HSV - Der Begleitthread bis zum endgültigen Abgesang

  • Laut Bild ebenfalls. Interessant, dass demnach die Liga Rudis Erklärung über 2,5 Mio akzeptierte, obwohl der Etat mit einer Unterdeckung von 5,0 Mio kalkuliert war.

    Und Rudi hat sich wohl in der Zusatzvereinbarung von ihm beschaffte Drittmittel auf seine 2,5 Mio anrechnen lassen.

    woo woo woo - you know it, bro

  • Zitat

    Die HBL hatte bis zuletzt Druck auf den HSV gemacht, die Saison irgendwie zu Ende zu spielen und notfalls mit einem mit Nachwuchsspielern aufgefüllten Not-Team anzutreten. Das wäre allerdings Wettbewerbsverzerrung gewesen.

    Ich verstehe die HBL nicht.

  • Aus der BILD von heute:

    "Sein Bruder Matthias erhöhte seine Kommanditisten-Anteile um 410 000 Euro (auf 910 000), Sohn Thorsten legte 200 000 ein. Dazu sollen beide Ende 2015 zusammen 100 000 Euro in die Klub-Kasse gezahlt haben. Hauptsponsor GHD, dessen Geschäfte Andreas Rudolph führt, schlägt mit 800 000 zu Buche."

    Das ist exakt die von mir vor einigen Tagen genannte Erhöhung der Kommanditisten-Anteile, sowie der zusätzlichen Anteile von TR!
    Allerdings waren die Gründe für diese Erhöhung dann andere, als von mir vermutet...

    Handball ist mehr als Rock`n´Roll...it`s HEAVY METAL :smokin:

    2 Mal editiert, zuletzt von oko (20. Januar 2016 um 09:11)

  • Tja, wenn man das so alles liest (Akzeptieren von 5 mio Unterdeckung und so - und wer weiß, ob nicht noch eine Bombe platzt, z.B. einzelne HBL-Bosse doch vom Charakter der 'Patronatserklärung' informiert waren), kann man sich ja fast fragen,

    ob es sich um einen Lizenzbetrug der HBL zugunsten des HSVs und zulasten von GWD Minden handelt,

    GWD beobachtet laut mopo von gestern das Ganze juristisch (das muss sich ja nicht nur gegen den HSV richten, sondern könnte auch gegen die HBL der Fall sein - wenngleich der Artikelkontext des Zitats zunächst mal den HSV als Adressaten nahelegt)

    Zitat

    Zweitligist Minden etwa wäre bei Nichterteilung der Lizenz für den HSV in Liga eins geblieben. „Durch den Abstieg hat der Verein finanzielle Verluste erlitten und Spieler verloren“, sagt Geschäftsführer Horst Bredemeier zur MOPO. „Wenn im Fall HSV Lizenzbetrug vorliegt, werden wir über eine Schadenersatzklage beraten.“


    quelle (wurde gestern schon verlinkt, aber im Posting ist ja eine neue 'Lesart' drin)

    3 Mal editiert, zuletzt von Karl (20. Januar 2016 um 09:45)

  • Hoffentlich macht man dem ganzen auch ein Ende.

    Solange es nicht endgültig feststeht und die HBL einem Ende zustimmt oder es durchzieht und dies 5x bestätigt wird, darf man es nicht glauben, daß es vorbei sein soll und der HSVH verschwindet .

  • Ich muss zugeben, dass ich schon mit der Begründung diese Rückzuges ein echtes Problem habe.

    Zitat

    ...würde der Einsatz von Nachwuchsspielern in der Bundesliga den möglichen Aufstieg der erfolgreichen U23, (...) in die 3. Liga gefährden - und damit auch den vom HSV e.V. favorisierten Neustart in dieser Spielklasse (...) Das hat das Präsidium des e.V. beschlossen.

    Aus Eigeninteresse entzieht sich der HSVH seinen Verpflichtungen. Eigentlich dürfte die HBL das nicht zulassen. Ich weiß nicht, wie die Regularien sind. Aber nach meinem Verständnis müssten HBL und DHB den HSVH zwingen aufzufüllen und anzutreten.

  • Ich muss zugeben, dass ich schon mit der Begründung diese Rückzuges ein echtes Problem habe.


    Aus Eigeninteresse entzieht sich der HSVH seinen Verpflichtungen. Eigentlich dürfte die HBL das nicht zulassen. Ich weiß nicht, wie die Regularien sind. Aber nach meinem Verständnis müssten HBL und DHB den HSVH zwingen aufzufüllen und anzutreten.


    Wie soll das denn gehen wenn der Insolvenzverwalter sagt, dass nicht genügend Geld da ist, um die Saison zu Ende zu spielen? Dies ist eine rein wirtschaftliche Entscheidung; und natürlich stellt sich bei mir Frage, inwieweit ein Recht, was für Wirtschaftsbetriebe geschrieben wurde, sich so ohne weiteres auf Sportvereine übertragen lässt.


  • Wie soll das denn gehen wenn der Insolvenzverwalter sagt, dass nicht genügend Geld da ist, um die Saison zu Ende zu spielen? Dies ist eine rein wirtschaftliche Entscheidung; und natürlich stellt sich bei mir Frage, inwieweit ein Recht, was für Wirtschaftsbetriebe geschrieben wurde, sich so ohne weiteres auf Sportvereine übertragen lässt.

    Der Punkt ist, wie auch zitiert, die Motivation, das Ziel den Aufstieg der 2. Mannschaft nicht zu gefährden.

  • @Handballer2105:
    Das Insolvenzreht wird in diesem Fall nicht auf einen Sportverein angewendet, sondern auf die HSV Handball Betriebsgesellschaft mbH & Co. KG. Die Bundesligavereine haben fast ausnahmslos den Spielbetrieb der Profimannschaft in eine Spielbetriebsgesellschaft ausgegliedert und diese können in meinen Augen nach den Maßstäben eines Wirtschaftsunternehmens behandelt werden.


    @JOSH:
    Der HSV Handball e.V. ist zwar Anteilseigner an der Bundesliga-Spielbetriebsgesellschaft, aber daraus würde ich keine eine direkte Verantwortung für die Profiabteilung ableiten.

  • Interessant, dass demnach die Liga Rudis Erklärung über 2,5 Mio akzeptierte, obwohl der Etat mit einer Unterdeckung von 5,0 Mio kalkuliert war.


    Sollte das tatsächlich so gewesen sein wäre die Lizenz ja erteilt worden, obwohl der HSVH damit kalkulierte und dies in den Lizenzunterlagen auch zu sehen sein musste, im Lauf der Saison 2,5 Mio Miese zu machen? Verstehe ich das richtig? Und wenn ja ... wieso erhält man dann eine Lizenz? Weil der Standort Hamburg unbedingt beibehalten werden soll? Ist mir komplett unbegreiflich (wie gesagt, sofern diese Infos stimmen).

    San Francisco 49ers - Rhein-Neckar Löwen - Adler Mannheim -BVB


  • Sollte das tatsächlich so gewesen sein wäre die Lizenz ja erteilt worden, obwohl der HSVH damit kalkulierte und dies in den Lizenzunterlagen auch zu sehen sein musste, im Lauf der Saison 2,5 Mio Miese zu machen? Verstehe ich das richtig? Und wenn ja ... wieso erhält man dann eine Lizenz? Weil der Standort Hamburg unbedingt beibehalten werden soll? Ist mir komplett unbegreiflich (wie gesagt, sofern diese Infos stimmen).


    Spekulation: Möglicherweise aus Erfahrungswerten.
    Die HBL hatte schon mal abschließend und endgültig dem HSVH keine Lizenz erteilt. Diese wurde dann auf dem juristischen Wege "eingeklagt" (Schiedsgericht). Leider sind die Details der Lizenzverweigerung und die Beweggründe des Schiedgerichtes nie öffentlich geworden. Ich könnte mir gut vorstellen, dass aktuell zu beurteilende Situation mit der von damals vergleichbar war und die HBL wollte vermeiden, wieder auf den Sack zu bekommen. Also erteilt man die Lizenz, es ist ja schon mal gut gegangen.

    Und zur HBL und dem Spielbetrieb 2015/16: Es gibt nur eine sporlich faire Lösung und das ist die Streichung aller Ergebnisse des HSVH in der Saison 15/16. Würde man jetzt drauf drängen die Saison behelfsweise und notgedrungen, quasi anstandshalber zuende zu spielen, kann man die Punkte auch gleich nach Spieltagstermin verteilen. Pech für den SCM, dass man noch gegen volle Kapelle antreten musste? Das kann doch nicht Anliegen der HBL sein.

  • Zitat


    Die HBL hatte schon mal abschließend und endgültig dem HSVH keine Lizenz erteilt. Diese wurde dann auf dem juristischen Wege "eingeklagt" (Schiedsgericht). Leider sind die Details der Lizenzverweigerung und die Beweggründe des Schiedgerichtes nie öffentlich geworden. .

    Na in den letzten Tagen/Wochen kam ein Statement von Bohmann, in dem er ein wenig aus dem Nähkästchen zu dem damaligen Urteil plauderte: Sinngemäß sprach er davon, dass man u.a. diese "Bürgschaft" von AR nicht akzeptierte und statt dessen eine Bankbürgschaft forderte, die AR aber verweigerte. Darauf hin wurde dem H$V 2x die Lizenz verweigert. In der anschließenden Klage des H$V wurde der HBL dies aber negativ ausgelegt und sie wurde durch das Gerichtsurteil gezwungen, auch solche persönlichen Bürgschaften, die nicht durch eine Bankbürgschaft abgesichert sind, zu akzeptieren! Dies gilt bis heute so und ist nun u.a. auch das Problem...

    Handball ist mehr als Rock`n´Roll...it`s HEAVY METAL :smokin:

  • @Handballer2105:
    Das Insolvenzreht wird in diesem Fall nicht auf einen Sportverein angewendet, sondern auf die HSV Handball Betriebsgesellschaft mbH & Co. KG. Die Bundesligavereine haben fast ausnahmslos den Spielbetrieb der Profimannschaft in eine Spielbetriebsgesellschaft ausgegliedert und diese können in meinen Augen nach den Maßstäben eines Wirtschaftsunternehmens behandelt werden.


    Das ist mir schon klar; doch hat dieses anwenden der Regelungen eben Auswirkungen, die nicht im sportlichen Interesse liegen. Geschäftspartner können sich aussuchen mit wem sie Geschäfte machen und sie können Regelungen treffen wenn ein Geschäftspartner in der Krise ist. Dies gilt aber nicht für die Teams der HBL.

    Aber diese Diskussion führt leider zu nichts; denn es ist wie es ist. Der HSVH wird wahrscheinlich nicht mehr am Spielbetrieb teilnehmen und es bleibt nur die Frage wie die Spiele des HSVH in die Wertung eingehen. Hier kenne ich leider die Regelung nicht.

  • Handballer2105

    Zitat

    und es bleibt nur die Frage wie die Spiele des HSVH in die Wertung eingehen


    Hm, es bleibt aber auch die Frage, ob und wann Fitzek und/oder Rudolph 'auspacken'....(vor allem Fitzek könnte dafür Gründe haben)

  • Aber diese Diskussion führt leider zu nichts; denn es ist wie es ist. Der HSVH wird wahrscheinlich nicht mehr am Spielbetrieb teilnehmen und es bleibt nur die Frage wie die Spiele des HSVH in die Wertung eingehen. Hier kenne ich leider die Regelung nicht.


    Der Lizenzentzug wirkt sich erst am Saisonende aus. Wird diese also zu Ende gespielt, so kommen alle Spiele normal in die Wertung. Bei Rückzug vom Spielbetrieb werden alle Spiele gestrichen. Dies hätte übrigens auch an der Tabellenspitze leichte Auswirkungen. Da der THW mit 29:23 gewonnen hat und die Rhein-Neckar-Löwen nur mit 29:28 würde der Abstand in der Tordifferenz von derzeit 9 auf 14 ansteigen.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Bisher wurde viel über Konsequenzen für Ex-Geschäftsführer Christian Fitzek (54) spekuliert. Doch auch für Andreas Rudolph (60) könnte es eng werden.

    Rudolphs Problem: Durch seine Position und Machtrolle in dem Handball-Klub könnte ihm die Funktion des faktischen Geschäftsführers zugewiesen werden. Dann haftet er mit!

    Mit der Zusatzvereinbarung sanken die Chancen, dass der HSV die Saison übersteht. Dass sie der HBL verheimlicht wurde, muss als strategische Entscheidung gedeutet werden.

    Die Staatsanwaltschaft wird im Falle des Betrugsverdachts ermitteln. Und dann auch hinterfragen, wer beim HSV Handball das Sagen hatte...

    Eine mögliche Verurteilung (Geld- und Vorstrafe) würde Rudolph und Fitzek in der Handball- und Geschäftswelt verbrennen. Sponsoren, Dauerkartenbesitzer, Lieferanten und Förderer könnten Schadensersatzansprüche geltend machen. Ebenso die benachteiligten Klubs (Einnahmeverlust, Wettbewerbsverzerrung, Rufschädigung). Da käme – wie bei einer zu prüfenden Insolvenzverschleppung – eine Millionen-Summe zusammen.

    HSV Hamburg: Lizenz-Entzug! Heute schmeißt die Liga den HSV raus -
    Sport-Mix -
    Bild.de

  • Tja, das ist imho alles zu einfach, wie das jetzt im Bild-Artikel steht.

    Rudolph ist hauptberuflich in einer rechtlich hochsensiblen Branche tätig, der wird da schon Leute haben, die Absicherungsmöglichkeiten für ihn ausgearbeitet haben. Fitzek schweigt ja quasi im Moment (vll. hatte sein Selbstvertrauen vor der Insolvenz ja auch eine sachliche Basis?)

    Ich erinner nur mal an den legendären Finca-Abend auf Mallorca, der zeigt ja, was alles so möglich ist (man stelle sich z.B. vor, die damaligen Akteure hätten sich zur Feier des 'Jahrestages' des damaligen Abends wieder am selben Ort getroffen - und diesmal hätte Rudolph geplaudert :lol::lol: Ach, da ist so vieles denkbar....ich kann mir iwie nicht vorstellen, dass Rudolph und auch Fitzek so naiv sind)

    Einmal editiert, zuletzt von Karl (20. Januar 2016 um 11:58)

  • War das nicht Hochzeit der Freikarten in Hamburg ? ;)

    Möglich. Die Zahlen stammen alle aus der Handballwoche, jeweils Saisonbilanzhefte.

    Thema X:0 oder Streichwertung: Streichen steht so in der DFO. Außerdem macht es keinen Unterschied, wird schon immer so gemacht (sogar vor dem Krieg in den Gauklassen wurde schon so verfahren) und hat mit Polizei Hannover und OSC Rheinhausen ja auch schon Vorbilder in der HBL.