Das war ja in diesem Fall absolut nur ein Beispiel. ![]()
Handball-WM 2015 - Kreis Ab
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capitano19 -
5. Januar 2015 um 21:33 -
Geschlossen
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Ich finde die Diskussion sehr interessant. So können Podcasts oder Ticker ohne finanzielle Unterstützung nicht installiert werden. Auch aus diesem Grund schwindet die Grenze zwischen ehrenamtlicher und professioneller Pressearbeit ständig. Das Ganze gleicht der Diskussion um Handballer, die in der zweiten oder dritten Spielklasse eine "Aufwandsentschädigung" erhalten. Wer kann da zwischen Profi oder Amateur auf den Cent unterscheiden? Am Ende sollte die Qualität stimmen. Das sollte ein guter Journalist schaffen, egal, welches Unternehmen den Journalisten die Bratwurst spendiert, doch denkt bitte dran, auch Zeitungen und Fernsehsender sind Firmen! Ich würde mich freuen, wenn juristische oder natürliche Personen meine Projekte, die bisher nur meine Finanzen belasteten, unterstützen, um diese Projekte voranzutreiben. Allerdings müsste das damit verbundene Image stimmen.
Ich (selbst) kann keinen großen Unterschied zwischen den katarischen Einladungen von Journalisten einerseits und beispielsweise der Schaltung von Werbung in den Medien andererseits erkennen. In der Stadt, in welcher ich wohne, gibt's eine noch komplexere Geschichte. Hier verspricht ein Fußballclub den Menschen im Allgemeinen und den Zeitungen im Besonderen die erste Bundesliga. Die Leute freuen sich darauf. Die wollen hochklassigen Fußball sehen, der ansonsten aus dem Fernsehen quillt, um darüber in Kneipen und Zeitungen zu quatschen. Drum darf der Fußballclub alles tun, ob positiv oder negativ, Hauptsache, der ganze Spaß kommt.
Zurück zum Handball. Es gibt interessante Projekte wie KREIS AB oder HANDBALL WORLD, die werden vom Netzwerk des Handballbundes prodegiert, das braucht nicht finanziell, sondern kann unter anderem die Weiterleitung von Einladungen oder Aufträgen sein, es gibt aber auch Projekte, die werden links liegengelassen. Die Frage ist, ob System oder nur Unwissenheit dahinter steckt. So oder so wird dadurch die Chance einer besseren Wahrnehmung der Sportart verschenkt.
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Sascha,
ich habe absolut keinen Zweifel an deiner Unabhängigkeit und deiner Integrität.
Die konzentrierst dich bei der Berichterstattung (zunächst) rein auf das Sportliche.
Wer deinen Podcast hört, und er ist absolut großartig, der kann zu keinem anderen Ergebnis kommen, als das du da ganz seriös und ohne Einflussnahme über die sportlichen Geschichten berichtest.ABER:
Durch eine solche Kommunikation machst du dich angreifbar. Ich kann deine Motivation und alle Argumente, die du in den letzten Posts aufzählst nachvollziehen.
Aber wenn deine Unabhängigkeit außer Frage steht, warum machst du diesen Punkt dann nicht öffentlich?
Wenn das erst auf Nachfrage raus kommt und du dann auch nur rum druckst, dann erzeugt das den Eindruck, dass du das Verheimlichst.
Natürlich wäre der Aufschrei da gewesen. Aber wie gesagt, deine Argumente sind verständlich und die Qualität deines Podcasts spricht für sich.
Und die Hater mit der verkauften Seele und dem Moralkeule, scheiß drauf!
Aber dieses Intransparente und die Art wie du nun damit umgehst, naja, das geht besser. -
Wir haben uns als Gruppe eben dazu entschieden nicht alles öffentlich machen zu wollen. Mit dieser Gruppe meine ich einen Teil der deutschen Journalisten, die vor Ort gewesen sind. An diese Abmachung halte ich mich, habe aber meiner Meinung nach gleichzeitig ausreichend durchklingen lassen, was Sache ist. Damit halte ich mich einerseits an das, was wir abgemacht haben, auf der anderen Seite sollten meine kryptischen Formulierungen ausreichend sein, um sich seinen Teil denken zu können. Da habe ich dann auch wenig drumherum geredet, wie ich finde, sondern darauf verwiesen zwischen den Zeilen zu lesen und zwischen diesen Zeilen war jede Menge Platz es richtig zu interpretieren. Und wie Du sagst, die Hater sind mir relativ egal. Es gibt auch jede Menge "Kollegen", die gerne dabei gewesen wären, aber eben nicht mit dabei sein konnten (Details erspare ich euch an dieser Stelle). Ich möchte aber auch betonen, dass vielleicht in 20 Jahren nochmal eine WM in Katar stattfinden könnte. Da wäre es mir doch sehr recht, wenn ich dann dort auch einreisen dürfte. Das wird mich allerdings nicht daran hindern meine Meinung frei zu äußern.
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Ich bin bzgl dieser Abmachung etwas sprachlos.
Naja, sagt sich immer leicht wenn man wie ich nur hier und da in einem Forum schriebt und nicht wie du seinen Lebensunterhalt damit verdient.
Ich nehme es jetzt zur Kenntnis. Mehr fällt mir dazu nicht ein... -
Sitzt man mit den Kollegen beim Gentleman Jack in der Hotellobby und scherzt: "Ach komm, wir sagen einfach alle nichts, dann kommt auch niemand auf den Gedanken unsere Integrität in Frage zu stellen. Wir berichten vom sportlichen Geschehen, lassen den Rest links liegen und freuen uns beim nächsten Mal wieder eingeladen zu werden. Die Leser/Zuhörer in Deutschland wollen sowieso nur die positiven Stimmen nach dem Spiel hören. Über organisatorische Probleme oder Pannen vor Ort können wir irgendwann später berichten ... obwohl im Nachhinein lässt sich da eh nichts mehr recherchieren ... und ab Montag interessiert es doch sowieso niemanden mehr. ... Prost, Kollegen."?
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Jeder ist frei sich selbst dazu zu äußern, steht doch außer Frage. Es geht nur darum, dass ich nicht damit hausieren gehen werde. Es sind ja nun auch schon so ausreichend Informationen an die Öffentlichkeit gedrungen, u.a. durch diesen Artikel. Der ist mir aber wieder nur in eine Richtung geschrieben. Wie auch immer, vor allem der DHB wird in diesem Zusammenhang ja kritisiert. Dementsprechend sollte der gute Autor vielleicht in Dortmund mal auf den Zahn fühlen. Ich finde übrigens dieses "ich habe von Kollegen aus Doha dies und jenes gehört" deutlich schwieriger, als eingeladen zu werden. Soll er die Namen doch mal nennen... So viel zum Thema Transperenz. Ich habe aber generell den Eindruck, dass diese Thematik im Prinzip nur in Deutschland so richtig hochgekocht wird, vielleicht noch in ein, zwei Ländern in Skandinavien. Das war es dann aber auch.
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Sitzt man mit den Kollegen beim Gentleman Jack in der Hotellobby und scherzt: "Ach komm, wir sagen einfach alle nichts, dann kommt auch niemand auf den Gedanken unsere Integrität in Frage zu stellen. Wir berichten vom sportlichen Geschehen, lassen den Rest links liegen und freuen uns beim nächsten Mal wieder eingeladen zu werden. Die Leser/Zuhörer in Deutschland wollen sowieso nur die positiven Stimmen nach dem Spiel hören. Über organisatorische Probleme oder Pannen vor Ort können wir irgendwann später berichten ... obwohl im Nachhinein lässt sich da eh nichts mehr recherchieren ... und ab Montag interessiert es doch sowieso niemanden mehr. ... Prost, Kollegen."?
Nein, und übrigens: Es wurde auch kritisch berichtet. Aber: Viel zu kritisieren gab es eben auch nicht. Nur zwei Punkte sind massiv zu kritisieren, mögliche (und mehr weiß man eben nicht!!!) Bestechung, also fällt der Punkt weg, und die Sache mit den ungültigen Tickets. Das ist eine Sauerei. Das wurde auch thematisiert. Sonst habe ich vor Ort keine Pannen erlebt. Oder soll man den Organisatoren nun noch vorwerfen, dass zur Rush Hour in Doha eben viel Verkehr herrscht?
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Und die Hater ... scheiß drauf!
Ich habe hier keine "Hater" wahrgenommen. Vielmehr wurde der gute und mit großem Engagement gemachte Podcast gelobt ... doch es wurden kritische Fragen zum Prozedere gestellt. Auch haben ein, zwei Schreiber für sich das Ganze ausgeschlossen. Da keine Beleidigungen oder Hass darunter war, da die meisten Standpunkte begründet worden sind, sollte man wenigstens still darüber nachdenken, man muss die Ansichten nicht teilen, doch darf keinesfalls drauf scheißen! Es sind bisher aufgeschlossene Handballfans mit Argumenten, keine bloßen Unterstellungen und potenzielle Hörer seines Podcasts gewesen.
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Wenn ich sehe, wie das Thema Katar hier hoch kocht und wie schnell hier auch schon die Nazi/Hitler Keule schwang, dann gehe ich ganz fest davon aus, dass von nicht wenigen Usern ordentlich gegenwind gekommen wäre.
Nichts desto trotz. Einen Einstieg in der ersten Folge oder auch schon im Vorfeld (Sascha hat ja angekündigt nach Katar zu fahren), dass er von den Organisatoren "eingeladen" wurde hätte ich im Sinne der Transparenz für sinnvoll erachtet.
Die Frage ist ja auch, warum man meint diese "Einladung" nicht öffentlich zu machen.
Aber das sagt sich eben alles immer einfacher als einfacher Leser/Hörer wie ich es bin.
Ich finde es generell gut, das Sascha hier - wenn auch ggf Zähneknirschend - überhaupt Rede und Antwort steht.
Er könnte das Thema ja genau so behandeln wie seine Kollegen. -
Geige: Habe ich auch so wahrgenommen. Es gibt aber außerhalb dieses Forums zwei, drei Leute, die nicht wirklich begeistert waren, dass sie nicht in Katar gewesen sind. Nein, Jens Weinreich gehört da sicherlich nicht zu. Der ist ja für seinen Kritikjournalismus bekannt. Aber gerade bei den neueren Kollegen herrscht da durchaus etwas Neid vor.
@SteamboatWille: Ich dachte nicht, dass es wirklich von Relevanz war bzw. ich hätte das nie vermutet. Ich für meinen Fall habe exakt so gearbeitet, wie ich das immer getan habe. Ich hoffe, dass ich euch einen guten Service liefern konnte. Darum ging es mir. Ich bin, zumindest meines Wissens nach, das einzige Medium, das während der WM mit allen deutschen Spielern Interviews geboten hat. Vom dritten Torhüter bis hin zum zweiten Rechtsaußen. Das hätte ich doch von Deutschland aus nicht im Ansatz so bieten können. Deswegen bin ich auch mit einem absolut reinen Gewissen nach Katar geflogen. Auch wenn manche da nun denken, wie kann er nur, ich habe auch nach wie vor keines.
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Sinola hat in einem anderen Thread 2 Artikel dazu verlinkt:
WM 2015 im Katar -
Wenn sich eine Gruppe von deutschen Journalisten verabredet
Art und Umfang der Zuwendungen durch die Veranstalter nicht öffentlich zu machen ersehe ich daraus, dass den Herren das Geschmäckle(dezent formuliert)der Annahme durchaus bewusst ist.
Aber das Angebot war offenbar zu gut.Und dass damit auch kritische Berichterstattung gefördert wird glaubt ja wohl wirklich keiner mehr.
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Ich finde es ehrlich gesagt nicht schlimm, dass Katar sich Journalisten einlädt, und das sage ich als großer Katar-Kritiker. So bekommen auch kleinere Journalisten wie eben Sascha die Möglichkeit, investigativ und topaktuell zu berichten. Negatives in Katar wie zB die Menschenrechtssituation kommt auch nicht eher raus, wenn keine bezahlten Journalisten dort hinreisen. Allerdings finde ich auch, man sollte dann auch Farbe bekennen und Klartext reden. Sascha, ich fand deine Arbeit überragend aus Katar, aber ich kann ehrlich gesagt nicht verstehen, warum ihr als deutsche Journalistengruppe so eine Geheimniskrämerei macht. Es wäre doch nicht schlimm, das Kind beim Namen zu nennen, und sich dann auch befreiter äußern zu können mMn.
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Jeder ist frei sich selbst dazu zu äußern, steht doch außer Frage. Es geht nur darum, dass ich nicht damit hausieren gehen werde. Es sind ja nun auch schon so ausreichend Informationen an die Öffentlichkeit gedrungen, u.a. durch diesen Artikel. Der ist mir aber wieder nur in eine Richtung geschrieben. Wie auch immer, vor allem der DHB wird in diesem Zusammenhang ja kritisiert. Dementsprechend sollte der gute Autor vielleicht in Dortmund mal auf den Zahn fühlen. Ich finde übrigens dieses "ich habe von Kollegen aus Doha dies und jenes gehört" deutlich schwieriger, als eingeladen zu werden. Soll er die Namen doch mal nennen... So viel zum Thema Transperenz. Ich habe aber generell den Eindruck, dass diese Thematik im Prinzip nur in Deutschland so richtig hochgekocht wird, vielleicht noch in ein, zwei Ländern in Skandinavien. Das war es dann aber auch.
Meiner Meinung nach sind (im Vorfeld) nicht genug Informationen nach außen gedrungen. Erst durch Jens Weinreichs Artikel ist die Problematik überhaupt offen angesprochen worden und auch hier wurde es bzgl. Kreis ab erst durch die direkten Nachfragen offenbart. Meinetwegen soll jeder Journalist für sich selber entscheiden ob er meint dieses Angebot annehmen zu wollen/müssen und du brauchst deshalb kein schlechtes Gewissen zu haben, aber dann sollte man bitte auch dazu stehen und das im Rahmen seiner Berichterstattung publik machen, damit ich als der Leser/Zuhörer das einordnen kann.
Du schreibst, dass du schon seit den 90ern als Handball-Journalist tätig bist und willst dann ernsthaft behaupten "Ich dachte nicht, dass es wirklich von Relevanz war bzw. ich hätte das nie vermutet"? Die Unabhängigkeit der Berichterstauttung ist eines der Grundprinzipien des Journalismus. Dass dies in der Praxis nicht immer so leicht umsetzbar ist, steht außer Frage, aber tue doch bitte nicht so als ob dich der Unmut darüber wundert. Wozu sonst hätte es die stille Übereinkunft von Euch Journalisten vor Ort gegeben "nicht alles öffentlich machen zu wollen"?
Aber: Viel zu kritisieren gab es eben auch nicht. Nur zwei Punkte sind massiv zu kritisieren, mögliche (und mehr weiß man eben nicht!!!) Bestechung, also fällt der Punkt weg, und die Sache mit den ungültigen Tickets. Das ist eine Sauerei. Das wurde auch thematisiert. Sonst habe ich vor Ort keine Pannen erlebt. Oder soll man den Organisatoren nun noch vorwerfen, dass zur Rush Hour in Doha eben viel Verkehr herrscht?
Ein stark diskutiertes sportliches Thema war beispielsweise die Zusammenstellung der katarischen Mannschaft, Einbürgerungen und die IHF-Regeln zum Nationalitätswechsel. Du selbst vertrittst hier in der Handballecke eine sehr starke Meinung dazu. Das hat dich aber offensichtlich nicht veranlasst dieses (für die Ausrichter eher unangenehme) Thema mit deinen Gesprächspartnern zu diskutieren. Dabei wäre es sicherlich für die Zuhörer interessant was die Spieler selber davon halten oder beispielsweise Bernhard Bauer und Bob Hanning, die du mehrfach am Mikro hattest und die diejnigen wären die in der IHF Regeländerungen in Gang bringen könnten - sofern sie daran interessiert sind.
Edit:
Selbst als Patrick Groetzki das Thema zaghaft anspricht (in Folge 22, "Ich finde einfach, dass Frankreich ein würdigerer Weltmeister wär' ") beendest du es direkt mit einem kurzen "Lassen wir das mal so stehen". Keine Nachfragen.@Beuger
Es ist also okay, dass sich Journalisten nach Doha einladen lassen. Aber wenn spanische Handballfans - Privatleute, die sich den Trip zur WM nicht leisten können - ein vergleichbares Angebot der Ausrichter annehmen, dann bezeichnest du sie als Jubelperser und verurteilst diese Praxis. Das kann ich nicht nachvollziehen ... -
Was ändert sich denn jetzt in meinem konkreten Fall daran, wenn ich sage: Ja, ich bin eingeladen worden? Sind dann die Fragen, die ich den Spielern gestellt habe, anders einzuordnen? Ich denke nicht. Keine Frage wurde nicht gestellt, die ich ansonsten gestellt hätte. Oder umgekehrt. Nicht eine. Das kannst Du mir glauben. Es hört sich für euch vielleicht ein wenig unglaubwürdig an, aber mich interessiert dieser Fakt nicht. Ich arbeite genauso wie immer. Da habe ich mir nichts vorzuwerfen. Ich weiß auch, dass ihr das wisst.
Ich gehe auch nicht in ein Interview am Medientag oder in der Mixed Zone und denke mir, mein Gott, jetzt muss ich aber aufpassen, was ich frage. Das ist gar nicht mein Charakter, könnte ich gar nicht. Ich glaube, dass das in den Sendungen auch immer so rüber kommt.
Das ist auch die Erklärung dafür, warum ich dem nicht so viel Relevanz beigemessen habe. Denn ich für mich arbeite wie immer. Das als Erklärung dazu.Was die Kollegen angeht: Wir haben uns geäußert, sofern wir gefragt wurden, dazu gab es auch zur Mitte des Turniers einen Artikel der TAZ (der allerdings auch etwas scheinheilig war). Nur ständig dies und das nach Außen zu tragen, wem bringt das groß etwas? Das Thema kam doch nur auf, weil irgendjemand wieder etwas aufdecken wollte. Aber mein Thema ist der Sport, keine Nebenkriegsschauplätze. Mein Thema ist auch nicht, dass in Katar die Menschenrechte eventuell mit Füßen getreten werden. Ja, ich habe eine Meinung zu Politik oder Relegion. Aber die hat in einem Podcast über Sport nichts zu suchen. Meiner Meinung nach. Ich respektiere aber, wenn ihr das anders seht, es steht da auch jedem seine Meinung zu.

Was das angesprochene Interview mit Patrick Groetzki angeht: Ich weiß, wie weit ich bei manchen Spielern gehen kann. Ich weiß auch, was mir gesagt wurde, als das Mikrofon aus war. Und ich weiß auch, dass sie mir teilweise nur dann das sagen, was sie wirklich denken und man etwas zwischen den Zeilen lesen muss, wenn sie gewisse Aussagen treffen. Ich glaube euch gerade zum Thema "Wer wird Weltmeister?" von den deutschen Spielern Aussagen geboten habe, die keine Interpretation offen lassen.
Was die Fragen an die Funktionäre wie Bob Hanning und Bernhard Bauer angeht: Ich sehe die beiden ja am Freitag wohl wieder, da gehe ich mal von aus. Gerne stelle ich dann diese Fragen. Ich habe sie nicht gestellt, weil ich a) diese Frage nicht für so wichtig hielt bzw. b) die Antwort aus meiner Sicht auf der Hand liegt. Sie würden wohl sagen: Die Regularien sind so, Katar hat daher nichts getan, was nicht erlaubt war, wir haben das auch mal getan, wollen aber einen anderen Weg gehen, ggf. sollte man die Regularien überdenken.
Aber: Ihr wisst ja, wenn ihr hier Fragen auflistet, dass ich sie gerne aufgreife. Sehr gerne sogar. Daher bitte ich auch um mehr Teilnahme in diese Richtung. Mich würde das freuen, denn so kann ich mehr Interaktivität bieten. Die Sendung mache ich schließlich für euch!
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Beuger
Es ist also okay, dass sich Journalisten nach Doha einladen lassen. Aber wenn spanische Handballfans - Privatleute, die sich den Trip zur WM nicht leisten können - ein vergleichbares Angebot der Ausrichter annehmen, dann bezeichnest du sie als Jubelperser und verurteilst diese Praxis. Das kann ich nicht nachvollziehen ...
Lol, der Unterschied ist, dass die eingeladenen Fans etwas tun, was der Bezeichnung Fan eigentlich nicht zusteht. Sie jubeln für eine Mannschaft, ohne wirklich für sie zu sein. Das verurteile ich. Ich verurteile aber nicht, dass Katar sich Journalisten einlädt, denn die machen ja nichts anderes, als sie auch außerhalb der WM in ihrem Beruf bzw Nebenberuf machen: sie gehen journalistischen Tätigkeiten nach. Wie Sascha dargestellt hat, hätte er auch die gleichen Fragen gestellt. Vergleichbar wäre es, wenn Katar sich Journalisten eingeladen hätte, die nur über Katar und ausschließlich positiv berichten hätten müssen. Das war ja offensichtlich nicht der Fall.Sascha: Ich verstehe deinen Gedankengang, hätte mir trotzdem von Anfang an Transparenz gewünscht, um der Hörer Willen. So ein Angebot ist ja nicht normal, und wenn man unter unnormalen Umständen berichtet, sollten das die Hörer meiner Meinung nach so kommuniziert bekommen.
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Morgen nehme ich zusammen mit Christian Bendig (u.a. DHB.de) und Arnulf Beckmann (Handball-Magazin) die abschließende Sendung zur WM auf. Ich werde nicht alles fragen, weil sie ggf. nicht alles sagen wollen und ich die Kollegen nicht in eine Zwickmühle bringen möchte. Wenn ihr aber auch Fragen habt, die euch zum Beispiel zum Tickettheater interessieren oder zu den Leuten vor Ort, gerne. Stellt sie, ich werde sie weiterleiten.
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Nach dem Tickettheater, hättet ihr die Handball wm nochmal nach Katar vergeben? (wenn ihr IHF-Funktionäre wärd?)
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Aber mein Thema ist der Sport, keine Nebenkriegsschauplätze. Mein Thema ist auch nicht, dass in Katar die Menschenrechte eventuell mit Füßen getreten werden. Ja, ich habe eine Meinung zu Politik oder Relegion. Aber die hat in einem Podcast über Sport nichts zu suchen.
Ich sehe das differenzierter. Ich beziehe mich erst auf deine Aussage und werde dann allgemeiner. Dein Ansatz ist der Sportjournalismus, aus dieser Perspektive berichtest du. Dass dabei vollkommend überraschend der Sport im Vordergrund steht, ist nicht zu kritisieren. Jedoch ist es zu kritisieren, dass dann alle andere Themenfelder ausgeblendet werden. Der Sport steht in einer Wechselwirkung zur Gesellschaft und Politik. Deshalb sollten diese Themenfelder ebenfalls im Sportjournalismus behandelt werden. Eben aus der Perspektive des Sports. Dazu gehört auch, grundsätzlich immer, wenn man in ein fremdes Land reist, dass man sich mit dessen Geschichte auseinander setzt. Nur dann kann man dessen aktuelle Gesellschaft verstehen.
Dies kann nicht immer von jedem Journalisten aus den unterschiedlichsten Gründe gewährleistet werden. Aber ich kann es nicht nachvollziehen, dass der Sport als etwas autarkes dargestellt wird, dass in keiner Wechselwirkung zur Gesellschaft und Politik steht.
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