HSV - Der Begleitthread bis zum endgültigen Abgesang

  • Ich befürchte, hier geht die Spekulation aber deutlich über das normale Maß hinaus, z. B. hier:

    Zitat

    Es dürfte jedoch auch klar sein, warum es sich eher um ein aufschiebendes als ein lösendes Moment handelt: Ab einer Summe X an Zahlungseingängen, welche im Rahmen des Besserungsscheins vereinbart wurde, werden die Zahlungen sofort fällig. Es sollte doch mit dem Teufel zugehen, wenn nicht diese Summe X nach Eingang der Sponsoringgelder zu Beginn der neuen Saison – übrigens dem 01.07.2014 – so überschritten worden ist, dass Andreas Rudolph sofort wieder alle Karten in der Hand hält. Das ist natürlich, ohne Informationen zu den ausgehandelten Verträgen zu besitzen, absolute Spekulation. Gleichwohl kann man sich der inneren Logik dieses Gedankenmodells nicht erwehren.

    Diese innere Logik scheint nur wenig mit den kaufmännischen Gepflogenheiten zu tun zu haben, denn sinnvollerweise würde ein Besserungsschein sich nicht auf den aktuellen Kontostand beziehen, sondern auf die Gewinnsituation, und die würde nach Ablauf des Geschäftsjahres festgestellt werden. Die Fäden hat Rudolph sowieso so lange in den Händen, wie er die Mehrheit der Stimmanteile an der GmbH hat.

    Die zweite Folgerung ist zwar richtig, aber auch nicht problematisch: Für Schulden, die nicht bedient werden, laufen weiterhin Zinsen auf. Das dürfte jeder kennen, der mal einen Dispo-Kredit offen hatte. Dementsprechend würde sich die außerbilanzielle Verpflichtung, die ja nur in dem Umfang wirksam würde, wie der HSVH einen nennenswerten Gewinn ausweisen würde, ansteigen, solange die Rückzahlungen nicht den Zins übersteigen. Die Situation, dass der HSVH derartige Gewinne ausweist, dürfte aber auf absehbare Zeit theoretisch sein, und bei Eintreffen zu den "Happy Problems" gehören.

    Was an dieser Situation jetzt unmoralisch sein soll, verstehe ich nicht. Rudolph hat einen Weg gesucht und gefunden, um die Lizenz möglich zu machen, ohne seine Darlehen komplett abschreiben zu müssen. Das dürfte für ihn z. B. steuerlich immer noch teurer sein, als eine Insolvenz.

    Einmal editiert, zuletzt von ojessen (2. Juni 2014 um 15:05)

  • Ich befürchte, hier geht die Spekulation aber deutlich über das normale Maß hinaus, z. B. hier:

    Diese innere Logik scheint nur wenig mit den kaufmännischen Gepflogenheiten zu tun zu haben, denn sinnvollerweise würde ein Besserungsschein sich nicht auf den aktuellen Kontostand beziehen, sondern auf die Gewinnsituation, und die würde nach Ablauf des Geschäftsjahres festgestellt werden. Die Fäden hat Rudolph sowieso so lange in den Händen, wie er die Mehrheit der Stimmanteile an der GmbH hat.

    Hallo ojessen,

    danke für den Hinweis auf diese Stelle. Ob das mit kaufmännischen Gepflogenheiten zu tun hat oder nicht, das muss jeder selbst entscheiden - und es ist sicher eher eine philosophische Frage. Tatsächlich verlangt die Liga ja Einblick in den Haushalt zur Erteilung einer Lizenz. Insofern müssen die Zahlen auf den Tisch. Dabei darf nicht mehr wie bislang geschätzt werden, sondern die Zahlen müssen manifest begründet werden.

    Ansonsten hast du natürlich recht, dass du Gewinn und Verlust zum Bilanzstichtag ermittelst und dass dieser nicht mehrmals im Jahr ist. Die aktuelle Situation - Stichwort Überschuldung - ist eben insofern gelöst worden.

    Deinem Fazit kann ich nichts hinzufügen: Das steht eben auch in diesem - von mir als Spekulation gekennzeichneten - Urteil, welches ich daraus ziehe. Er verzichtet nicht, sondern er vertagt seine Ansprüche und spielt sich damit sein eigenes Sponsoringgeld in die Tasche <- meine Interpretation. Dazu ist bislang nichts bekannt.

  • Nehmen wir aber mal an, wie ziehen alle Erwägungen, welche ich einfließen ließ, heraus und reduzieren uns auf die Fakten, dann bleibt da stehen:

    Man hat die Darlehen in Besserungsscheine gewandelt (Hamburger Abendblatt). Das wirkt sich bilanzwirksam aus - in diesem Fall können Verluste als Ertrag ausgebucht werden (s. Beck Münchener Anwaltshandbuch Insolvenz u Sanierung). Sie werden aber aber einer bestimmten Summe X wieder wirksam. Das stellt ein Problem dar, weil es genau wegen dieser Regelung oft zu Problemen kommt (ebd.).

    Die HBL hat einen ausgeglichenen Haushalt gefordert (div. Quellen -> Interview H. Kaiser). Dieser wird durch die Reduktion der Personalkosten (Hamburger Abendblatt // NDR in Sachen Canellas) und neue Sponsoren erreicht (Hamburger Abendblatt), da das Minus durch die Besserungsscheine reduziert wird. Bis hier hin sind das einfach Fakten, die so auch verlinkt sind und zT auf weitere Quellen hinweisen.


    Zunächst einmal würde ich Zeitungsberichte nicht mit unumstößlichen Fakten gleichsetzen!

    Aber meinetwegen gehen wir davon aus, dass die Umwandlung der Schulden des Vereins gegenüber Andreas Rudolph in Besserungsscheine so tatsächlich geplant ist. Wieso lässt du (sofern du diesen Kommentar erstellt hast) den im Abendblatt-Artikel nachfolgenden Satz "Die müssen erst beglichen werden, falls der HSV Gewinn macht – was er in seiner Geschichte seit 2002 nie schaffte." völlig außen vor und schreibst stattdessen in deinem Kommentar

    Zitat

    Es dürfte jedoch auch klar sein, dass es sich eher um ein aufschiebendes als ein lösendes Moment handelt: Ab einer Summe X an Zahlungseingängen, welche im Rahmen des Besserungsscheins vereinbart wurden, werden die Zahlungen sofort fällig. Es sollte jedoch mit dem teufel zugehen, wenn nicht Summe X nach Eingang der Sponsoringgelder zu Beginn der Saison - übrigens dem 01.07.2014 - so überschritten worden ist, dass Andreas Rudolph sofort wieder alle Karten in der Hand hält.


    Diese Aussage steht in deutlichem Gegensatz zur Aussage des Abendblatt-Artikels (Rückzahlung erst bei positiver Bilanz) und ist ohne Kenntnis der Vertragsvereinbarungen zwischen Andreas Rudolph und dem HSV reine Spekulation - ebenso wie die Annahmen zu den Zahlungsmodalitäten mit den Sponsoren (Komplette Sponsorengelder zu Beginn der Saison). Diese persönliche Schlussfolgerung deinerseits ist aber die Basis für die Wertung der HSV Hamburg könne sich die Lizenz mit einem Trick erschleichen.

    Exakt das ist der Punkt: Es ist eben nichts Alltägliches - und es ist vermutlich der Hebel, welcher über die Frage von Bilanz und Nichtbilanz entscheidet. Insofern finde ich, dass er eine Analyse verdient hat.


    Ich sehe nicht weshalb eine Umwandlung der Schulden in Besserungsscheine eine vollkommen einzigartige Situation im Handball sein soll. Der Unterschied zur Stundung von Krediten oder vergleichabren finanziellen Verpflichtungen ist höchstens juristisch relevant, aber nicht moralisch. Ebendiese Stundungen sind im Handball in der Vergangenheit vielfach genutzt worden um Vereinen den Weiterbestand und die Lizenzerteilung zu sichern. Von einem "Trick- und Täuschungspiel" des HSV Hamburg zu schreiben halte ich daher nicht für gerechtfertigt. Der herbeibeschworene "Präzedenzfall" ist in ähnlicher Form schon einige Male im Lizenzierungsverfahren der HBL vorgekommen. Als 2010 die Lizenzverweigerung drohte zauberte der DHC Rheinland die "Scheinfirma" HRC als spendablen Sponsor aus dem Hut. Im selben Jahr erhielt Concordia Delitzsch im zweiten Anlauf die Lizenz nur um Ende Juli bereits die Insolvenz anmelden zu müssen. Der VfL Gummersbach umschiffte 2011 die Lizenzverweigerung indem die Altlasten in Höhe von rund 4 Mio. € zunächst durch Verzicht von Gläubigern auf gut 2 Mio € reduziert unnd dann mithilfe der lokalen Wirtschaft getilgt werden konnten. Überraschenderweise wurden am Saisonende in der Bilanz aber wieder Schulden von über 4 Mio. € ausgewiesen. (Die Liste ließe sich mit ein wenig Recherche noch deutlich verlängern.)

    Zahlenspielereien haben in der HBL also fast schon Tradition. ;) (Auch wenn die HBL Jahr für Jahr vorgibt ihr lizenzierungsverfahren jetzt noch gründlicher und strenger durchzuführen.)

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    Weiterhin ist auch die Frage, was ein solches Handeln für den Sport bedeutet nicht ganz unrelevant. Ich denke, dass es im Kern nicht zuletzt darum geht, welche Stellung der Sport überhaupt hat in solchen wirtschaftlichen Verflechtungen - und eben auch, ob man es zB Aufsteigern aus der 2. HBL vergeben kann, wenn sie wg. Misswirtschaft in der laufenden Saison Insolvenz anmelden müssen.

    Hätte der HSV Handball dies übrigens getan, wären die Löwen Meister geworden - aber das nur mal am Rande erwähnt.


    Das mag für Liekefetts erste Fahrt Richtung Insovenzgericht Anfang April eventuell eine Szenario gewesen sein sein, aber nach Andreas Rudolphs plötzlichem Rückzug Anfang Mai wäre eine Insolvenz des HSV Hamburg nicht mehr mit einer Streichung aller Resultate einher gegangen, da sie die nötige Anzahl an Saisonspielen quasi schon erreicht hatten.

    3 Mal editiert, zuletzt von Arcosh (2. Juni 2014 um 15:41)

  • Das ist sehr schade, dass du diesen Beitrag als heiße Luft empfindest. Es wird seine Berechtigung haben, wenn der ganze Texte durchzogen mit dem Hinweis ist, dass es sich hierbei um nicht bestätigte Informationen handelt, meinst du nicht? Tatsächlich steckt eine Menge Denk- und Recherchearbeit hinter diesem Beitrag. Das kannst du - mit dem Klicken auf die verlinkten Beiträge weiterer Quellen - erkennen.

    Weiterhin ist auch die Frage, was ein solches Handeln für den Sport bedeutet nicht ganz unrelevant. Ich denke, dass es im Kern nicht zuletzt darum geht, welche Stellung der Sport überhaupt hat in solchen wirtschaftlichen Verflechtungen - und eben auch, ob man es zB Aufsteigern aus der 2. HBL vergeben kann, wenn sie wg. Misswirtschaft in der laufenden Saison Insolvenz anmelden müssen.

    Hätte der HSV Handball dies übrigens getan, wären die Löwen Meister geworden - aber das nur mal am Rande erwähnt.


    Letzteres stimmt aber auch nur, wenn man davon ausgeht, dass der HSV die Spielzeit nicht mehr beendet hätte und sämtliche Ergebnisse gestrichen worden wären. Gibt aber genügend insolvente Vereine (Essen, Stralsund, Dormagen,...) die bislang immer die Saison über die Bühne gebracht haben. Ein Rückzug wie dieses Jahr in der 2. Liga bei Tarp ist doch schon die absolute Ausnahme.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Letzteres stimmt aber auch nur, wenn man davon ausgeht, dass der HSV die Spielzeit nicht mehr beendet hätte und sämtliche Ergebnisse gestrichen worden wären. Gibt aber genügend insolvente Vereine (Essen, Stralsund, Dormagen,...) die bislang immer die Saison über die Bühne
    gebracht haben. Ein Rückzug wie dieses Jahr in der 2. Liga bei Tarp ist doch schon die absolute Ausnahme.


    Ich denke da auch an Schwerin in der Vorsaison und es ist eben leider nicht die Ausnahme.

  • Exakt - deshalb ist diese Randbemerkung ja nicht falsch oder?

  • Handball2Null
    Ich will dir deine persönliche Meinung überhaupt nicht nehmen - egal ob ich sie teile oder nicht - aber gerade weil es deine Meinung ist, hätte ich mir eine entsprechende Nennung des Autors unter der Publikation gewünscht. (Das war der eigentliche Ausgangspunkt der Diskussion)



    Exakt - deshalb ist diese Randbemerkung ja nicht falsch oder?


    Ebenso wenig falsch wie die Aussage "Hätte TuS N-Lübbecke Insolvenz angemeldet, wären die Rhein-Neckar Löwen Meister - aber das nur mal am Rande erwähnt."

  • Ich habe eben weil mir die Relevanz von Zeitungsbeiträgen bewusst ist, all diese Anmerkungen gesetzt.

    Ich habe diesen Nachsatz außer Acht gelassen, weil - wie ich schon mehrfach erwähnte, die Frage ab wann ein Verein Gewinn macht und somit die Darlehensansprüche wieder aktiviert werden, eben im Rahmen der Besserungsscheine verhandelt wird. Es ist ein Wert, den man eben nicht so wie im Abendblatt prognostiziert festschreiben kann. Ist dabei tatsächlicher Gewinn oder vielleicht nur das Überschreiten eines best. Einnahmenstandes gemeint - war mir persönlich zu unklar und exakt deshalb habe ich es gestrichen


    Dass du den einen Satz aus dem Abendblatt-Artikel streichst, weil er Dir zu unklar ist, gleichzeitig aber die Aussage über die Existenz der Besserungsscheine selbst als Fakt übernimmst und eine eigene Spekulation zu möglichen Vertragsmodalitäten hinzufügst, erscheint mir persönlich unsauber!

  • " Handball2Null
    Ich will dir deine persönliche Meinung überhaupt nicht nehmen - egal ob ich sie teile oder nicht - aber gerade weil es deine Meinung ist, hätte ich mir eine entsprechende Nennung des Autors unter der Publikation gewünscht. (Das war der eigentliche Ausgangspunkt der Diskussion)"

    Danke für den Hinweis, den ich gerne aufnehme. Wir haben das intern bereits diskutiert und konnten uns dort noch nicht eindeutig einigen. Ich werde es aber mal mit in die Sommerpause nehmen und darauf rumkauen.

    Danke auch für den Meinungsaustausch, welchen ich als bereichernd empfunden habe. Sicher kann man unterschiedlicher Meinung zu diesem Thema haben. Ich selbst habe mich zu diesem Weg der Kommunikation entschlossen und versucht an allen Stellen deutlich zu machen, dass es sich eben um meine Meinung handelt und nicht um der Weisheit letzten Schuss :)


    "Ebenso wenig falsch wie die Aussage "Hätte TuS N-Lübbecke Insolvenz angemeldet, wären die Rhein-Neckar Löwen Meister - aber das nur mal am Rande erwähnt."

    Im Unterschied zum HSVH stand das aber nicht zur Diskussion - auch das ist eine leidig Diskussion zur Frage, wann man wieso Insolvenz anmelden muss. Für mich persönlich hat diese ganze Geschichte nur Verlierer: Die Geschäftsstelle, die Spieler und allen Anderen voran die Fans. Es ist so unsagbar bitter das mitzuerleben, zu sehen wie sich alle abmühen und am Ende doch wieder nur gemauschelt wird. Das ist es, was mich so sehr empört hat, dass ich mich dazu entschieden habe, diesen Beitrag zu schreiben.


  • Dass du den einen Satz aus dem Abendblatt-Artikel streichst, weil er Dir zu unklar ist, gleichzeitig aber die Aussage über die Existenz der Besserungsscheine selbst als Fakt übernimmst und eine eigene Spekulation zu möglichen Vertragsmodalitäten hinzufügst, erscheint mir persönlich unsauber!

    Das Eine ist eine Aussage, die auch in anderen Medien berichtet wurde. Deshalb erschien es mir machbar das als Grundannahme zu setzen.
    Das Andere erschien mir vor dem Hintergrund des juristischen Diskurses zu genau diesem Umstand - was denn Gewinn ist und wann dieser eintritt - zu spekulativ.

    Wir können uns natürlich auch zur Frage von Blog und Journalismus austauschen und darauf aufbauend dann schauen, was wir machen - und was wir eben nicht machen. Ich denke aber, dass du sehr intensiv alle Seiten studiert hast und sicher selbst gelesen hast, wie unser Anspruch aussieht :)

  • @Handball2Null:
    Den Grundgedanken des Projektes (Berichte von Fans für Fans) finde ich sehr gut und oft eröffnet die Sichtweise der Fans neue Blickwinkel auf das Geschehen, die in den klassischen Medien so nicht vertreten sind. Eines unserer Fanclub-Mitglieder wurde auch bereits kontaktiert ob er etwas zu der Seite beisteuern könne bzw. wolle. Daher will ich weder mit Dir noch deinem persönlich Einsatz für diesem Blog zu hart ins Gericht gehen. Ich persönlich vertrete einfach die Ansicht, dass auch ein Blog sich an grundlegende journalistische Spielregeln halten sollte. Den Ansatz deines Kommentars, nämlich die Besserungsscheine zu durchleuchten und zu hinterfragen, fainde ich richtig und sinnvoll, aber an einigen Stellen wird ein mögliches und von dir angenommenes Szenario (z.B. in Bezug auf die Fälligkeit) für meinen Geschmack zu sehr als einzig denkbare Variante dargestellt, ohne wenigstens in einem Nebensatz auf Alternativen (wie zum Beispiel die Darstellung im Hamburger Abendblatt) hinzuweisen.

  • @Handball2Null:
    Den Grundgedanken des Projektes (Berichte von Fans für Fans) finde ich sehr gut und oft eröffnet die Sichtweise der Fans neue Blickwinkel auf das Geschehen, die in den klassischen Medien so nicht vertreten sind. Eines unserer Fanclub-Mitglieder wurde auch bereits kontaktiert ob er etwas zu der Seite beisteuern könne bzw. wolle. Daher will ich weder mit Dir noch deinem persönlich Einsatz für diesem Blog zu hart ins Gericht gehen. Ich persönlich vertrete einfach die Ansicht, dass auch ein Blog sich an grundlegende journalistische Spielregeln halten sollte. Den Ansatz deines Kommentars, nämlich die Besserungsscheine zu durchleuchten und zu hinterfragen, fainde ich richtig und sinnvoll, aber an einigen Stellen wird ein mögliches und von dir angenommenes Szenario (z.B. in Bezug auf die Fälligkeit) für meinen Geschmack zu sehr als einzig denkbare Variante dargestellt, ohne wenigstens in einem Nebensatz auf Alternativen (wie zum Beispiel die Darstellung im Hamburger Abendblatt) hinzuweisen.


    Hi Arcosh,

    dann hoffe ich, dass wir euch bald als Mitschreiber begrüssen können? Wir würden uns freuen endlich auch Gummersbach stärker vertreten zu haben.

    Grundsätzlich haben wir ja immer wieder Beiträge, die eine andere Perspektive eröffnen. Ich glaube wir gehören zu den Wenigen, die über den Dopingfall im frz. Handball berichtet haben und dabei eine andere Perspektive aufgezeigt haben. An sich ist dabei aber auch ein Problem, dass es meistens mehr als zwei oder drei Perspektiven gibt und die Beiträge noch eine angemessene Länger besitzen sollen. Du siehst ja selbst wie kompliziert es ist diese eine Perspektive angemessen diskutiert auf wenig Zeichen zu drücken - Fortsetzungen kamen bislang nicht so doll an. Eine komplexe Thematik, die letztlich auch den Lesegewohnheiten geschuldet ist.

    Ich selbst nehme aus der Diskussion mit, dass ich persönlich künftig stärker drauf achten werde drauf hinzuweisen, dass es nur eine Meinung ist - danke auch für das kritisch Feedback. Bislang gab es das selten und insofern bin ich persönlich froh auch mal eine kritische Ansicht zu hören, denn nur daran können wir wachsen.

    Journalistische Ansprüche haben wir alle an uns nicht und ich finde es deshalb auch schwer uns daran zu messen. Ich glaube, dass ich für uns alle spreche, wenn ich sage, dass wir im Rahmen der Möglichkeiten versuchen uns neutral zu halten. Es gibt ja diesem Beitrag vorausgehend eine ganze Reihe an anderen Beiträgen, die deutlich offener gehalten sind. Das versuchen wir in aller Regel auch stets weiter zu fokussieren, aber manchmal - und dazu zähle ich diesen Beitrag von mir - ist es nicht möglich die Dinge offen zu schreiben.

    Viele Grüße

  • Laut Bild Print kassiert Hamburg je 200.000 für Duvnjak und Canellas.

  • handball 2 null......
    dein beitrag ist interessant, hat aber wie auch immer man es interpretiert, 2 gravierende denkfehler :

    ob man das kind besserungsschein nennt oder kredite anders gefertigt werden, bleibt letztlich egal. im lizensierungsverfahren dürfte keine kreditierung anerkannt werden, die nciht getilgt wird. bei den besserungsscheinen dürfte es definitiv nciht auf das geld der sponsoren ankommen die bis zu einem bestimmten stichtag gezahlt wurden um aktuell im plus zu sein und dann geld "abschöpfen" um auf besserungsscheine zu zahlen. dies ist erst nach dem jahresabschluss möglich - und dann ja auch nur wenn zu dem zeitpunkt überschüsse da sind. da ja a.r. schon "pech" mit dem finanzamt hatte und wegen dem "vergnügen hsv" nachversteuern musste, wird hier sicher -neben der zwischenzeitlichen ausgrenzung bei der seite der belastungen- auch eine rolle spielen, daß nciht sofort wieder vom finanzamt beanstandet wird und somit wiederum von a.r. nachversteuert werden muss.
    weiterhin ist die kommission dazu verpflichtet, gerade solche "tricksereien" genau zu prüfen und festzustellen, um mit solch einer konstuktion die vorschriften umgangen werden oder tatsächlich werthaltig unterlagen eingereicht wurden die dazu dienen nicht nur den etat zu decken sondern auch stichhaltig belegen, daß schulden abgebaut werden.
    konkret gesagt dürfte z.b. auch ein darlehn von a.r. was 2 mille beträgt, nicht jedes jahr wieder zu gleichen bedingungen anerkannt werden wenn es nicht stichhaltig jedes jahr bedient wird und somit die darlehnsschuld sinkt- unabhängig davon daß man sicherlich 1-2 mal die tilgung aussetzen kann, sicherlich nicht die zinsen.
    da ich weiter davon ausgehe-auch nach eigenem eingestehen des dhb-daß in den letzten jahren zumindest bei der patronatserklärung nciht alles korrekt ablief aber mittlerweile zu viel öffentlichkeit geschaffen wurde, wird dieses mal sicherlich etwas genauer hingesehen.
    heisst im klartext : ist die darstellung des hsv insgesamt nachvollziehbar und werthaltig, gibts tatsächlich auch keinen grund, ihm die lizenz zu verweigern, egal ob mit besserungsscheinen oder umwandlung von krediten oder anderen probaten mitteln und hätte auch nichts mit bevorzugung zu tun. ob ein verein seinen etat tatsächlich 1 : 1 deckelt oder mit mitteln der finanzierung, ist letztlich auch immer ein teil der philosophie des vereins selbst.
    ich kann sehr gut verstehen, daß das fans anderer vereine total gegen den strich geht was dort gerade passiert, genauso wie vor jahren bei gummibach - aber wie immer wird der verband das "als ganzes" sehen und wir als normalbürger werden auch sicher nciht alles gesagt bekommen, was dort auf dem kleinen dienstweg vorher besprochen oder geregelt wurde.
    allein das mehr öffentlichkeit geschaffen wurde und auch solch integere personen wie kaiser dort mitmischen lässt die hoffnung, daß in zukunft wesentlich korrekter und offener gearbeitet wird.....

  • Kann nicht sein, Duvnjak ist ablösefrei.


    Daß der THW für Duvnjak 200k auf den Tisch legt, lese ich nicht das erste Mal. Hierbei handelt es si h allerdings nicht um eine klassische Ablöse, sondern eine vertraglich geregelte Summe, die Duvnjak an die HSV zahlen muss, weil er seinen Vertrag nicht verlängert. Das Wort "Ausbildungsvergütung" trifft es nicht so wirklich, aber sowas in der Art wird es sein und mir fällt kein anderes Wort ein. Und der THW hat Duvnjak im Wechselpoker wohl zugesagt, die Summe für ihn zu übernehmen, wenn er kommt. Ist also keine Retteraktion. ;)

    Die 200k für Canellas lesen sich anderswo allerdings als nur 100k. Auch schon mehr als genug für einen Spieler, dessen Streichen von der Payroll dem abgebenden Verein das Überleben mit hilft.

  • Das Eine ist eine Aussage, die auch in anderen Medien berichtet wurde. Deshalb erschien es mir machbar das als Grundannahme zu setzen.
    Das Andere erschien mir vor dem Hintergrund des juristischen Diskurses zu genau diesem Umstand - was denn Gewinn ist und wann dieser eintritt - zu spekulativ.

    Nein, was Gewinn ist, ist nicht spekulativ. Der Gewinn bzw. Verlust entspricht der Veränderung des Eigenkapitals im Vergleich von zwei Jahresabschlüssen. Das mit irgendeinem Bank-Kontostand im Verlauf des Jahres zu vermischen, zeugt entweder von Unkenntnis oder von "kreativer Auslegung".


  • Daß der THW für Duvnjak 200k auf den Tisch legt, lese ich nicht das erste Mal. Hierbei handelt es si h allerdings nicht um eine klassische Ablöse, sondern eine vertraglich geregelte Summe, die Duvnjak an die HSV zahlen muss, weil er seinen Vertrag nicht verlängert. Das Wort "Ausbildungsvergütung" trifft es nicht so wirklich, aber sowas in der Art wird es sein und mir fällt kein anderes Wort ein. Und der THW hat Duvnjak im Wechselpoker wohl zugesagt, die Summe für ihn zu übernehmen, wenn er kommt. Ist also keine Retteraktion. ;)

    Die 200k für Canellas lesen sich anderswo allerdings als nur 100k. Auch schon mehr als genug für einen Spieler, dessen Streichen von der Payroll dem abgebenden Verein das Überleben mit hilft.


    Er soll Geld zahlen, wenn er seinen Vertrag, immerhin 5 Jahre, nicht verlängert? Ich glaube kaum, dass sowas rechtlich Bestand hat. Die 200.000 geisterten Anfang des Jahres durch die Hamburger Presse, als das HSV dringend Geld brauchte und alles, was nicht bei 3 auf Malle war verhökern wollte.

  • Irgendwie habe ich den Eindruck das hier nur Werbung für eine Seite gemacht werden soll.(Oko sei dank)
    Es kann sich jeder Gedanken machen wie oder warum der HSV Hamburg finanzielle Probleme hat aber das ganze auf Pressemitteilungen aufzubauen erscheint mir nicht gerade sinnvoll, zumindest für Leute die den "Fall "über Jahre verfolgen.(Handballecke) :hi: