HSV - Der Begleitthread bis zum endgültigen Abgesang

  • Deshalb bin ich mir ziemlich sicher, dass es auch abschließend keine Lizenz für Hamburg geben wird: Die HBL wird sich diesen drastischen Schritt gerade angesichts des Imageschadens, den dieser für die gesamte Liga und die Sportart mit sich bringt, sehr gut überlegt haben und zu dem Schluss gekommen sein, dass sie "wasserdicht" vorgehen und dass das, was passiert, wenn man nicht handelt, noch negativiere Auswirkungen hätte.

    Sehe das von Seiten der HBL wie du, aber du weißt ja…vor Gericht und auf hoher See 🙈

    Handball ist mehr als Rock`n´Roll...it`s HEAVY METAL :smokin:

  • Heißt dann, der HSVH akzeptiert die Entscheidung oder geht mit dem nächsten Schritt dagegen vor.

    Nach dem Auftreten des HSV, der sich ja öffentlich keiner Schuld bewusst ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass er nicht klagen wird

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  • Wenn es derselbe Richter wie beim "6s Einspruch" usw. ist, eventuell bis Weihnachten. :irony:

    Das wäre überaus schädlich für die gesamte Liga. Was den Transfermarkt angeht, wird es für alle Spieler deren Vertrag ausläuft möglicherweise noch schwerer für 24/25 einen Vertrag in der HBL zu bekommen.

  • Deshalb bin ich mir ziemlich sicher, dass es auch abschließend keine Lizenz für Hamburg geben wird: Die HBL wird sich diesen drastischen Schritt gerade angesichts des Imageschadens, den dieser für die gesamte Liga und die Sportart mit sich bringt, sehr gut überlegt haben und zu dem Schluss gekommen sein, dass sie "wasserdicht" vorgehen und dass das, was passiert, wenn man nicht handelt, noch negativiere Auswirkungen hätte.

    Da bin ich mir nicht sicher. Ich glaube, dass die "Chef-Etage" der HBL alles andere als so professionell funktioniert, wie man das nach außen vermeintlich denken könnte.

    Trotzdem liegt natürlich die Schuld beim HSVH.

  • Weiss man innerhalb welcher Frist so eine Klage anberaumt und entschieden wird?

    Ich meine gelesen zuhaben, dass die Schiedsklage innerhalb einer Woche eingereicht werden muss. Bei Insta stand auch schon, dass der HSVH eine solche vorbereitet. Wie lange das dann dauert 🤷🏻‍♂️.

  • Ich meine gelesen zuhaben, dass die Schiedsklage innerhalb einer Woche eingereicht werden muss. Bei Insta stand auch schon, dass der HSVH eine solche vorbereitet. Wie lange das dann dauert 🤷🏻‍♂️.

    Ich denke es kommt hauptsächlich darauf an wie schnell die sich auf den Vorsitzenden Richter einigen. In dessen Haut möchte ich aber nicht stecken, weil er am Ende das zünglein an der Waage ist.

  • War nicht anders zu erwarten! Vermutlich wird der HSV nun das Verbandsinterne Schiedsgericht anrufen und klagen

    tut er und es ist danach auch endgültig:

    Während die HBL in ihrer Meldung von einem "verbandsinternen Schiedsgericht" spricht, handelt es sich dabei allerdings juristisch gesehen um ein so genanntes "echtes Schiedsgericht" nach dem Paragraphen 1025ff ZPO, bei dem beide Seiten in diesem Fall laut der zuvor getroffenen Schiedsvereinbarung jeweils einen eigenen Juristen entsenden und sich zudem auf einen Vorsitzenden Richter einigen.

    Dieses dreiköpfige Schiedsgericht muss dann eine mehrheitliche Entscheidung treffen. Da es sich um ein "echtes" und unabhängiges Schiedsgericht handelt, ist die Entscheidung bindend und in der Folge stehen beiden Parteien auch keine weiteren Rechtsmittel mehr zur Verfügung - auch der Gang vor ein staatliches Gericht ist nicht mehr möglich.

    Quelle Handball-World.news

  • Es könnte tatsächlich noch interessant werden. Und zwar über die Fragen hinaus, ob ein HSV Hamburg kommende Saison noch HBL spielt, ein BHC auf nicht-sportlichem Weg die Klasse hält, eventuell noch Erlangen oder Eisenach involviert werden.

    Was mich nachdenklich macht, ist eher grundsätzlicher Natur. Denn erstaunlich oft liest man in den Statements – egal von welcher Seite auch immer – die Vokabel „fristgerecht“. Was nichts anderes bedeutet, als dass alle Seiten diese Fristen als gegeben zu akzeptieren scheinen. Klar, sie sind ja auch durch Bestimmungen, Regularien, Rechtsordnungen, teilweise Gesetzte usw. legitimiert. Und Grundlagen, die jeder Verein zwangsweise zu akzeptieren hat, wenn er an den Wettbewerben der HBL teilnehmen möchte.

    Wenn jetzt die HBL feststellt, dass zur Abgabefrist der Lizenzunterlagen (die der HSV augenscheinlich eingehalten hat) der Inhalt dieser nicht belegt, dass der eingereichte Etat für die kommende Saison plausibel gerechnet und gedeckt ist, reden alle von einer Lücke, die es nachträglich noch zu stopfen gilt. Allein das ist aber eigentlich schon ein Zugeständnis, denn man sollte meinen, dass es eine Selbstverständlichkeit sein sollte, außer dem Halten der der blanken Fristmäßigkeit auch sofort die geforderten Nachweise zu liefern. Aber gut, es gibt diesen Verfahrensweg, jeder kennt ihn und jeder befolgt ihn auch. Jedenfalls fast jeder … Manchmal mag es ja wirklich Interpretationsspielraum geben, oder einer die Sicht des anderen nicht teilen.

    Nun räumt die HBL besagte Nachbesserungszeit ein, setzt dafür eine weitere, neue Frist für deren Beendigung und die Erfüllung der gestellten Forderung. Wie diese Zeit sich bemisst, ist mir nicht bekannt. Ich denke aber ebenfalls, dass eine Spanne von zwei Wochen ausreichen sollte und müsste, um Unklarheiten auszuräumen. Diesmal jedoch reden wir nicht über eine Abgabe-, sondern eine Klärungs-/Dokumentationsfrist.

    Und genau hier beginnt es, für mich sehr spannend zu werden. Denn dass der HSV Hamburg zum Ende der zweiten Frist zur Nachbesserung nicht abschließend geliefert hatte (bzw. der Vollzug der zum Fristende scheinbar theoretisch gelieferten Sicherheiten möglicherweise um eine Stunde – oder welchen Zeitraum auch immer – nach Ablauf der Frist stattfand), scheint allgemein sicher. Zumindest wird diesbezüglich von Seiten des HSVH nichts anderes behauptet.

    Im Raum steht also nun ausschließlich noch die Frage nach der Rechtmäßigkeit der ersten HBL-Entscheidung, überhaupt eine Bedingung zu formulieren und die Lizenz komplett von dieser abhängig zu machen. Dabei interessiert es erst einmal überhaupt nicht, ob der HSVH in der Vergangenheit unsauber gewirtschaftet hat oder nicht. Eine Unterdeckung des Etats, der zur Lizenz für die laufende Saison grundlegend war, hat zunächst nichts mit der Zukunft zu tun.

    Es sei denn, zur Vermeidung anderer, unschöner Umstände (evtl. temporäre Zahlungsunfähigkeit, Insolvenz usw.) sind im künftigen Etat für 2024/25 Gelder ausgewiesen, die faktisch bereits zur Stopfung zurückliegender oder akuter Löcher verwendet wurden/werden. Eine solche Vermutung liegt immerhin nahe, seitdem der HSVH selbst von einem Vorziehen von Geldern gesprochen hat, um die (angefochtene) Bedingung zu erfüllen. Aber wieso bediene ich eigentlich eine Forderung, von der ich mir sicher bin, dass sie nicht rechtmäßig ist?

    Wohl deshalb, weil gar keine andere Chance besteht, überhaupt gegen die Regularien der HBL (und damit die Lizenzverweigerung) anzukommen. Ein direkter Gang vor die ordentliche Gerichtsbarkeit ist, so wie ich es verstehe, ja erst einmal komplett ausgeschlossen. Es gilt, die vorgegebenen Instanzen sukzessiv zu durchlaufen. Deshalb mag die Frage erlaubt sein, ob dieser Ablauf in seiner Form überhaupt geeignet ist, solches vermeintliche Fehlverhalten wie das des HSVH in einer angemessenen Zeit (und rechtsverbindlich!) abzuhandeln.

    Die Crux ist: Sollte der HSVH durch irgendeine der Instanzen letztlich doch noch endgültig eine Lizenz für 2024/25 zugesprochen bekommen, wird es viel mehr Verlierer geben als nur den HSVH allein bei einer endgültigen Lizenzverweigerung. Der größte Verlierer wäre die HBL, die trotz ihrer Nachbesserungen und Verschärfungen nach dem ersten „Fall Hamburg“ noch immer nicht in der Lage wäre, die eigenen Regeln verbindlich für alle Wettbewerbsteilnehmer durchzusetzen. Eigentlich ein Armutszeugnis und eine komplette Bankrotterklärung. Außerdem würde das jedem sofort sämtliche Türen öffnen, noch ganz andere Bereiche der HBL-Regularien infrage zu stellen. Welche, das überlasse ich mal der Phantasie der Juristen.

    Mein Fazit: Hier geht es um weit mehr als nur die schnöde Frage, ob nun der HSVH nächste Saison Erstbundesligist ist, der BHC aufgrund nicht-sportlicher Gründe die Klasse hält, die Liga (mal wieder) mit 19 Teams spielt oder sonst irgendeine andere Konstruktion. Es geht um die Grundlage, auf der die HBL überhaupt besteht. Und ob sie in der Lage ist (und in womöglich letzter Instanz in die Lage versetzt wird), die eigenen Wettbewerbe überhaupt in der selbst konstruierten Rechtsumgebung unter dem Grundsatz der Gleichbehandlung Aller anfechtungsfrei veranstalten zu können.

    P.S.: Ich bin kein Jurist. Alle genannten Aspekte sind letztenendes nichts anderes als Gedankenspiele. Nach bestem Wissen und Gewissen formuliert und ganz sicher nicht frei von möglichen Fehlinterpretationen oder gar "echten" Fehlern. Denn die tatsächliche Faktenlage inklusive sämtlicher Details werden wir (zum Glück und im Sinne des Datenschutzes) in der breiten Masse wohl nie zur Kenntnis erhalten.

  • Ich sehe die 19er-Liga schon ganz deutlich.

    Die sehe ich überhaupt nicht, warum auch? Erhält der HSV über das Schiedsgericht noch die Lizenz, wars das für den BHC, wenn nicht, wars das für den HSV

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  • Habe mir die Lizensierungsordnung mal angesehen, es könnte sehr schnell gehen, da es eigentlich ein Schiedsabkommen geben müsste. Da kann schon ein Vorsitzender benannt sein und auch Fristen für die Schriftsätze ... Deshalb sagt die HBL wohl auch immer wieder Verbandsintern

  • Habe mir die Lizensierungsordnung mal angesehen, es könnte sehr schnell gehen, da es eigentlich ein Schiedsabkommen geben müsste. Da kann schon ein Vorsitzender benannt sein und auch Fristen für die Schriftsätze ... Deshalb sagt die HBL wohl auch immer wieder Verbandsintern

    Das Schiedsgericht wird "zeitnah" tagen und auch vor dem 30.06. ein Urteil fällen...das war schon vor ein paar Tagen von der HBL so mitgeteilt worden, für den Fall dass es dazu kommen sollte, was jetzt ja eingetreten ist

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  • Ein sehr interessanter Beitrag, danke sehr

  • Genauso wie es das 2014 für Balingen war?

    Sorry, komplett andere Situation, die nicht wieder eintreten wird, denn genau hier hat die HBL maßgeblich nachgebessert und die Lizenzierung entsprechend nach vorne gezogen. 2014 waren wir bereits Ende Juni, als der HSV die Klage fristgerecht eingereicht hat. Verhandelt und ein Urteil zu Gunsten des HSV gefällt wurde aber erst irgendwann im Juli 2014. Zu dem Zeitpunkt hatte die neue Saison aber bereits begonnen. Zum Stichtag 30.06.2014 (Ende alte Saison) hatte der HBW die Lizenz, der HSV nicht. Irgendwann im Juli 2014 (neue Saison) hatte der HSV dann auch die Lizenz und der HBW sollte absteigen. Daraufhin hat der HBW vor einem ordentlichen, zivilen Gericht eine einstweilige Verfügung erwirkt, weil der HBW Planungssicherheit brauchte (Verträge Spieler und Sponsoren) und der HBW (weil HBW Lizenz/der HSV nicht) formal und faktisch mit seiner Lizenz am 01.07. in der ersten Liga war (weil der HSV zum 01.07. keine Lizenz hatte). Das wurde dann um einen langen Rechtsstreit zu vermeiden so von allen Parteien akzeptiert und es gab als Kompromiss die 19er Liga. Dieses mal wird das Thema Lizenz vor dem 30.06. entschieden und deshalb sehe ich da keinen Grund für eine erneute 19er-Liga!

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    Einmal editiert, zuletzt von oko (6. Mai 2024 um 18:51)