thema ab. Was haben Waffenlieferungen und Massentierhaltung mit Nationalitätenwechsel von Handballspielern zu tun? NICHTS!!!
    Katar hat bestehende Regeln für sich genutzt, darin kann ich zunächst einmal nichts verwerfliches sehen. Die betroffenen Spieler haben ein legales und lukratives Angebot ebenfalls genutzt, das ist ebenso nicht verwerflich. Wenn die genannten Zahlen stimmen, dann haben alle jetzt lebenslänglich ausgesorgt, sie brauchen also keine Reputation für irgendeine Tätigkeit nach ihrer Handballkarriere mehr. Wir wissen ja alle nicht, welche Vertragsinhalte noch vereinbart sind. Egal wie die aussehen, das müssen die Spieler dann selbst mit sich ausmachen.
    Es steht mir nicht zu, über deren Entscheidung zu urteilen, dennoch sage ich:
    Mir persönlich wären Menschen suspekt, die für Geld mal eben ihre Nationalität wechseln. Ich möchte mit solchen Menschen in meinem persönlichen Umfeld aus vielfältigen Gründen nichts zu tun haben, aber das muss ich ja auch nicht.
    Es stellt sich mir - und offenbar auch einigen anderen - die Frage, ob die bestehenden Regeln dem Sport dienen, oder ob sie eher schaden und deshalb geändert werden sollten. Wenn das Beispiel Katar Schule machen würde, dann würden sich Europa- und Weltmeisterschaften ad absurdum führen und durch andere "Meisterschaften" ersetzt werden müssen. Das wäre sehr schade.


  • Ist in der Summe natürlich dummes Zeug, was du da erzählst, denn
    zu 1: Die absolute Summe ist nur dann aussagekräftiger, wenn man etwas beweisen will, was garnicht stimmt.
    zu 2: nicht verstanden? Du kannst bei Kritik an Katar nicht sagen, "schau doch mal auf Deutschland, die machen was anderes böses", wenn Katar das gleiche tut! Das ist dann kein Gegenargument mehr!
    zu 3: Ich behaupte, das was in Katar geschieht, ist um Dimensionen schlimmer als die Massentierhaltung in Deutschland. Siehst du das anders? Wenn nein, dann ist also auch dein 3. "Argument" keines, denn wenn man schon argumentiert, dann mit vergleichbarem

    Aber wenn du das anders siehst, kein Problem: ist ja nicht weit bis zum Flughafen, ab in den Flieger und nichts wie weg aus "Schrecklich Deutschland" und nichts wie hin nach "Wunderbar Katar". Genau das ist die Entscheidung, die jeder Handballer in Zukunft dann auch für sich selbst treffen sollte

    Ich wollte mitnichten eine politische Diskussion lostreten, aber deswegen lasse ich mir auch nicht das Wort im Munde verdrehen. Ich habe nirgendwo etwas vom wunderbaren Katar o.ä. geschrieben, ich habe auch niemals die regierenden Scheichs auch nur ansatzweise verteidigt, sondern lediglich die polemische Aussage von korrupten und menschenverachtenden Ölscheichs angemahnt und um einen Spiegel vorzuhalten, mal drei ebenso populistische Phrasen zu unserem geliebten Heimatland aufgezählt, die wir so auch nicht hören wollen, was deine heftige Reaktion ja auch eindrucksvoll bestätigt...so weit, so gut. Bei deiner inhaltlichen Auseinandersetzung komme ich allerdings gar nicht umhin, noch einmal zu reagieren, da deine Argumentation mE sehr schwach ist. Das Argument Waffenlieferungen bügelst du mit der recherchierten These von lediglich 5 - 6 % des weltweiten Waffenexportes ab...na wenn das so ist, nur 5%, dann ist es natürlich vollkommen unwichtig, dass wir Millionen unseres volkswirtschaftlichen Gewinns durch Waffenexporte generieren - sorry :wall:
    Bei der Klamottenproduktion habe ich gar keinen Vergleich mit Katar (oder USA, Frankreich oder sonstwem) angestellt, insofern kann ich sehr wohl damit argumentieren, dass unsere Kleidung zum großen Teil in menschenverachtenden und menschenunwürdigen Fabriken produziert wird UND DANN könnte ich sogar noch eins drauf setzen und behaupten, dass auch wir einen Teil unseres Wohlstands unterdrückten Arbeitern zu verdanken haben! Natürlich beuten du und ich dafür niemanden direkt aus, aber wir nehmen es zumindest billigend in Kauf, was letztlich, wenn auch ganz subtil, menschenverachtend - oder zumindest sehr fragwürdig - ist.
    Auch deine "Widerlegungen" der Massentierhaltungsthese sind abenteuerlich. Zunächst schreibst du süffisant, deinetwegen müsste es gar keine Massentierhaltung geben, weil du ohnehin nur einen geringen Fleischkonsum hast...na da werden sich jetzt aber Millionen von Schweinen, Rindern oder Hühnern richtig glücklich fühlen :pillepalle: und nun setzt du noch eins drauf und schreibst, ich könne doch nicht ernsthaft meinen, dass Massentierhaltung schlimmer wäre als das, was in Katar passiert :wall: natürlich nicht...nur was hat das eine mit dem anderen zu tun ?(
    Es ist und bleibt schon eine recht scheinheilige Doppelmoral, ständig andere Nationen/Regierungen zu kritisieren, auch wenn wir, bezogen auf uns selbst, ganz sicher lebenswerte demokratische Lebensumstände genießen können. Daher habe ich auch gar nicht vor,hier auszuwandern ;) auch wenn ein ehemaliger Schulfreund einige Jahre in Dubai und Doha arbeitete und ganz hervorragend lebte.

    Zum eigentlichen Thema: Mir gefällt die Regelung der IHF überhaupt nicht, aber deswegen kann ich weder die Scheichs und schon gar nicht die Spieler anprangern. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, vorübergehend meine Nationalität zu ändern - von daher kann ich leichthin sagen: pfui - nur mir hat auch niemand das geboten, was die Spieler bekommen haben und zwar inkl. der Möglichkeit, eine (erfolgreiche) WM zu spielen. Insofern bin ich da vorsichtig. ME wird es aber zukünftig eher noch schwerer, vernünftige Regelungen zu finden im Zeitalter von multikultureller Globalisierung, Migrationen und Armutszentralisierung. Das wird für zukünftige Sportereignisse sicher nicht unbedingt positive Konsequenzen haben, aber ich fürchte, dass sich letztlich der Unterhaltungswert und damit die Ware Sport durchsetzen werden...

    Für immer erster deutscher Championsleaguesieger!

    Magdeburg ist Handball, Handball ist Magdeburg. So ist das! (J.Abati)

  • @Borah:
    Grundsätzlich finde ich die Regelung im Fußball nicht schlecht, allerdings sollte man den ersten Einsatz in der Herren-Nationalmannschaft als Kriterium überdenken. Vor einigen Jahren gehörte zur normalen Nationalmannschaftskarriere eines talentierten Fußballers noch die U21-Nationalmannschaft und erst mit Anfang 20 der Sprung zu den Herrren. Heute sind 18jährige Debütanten der Herren-Nationalmannschaft keine Besonderheit mehr und das finde ich persönlich zu früh um eine endgültige Festlegung des Spielers zu fordern.


    Wüsste nicht, was so schlimm daran ist, sich mit 18 festzulegen, wenn man in dem Alter auch schon reif genug ist, in der Nationalmannschaft. Wenn man dann umzieht und seinen Lebensmittelpunkt verlegt, spielt man halt entweder weiter für sein Geburtsland (Nowitzki) oder man lässt es bleiben. Sehe keine Notwendigkeit, für eine weitere Nation auflaufen zu dürfen, Grundrechte werden damit nicht eingeschränkt. Aber wir müssen ja nicht zwingend einer Meinung sein. ;)

  • Also weshalb man hier plötzlich auf die Massentierhaltung in Deutschland kommt ist mir unerfindlich und geht weit an jedem Thema vorbei...insoweit kann ich auch den Beitrag von baden68 voll unterschreiben

    natürlich hat Katar die besteheden Regeln ausgenutzt und hat deshalb nichts "verwerfliches " gemacht...aber zum einen ist es dann auch nicht "verwerflich" den Kataris dafür keinerlei Symphatien entgegenzubringen und zum anderen die Sinnhaftigkeit der bestehenden Regeln zu hinterfragen


  • OK akzeptiert, du verstehst es nicht.

    Macht ja nix, aber noch EINMAL erkläre ich es dir nicht - schon genug Zeit verschwendet

    dto.!

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  • Wüsste nicht, was so schlimm daran ist, sich mit 18 festzulegen, wenn man in dem Alter auch schon reif genug ist, in der Nationalmannschaft. Wenn man dann umzieht und seinen Lebensmittelpunkt verlegt, spielt man halt entweder weiter für sein Geburtsland (Nowitzki) oder man lässt es bleiben. Sehe keine Notwendigkeit, für eine weitere Nation auflaufen zu dürfen, Grundrechte werden damit nicht eingeschränkt. Aber wir müssen ja nicht zwingend einer Meinung sein. ;)


    Naja, bei Leuten wie Nowitzki (Jicha wäre ein ebenso gutes Beispiel) ist das sicher auch nicht das Problem. Die sind in ihrer Heimat fest verwurzelt und haben somit den Ansporn, für ihr bzw. mit ihrem Heimatland das Beste rauszuholen...In ihrer sportlichen Wahlheimat haben sie sich alle möglichen Meriten (und Moneten ;) ) geholt. Die kämen ganz sicher nicht auf die Idee...aber bei vielen Sportlern geht es ja schon darum, was eigentlich die Heimat / das Heimatland / die Nation ist, zu der sie sich zugehörig fühlen...freilich nicht bei den "eingebürgerten" Kataris.

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