Hier muss ich widersprechen.
Die Handregel im Fußball (wie auch alle anderen Regeln im Sport) sind nicht die eigenen Regeln der Schiedsrichter. Sie werden von den jeweiligen Verbänden erdacht (z.B. von der FIFA) und die Schiedsrichter werden dazu angehalten, diese umzusetzen und durchzusetzen.
Generell gebe ich aber dahin gehend recht, dass es problematisch wird, wenn Schiedsrichter zuviel Ermessensspielraum und damit "Macht" haben.
Ein Schiedsrichter kann, ohne objektive Fehler zu machen oder gar gegen Regeln zu verstoßen, eine Mannschaft enorm bevorteilen oder benachteiligen.
Einfach, in dem man bei Mannschaft X den Ermessensspielraum strenger auslegt, als bei Mannschaft Y.
Da kommt es dann oft zu Diskrepanzen in der Beurteilung, denn neutrale Zuschauer oder Schiedsrichterbeobachter berichten dann von einer guten Schiedsrichterleistung (wenig falsch gepfiffen), während sich Team X benachteiligt fühlt.
Subjektive Sicht auf den Umgang mit SR
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Ein Schiedsrichter kann, ohne objektive Fehler zu machen oder gar gegen Regeln zu verstoßen, eine Mannschaft enorm bevorteilen oder benachteiligen.
Einfach, in dem man bei Mannschaft X den Ermessensspielraum strenger auslegt, als bei Mannschaft Y.
Da kommt es dann oft zu Diskrepanzen in der Beurteilung, denn neutrale Zuschauer oder Schiedsrichterbeobachter berichten dann von einer guten Schiedsrichterleistung (wenig falsch gepfiffen), während sich Team X benachteiligt fühlt.
Keine durchgehende Linie zu haben ist auch ein objektiver Fehler! -
Die Regel ist genau so sinnlos wie die neue Handregel im Fußball
Durch welche einfache (für das Publikum verständliche) und faire Regel würdest du sie ersetzen?
Das Thema Shotclock solltest du hier allerdings nicht nochmal andiskutieren. Die ist nämlich nicht fair oder für die Zuschauer nicht verständlich -
Interessantes zu diesem Thema !
Tor oder kein Tor: Spielabbruch nach Attacke auf Schiedsrichter
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Hallo, liebe Sportfreunde!
Ich habe lange überlegt, ob ich mich in diesem Thread einmal zu Wort melden sollte, und mich dann doch dafür entschieden.
Da ich hier neu bin, zunächst einige Worte zu meiner Person: Ich spiele mittlerweile seit 35 Jahren leidenschaftlich gern Handball auf Breitensportebene. Einige Jahre habe ich auch als Junioren- und Seniorentrainer verbracht. Vor Schiedsrichtern, besonders in unseren Klassen, habe ich allergrößten Respekt. Sie stellen sich in den Dienst unserer Sportart und opfern dafür ihre Freizeit. Einen Dank erfahren sie nur selten.In diesem Forum wurde immer wieder eine Lanze für einen respektvollen Umgang miteinander gebrochen. Und genau da liegt meiner Meinung nach der Hase im Pfeffer. Während ich auf Seiten der Spieler diesen Respekt sehr wohl erkennen kann, gerät ein respektvolles Verhalten der Schiedsrichter gegenüber den Spielern immer mehr zur Ausnahme.
Niemand erwartet fehlerlose Partien von den Schieris. Es genügt schon, gleichmäßig, mit etwas Fingerspitzengefühl und einer gewissen erkennbaren Linie folgend zu pfeifen. Dann entwickelt sich in der Regel auf der Platte ein sportlicher, fairer und respektvoller Umgang der Akteure auf dem Spielfeld, in den der Schiedsrichter mit einbezogen ist. Kurz gesagt, eine angenehme Spielatmosphäre.
Leider ist in den letzten Jahren immer häufiger die Situation eine ganz andere. Häufig stellen sich Schiedsrichter durch arrogantes und unnahbares Auftreten von Beginn an komplett ins Abseits. Sie werden so nie Teil des Spiels und auch von den Spielern nicht als kooperativer Teil des Spiels wahrgenommen. Gepaart ist dieser Habitus häufig damit, dass harmlose Kommentare von Entscheidungen umgehend progressiv geahndet werden und damit die Mannschaften (bewusst oder unbewusst?) provoziert werden. Gemeint sind hier natürlich keine Beleidigungen. Es genügen stets harmlose Bemerkungen/Gesten (Kopfschütteln, "der stand im Kreis"). Ein derart hartes Durchgreifen im Bezug auf niedrigschwellige "Meckereien" hat dann regelmäßig zur Folge, dass die Spieler ebenso intolerant auf Fehler des Referees reagieren, wodurch sich die Stimmung in der Partie gewaltig aufheizen kann. Dieses Phänomen tritt leider immer häufiger auf, und stellt daher mittlerweile ein Problem dar, dem dringend begegnet werden muss. Ein solcher Spieltag ist letzten Endes für alle (drei) Beteiligten ein verdorbener Tag, was gerade in diesen Klassen, in denen der Freizeitsport zum Spaß betrieben wird, nicht der Fall sein sollte.Pflegt ein Schiedsrichter jedoch einen "kooperativen Führungsstil" und bringt den Spielern einen ebensolchen Respekt entgegen, wie er ihn selbst einfordert, wird sich meist das Spiel gut entwickeln. Die Toleranz gegenüber Fehlentscheidungen wird groß sein, man wird sich nicht bepöbeln. Nach dem Spiel wird man sich beim Schieri für die gute Spielleitung bedanken, gemeinsam ein Bier trinken und zufrieden nach Hause gehen. Sätze wie "Wir haben zwar verloren, aber der Schiri war klasse. Das hat richtig Spaß gemacht." sind dann keine Seltenheit.
Schöner Traum? Ja. Aber könnte da nicht vielleicht etwas dran sein?
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gepaart ist dieser Habitus häufig damit, dass harmlose Kommentare von Entscheidungen umgehend progressiv geahndet werden und damit die Mannschaften (bewusst oder unbewusst?) provoziert werden. Gemeint sind hier natürlich keine Beleidigungen. Es genügen stets harmlose Bemerkungen/Gesten (Kopfschütteln, "der stand im Kreis").
Da finde ich, ist genau das Gegenteil in letzter Zeit zu beobachten.
Vor zehn-fünzehn Jahren wurde jeder kleinste Anflug von Meckerei oder abfälligen Gesten, sofort progressiv bestraft.
Einen Omeyer, oder Heinevetter hätte es in der aufbrausenden Form der letzten Jahre nicht gegeben. Weshalb muss auch ein Spieler Kommentare zur Entscheidung der Schiedsrichter abgeben? Warum muss ein Schwalb (und auch Andere) wie ein HB-Männchen an der Linie herumhampeln. Coaching geht auch anders! (siehe Vranjes).
Ausser seinem Ärger Luft zu machen, ändert sich ja an der Entscheidung nichts, bis überhaupt nichts!
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Erstmal Kompliment für den sachlichen und gut formulierten Beitrag, Kieler Jung. Ich kann aber deinen Eindruck nicht bestätigen. Ich schaue jedes Wochenende ein bis zwei Spiele, darunter auch viel aus dem Viert- oder Fünftligabereich. In diesen Ligen kennen sich Spieler und Schiedrichter in der Regel seit vielen Jahren, es herrscht also im Allgemeinen genau der freundschaftliche bis kumpelhafte Umgang, der die Spiele weitgehend problemlos leiten läßt. Kleinere Meckereien oder Bemerkungen, in nicht aggressivem Ton und mit entsprechender zurückhaltender Gestik vorgetragen, werden eben nicht mit Zeitstrafen belegt. Natürlich gibt es immer wieder Ausnahmen, diese Schiedsrichter ohne kooperativen Führungsstil aber tun sich selber keinen Gefallen, da sie sich so damit unnötig unter Streß setzen.
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Vierte und fünfte Liga ist aber auch noch Leistungssport...
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Danke für die differenzierten Kommentare!
Ich rede allerdings tatsächlich vom Kreisklassenhandball. In den höheren Ligen ist die Entwicklung merkwürdigerweise tatsächlich gegenläufig. Da geht es eher ins andere Extrem. Ich wundere mich jedenfalls immer wieder, was Heinevetter und Co. sich auf der Platte alles herausnehmen können. Um es klar zu sagen: In unserer Klasse würde so ein Spieler/Trainer das Spiel sicher nicht bis zum Ende bestreiten dürfen.
@ Bilbo:
Das Kieler Ostufer grüßt die SG Plön
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Kieler Jung, ich gebe dir bei einzelnen Gespannen Recht. Als Trend, den ich als Beobachter im Bezirk bei vielen Spielen in dieser Saison beobachtet habe, läßt der Respekt gegenüber den Sr deutlich nach.
Hier nur 4 Beispiele vom letzten Spieltag in der Bezirksliga : Spieler bekommt 2 Minuten, daraufhin rennt er auf den Sr zu und schubt ihn mit der Brust so heftig, das er drei Schritte rückwärts läuft, bis er wieder zum Stand kommt.
Zeitungsbericht desselben Vereins nach zwei verlorenen Spielen: im ersten Spiel waren die Sr zu alt und konnten dem Tempo nicht mehr folgen, im nächsten Spiel waren die Sr zu jung und bewerteten die Aktionen vollkommen falsch und überzogen, weil ihnen die Erfahrung fehlte.
Im nächsten Spiel zeigt ein Spieler dem Sr nach einer 2 Minutenstrafe den Vogel. Trainer bekommt die gelbe Karte, motzt weiter und erbettelt sich die 2 Minuten direkt vor der Halbzeit. Nach 10 Minuten der 2. Halbzeit sitzt er mit Rot und Bericht wg. unflätiger Bemerkung auf der Tribüne.
Wie gesagt, das alles habe ich in 4 Spielen am letzten Wochenende als Zuschauer gesehen. -
Da bin ich ganz bei Dir. Derartige Entgleisungen müssen natürlich entsprechend bestraft werden.
Das sind aber auch nicht die Geschehnisse, auf die meine Kritik abzielt. Ich meine tatsächlich Spiele, in denen es keine Entgleisungen gegenüber den Schiedsrichtern gibt. Ich meine ganz normale Spiele ohne besondere Härte und Brisanz, in denen die Spieler in völlig akzeptabler Weise den einen oder anderen Kommentar (weder beleidigend noch ehrabschneidend) abgeben, der dann durch die Schieris auf überzogene Weise geahndet wird.
Diese Spiele häufen sich leider in den letzten Jahren. So dass der Spaß am Handball dabei schnell mal auf der Strecke bleibt.
Die Schiedsrichter in unserer Kreisklasse sind oftmals nicht besonders gut und entscheiden relativ häufig falsch. Dies ist durchaus akzeptabel, denn schließlich bewegen auch wir Spieler uns in einer der tiefsten Klassen. Großer Handballsport, sowohl von Seiten der Spieler als auch von Seiten der Schiedsrichter, wird sicher woanders geboten.
Gerade deswegen ist die gegenseitige Bereitschaft, Fehler des Anderen hinzunehmen, relativ groß. Eben auch in diesem Bewusstsein, dass sich hier keine Handballüberflieger auf der Platte gegenüber stehen, werden die Partien meist in einer sportlich fairen Weise geführt.Mein Vorwurf an die Schiedsrichter dieser Begegnungen ist schlicht, dass sie durch falsch verstandenen und gar nicht in diesem Maße nötigen Selbstschutz sich zu einer arroganten, manchmal selbstherrlichen Spielleitung versteigen und so oftmals ganze Spiele "kaputtpfeifen".
Redensarten, wie "Der Ton macht die Musik." und "Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus." spiegeln eben auch wider, was dann auf dem Spielfeld passiert.
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Ich kann Kieler Jung nur zustimmen. Meistens kennt man seine Pappenheimer schon. Sobald sie in die Halle kommen, weiß man genau was los ist. Man weiß zwar, dass man sich entsprechend verhalten muss, aber in einem engen Spiel und aufgeheizter Atmosphäre kommt eben doch mal was über die Lippen und dann schlägt deren große Stunde. Wir hatten schon Spiele mit 20 Zeitstrafen, obwohl es ein absolut faires Spiel mit wenigen schweren Fouls war. Im Gegenzug gibt es auch "Kloppereien" die überhaupt nicht geahndet werden.
Natrülich gibt es auch das Gegenteil! Gerade diese Saison hatten wir einige unbekannte Gespanne, die sehr gut gepfiffen haben (und das sage ich obwohl wir verloren haben) und gerne wieder kommen sollen. -
Zwetschges Beitrag könnte so nahezu 1:1 sowohl von einem SR als auch einem Spieler geschrieben worden sein

Die Vorwürfe sind in beiden Richtungen nahezu genau die gleichen.
Ich
finde es macht wenig Sinn jetzt zu Diskutieren ob die SR schlimmer
geworden sind oder die Spieler. Fakt ist leider: Die Kluft ist größer
geworden.Ich frage mich aber: Ist das im allgemeinen so? Oder sind es wenige "Spiele" bei denen diese Kluft aber immer extremer wird?
Habe ich bei ca 30 Saisonspielen nun 10-15 Spiele in denen die SR arrogant oder die Mannschaften nur gemeckert haben?
Oder
habe ich weiterhin nur 5 Spiele, bei denen die SR aber jenseits von gut
und böse waren oder die Mannschaften völlig ausgerastet sind?
Ich tippe ehrlichgesagt eher auf letzteres.Was man immer bedenken muss:
Auch
"Sozialkompetenz" ist eine Eigenschaft, die man erlernen muss. Ein SR
wird nicht damit geboren, das entwicklet sich über die Jahre und muss
stetig weitergebildet werden.
Es ist für mich völlig natürlich, dass
ein SR in der untersten Klasse arroganter und weniger "smart" ist, als
ein Bundesliga-SR. Einfach weil er, man muss es so deutlich sagen,
schlechter ist als andere SR. Denn wenn er auch in diesen Bereichen
besser wäre, würde er sicher nicht in dieser Liga pfeifen.
Denn, darüber müssen wir auch nicht reden, der Handball in
diesen Klassen ist auch schlichtweg einfach nur schlecht. Punkt. Ist so.Wenn ich selber schlechten Handball spiele, dann bekomme ich auch schlechte Schiedsrichter.
Das
ist für mich aber überhaupt kein Problem. Wenn ich bei uns in der "Alte
Herren" Mannschaft in der untersten Liga mal mitzocke, dann weiß ich
genau, egal wie schlecht der Schiri ist, er ist immer noch besser als
ein großteil aller Spieler auf der Platte.
Wenn ich selber mit dem Ball nur knapp bis zum Tor komme und nach spätestens 10 Minuten keine Luft mehr habe und zum Standhandball übergehe muss ich dem SR auch zugestehen, dass er eben kein guter "Spielmanager" ist und dieses Defizit durch vermeintlich arrogantes Auftreten versucht auszugleichen.Muss man einfach mal drüber nachdenken finde ich.
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Vielleicht sollten sich beide Seiten mal an den Satz halten dass es einem so aus dem Wald entgegenschallt, wie man es hineinruft.
Ich pfeife seit einigen Jahren in der fünften Liga und stelle mir als Schiedsrichter Woche für Woche die Frage, warum Trainer und Spieler meinen, meine Aktionen zu bewerten! Hier geht es mir nicht darum, dass ein Spieler in einem ordentlichen Ton nachfragt sondern darum, wenn sich Spieler oder Trainer bei KLARSTEN Entscheidungen beschweren.
Was macht denn einen "guten" SR aus?
Ein weiterer wichtiger Fakt aus meiner Sicht is die Tatsache, dass Außenstehende zwar Spielern und Trainern einen schlechten Tag zugestehen. Passiert dies jedoch dem Schiedsrichter gibt es einen großen Aufschrei. Da sollten sich mal alle hinterfragen, warum sie denn so ungleich messen! -