Fußball soll für Polizei bezahlen

  • Verschwöungsblabla ohne Sachbezug


    Ich meine mich an Aussagen des DFBs zu erinnern, dass sie aufgrund der Klage keine Länderspiele in Bremen stattfinden lassen und sobald die Klage vom Tisch ist, auch wieder Länderspiele nach Bremen vergeben würden.

    Dem Rest Deines Postings stimme ich ausdrücklich zu.

  • Verschwöungsblabla ohne Sachbezug


    Du erlaubst, dass man das auch anders sehen kann/darf/muss?

    Google

    Natürlich wollte der DFB ein Exempel statuieren und eine entsprechende Drohkulisse aufbauen. Und natürlich werden sie jetzt alle Hebel in Bewegung setzen, um ein entsprechendes höchstinstanzliches Urteil zu verhindern. Und man wird sich, wie beim DFB inzwischen nicht mehr unüblich, auch zweifelhafter und illegaler Methoden bedienen.

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

  • Ich sehe überhaupt nicht, daß das ein Urteil ist (wäre, wenn es Bestand hat), daß den Interessen von Liga, Vereinen und Verband entgegenstünde. Ganz im Gegenteil. Wenn dadurch die Möglichkeit geschaffen wird, die Kosten auf die eigentlichen Verursacher umzulegen, besteht doch eine Möglichkeit, diese Knalltüten die in den letzten zehn, fünfzehn Jahren die Stadien mit ihren peinlichen Pubertätsritualen übernommen haben endlich wieder loszuwerden.

    warum schickt man die Rechnung nicht an Werder Bremen?? die haben doch die "riskanten" Fans

    In wessen Vereinsfarben ein Besucher sich verkleidet, der in deren Umfeld Krawall veranstaltet, ist für die gestellte Frage zu 100% unerheblich. Im Endeffekt muss eine rechtliche Möglichkeit geschaffen werden, die Kosten auf die eigentlichen Verursacher, also die Krawallfans selbst, umzulegen. Wenn solche Rechnungen grundsätzlich gestellt werden können - was bisher eben rechtlich raglich ist - dann wären damit auch dem Adressaten (DFL bzw. Verein) Möglichkeiten gegeben, die Kosten auf die tatsächlichen Störer umzulegen, sofern diese namhaft gemacht werden können. Und da die meisten Ultragruppen ja den Vereinen zumindest in Teilen namentlich bekannt sind, dürfte diese Entscheidung, so sie denn Bestand hat, möglicherweise dafür sorgen, daß es zumindest einem guten Teil dieser Armleuchter einfach zu teuer wird, weiterhin auf ihrem Recht auf Krawall zu bestehen. Das ist der Kern des Pudels in dieser Frage. Diese vollkommen absurde Diskussion der letzten Jahre, in denen "Ultra"gruppen ganze Stadionbereiche für sich "beanspruchen", Umstehende mit ihrem pubertären Anspruchsgehabe terrorisieren und absurdeste Sonderrechte für sich einfordern (und die Verbands- und Vereinsvertreter auch noch ernsthaft mit diesen Spinnern darüber verhandeln!) wird damit vielleicht endlich einem Ende zugeführt, so daß man als normaler Mensch auch mal wieder ein Stadion betreten kann ohne das Gefühl zu haben in ein Bürgerkriegsszenario geraten zu sein. Das wäre schön.

  • Ich fürchte das "Umlegen der Kosten auf die tatsächlichen Verursacher" ist blanke Theorie..selbst wenn es gelänge diese ausfindig zu machen scheitert es dann sicher meist an der finanzieleln Leistungsfähigkeit dieser Verursacher..man hat dann irgendwann einen schönen Titel den man 30 Jahre vollstrecken kann und hat viel Spass dabei

  • Ich sehe überhaupt nicht, daß das ein Urteil ist (wäre, wenn es Bestand hat), daß den Interessen von Liga, Vereinen und Verband entgegenstünde. Ganz im Gegenteil. Wenn dadurch die Möglichkeit geschaffen wird, die Kosten auf die eigentlichen Verursacher umzulegen, besteht doch eine Möglichkeit, diese Knalltüten die in den letzten zehn, fünfzehn Jahren die Stadien mit ihren peinlichen Pubertätsritualen übernommen haben endlich wieder loszuwerden.


    Ich bin da eher skeptisch, was die Umlage der Kosten auf die Verursacher (Krawallbrüder aus den Ultra-Fraktionen) angelangt. Aber ich würde es durchaus als Fortschritt empfinden, wenn der Veranstalter einer Großveranstaltung (und das ist so ein Fußballspiel nun mal), der mit dieser Veranstaltung auch eine nicht unerhebliche Gewinnerzielungsabsicht hat, für überbordende Kosten (Kategorie A Spiele) seiner Veranstaltung zunächst einmal selbst aufkommen soll. Vielleicht bewegt das ja die Vereine dazu, die Fan-"Kultur" kritischer zu hinterfragen und von sich aus mehr gegen gewaltbereite Gruppen vorzugehen.


  • Ich bin da eher skeptisch, was die Umlage der Kosten auf die Verursacher (Krawallbrüder aus den Ultra-Fraktionen) angelangt.

    Die tatsächlichen Krawallbrüder und ihre Helfer und Unterstützer die das beklatschen, verschleiern, verharmlosen und dafür sorgen dass der "Einzelfall" in der unerkannt in der Masse abtauchen kann. Die gehören auch dazu und ohne deren Bewunderung hätten die meisten der aufmerksamkeitssüchtigen Krawallbrüder viel weniger Motivation überhaupt gewalttätig zu werden. Wer Gewalt und Aggression nicht aktiv ablehnt, d.h. bei Auftreten in der eigenen Gruppe dagegen aufspricht und einschreitet, sondern das einfach geschehen lässt und wohlmöglich auch noch besingt und beklatscht, trägt ebenfalls zur Eskalation bei und kann und muss genauso belangt werden. Dass bei Umlage die meisten Betroffenen davon finanziell weit überfordert wären, ist klar. Das macht aber nichts. Es geht in der Hauptsache auch nicht darum, Heller und Pfennig mit denen zu begleichen, sondern die dauerhaft von den Stadien fernzuhalten, und dazu ist ein drohendes Überschuldungsszenario durchaus geeignet.

    Zitat

    Aber ich würde es durchaus als Fortschritt empfinden, wenn der Veranstalter einer Großveranstaltung (und das ist so ein Fußballspiel nun mal), der mit dieser Veranstaltung auch eine nicht unerhebliche Gewinnerzielungsabsicht hat, für überbordende Kosten (Kategorie A Spiele) seiner Veranstaltung zunächst einmal selbst aufkommen soll. Vielleicht bewegt das ja die Vereine dazu, die Fan-"Kultur" kritischer zu hinterfragen und von sich aus mehr gegen gewaltbereite Gruppen vorzugehen.

    1:1 so zu unterschreiben. Das meinte ich eigentlich. Jedenfalls muss der Umgang der Verbände und Vereine mit den Chaoten ganz anders werden als bis jetzt, wo die sich ja praktisch sogar solidarisieren und die sogar noch zu Kaffe und Kuchen einladen, um irgendwelche "Kompromisse" zu verhandeln. Erst am Sonntag kam so eine Doku im ZDF (?) da hat einer dieser übrigens nur unter Spitznamen und tw noch vermummt auftretenden Gestalten es tatsächlich als "Kompromissbereitschaft" verkaufen wollen, daß man mittlerweile davon absehe, Leuchtspurmuition in Familienblöcke zu schießen. Da fragt man sich in welchem Universum solche Leute eigentlich leben, wenn sie Gewaltakte wie das Abschießen von Leuchtspurmunition auf Menschen ansonsten für gerechtfertigt oder überhaupt irgendwie normal oder im Kontext mit Fußball für vertretbar halten. Ich kann nur den Kopf schütteln, daß sich Vertreter von Vereinen und Verbänden mit diesen Typen überhaupt treffen anstatt denen gehörig in den Allerwertesten zu treten und mal deutlich Bescheid zu geben, daß sie ihre Minderwertigkeitskomplexe woanders austoben sollen.

  • Aus den Medien ist zu vernehmen das diese Reglung nur für Katerorie C Spiele greifen soll, ist das richtig? Wenn ja, wer legt die Sicherheitsstufe fest? Werden dann zukünftig alles CatC Spiele sein? Meine Frage deswegen - ich komme aus einem Ort mit 3Liga-Mannschaft, und hier ist jedes 2.Spiel ein solches.

  • Die Kategorien A,B und C sind zur Einordnung von mehr oder weniger gewaltbereiten Fans, die so pro Verein gezählt werden. Hat also direkt mit einer Kategorie für Spiele nichts zu tun.

    Die Entscheidung, wann ein Spiel ein Hochrisikospiel ist, trifft der Heimverein oder der DFB - andere dürfen es allerdings vorschlagen - hat mir mal der SKB in Mannheim erklärt.
    Ist aber schon 1-2 Jährchen her

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!


  • Ich bin da eher skeptisch, was die Umlage der Kosten auf die Verursacher (Krawallbrüder aus den Ultra-Fraktionen) angelangt. Aber ich würde es durchaus als Fortschritt empfinden, wenn der Veranstalter einer Großveranstaltung (und das ist so ein Fußballspiel nun mal), der mit dieser Veranstaltung auch eine nicht unerhebliche Gewinnerzielungsabsicht hat, für überbordende Kosten (Kategorie A Spiele) seiner Veranstaltung zunächst einmal selbst aufkommen soll. Vielleicht bewegt das ja die Vereine dazu, die Fan-"Kultur" kritischer zu hinterfragen und von sich aus mehr gegen gewaltbereite Gruppen vorzugehen.

    Das sehe ich auf der einen Seite auch so. Auf der anderen Seite bleibt für mich die Frage nach den finanziellen Risiken der Vereine. Gerade in der 3. Liga gibt es beispielsweise unzählige der sogenannten Hochsicherheitsspiele. Dass ein solches stattfindet, beudetet ja nicht automatisch, dass auch etwas passiert, aber die Kosten für den erhöhten Polizeiaufwand sind dennoch gegeben. Ich sehe hier die Gefahr, dass viele Vereine, deren Vereinskassen recht klamm sind, finanziell zumindest massiv benachteiligt werden, wenn nicht gar existenziell.

  • Ich sehe überhaupt nicht, daß das ein Urteil ist (wäre, wenn es Bestand hat), daß den Interessen von Liga, Vereinen und Verband entgegenstünde. Ganz im Gegenteil. Wenn dadurch die Möglichkeit geschaffen wird, die Kosten auf die eigentlichen Verursacher umzulegen, besteht doch eine Möglichkeit, diese Knalltüten die in den letzten zehn, fünfzehn Jahren die Stadien mit ihren peinlichen Pubertätsritualen übernommen haben endlich wieder loszuwerden.

    In wessen Vereinsfarben ein Besucher sich verkleidet, der in deren Umfeld Krawall veranstaltet, ist für die gestellte Frage zu 100% unerheblich. Im Endeffekt muss eine rechtliche Möglichkeit geschaffen werden, die Kosten auf die eigentlichen Verursacher, also die Krawallfans selbst, umzulegen. Wenn solche Rechnungen grundsätzlich gestellt werden können - was bisher eben rechtlich raglich ist - dann wären damit auch dem Adressaten (DFL bzw. Verein) Möglichkeiten gegeben, die Kosten auf die tatsächlichen Störer umzulegen, sofern diese namhaft gemacht werden können. Und da die meisten Ultragruppen ja den Vereinen zumindest in Teilen namentlich bekannt sind, dürfte diese Entscheidung, so sie denn Bestand hat, möglicherweise dafür sorgen, daß es zumindest einem guten Teil dieser Armleuchter einfach zu teuer wird, weiterhin auf ihrem Recht auf Krawall zu bestehen. Das ist der Kern des Pudels in dieser Frage. Diese vollkommen absurde Diskussion der letzten Jahre, in denen "Ultra"gruppen ganze Stadionbereiche für sich "beanspruchen", Umstehende mit ihrem pubertären Anspruchsgehabe terrorisieren und absurdeste Sonderrechte für sich einfordern (und die Verbands- und Vereinsvertreter auch noch ernsthaft mit diesen Spinnern darüber verhandeln!) wird damit vielleicht endlich einem Ende zugeführt, so daß man als normaler Mensch auch mal wieder ein Stadion betreten kann ohne das Gefühl zu haben in ein Bürgerkriegsszenario geraten zu sein. Das wäre schön.

    Was ich an Deiner Argumentation nicht verstehe: warum braucht es dazu ein solches Urteil? Punktuell legen Vereine doch bereits jetzt schon Kosten auf Verursacher um, soweit sie eindeutig identifiziert wurden? Ich sehe hier eher den konsequenteren Umgang mit den eigenen "Problemfans" als das Problem.

  • Beim ersten hinsehen finde ich die Entscheidung das die DFL mitbezahlen muss richtig, aber....

    Was ist bei anderen Großveranstaltungen? Oktoberfest, Wasen, Konzerte, Faschingsumzügen, Dorffeste, Straßenfeste, Kerwe usw.? Klar, alles von öffentlichem Interesse und der Staat muss die Sicherheit seiner Bürger gewährleisten, aber sind das Fußballspiele nicht auch? Wer entscheidet dass wann der Veranstalter für den höheren Einsatz von Sicherheitskräften an den Kosten beteiligt wird? Man kann ja nicht abwarten bis etwas passiert und dann die Verursacher zur Rechenschaft ziehen sondern muss vorher reagieren und im besten Fall bleibt alles ruhig, aber die Polizisten, Feuerwehrleute und Sanitäter sind ja trotzdem da...! Klar die "Herrschaften" die Randale machen würde ich immer beteiligen und wenn sie keine Kohle haben sollten sie das ganze bei gemeinnützigen Arbeiten abarbeiten, aber was ist mit dem Rest..?

    Meiner Meinung nacch ein sehr schwieriges Thema, bei der es für jede Seite sein Für und Wider gibt..!

  • Was ich an Deiner Argumentation nicht verstehe: warum braucht es dazu ein solches Urteil? Punktuell legen Vereine doch bereits jetzt schon Kosten auf Verursacher um, soweit sie eindeutig identifiziert wurden? Ich sehe hier eher den konsequenteren Umgang mit den eigenen "Problemfans" als das Problem.

    Ja, es war in dem zitierten Beitrag ein wenig kurz, aber ich habe darunter noch etwas dazu geschrieben. Man kann es sicherer und gezielter als Druckmittel einsetzen. Aber natürlich müssen Vereine und Verbände das auch ersteinmal wollen und das bestehende Problem überhaupt als solches ausmachen. Das Problem ist ja nicht, daß ein paar Pubertierende randalieren weil sie mit irgendwas unzufrieden sind, sondern daß mit diesen Problemfällen sogar noch verhandelt wird um irgendwelche Vergünstigungen für sie zu erhalten, anstatt denen einfach die Tür zu weisen und die freiwerdenen Plätze wieder mit zivilgesinnten Fans zu füllen zu deren Normalität es nicht gehört, uniformiert aufzutreten, Leuchtspurmunition auf andere Menschen abzufeuern oder irgendwem öffentlich den "Krieg" zu erklären, weil sie ihren Testosteronhaushalt nicht im Griff haben.

    Die DFL geht tatsächlich auf deren Strohmannargument ein, daß die Problemfälle ja Einzelfälle seien und ein Ausschluß der Gruppen ja "Sippenhaft" sei. Die Mitläufer die die tatsächlichen Krawallmacher bejubeln, beklatschen, beschützen und begünstigen sind aber eben dadurch mitverantwortlich für die Eskalationen, es betrifft also im Prinzip die ganze "Ultra"szenerie und alle die gerne mal vermummt und oder uniformiert im Stadion oder Umfeld auflaufen.

    Ich war früher selbst sehr regelmäßiger Stadiongänger, Auswärtsfahrer etc, alles drum und dran. Ich war in praktisch jedem nennenswerten Stadion der Republik, bin auch Sonderzüge gefahren, von schlechtgelaunten Hundertschaften durch Innenstädte "begleitet" worden und habe bestimmt locker 200-250 Bundesliga/Zweitligaspiele im Fanblock/Kurve gesehen und ich kann mich auch körperlich durchsetzen wenn es eng wird. Ich bin weder ein verweichlichter Stubenhocker noch der Blinde der von der Farbe zu sprechen versucht. Aber ich wäre nie auf die Idee gekommen, Steine oder andere Gegenstände auf die Polizisten (oder überhaupt andere Menschen) zu werfen oder mich mit irgendwem im "Krieg" zu wähnen, weil mir die Anstoßzeit nicht passte. Neben der ganzen pubertären Lächerlichkeit, die hinter vielen der Forderungen dieser Ultragruppen stehen ist die Radikalität mit der sie auftreten mittlerweile so einschüchternd, daß selbst ich kaum noch Lust habe irgendein Fußballspiel zu besuchen, geschweige denn mein Kind da mit hin nehmen würde. Wenn ich Szenen wie solche hier sehe, vergeht mir dauerhaft die Lust auf Stadionbesuche. Camouflageuniform und Kriegsrhetorik gegen einen eingebildeten "Feind". Das ist doch nur noch widerlich.

    Zitat

    Auf der anderen Seite bleibt für mich die Frage nach den finanziellen Risiken der Vereine. Gerade in der 3. Liga gibt es beispielsweise unzählige der sogenannten Hochsicherheitsspiele. Dass ein solches stattfindet, beudetet ja nicht automatisch, dass auch etwas passiert, aber die Kosten für den erhöhten Polizeiaufwand sind dennoch gegeben.

    Somit sind die Vereine also im eigenen Interesse gefordert, endlich wirklich entschieden etwas dafür zu tun, daß solche Szenerien bei ihren Spielen eben nicht mehr regelmäßig auftreten und die betreffenden Personengruppen sich künftig eben nicht mehr im Fußballumfeld aufhalten. Ich wohne Luftlinie vielleicht 400-500m vom Chemnitzer Stadion entfernt und habe einen Gutteil der Problemspiele in der 3.Liga also live vor der Haustüre. Hier sieht es alle vier Wochen aus wie bei einer Großübung für einen Terroranschlag. Hundertschaften teils aus anderen Bundesländern, Hubschrauber, das volle Programm. Wenn das mal ein Ende hat, weil ein Fußballspiel Chemnitz gegen Zwickau nicht gleichbedeutend mit Bürgerkriegsgefahr ist, wäre das doch ein erheblicher Gewinn, sowohl für Anwohner wie auch normale Fans und die Vereine selbst. Warum man da von Vereinsseiten nicht jetzt schon viel mehr gegen unternimmt, sondern die Krawallmacher auch noch zu Kuchen und Keksen einlädt, um über deren eingebildete Probleme zu sprechen, wird mir ein ewiges Rätsel bleiben. Und genau dafür wäre ein solches Urteil der offenbar leider nötige Tritt in den Hintern der Vereine, da endlich etwas zu unternehmen.

  • Der DFL- Report weist einen Umsatz von 4,01 Mrd. € aus.
    Schon anhand dieser Zahl wird es höchste zeit, daß sich die Vereine an den Kosten für die Polizeieinsätze beteiligen.

  • Was ist bei anderen Großveranstaltungen? Oktoberfest, Wasen, Konzerte, Faschingsumzügen, Dorffeste, Straßenfeste, Kerwe usw.?

    Ich sehe da den Unterschied, dass die hier aufgezählten Veranstaltungen fast alles öffentliche Veranstaltungen sind. Ein Fußballspiel ist das nicht. Hier kann nicht jeder hin, sondern muss Eintritt bezahlen.

    Wie oben schon angemerkt könnte das Urteil falls es Bestand hat sicher gerade bei kleinen Vereinen erheblich in die Finanzen eingreifen. Aber ich denke der Fußball hat einfach in der Vergangenheit viel zu wenig gegen das Thema Gewalt unternommen und sich damit heraus geredet, dass der Staat sich doch bitte um die Sicherheit zu kümmern hat. Mir ist eigentlich sonst keine regelmäßige private Veranstaltung bekannt, wo es solche Sicherheitsmaßnahmen bedarf.


  • Was ist bei anderen Großveranstaltungen? Oktoberfest, Wasen, Konzerte, Faschingsumzügen, Dorffeste, Straßenfeste, Kerwe usw.? Klar, alles von öffentlichem Interesse und der Staat muss die Sicherheit seiner Bürger gewährleisten, aber sind das Fußballspiele nicht auch?


    Das ist halt die "Argumentation" des Dortmunder Demagogen.
    Es geht aber gar nicht um den allgemeinen Sicherungsdienst, der bei Veranstaltungen einfach nötig ist. Es geht um die Zusatzkosten die entstehen, weil über den normalen Bedarf hinaus Einsatzkräfte benötigt werden. Wenn der Veranstalter trotz erhöhtem Risiko eine Veranstaltung durchführen will, dann soll er auch die Kosten dafür tragen oder die Veranstaltung absagen. Genau das passiert nämlich bei einem Festival und ähnlichem oder hast Du bei einem Festival schon mal Hundertschaften in Kampfmontur aufmarschieren gesehen? Wohl nicht, denn sobald es da eine Risikobewertung gibt, wird es abgesagt.

  • Das ist halt die "Argumentation" des Dortmunder Demagogen.


    Ich mag Watzke eigentlich ganz gerne, aber hier muss ich dir zustimmen. Im Moment ist es allerdings so, dass viele Verantwortliche im Fußball reflexartig um sich beißen, denn man will ihnen was von "ihrem" Geld weg nehmen. Das war doch alles ganz anders geplant - man wollte doch viel mehr bekommen...

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

  • Ich finde das Ganze sehr bedenklich. Es passt allerdings in die politische Großwetterlage: Erst die zunehmende Privatisierung des Gesundheitswesens, dann die Konzentration im Bildungswesen auf wenige Universitäten (Leuchttürme), um weitere Kosten zu sparen, und das neue Bestreben könnte auf die Privatisierung der Sicherheit hinauslaufen. Da wirft der Staat einen weiteren "traditionellen" Verantwortungsbereich weg. Noch bedenklicher wird diese Geschichte, weil Polizeidirektionen mit entscheiden, welches Fußballspiel ein Hochsicherheitsspiel ist, sie können sich praktisch Aufträge selbst zuschanzen, noch bedenklicher, weil nicht der Fußball sondern das Verhalten von Menschen das Grundproblem ist, die Menschen würden sich anderswo ausleben, wenn's Fußball nicht gäbe. Das behaupte ich einfach so. Jetzt fällt der Gesellschaft die ständige Kriminalisierung von Fußballfans auf die Füße, ich erinnere an die Neunziger, da wurde bei den privaten Fernsehsendern rauchende Fankurven aus Italien gezeigt und gleichzeitig von fantastischer Stimmung gesprochen, doch heute sprechen die (gleichen) Kommentatoren der gleichen Sender von Gewalt und Totschlag, wenn eine Fackel in einem Fanblock brennt. Nicht falsch verstehen: Ich finde Pyroshows sehr selten gelungen, doch habe was gegen die herrschende Doppelmoral. Das sehe ich hinter dem Urteil: Doppelmoral, Populismus, Ablenken von eigentlichen (sozialen) Problemen. Ich hatte "Privatisierung der Sicherheit" geschrieben. Ich hatte beim All Star Game in Leipzig und beim letzten Bundesligaspiel in der Max-Schmeling-Halle in Berlin exponierte Ordner erlebt, die dachten, sie wären das gesetzliche Non-Plus-Ultra und keine sicherheitstechnische Dienstleistung. So scheinen wir wieder nur einen Steinwurf von "braunen Hilfspolizisten in den Straßen" entfernt zu sein.

  • beim letzten Bundesligaspiel in der Max-Schmeling-Halle in Berlin exponierte Ordner erlebt, die dachten, sie wären das gesetzliche Non-Plus-Ultra und keine sicherheitstechnische Dienstleistung. So scheinen wir wieder nur einen Steinwurf von "braunen Hilfspolizisten in den Straßen" entfernt zu sein.

    Kannst Du das konkretisieren?

    mit Petko so geht nicht!
    (Velimir Petkovic
    [b]
    Mein Herz schlägt links, der Kopf arbeitet rechts und die Brieftasche ist in den USA (André Kostolany)