Nach Armbruch wieder "Verrückt nach dem Ball sein"

  • Hallo ihr Lieben,

    da ich nun seit längerem ein doch blödes Laster mit mir rumtrage mir aber niemand so recht helfen kann bzw. es versteht (da kaum einer Handball spielt), wollte ich mich mal an euch wenden.

    Ich erläutere euch mal mein Problem:

    Vor ca 5 Jahren habe ich mir während einer Torwartaktion den Armgebrochen. Wie genau, weiß ich selbst nichtmehr.
    Dazu sei gesagt vor diesem Bruch war es mir relativ egal ob es "weh" tat oder nicht. Da wo der Ball hingeht da geh ich auch hin. Auch dieses "brennen" war nicht unangenehm sondern ich fande es toll.

    Nun durch den Armbruch habe ich Angst bekommen. Wovor kann ich nicht genau sagen. Und mit Angst im Tor zu stehn ist blöd. Mein Trainer damals hat versucht: Ich sollte alle Bälle mit dem Kopf abwehren, Augen zu usw. aber es hatte nichts geholfen. Also habe ich bis Anfang dieses Jahres eine Pause gemacht. Ich weiß nicht ob ich angst vor dem Ball, der Torwartaktion oder dem "Schmerz" habe. Generell habe kaum Schmerz empfinden. Ich kann sehr viel einstecken ohne mit der Wimper zu zucken. Aber sobald ich im Tor stehe ist im Hinterkopf Angst da.

    Da ich umgezogen bin habe ich mich bei einem Bundesliga Verein nunja sagen wir mal Beweisen können. Spiele dort z.Z. in der 3. Mannschaft. Aber es wurde gesagt ich habe Potential, nur müsste die Routine wieder kommen, dann würden mir Türen offen stehn. Nach knapp 4 Jahren Pause auch kein Wunder.

    Nur wie genau werde ich wieder Ball geil. Habe keine Angst mehr davor alles zu geben um an den Ball zu kommen.
    Im Endeffekt wie werde ich als Torhüter wieder total "Verrückt".

    Wenn gesagt wird es ist Potential da, aber man hat so ein Laster ist es eine verdammt (entschuldigung) scheiß Situation. Man weiß man kann, aber man weiß nicht wie.

    Zudem habe ich mir jetzt noch im Privaten den Finger gebrochen. Und jetzt merke ich auch wieder das die Angst stärker zurück kommt.

    Wäre toll wenn jemand vllt irgendetwas weiß.

    Lg
    :hi:

  • Hallo RpH

    wenn der Arm keine Beschwerden macht, dann steckt das Problem wohl mehr in Deinem Kopf als in deiner Schulter. Oder anderst gesagt, hier ist Pychologie gefragt. Am wahrscheinlichsten hast du Angst, dass dies nochmals passiert. Auch wenn du es als Laster bezeichnest, ist es wohl mehr der zweite Ausdruck den du verwendst: Angst.

    Als Erstes solltest Du das Trauma aufarbeiten. Denn nur wer seine Schwächen kennt, kann diese angehen. Du musst das Trauma nochmals auf den Tisch bringen. Wie ist es passiert. Auch die Folgen, lange Rehabilitation, ev. OP, gehören dazu. Lass Dir vielleicht auch noch den Bruch erklären. Hätte ich es vermeiden können oder konnte ich gar nichts dafür und er Gegner war "schuld"? Diese Punkt mit einem guten Freund oder anderen Spieler mit Verletzung eingehend besprechen und bei zwischenzeitlichem Bedarf mit ihm nochmals und nochmals besprechen. (Auch mit einem Psychologen oder seriösen Mentaltrainer kannst Du reden) .

    Auch solltest Du dich von der Stärke Deines Armes wieder überzeugen. Mach ein richtiges Krafttraining für den Arm. Das kann auch ruhig vor einem Spiegel stattfinden, damit du die Power deines Armes auch unter widrigsten Bedingungen sehen kannst. Danach vielleicht sogar ein bisschen im einem Kollegen Ringen, damit du die Angst vor den Körperkontakt verlierst. "Wenn dann ein läppischer Ball oder Gegner kommt, schafft das Dein Arm dann locker, da er die Power hierfür hat". Das oder so etwas ähnliches sollte in deinem Kopf hängen bleiben. Ein generelles Mentales Training für eine bessere Zentrierung auf das Wesentliche kann sicher auch nicht schaden. Ist für einen Torhüter eh als gut zu betrachten.

    Ist von aussen natürlich schwer zu beurteilen, ob dies der richtige Weg für dich ist. Vielleicht ist etwas Hilfreiches für dich dabei.

    LG SLN!

  • Huhu SLN,

    ersteinmal danke für deine Antwort.

    Habe in der Zwischenzeit mit Kollegen welche anwesend waren, sowie meinem Arzt gesprochen.

    Diagnose von meinem Arzt: Es ist eine Art Trauma, welche man mit einem Psychologen relativ schnell wieder in den Griff bekommt. Da ich mich ja trotzdem ins Tor stelle etc, ist die Angst nich überwiegend, sondern wie du ja schon erwähnt hast, ist die Angst das es nochmal passiert da. Diese Angst kann einem aber ein Psychologe laut meinem Arzt wieder schnell nehmen da ja doch mehr der Wille zum Spielen da ist wie die Angst.

    Lg

  • Es kann auch sein, dass dein Selbstvertrauen gelitten hat. War bei mir auch so und seit ich das Problem beseitigt habe spiele ich viel besser und nicht mehr so verkrampft.

    Offense wins games, Defense wins Championships. - Junior Seau