DHB meldet 28er-Kader für WM-Play-offs gegen Polen


  • Genau das ist doch das Problem: jedes Jahr muß mit aller Gewalt irgendeine Quali geschafft werden, damit der deutsche Handball nicht den Bach runtergeht. Ich glaube das Gegenteil ist der Fall. Wenn man sich mal zwei, drei Jahre Zeit lassen würde um eine Truppe aufzubauen, anstatt kurz vor den wichtigen Spielen die Alteingesessenen zurückzuholen, dann wäre das nachhaltiger als das ewige Rumgeeiere.


    Dies würde aber genausowenig eine Qualifikation garantieren wie der jetzige Kader. Ich halte nichts von Holzhammer Methoden und bin froh, dass sowas ehh nicht zur Debatte stehen wird. Natürlich wird ein neuer Trainer andere personelle Entscheidungen treffen, aber ein "Alles älter 26 wird nun rausgeworfen" wird es zum Glück nicht geben.

  • Als ob es hier auch nur eine Sekunde um die Kieler "Weltauswahl ohne Deutschland" geht. :pillepalle:

    Wir mussten heute leider erkennen, dass die deutsche Nationalmannschaft als Gesamtprodukt nicht gut genug ist, um ein international zweitklassiges Team wie Polen zu besiegen.

    Nichts für ungut, aber bei allem was man kritisieren kann, muss man nicht noch alles künstlich schlechter machen als es ohnehin schon ist.
    Polen ist kein international zweitklassiges Team. Das ist schlicht nicht wahr. Polen gehört nicht zu den absoluten Medaillenkandidaten, ist aber locker in der Lage in die Top 8 eines Turniers vorzustoßen und wenn es gut läuft noch besser abzuschneiden. Wir übrigens auch, davon bin ich überzeugt. Ein guter Trainer kann sehr viel mit unserer Mannschaft machen.

  • Da wird ja schon eifrig über eine Wildcard für Deutschland spekuliert, weil der Hallenhandball bei den Zuschauerzahlen auf dem Weg aus dem sommerolympischen Programm ist


    Wenn ich das richtig mitbekommen habe geht es "nur" um eine Wildcard für ein Olympia-Qualifikationsturnier, nicht um eine Wildcard für die Olympischen Spiele.

    San Francisco 49ers - Rhein-Neckar Löwen - Adler Mannheim -BVB

  • Polen war mit das schwerste Los in dieser Quali. Der Supergau ist nicht hier eingetreten sondern in der vergangenen EM Quali. Da hatte man dreimal verkackt (2xMontenegro und in Tschechien). Wobei wir dann auch diese Quali hätten spielen müssen da wir vermutlich nicht unter die Top 5 gekommen wären.
    Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass jetzt der Jugendwahn ausbricht. Wer aus dem aktuellen Kader hat seine Tauglichkeit vermissen lassen?


  • Polen ist kein international zweitklassiges Team. Das ist schlicht nicht wahr.

    Doch, weil:

    Polen gehört nicht zu den absoluten Medaillenkandidaten, ist aber locker in der Lage in die Top 8 eines Turniers vorzustoßen und wenn es gut läuft noch besser abzuschneiden.

    Erstklassig sind derzeit Frankreich, Dänemark, Spanien und Kroatien, weil diese Teams über Jahre hinweg vorne dabei sind.

  • In Deutschland hat man gar nicht das Problem, dass man Mannschaften mit einer absoluten Weltklasse nicht das Wasser reichen kann, sondern das man gegen Mannschaften die bestenfalls im Mittelfeld sind nicht gewinnt.


  • Dies würde aber genausowenig eine Qualifikation garantieren wie der jetzige Kader. Ich halte nichts von Holzhammer Methoden und bin froh, dass sowas ehh nicht zur Debatte stehen wird. Natürlich wird ein neuer Trainer andere personelle Entscheidungen treffen, aber ein "Alles älter 26 wird nun rausgeworfen" wird es zum Glück nicht geben.


    Nein, so ganz krass sehe ich das auch nicht. Aber jetzt noch mal eins, zwei Qualis zu verpassen, weil man noch mehr junge Leute holt würde ich mittlerweile nicht mehr als Drama sehen, wenn man dafür in drei, vier Jahren ein Team hat, daß sich wirklich mal finden und wachsen konnte. Dieses ewige Elend, daß man unbedingt jedes Jahr etwas schaffen muß ist da leider sehr kontraproduktiv und sollte man vielleicht mal als Anspruch einige Zeit ad acta legen und längerfristig planen - der zweigleisige Versuch ist ja nun 3 mal gescheitert...

  • Letztlich braucht man Leute die in ihren Klubs Stammspieler sind. Tschechien hat die Quali mit vielen Leuten geschafft, die in der zweiten Bundesliga spielen. Ich sehe auch nicht, dass ein Bundestrainer groß etwas durch Training verändern kann. Wieviele Trainingslehrgänge hat der im Jahr? Vielleicht vier mal ne Woche im Jahr, oder? Sind weniger als 30 Trainingseinheiten.
    Spieler entwickeln sich durch die wöchentlichen Bewährungen in der Bundesliga.

  • btw: die Fans in der Halle fand ich auch nicht gerade WM-tauglich. 60 Minuten rhythmisches Klatschen peitscht die Mannschaft nicht nach vorne. Da hätte ich mehr erwartet, gerade in der kritischen Phase de 2. HZ.

    Was für ein Bullshit!
    Der Kessel hat gebebt! Am Publikum lag es nicht!

    Das Spiel ist eine Kopie der Partie in Danzig.
    In den wichtigen Momenten haben die Eier gefehlt, und der Bundestrainer in Hälfte 2 fand nicht statt.

    Lange nach Spielende kam er aus der Kabine, sichtlich gezeichnet, heute ist er die ärmste Sau.

    Sein größter Fehler heute der nicht erfolgte Torwartwechsel in Hälfte 2.

    2 Mal editiert, zuletzt von Celje 2002 (14. Juni 2014 um 22:09)

  • In Deutschland hat man gar nicht das Problem, dass man Mannschaften mit einer absoluten Weltklasse nicht das Wasser reichen kann, sondern das man gegen Mannschaften die bestenfalls im Mittelfeld sind nicht gewinnt.

    Letztlich braucht man Leute die in ihren Klubs Stammspieler sind. Tschechien hat die Quali mit vielen Leuten geschafft, die in der zweiten Bundesliga spielen. Ich sehe auch nicht, dass ein Bundestrainer groß etwas durch Training verändern kann. Wieviele Trainingslehrgänge hat der im Jahr? Vielleicht vier mal ne Woche im Jahr, oder? Sind weniger als 30 Trainingseinheiten.
    Spieler entwickeln sich durch die wöchentlichen Bewährungen in der Bundesliga.

    Wohl wahr. Und warum ist dem so? Weil in den Spitzenteams
    der ersten Liga 85 % Ausländer Stammpersonal sind? Weil alle Topteams von
    ausländischen Trainern trainiert werden? Weil anerkannte deutsche
    Handballlehrer lieber in die Schweiz gehen, als diesen Irrsinn hier noch länger
    mitzumachen? Weil deutsche Zweitligisten mit 7, 8 oder 9 Ausländern spielen und
    sich auch noch für ihre „tolle Nachwuchsarbeit“ feiern lassen, wenn sie mit Ach
    und Krach die Quali für die A-Jugend-BL schaffen?

    Wenn der Handball in Deutschland eine Perspektive
    haben will, muss eine Quote für deutsche Junioren-Nationalspieler her. In
    Frankreich funktioniert das. Dort bekommt jeder Jun-Nat.-Spieler der sich dem Profihandball
    stellen will, einen Platz in der ersten Liga. Wenn wir auf der
    Nationalmannschaftsebene wieder Erfolge sehen wollen, müssen wir Klasse
    exportieren, statt Masse einzukaufen.

  • Etwas einfach die Erklärung von Martin Heuberger.

    Zitat

    "Meine Mannschaft hat bravourösen Handball gespielt – aber bei Polen hat Bielecki einen sehr guten Tag erwischt und praktisch aus dem Nichts getroffen"


    Bielecki hat nicht aus dem "Nichts" getroffen. Man weiss, dass der aus 10 Metern werfen und treffen kann.
    Sicherlich war die Steigerung von Bielecki im Vergleich um Hinspiel ein Faktor, aber man kann ein Niederlage nicht auf einen Spieler reduzieren, zumal er damit ja impliziert, dass man Bielecki überhaupt nicht auf dem Zettel hatte. Und "bravourös" war die Leistung auch nicht. "Bravourös gekämpft" vielleicht.
    quelle

  • Das ist alles für meine Begriffe völlig am Thema vorbei, weil dies Maßnahmen sind, die erst mittel- bis langfristig greifen und bei denen ich mir nicht mal sicher bin ob sie ursächlich sind.

    Auch jetzt wieder in diesem Thread tut man so als wenn wir eine schlechte Mannschaft hätten. Als wenn Heinevetter, Gensheimer, Groetzki, Glandorf, Weinhold, Wiencek, Allendorf und Co keine Spieler von internationaler Klasse wären. Man tut so als wenn man heute mit 10 Toren verloren hätte usw. usw. usw.

    Nichts anderes sagt man mit diesen Forderungen nach Quoten oder den Schuldzuweisungen Richtung der Vereine. Das mag teilweise sogar stimmen, dient aber akut nur dazu die desolate Trainerleistung von Heuberger zu entschuldigen...nicht er sondern die Vereine sind es, die nicht vorhandene Quote. Nur deswegen haben wir heute mit einem Tor gegen Polen verloren. Hätten wir eine Quote, hätten wir heute mit zwei Toren gewonnen. ;)

    wiesbadener
    Ich kenne kein Kriterium der Welt das eine Mannschaft die bei einem internationalem Turnier höchsten Niveaus 5. wird, die man als zweitklassig bezeichnen würde. Zweitklassig ist zum Beispiel ein Begriff für Nationalmannschaften die sich nie für diese Turniere qualifizieren oder bei diesen Turnieren zu Schießbuden degradiert werden.

  • Kauft doch endlich mal einer Jicha einen deutschen Schäferhund, bindet Palmarsson ein deutsches Topmodel auf den Bauch und macht Alfred zum Bundestrainer in Doppelfunktion. Die so hoch gelobten Österreicher und Spanier machen es uns doch vor !

  • Freundschaft!

    Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass jetzt der Jugendwahn ausbricht. Wer aus dem aktuellen Kader hat seine Tauglichkeit vermissen lassen?


    Also Kneer braucht es nun wirklich nicht. Der hat auch kaum gespielt in diesen Duellen gegen Polen. Da gibt es mit Andreas Schröder und Fynn Lemke zwei Spieler auf der Position, die nach zwei guten Jahren in der Bundesliga soweit sind, auch mal die Chance in der Nationalmannschaft zu erhalten. Die würden dort in erster Linie lernen, sind aber trotzdem schon so gut, daß sie nicht das fünfte Rad am Wagen wären. Auch bei Haaß sehe ich die unbedingte Notwendigkeit nicht. Nur, wer bietet sich da an? Ein Mittelmann mit Abwehrqualitäten ist nicht wirklich zu sehen. Die Talente wie Simon Ernst und Tim Suton sind hier noch nicht soweit, daß man sie mitnehmen sollte/könnte. Das dauert noch zwei Jahre.

    Ansonsten ist die Mannschaft so wie sie gegen Polen gespielt hat, schon recht gut aufgestellt. Leute wie Wiencek, Pekeler, Sellin sind ja schon drin. Letztlich muß sie reifen. Wobei ihr die WM auf jeden Fall geholfen hätte. Schlecht gespielt hat man in beiden Spielen anfangs nicht. Ich war schon begeistert, was da heute in der ersten Halbzeit spielerisch teilweise abgeliefert wurde. Nur leider ist die Mannschaft noch nicht so stabil, daß sie ein Tal im Spiel unbeschadet durchschreiten kann. Und von Heuberger kam da leider gar keine Hilfe.

  • Freundschaft!

    Übrigens fand ich am Fernseher die Polen meist lauter. Das mit den 6 Toren hat sich wohl eher auf den SCM bezogen.


    Ich habe es ja schon geschrieben. Der Plan ging nicht auf, weil zuviele andere Zuschauer drin waren. Das hat nichts damit zu tun, daß der SCM nicht gespielt hat, sondern mit den Leuten, die in der Halle waren. 2007 bei der WM hat auch nicht der SCM gespielt. Dort hat die Halle Island gegen Frankreich zum Sieg getragen. Und in ihrer vollen Wucht, kann die Halle sowohl gegnerischen Spielern das Selbstbewußtsein rauben wie Schiedsrichter umkippen lassen. Ich habe es oft genug erlebt.

    Diese original BLH-Stimmung auf ihrem Topniveau hätte die Mannschaft heute durch die Schwächephase getragen und wäre für ein paar Tore gut gewesen. Glaubt es oder glaubt es nicht. Heute waren aber in erster Linie Handballtouristen aus ganz Deutschland in der Halle. Was okay ist bei einem Spiel der Nationalmannschaft. Aber den Hintersinn dieser Ansetzung leider unterlaufen hat.

  • Freundschaft!

    Wenn der Handball in Deutschland eine Perspektive
    haben will, muss eine Quote für deutsche Junioren-Nationalspieler her. In Frankreich funktioniert das. Dort bekommt jeder Jun-Nat.-Spieler der sich dem Profihandball stellen will, einen Platz in der ersten Liga. Wenn wir auf der Nationalmannschaftsebene wieder Erfolge sehen wollen, müssen wir Klasse exportieren, statt Masse einzukaufen.[/font]


    Ich halte nichts von einer Quote. Das Ding muß über die Masse an talentierten Nachwuchsspielern laufen. Je mehr davon da sind, desto mehr schaffen es auch in den Profibereich. Und positive Beispiele führen dann dazu, daß sich andere Vereine dann ebenso um solche Spieler bemühen.

    Ich freue mich jetzt im stillen Kämmerlein, daß jetzt die Nachwuchspolitik bemängelt wird, genauso wie ich mich 2007 geärgert habe, daß damals viele meinten, es wäre ja alles in Ordnung. Das war es damals eben nicht. So wie heute eben nicht alles schlecht ist. Die Situation von damals hat sich ins Gegenteil verkehrt.

    Heute ist die Lage viel besser, als sie durch das Scheitern gegen Polen wahrgenommen wird. Mir soll es recht sein, wenn das zu weiteren Anstrengungen im Nachwuchsbereich führt. Aber auch so schlagen die Maßnahmen der letzten fünf Jahre doch an. Es ist ja längst nicht mehr so, daß ein Frank von Behren wie ein Schatz gehütet wurde, weil da mal ein Spieler kam. Wir haben heute schon wieder deutlich mehr Nachwuchs als vor zehn, zwölf Jahren. Und ich denke, daß das einerseits noch deutlich mehr wird und sich das ja auch aufsummiert, wenn das so weiter geht. Die Spieler hören ja nicht mit 25 Jahren auf.

  • Freundschaft!


    Was für ein Bullshit!
    Der Kessel hat gebebt! Am Publikum lag es nicht!


    Man bekommt ja am Fernseher nicht alles mit. Aber ich habe weder das typische Niederpfeifen des Gegners oder der Schiris gehört, noch den Klassiker "Schiedsrichter raus". Vielleicht war gute Laune in der Halle. Aber dieses typische Druckmachen habe ich nicht bemerkt.

  • Sorry ich verstehe immer noch nicht das ein Trainer der die EM und Olympia Quali nicht schafft weiterwurschteln darf. Und das habe ich mehrfach betont auch vor diesen Play-Offs. Klar Polen ist ein guter Gegner aber schlagbar!!! Deutschland ist keine Weltklasse mehr, richtig. aber für eine WM bzw. EM sollte man sich mit diesen Spielern schon qualifizieren können aber anscheinend bringt es weder die Mannschaft noch der Trainer auf die Platte!! Warum auch immer. Auf jeden Fall ist das ein übler Leberhaken für den Handball in Deutschland. Spätestens jetzt interessiert es niemand mehr (Fernsehen!).

  • Es ist ein Irrglaube zu denken ein verpasstes Turnier böte die Chance zum Neubeginn mit jungen Spielern. Für Deutschland zeigt sich die Kehrseite des Setzsystems im Handball. Solange man einigermaßen erfolgreich spielt und immer schön im Lostopf der gesetzten Mannschaften landet, kann man sich vergleichsweise einfach mit Qualispielen gegen Mannschaften wie Israel, Griechenland oder Bosnien-Herzegowina Jahr für Jahr für das nächste EM- oder WM-Turnier qualifizieren. In dieser Phase hätte man Umbrüche einleiten und neue Spieler einbinden können - was auch durchaus erfolgt ist.

    Mit der indiskutablen Qualifikationsphase zur Europameisterschaft 2014 ist die deutsche Auswahl aus diesem Schlaraffenland herausgefallen und hart in den Niederrungen des Handballs gelandet. Die erste Qualifikationsrunde wurde dem DHB noch mit viel Wohlwollen erlassen, aber als ungesetzte Mannschaft im Lostopf der WM-Playoffs kam es dann zwangsläufig zum Duell gegen einen echten Gegner und kein Kanonenfutter. Zwei Ein-Tore-Niederlagen gegen Polen sind für sich genommen keine Blamage oder ein Desaster, sondern zeigen, dass die Mannschaft spielerisch das Potential hat in den Top10 Europas mitzuspielen. Leider war das gestern kein WM-Achtelfinale, sondern nur die zweite Qualifikationsrunde. Ab Herbst beginnt die Qualifikationsphase für die EM 2016 und dort sind Weltmeister Spanien und WM-Teilnehmer Österreich die Gruppengegner. Es bleibt also nicht viel Zeit für Experimente.