HSV - Der Begleitthread bis zum endgültigen Abgesang

  • Diese Ableitung vom Unternehmenswert zu möglichen Schulden wäre mir neu! Und es sind sogar 21,5 Mio in der Eigenbewertung des HSV, die ich jedoch nicht erkennen kann

    die Zahlen hören sich an wie bei den "Start-Ups" bei Höhle der Löwen :D

    „Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende.“ — Banksy

  • die Zahlen hören sich an wie bei den "Start-Ups" bei Höhle der Löwen :D

    Ist ja auch genau das selbe. Siehe auch das Kirch-Imperium. Ein dummer Spruch, die Gläubiger sind vom Glauben abgefallen und alles war Pleite. Der Herr Benko hat das jetzt ja grade auch noch mal nachgemacht ...

  • Das Urteil von gestern ist ein Schlag ins Gesicht der Lizenzierungskommission der HBL. Offenbar hat sie es nicht geschafft, ein rechtssicheres Urteil zu fällen. Das hat nun aber dieses Schiedsgericht nachgeholt. Diesem Verfahren haben sich alle HBL-Clubs unterworfen - auch der BHC, auch der HC Erlangen. Erfüllt der HSV die nun gestellte Bedingung, dann bekommt er die Lizenz. Ob er die nun am 5.6. erhält oder schon am 17.4. erhalten hätte, macht im Grunde für die Folgen keinen Unterschied. Der HSV spielt dann in der kommenden Saison in der Bundesliga.

    Dass man das inhaltlich kritisieren kann, steht außer Zweifel.

  • Quelle: Solinger Tageblatt


    Kostet ein Formfehler der HBL den BHC die Klasse?

    Spekulieren wir nun aber einmal weiter: Was geschieht, wenn das vom BHC nun eingeschaltete Schiedsgericht trotz allem zu der Entscheidung kommt, dass die Lizenz an den HSV ordnungsgemäß erteilt wurde? Dann wäre der Tabellen-17. zwar formal abgestiegen, doch es ergibt sich die Frage, ob die Lizenzierungskommission der Handball-Bundesliga (HBL) schuldhaft gehandelt hat, als sie die Schließung der Hamburger Liquiditätslücke zur Auflage gemacht hat. Denn: Das Schiedsgericht hat am Donnerstag nicht die Bedingung an sich kassiert, sondern einen Formfehler festgestellt. Salopp formuliert hätte die HBL die Überweisung auf ein eigenes Konto fordern müssen, in Rede war aber ein Konto des HSV.

    Das heißt im Klartext: Die 4,1 Millionen Euro kamen zwar in der Tat zu spät – was ja erst zur verweigerten Lizenz geführt hatte –, aber das ist nun aufgrund des Formfehlers irrelevant. Daraus folgt: Hätte die HBL die richtige Kontonummer angegeben (HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann: „Wir sind abgewichen von unserem eigenen Satzungstext.“), wäre es beim Lizenzentzug geblieben. Ein Fehler der HBL könnte also am Ende des Tages dazu führen, dass der BHC absteigen soll.

    Spielt die Bundesliga am Ende mit 19 Teams?

    Warten wir es doch mal ab. Es ist durchaus denkbar, dass der BHC im Falle eines Abstiegs Schadensersatz fordern kann und damit vor ein ordentliches Gericht zieht. Was kostet der Gang in die 2. Liga? Wenig wird das nicht sein. TV-Gelder, Sponsoreneinnahmen, weniger verkaufte Tickets und geringere Bezüge aus der Zentralvermarktung können 40 Prozent des Etats ausmachen – das wären beim BHC rund zwei Millionen Euro.Ob die HBL dieses Risiko eingehen möchte oder vielleicht doch im Zweifel mit 19 statt nur 18 Mannschaften spielt? Es bleibt spannend – übrigens bestimmt auch, wenn der BHC sich am Sonntag rettet. Dann wird der neue Tabellen-17., HC Erlangen, in den Rechtsstreit gehen. Wetten?

    "Gewinnen ist die einzige Option"(V.Lombardi)

    Einmal editiert, zuletzt von Sami SG (31. Mai 2024 um 20:44)

  • Wie sorge ich für eine Lizenzerteilung obwohl ich einem Verein eigentlich die Lizenz verweigern müsste?

    Ich baue in die Auflage/Bedingung einen Formfehler ein.

    "... wir sind von unseren Richtlinien abgewichen ..."

    Je länger ich darüber nachdenke ...

    -"Herr, sag mir was das Rezept für ein langes, zufriedenes Leben ist!"

    -"Streite dich nicht mit Hohlköpfen." -"Herr, ich bin anderer Meinung!"

    -"Da hast du Recht."

    Einmal editiert, zuletzt von montoya52 (31. Mai 2024 um 20:46)

  • Zitat

    ...Hinterlegung von Bankguthaben...

    So steht es in der Richtlinie zur Beurteilung der Liquidität!

    Ich dachte auch erst an die Kontengeschichte, bis ich das auf Seite 7, der letzten gefunden habe. Welcher Formfehler soll also überhaupt begangen worden sein, denn das war ja schließlich von der Lizenzsierungskommision gefordert.

  • Bohmann gehört abbestellt als Geschäftsführer und die Lizenzierungskomission gehört entweder komplett ausgetauscht und ohne Posten für den Geschäftsführer der HBL und besser noch komplett extern ausgelagert.

    Entweder wurde also komplett inkompetent gehandelt und sie waren nicht in der Lage gemäß eigener Vorgaben zu formulieren oder es war tatsächlich Absicht, bei der man auch noch unterstellen kann, dass sie das als Schlupfloch mit Einkassierung ihrer Entscheidung auf dieser Basis gerechnet haben.

    Unabhängig, wen es am Ende direkt trifft, muss das JEDEN Verein der HBL auf die Barrikaden holen.


    Die Bedingung einer Überweisung auf ein HBL-Konto oder einer Bankbürgschaft fasse ich als Laie so auf, dass sichergestellt sein soll, dass die 4,1 Millionen Euro nicht mal eben so an den Investor zurückgebucht werden könnten und man den bisher festgelegten Wert um 400.000 Euro erhöht hat.

    Von den hinterlegten Wörtern her, fordert das Schiedsericht etwas anderes als die Lizenzierungskomission. Wenn das Geld aufgrund der Bedingung auf einem HSV-Konto liegen musste ("Nachweis Bankguthaben"), könnte man damit ebenso mauscheln. Wenn per Bestimmungen der HBL diese Forderung als Bedingung ungültig war, haben sie dem HSV gerissen Zeit erkauft.

    Bei Vorsatz muss man auch davon ausgehen, dass die Lizenzierungskomission damit rechnen konnte, dass der HSV durch die anzunehmen Prozesslänge nochmal mehr Zeit hat, das Geld zu sammeln.

    Wie schon geschrieben: eine Lizenzierungskomission, in dem der Geschäftsführer sitzt, in dessen "Auftrag" sie arbeiten, kann nicht unabhängig sein, weil er immer seine Meinung und Gedanken einbringen kann.

    Bohmann muss weg!

  • Für mich bleibt die Frage: Hätte die Lizensierungskommission auch ohne die Klage und das öffentlichkeitswirksame Theater vom BHC so entschieden, wie sie es getan haben?

    Werden wir niemals erfahren, aber ist für mich ein Faktor.

    Kann ja kein Faktor sein, wenn man es niemals erfahren wird. Reine Spekulation!

  • oder es war tatsächlich Absicht, bei der man auch noch unterstellen kann, dass sie das als Schlupfloch mit Einkassierung ihrer Entscheidung auf dieser Basis gerechnet haben.

    Klingt natürlich absurd, andererseits, was kann einen noch überraschen, wenn Bohmann öffentlich darüber plaudert, dass man absichtlich Schwachsinn in die Bedingung geschrieben hat? Was auch immer ihn dazu veranlasst hat.

    Die Kraft in uns.

  • Dass er es öffentlich selbst so sagt, zeigt ja, dass er es gewusst hat.

    Wenn er es wirklich nicht so gemeint hat und dann die andere Option gelten würde, würde doppelte Inkompetenz zeigen - nicht zu wissen, wie man es korrekt formuliert, und dann nochmal so einen Satz unbedarft rauszuhauen.

    Mal wieder der Vergleich zur freien Wirtschaft: wie lange würde ein Aufsichtsrat so ein Verhalten des Geschäftsführers bitte anschauen?

    So eine medial zur Schau gestellte Inkompetenz oder absichtlicher Dreistigkeit ist geschäftsschädigend für die HBL.


    Und wenn man es so will, ist das ein Verhalten bei der Lizenzierung, die in Entscheidungsgremien bei ehrenamtlich geführten Breitensportvereinen durchaus üblich ist "Wir drücken mal ein Auge zu und machen das mal so, auch wenn wir durchaus wissen oder als Bedenken gehört haben, dass es nicht zur Satzung oder Bestimmungen passt. Wird schon gut gehen."

    Nur sitzen hier keine ehrenamtlichen "Amateure" bei nem Bierchen in der Vereinskneipe...

    Aus deren Sicht vielleicht sogar noch ein, warum auch immer, "gut gemeint", aber in der Umsetzung letztlich völlig fatal, weil sie dann doch aufgeflogen sind.

    Das ist dann kein Problem der Regeln im Verfahren sondern der Leute, die diese Regeln umsetzen müssten. Da haben sich dann wohl gewisse Leute, die auch beruflich eine bestimmte Reputation bräuchten, sich einen Bären auffinden lassen. Wie kann bitte die Mehrheit der Lizenzierungskomission dieser Formulierung zugestimmt haben? Auch da zeigt sich entweder ein handwerklicher Fehler (Übersehen, Fehleinschätzen, Nichtprüfen), welcher ihren beruflichen Stellungen nicht gerecht werden würde, oder es war volle Absicht mehrerer Kommissionsmitglieder.

  • Zitat

    Bohmann gehört abbestellt als Geschäftsführer und die Lizenzierungskommission gehört entweder komplett ausgetauscht . . . . . . Unabhängig, wen es am Ende direkt trifft, muss das JEDEN Verein der HBL auf die Barrikaden holen.

    Und das liegt in der Macht der HBL, dem Zusammenschluss aller Bundesligavereine, Bohmann ist deren Angestellter und auch die Regeln, die Lizenzen und sonstiges werden in diesem Gremium oder seinen Ausschüssen mitbestimmt. Die Macht, die die operationelle Führung ausübt, dürfte von der Mehrheit dort jederzeit eingeschränkt werde. Deshalb verstehe ich nicht ganz den bislang rein gerichtlichen Ansatz des BHC, sondern würde es über Anträge bei der Gesellschafter- / Mitgliederversammlung (oder wie immer es sich in diesem Verein (Handball-Bundesliga e.V. der Männer) nennt mit Korrekturen versuchen.

    Im Anfang war das Nichts - und das ist dann explodiert." (Terry Pratchett)
    1990 + 1974 - 1954 = 2010  (nur ein kleiner RECHENFEHLER)

  • Vereine mit Jahresabschlüssen in denen erhebliche Fehlbeträge oder gar eine bilanzielle Überschuldung vorhanden ist, gibt es schon einige in der 1. HBL (Stand der jeweils veröffentlichen Bilanzen, aktuell meist 06/22)

    Nur mit negativen Eigenkapital ist das immer schlecht & zeigt von wirtschaftlichen Misswirtschaften.

    Crunchtime ist SCM-time 8o

  • Ich bin auch gespannt was der BHC sich noch einfallen lässt! Ich denke und hoffe, die werden diesen Amateuren von der HBL ordentlich auf den Pelz rücken.

    -"Herr, sag mir was das Rezept für ein langes, zufriedenes Leben ist!"

    -"Streite dich nicht mit Hohlköpfen." -"Herr, ich bin anderer Meinung!"

    -"Da hast du Recht."

  • Auf jeden Fall bleibt es spannend und es würde mich nicht wundern wenn am Ende noch mindestens ein weiterer Verein in den Strudel hineingezogen wird. Sollte der BHC es wirklich schaffen die HBL-Lizensierung auf die eigentlich geltenden Regeln zu verpflichten bin ich gespannt wie Lange ein anderer überschuldeter Verein noch seine Lizenz behält.

    Ich habe das Gefühl, das einge Vereine die Nase vom Handball in den großen Hallen auf Pump voll haben ...

    Ja, dein Gefühl ist nachvollziehbar. Aber weil du hier auch auf die Löwen abzielst: Bei den Zuschauerzahlen sind wir auf Platz 2. Die Halle war gestern voll bis unters Dach. Hier hat keiner die Nase voll von der großen Halle, trotz einer lausigen Saison. Das Einzugs- / Einflussgebiet ist sehr groß, so viele gehen hin, um Vorbilder zu sehen. Das ist gut so. Also bitte hier nicht rumunken, das haben die Löwen nicht verdient.

  • Diese Ableitung vom Unternehmenswert zu möglichen Schulden wäre mir neu! Und es sind sogar 21,5 Mio in der Eigenbewertung des HSV, die ich jedoch nicht erkennen kann

    Woher kommen denn die Zahlen?

    Aus der Bilanzsumme nie im Leben!

    Auch wenn die Bewertung des FA nimmst, nie im Leben!

    Welchen Wert hat der Verein?

    Er besitzt keine Halle, höchstens Marketing-Rechte und die sind im Leben nicht so viel wert.

    Dann wären meine Firmen 100 Mio wert, total lächerliche Diskussion der scheinheiligen Hamburger - der besten Kaufleute - frag mal Scholz - ach ne der weiß ja nichts mehr.

    Traurig wie in Hamburg gearbeitet wird, so viele unfähige auf einem Haufen. Unfassbar.

    Crunchtime ist SCM-time 8o

  • Die 21,5 Millionen Bewertung waren die neutrale Rechnung aufgrund der Aussagen, dass der Investor für seine 4,1 Millionen Euro 19,1% Gesellschafteranteile erhält. Also, wie erkennbar, in Relation eine künstliche Überbewertung. Schlicht unf einfach ein Deal zwischen dem Investor und der GmbH.

  • "... sagen wir es mal so: um operative Probleme zu lösen, sind wir von unserem eigenen Satzungstext abgewichen. Wir haben es zum Wohle des Lizenzantragstellers gemacht."

    Welche operativen Probleme sollte man bitte haben, wenn der HSV Handball die Lizenz nicht bekommt?

    Gibt's finanzielle Ansprüche der HBL oder Dritter, die eng mit der HBL in Verbindung stehen, die nur beglichen werden können, wenn der HSV im Geldtopf Bundesliga bleibt?

    Springer(t) ihm einer ins Büro, wenn ausgerechnet Hamburg aus dem Übertragungsportfolio verschwindet?

    Oder ist das die Umschreibung für "Ich will die Stadt in der Liga haben."

    Mal sehen, ob diese Aussage noch Folgen haben wird.

  • "... sagen wir es mal so: um operative Probleme zu lösen, sind wir von unserem eigenen Satzungstext abgewichen. Wir haben es zum Wohle des Lizenzantragstellers gemacht."

    Alleine diese Aussage ist ein unfassbarer Skandal!!!

    Wie du schon schriebst ... dagegen müssten ALLE anderen VereinsGF aufbegehren! Diese Aussage reicht doch völlig um diese Lizkommission komplett aufzulösen!

    -"Herr, sag mir was das Rezept für ein langes, zufriedenes Leben ist!"

    -"Streite dich nicht mit Hohlköpfen." -"Herr, ich bin anderer Meinung!"

    -"Da hast du Recht."

  • Deshalb verstehe ich nicht ganz den bislang rein gerichtlichen Ansatz des BHC, sondern würde es über Anträge bei der Gesellschafter- / Mitgliederversammlung (oder wie immer es sich in diesem Verein (Handball-Bundesliga e.V. der Männer) nennt mit Korrekturen versuchen.

    Denke das kommt noch! Aktuell ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür, zur nächsten Versammlung dann

    Handball ist mehr als Rock`n´Roll...it`s HEAVY METAL :smokin:

  • "... Die eigenen Wirtschaftsprüfer des HSV Hamburg haben seit Dezember 2022 mehrfach festgestellt, dass der HSV Hamburg die für eine Teilnahme an der HBL erforderliche Liquidität nicht erfüllt. ..."

    Aus der heutigen Stellungnahme des BHC.

    So langsam gehen mir bezüglich HBL, die ja um diese Situation wussten, die Worte aus.

    -"Herr, sag mir was das Rezept für ein langes, zufriedenes Leben ist!"

    -"Streite dich nicht mit Hohlköpfen." -"Herr, ich bin anderer Meinung!"

    -"Da hast du Recht."