HSV - Der Begleitthread bis zum endgültigen Abgesang

  • Wie ist es denn jetzt eigentlich, wenn man Karten kauft bzw. Dauerkarten hat und der Spielbetrieb eingestellt wird. Steht man automatisch hinten bei den Gläubigern? Und wenn ja, wer würde denn jetzt noch Karten kaufen?

    Letztens hatte ich mich gewundert aber jetzt verstehe ich auch, warum sie Hens zu seinem 5.000 Spiel im Oktober die Meisterschale geschenkt haben. Damit sie nicht mit der Insolvenzmasse verscherbelt wird.

    apropos: Insolvenzmasse!!! Was geht denn da ein? Die Sklaverei, im Sinne von Gladiatoren, hat es doch in Deutchland nie gegeben. Da gehören doch die Spieler, gerade wenn sie nicht bezaht werden (können), doch nicht zur Insolvenzmasse. Vereinseigene Sportstätten gibt es doch auch nicht! Oder? Was lässt sich da noch zu Geld machen? Nur den Run auf die Dauerkarten der neuen Saison. Aber der wird vermutlich bescheiden ausfallen! Der "Insolvenzvergewaltiger" hat keinen leichten Job.

    Ein Mensch möcht' erste Geige spielen - jedoch das ist der Wunsch von vielen,
    So dass sie gar nicht jedermann, selbst wenn er´s könnte, spielen kann:
    Auch Bratsche ist für den der´s kennt, Ein wunderschönes Instrument.

  • apropos: Insolvenzmasse!!! Was geht denn da ein? Die Sklaverei, im Sinne von Gladiatoren, hat es doch in Deutchland nie gegeben. Da gehören doch die Spieler, gerade wenn sie nicht bezaht werden (können), doch nicht zur Insolvenzmasse. Vereinseigene Sportstätten gibt es doch auch nicht! Oder? Was lässt sich da noch zu Geld machen? Nur den Run auf die Dauerkarten der neuen Saison. Aber der wird vermutlich bescheiden ausfallen! Der "Insolvenzvergewaltiger" hat keinen leichten Job.


    Die Bürgschaft von AR (sofern sie noch geleistet wurde) gehört zur Insolvenzmasse.

  • Die Bürgschaft von AR (sofern sie noch geleistet wurde) gehört zur Insolvenzmasse.

    Das ist ja das Spannende: Eine Patronatserklärung ist offenbar nicht gleichzusetzen mit einer Bürgschaft. Es ist mehr als undurchsichtig, was genau dort geleistet wurde zu welchem Zeitpunkt und für welchen Zeitraum. Davon hängt wiederum ab, welche Außenstände der HSVH hat, die eventuell der Insolvenzmasse zugeschlagen werden. Da hat der Insolvenzverwalt(ig)er erstmal noch einiges aufzuklären, bis er da wirklich durchblickt denke ich.

    “A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. LLAP.” - Leonard Nimoy (1931-2015)

  • Hier mal die vollständige Insolvenzbekanntmachung:

    Amtsgericht Hamburg, Aktenzeichen: 67b IN 340/15

    In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen

    der im Handelsregister des Amtsgerichts Hamburg unter HRA 115601 eingetragenen HSV Handball Betriebsgesellschaft mbH & Co. KG, Hellgrundweg 50, 22525 Hamburg, gesetzlich vertreten durch die persönlich haftende Gesellschafterin, die im Handelsregister des Amtsgerichts Hamburg unter HRB 123568 eingetragene HSV Handball Verwaltungsgesellschaft mbH, Hellgrundweg 50, 22525 Hamburg, diese vertreten durch den Geschäftsführer Christian Fitzek

    ist am 15.12.2015, um 12:31 Uhr angeordnet worden (§§ 21, 22 InsO):

    Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird Rechtsanwalt Dr. Gideon Böhm, Moorfuhrtweg 11, 22301 Hamburg bestellt.

    Verfügungen der Schuldnerin über Gegenstände ihres Vermögens sind nur noch mit Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters wirksam (§ 21 Abs. 2 Nr. 2 2. Alt. InsO).

    Den Schuldnern der Schuldnerin (Drittschuldnern) wird verboten, an die Schuldnerin zu zahlen. Der vorläufige Insolvenzverwalter wird ermächtigt, Bankguthaben und sonstige Forderungen der Schuldnerin einzuziehen sowie eingehende Gelder entgegenzunehmen. Die Drittschuldner werden aufgefordert, nur noch unter Beachtung dieser Anordnung zu leisten (§ 23 Abs. 1 Satz 3 InsO).

    Maßnahmen der Zwangsvollstreckung einschließlich der Vollziehung eines Arrests oder einer einstweiligen Verfügung gegen die Schuldnerin werden untersagt, soweit nicht unbewegliche Gegenstände betroffen sind; bereits begonnene Maßnahmen werden einstweilen eingestellt (§ 21 Abs. 2 Nr. 3 InsO).

    »Wenn ich Ihnen die Frage gestellt hätte, und Sie wären ich, dann würden Sie auch die Frage nicht so beantworten, wie Ihre Frage tendenziell vermuten lässt, dass Sie gern hätten, dass ich sie beantworten würde.« - Jean-Claude Juncker

  • Wie ist es denn jetzt eigentlich, wenn man Karten kauft bzw. Dauerkarten hat und der Spielbetrieb eingestellt wird. Steht man automatisch hinten bei den Gläubigern? Und wenn ja, wer würde denn jetzt noch Karten kaufen?


    Ich! Habe den Iso-Verwalter ein kleines bisschen aufgemuntert und gestern Abend zwei Tickets PK1 für das FAG-Spiel am 27.12. gekauft. So mutig, mir eine Rückrunden DK zu kaufen, war ich dann doch nicht.


  • Ich! Habe den Iso-Verwalter ein kleines bisschen aufgemuntert und gestern Abend zwei Tickets PK1 für das FAG-Spiel am 27.12. gekauft. So mutig, mir eine Rückrunden DK zu kaufen, war ich dann doch nicht.


    Ich würde auch kaufen, wenn ich auch hinkäme. Aber Ticket kaufen ohne hinzugehen ist mir dann doch zu blöd. Für das Mittwochabend-Spiel gegen Berlin mit aufwändiger Anreise hatte ich mich immerhin schon aufraffen können.

    Für das Magdeburg-Spiel sollen über 7000 Karten verkauft worden sein. Wenn man liest, dass alles, was >6000 ist, die Kosten für die Halle deckt, dann ist es auch verständlich, warum sich der Hallenbetreiber sowohl bei den Heimspielen gegen Berlin als auch gegen Magdeburg überreden ließ, die Tore zu öffnen. Gegen Göppingen dürfte das dann ähnlich liegen. Relativieren tut sich das allerdings dadurch, dass wohl hohe Mietschulden angehäuft wurden - wie ich gerade anderswo lesen kann.

    Einmal editiert, zuletzt von McPomm (17. Dezember 2015 um 09:34)

  • ...und so hangelt man sich durch die Saison....

    „Wir müssen und wir haben unseren Arbeitsmarkt liberalisiert. Wir haben einen der besten Niedriglohnsektoren aufgebaut, den es in Europa gibt.“ Gerhard Schröder

    "Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter,
    als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden
    und zu sagen: Nein!"
    von Kurt Tucholsky

  • Das ist ja das Spannende: Eine Patronatserklärung ist offenbar nicht gleichzusetzen mit einer Bürgschaft. Es ist mehr als undurchsichtig, was genau dort geleistet wurde zu welchem Zeitpunkt und für welchen Zeitraum. Davon hängt wiederum ab, welche Außenstände der HSVH hat, die eventuell der Insolvenzmasse zugeschlagen werden. Da hat der Insolvenzverwalt(ig)er erstmal noch einiges aufzuklären, bis er da wirklich durchblickt denke ich.


    Meines Wiossens nach gibt es eine Patronatserklärung bei der Linzvergabe mehr, sondern nur noch eine Bürgschaft.

    Wenn der Insolvenzverwalt(ig)er jetzt knallhart ist, müssen die Dänen damit rechnen dass sie die 25.000 E Ablösesumme wieder zurückzahlen müssen, denn sie wussten, dass sie das Geld von einem Unternehmen eingeklagt haben das finanziell angeschlagen war/ist. Das gleiche gilt für die andere Gläubiger die nach der xten Mahnung ihr Geld erhalten haben.

    Wenn ein Unternehmen Ware oder andere Dienstleistungen an einen Gläubiger verkauft/leistet, der Gläubiger immer nach nach der letzten Mahnung gezahlt hat, so wird dem Lieferanten unterstellt von den Zahlungsschwierigkeit gewusst zu-haben und dem Gläubiger so zu unrecht Masse entzogen hat.

    An allem ist zu zweifeln. (Karl Marx- Philosoph)

  • Für das Magdeburg-Spiel sollen über 7000 Karten verkauft worden sein. Wenn man liest, dass alles, was >6000 ist, die Kosten für die Halle deckt, dann ist es auch verständlich, warum sich der Hallenbetreiber sowohl bei den Heimspielen gegen Berlin als auch gegen Magdeburg überreden ließ, die Tore zu öffnen. .

    Aber doch nur, wenn Fitzek den Hallenbetreibern das Geld in Bar vor Öffnung der Halle überreicht....... ;)

  • Aber doch nur, wenn Fitzek den Hallenbetreibern das Geld in Bar vor Öffnung der Halle überreicht....... ;)

    Und später von dem Inzo-vergewaliger zurückgefordert wird, weil es zur Masse gehört denn der Hallenbetreiber ist über die finanzielle Lage des HSV vollends in Kenntnis.. Da sollte der Hallenbetreiber sich dies vom Inzo-Verwaltiger ausschließen lassen, wenn es rechtlich erlaubt ist.

    An allem ist zu zweifeln. (Karl Marx- Philosoph)

  • Aber doch nur, wenn Fitzek den Hallenbetreibern das Geld in Bar vor Öffnung der Halle überreicht....... ;)

    6.000 Zuschauer sollen nötig sein, um die Hallenmiete (oder vielleicht auch die Spieltagskosten (Miete Werbebanden, Show etc.) zu decken. Alles was durch mehr Zuschauer erlöst wurde/wird konnte/kann der HSV zur Deckung anderer Ausgaben verwenden.

    Von den Hamburg Freezers hat der Hallentreiber noch nie Hallenmiete erhalten. Das wäre auch nur von einer in die andere Tasche gewandert, da die Freezers ebenfalls der Anschutz Gruppe gehören. Natürlich hat der Hallenbetreiber ein großes Interesse die Halle zu öffnen, den er verdient ja am Catering (im Gegensatz zum HSV - soweit ich weiß) und hat Verpflichtungen gegenüber den Catering-Betreibern.

    Der Hallenbetreiber hat bereits erklärt, dass er die Halle für die Spiele gegen Magdeburg und Göppingen zur Verfügung stellt. In der Sporthalle (Alsterdorf) Hamburg könnte man die Spiele aufgrund der Kapazität nur austragen, wenn in Halbzeitpause ein Austausch der Zuschauer stattfinden würde.

  • Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass der Insolvenzverwalter ausreichend Bestandsvermögen beim HSVH feststellen kann, das eine Insolvenzeröffnung und damit weitere eingeschränkte Weiterführung des Geschäftsbetriebes über das Jahresende überhaupt möglich machen würde. Für eine "positive Prognose" bei einem normalen Unternehmen stehen bei "vorrübergehenden Liquiditätsengpässen" volle Auftragsbücher und auch Betriebsvermögen wie Gebäude, Maschinen usw. entgegen.
    Was hat der HSVH hier vorzuweisen? Das "Auftragsbuch" besteht nur aus den noch ausstehenden Spielen, die bei der anzunehmenden Zuschauerresonanz (es zählen hier nur die zahlenden Zuschauer und deren bisheriger Schnitt liegt nach Insiderinformationen unter 5000!) und somit würde jedes Spiel das Finanzloch nur noch vergrößern.
    Ausnahmen sind hier eventuell bei guter Vermarktung die beiden "Endjahresspiele" gegen Magdeburg und Göppingen.
    Aber auch hier sind die Einnahmen nur der berühmte "Tropfen auf den heißen Stein". Wichtiger ist nach meiner Meinung für den HSVH, dass der einzige verbleibende Strohhalm für eine Weiterführung des HSVH über die laufende Saison hinaus der sportliche Erhalt der 1. Liga gesichert werden kann!
    Nur so macht es auch Sinn, Adi Pfahl erst zum 1.1.16, und nicht "ab sofort" für Göppingen freizugeben, denn ab diesem Zeitpunkt werden auch alle anderen vermittelbaren Spieler den HSVH verlassen und der Rest der Runde wird gegebenenfalls mit der U 23 zu Ende gespielt. Alles andere wäre vom Insolvenzverwalter bei den kolportierten Zahlen nicht vermittelbar.
    Dies bedeutet bei 2 möglichen Siegen gegen Magdeburg und Göppingen einen Punktestand von + 27. Abzüglich des wohl unumgänglichen Punkteabzugs von - 12 verblieben noch 15, sofern, was man annehmen darf, durch die "Restmannschaft keine weiteren Zähler mehr eingefahren werden können. Beim derzeitigen Tabellenstand und vor allem dem Zustand der Mitabstiegskandidaten, könnte dies rein sportlich durchaus für den Klassenerhalt reichen um darauf aufbauend, mit einer neuen Spielbetriebsgesellschaft das "zerissene Hemd" einfach ausziehen und sich neu "einzukleiden". Hatten wir zu Zeiten der "Machtübernahme" von A.R. übrigens schon einmal genau so erlebt..............................!


  • Wenn der Insolvenzverwalt(ig)er jetzt knallhart ist, müssen die Dänen damit rechnen dass sie die 25.000 E Ablösesumme wieder zurückzahlen müssen, denn sie wussten, dass sie das Geld von einem Unternehmen eingeklagt haben das finanziell angeschlagen war/ist.


    Holstebro hat etwas eingeklagt? Hast Du ne Quelle? Ich habe nur mitbekommen, daß sie sich öffentlich über die Zahlungsmoral der Hamburger beschwert haben. Darf man drei Monate nach Fälligkeit ja wohl mal. Und die überfällige Zahlung wurde vor Eröffnung des Insolvenzverfahrens beglichen und dürfte raus sein. Zwar nur, wiel die Gefahr des Fremdinsolvenzantrages im Raum stand, aber es wurde gezahlt. Davon ab, bei einem Finanzloch von 5 Mio nicht wirklich zu erwarten, da die 25k€ den weiteren Spielbetrieb sicherstellen. ;)


  • Holstebro hat etwas eingeklagt? Hast Du ne Quelle? Ich habe nur mitbekommen, daß sie sich öffentlich über die Zahlungsmoral der Hamburger beschwert haben. Darf man drei Monate nach Fälligkeit ja wohl mal. Und die überfällige Zahlung wurde vor Eröffnung des Insolvenzverfahrens beglichen und dürfte raus sein. Zwar nur, wiel die Gefahr des Fremdinsolvenzantrages im Raum stand, aber es wurde gezahlt. Davon ab, bei einem Finanzloch von 5 Mio nicht wirklich zu erwarten, da die 25k€ den weiteren Spielbetrieb sicherstellen. ;)

    Holstebro hat sein Geld erst bekommen als sie einen deutschen RA mit der Eintreibung beauftragt haben.
    Zu diesem Zeitpunkt waren die Zahlungsschwierigkeit beim HSVH bereits vorhanden und Holstebro bekannt. Das ist der springende Punkt.
    Ob das vor dem Inso-Antrag war oder danach spielt keine Rolle.
    Holstebro hat den Betrag ja schon seit drei Monaten, wie du schreibst, angemahnt.
    Ob es nun 25.000 € sind oder 1,50 € oder 2,5 Mill. € spielt rechtlich keine Rolle.

    An allem ist zu zweifeln. (Karl Marx- Philosoph)

    Einmal editiert, zuletzt von ich (17. Dezember 2015 um 12:05)

  • Einige Monate nach der Lizenzerteilung geht der HSV insolvent. Tritt Bohmann jetzt eigentlich zurück?

    „PdV wird NIEMALS nach Kiel wechseln.“ Zitat von Stifler‘sMom

    „Man kann froh sein , dass wir heute nur gegen Plock spielen.“ „Habe nur ich das Gefühl, dass wir jeden Angriff 5 gegen 6 spielen ?“ Zitate von Stifler‘sMom zum CL-Spiel des SCM.

  • Nun ja, als erstmals in den dänischen Medien davon zu lesen war, hat Fitzek doch so getan, als ob sie die Überweisung einfach verschwitzt hätten und alles im grünen Bereich wäre. Wäre sich Holstebro über das Finanzgebaren der Hamburger sicher gewesen, hätten sie entweder Damgaard nicht verkauft oder auf Vorauszahlung bzw auf nur Bares ist wahres bestanden.

    Gesendet von meinem SM-G900F mit Tapatalk

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Bei Insolvenz kann der Insolvenzverwalter auch Zahlungen zurückfordern, wenn dem Zahlungsempfänger die Zahlungsprobleme bekannt waren. Er wird also wohl die Barzahlung an die Arena und auch eventuell die an Holstebro zurückfordern. In D ist dies relativ einfach, bei Zahlungen an Auslandsempfänger bin ich mir nicht sicher.