Eisenach spielt in Coburg gegen den HSV Hamburg

  • Wie der MDR soeben auf seiner Teletext-Tafel 209 vermeldet, findet das Spiel gegen den HSV in Coburg statt. Mit Coburg hätten bestimmt die wenigsten gerechnte. Was hat den Ausschlag für Coburg (157 km Autobahn) gegeben? Wer von den THSV-Fan's weiß da mehr?

    Gruß Graphit-Teller

    Ein Mensch möcht' erste Geige spielen - jedoch das ist der Wunsch von vielen,
    So dass sie gar nicht jedermann, selbst wenn er´s könnte, spielen kann:
    Auch Bratsche ist für den der´s kennt, Ein wunderschönes Instrument.

  • 12.09.13 - PM Bundesliga - Berichte - 1. Mannschaft - HSC 2000

    Ich nehme mal an, in dieser Reihenfolge:

    1. Die Halle
    2. Die Beziehungen zum HSC Coburg
    3. Coburg ist Handballstadt, also wird man sich einige Stammbesucher erhoffen
    4. Das auch im Gespräch seiende Rotenburg ist schon ziemlich nah bei Melsungen und der ThSV sieht sein potenzielles Einzugsgebiet weit mehr in Thüringen (Erfurt, Suhl, Meiningen), für diese Leute ist Coburg sogar (fast) leichter erreichbar als Eisenach oder gar eine Halle in Hessen.

  • ...
    3. Coburg ist Handballstadt, also wird man sich einige Stammbesucher erhoffen
    ...

    Wenn man Glück hat, macht man nicht einen Zuschauer minus, wenn das gesamte Coburger Stammpublikum den HSV Hamburg sehen möchte (und dem ThSV den Sieg gönnt).

    Ein Mensch möcht' erste Geige spielen - jedoch das ist der Wunsch von vielen,
    So dass sie gar nicht jedermann, selbst wenn er´s könnte, spielen kann:
    Auch Bratsche ist für den der´s kennt, Ein wunderschönes Instrument.

  • Meldung von der Facebook-Seite des HSC 2000 Coburg:

    Zitat

    Wir haben schon über 2.000 Tickets verkauft! Wenn du das Bundesligaspiel am 9. Oktober ThSV Eisenach - HSV Handball in der HUK-COBURG arena erleben willst, sichere dir schnell dein Ticket! Infos unter http://www.hsc2000.de/


    Coburg, du bist einfach geil!  :cool:

  • Hallo Corvin!

    Seit wann läuft den der Vorverauf schon? Am Montag hat doch der ThSV es erst offiziell bekannt gegeben. Oder wusste man es in Coburg schon (viel) früher?

    Ein Mensch möcht' erste Geige spielen - jedoch das ist der Wunsch von vielen,
    So dass sie gar nicht jedermann, selbst wenn er´s könnte, spielen kann:
    Auch Bratsche ist für den der´s kennt, Ein wunderschönes Instrument.

  • Ich weiß es seit Samstag (wurde beim Heimspiel bekanntgegeben). Aber der Vorverkauf startete meines Wissens erst heute.

    Wobei ich glaube, dass bei den 2000 Karten schon die Dauerkartenbesitzer aus Eisenach inbegriffen sind. Kann mir trotz handballverrücktem Publikum nicht vorstellen, dass an einem einzigen Tag 2000 Karten über den Tisch gegangen sind.

  • Wobei ich glaube, dass bei den 2000 Karten schon die Dauerkartenbesitzer aus Eisenach inbegriffen sind. Kann mir trotz handballverrücktem Publikum nicht vorstellen, dass an einem einzigen Tag 2000 Karten über den Tisch gegangen sind.

    Trotzdem glaube ich, dass der ThSV mit der Wahl Coburg einen (sehr) guten Griff getan hat. Vielleicht werden es sogar mehr Zuschauer als bisher bei den Heimspielen der Saison in Eisenach. Wenn der Gegner nicht gerade Hamburg wäre :verbot:, hätte ich als Thüringer auch Lust mir das Spiel und das schöne Coburg (Veste Coburg und so weiter) anzuschauen.


    Gruß Graphit-Teller

    Ein Mensch möcht' erste Geige spielen - jedoch das ist der Wunsch von vielen,
    So dass sie gar nicht jedermann, selbst wenn er´s könnte, spielen kann:
    Auch Bratsche ist für den der´s kennt, Ein wunderschönes Instrument.

  • Als ob irgend ein Eisenacher die Veste nicht kennt. Was Burgen angeht, haben die Städte sogar eine gewisse Parallele und mit Luther und dem Herzogtum Sachsen-Coburg-Eisenach auch eine handfeste seit dem Mittelalter existierende Verbindung.

    Ich denke mal die Vereine helfen sich da gegenseitig. Mit Erstligahandball läßt sich die Handballbegeisterung steigern, was hoffentlich auch dem HSC in der Zeit "danach" hilft und die Halle hat etwa die gleichen Dimensionen, wie unsere. Ob sich die Stimmung transportieren läßt, wird man sehen. Mit Riesenhallen hatten wir in der Vergangenheit immer ein Problem. Als wir nach dem Aufstieg im letzten Jahrtausend zeitweise in Erfurt in der Messehalle gespielt haben, waren zwar ne Menge Zuschauer da, allerdings haben die Eisenacher Fans der Stimmung nicht den Stempel aufdrücken können.
    Ergo, es waren keine Heimspiele. Auch das Rundherum war zu teuer. Man mag zwar ein paar Mark mehr eingenommen haben, jedoch nicht so viel, dass die fremde Infrastruktur damit bezahlt hätte werden können. Es fing bei den Ordnern an, die der ThSV gar nicht in der benötigten Menge beschäftigt. Also musste man zukaufen usw. Zudem nahm von Spiel zu Spiel das Interesse in Erfurt ab, weil die Erfolge ausgeblieben sind. Zumindest kamen über die Eisenacher hinaus vermehrt Leute, die den Gegner sehen wollten und nicht Eisenach. In Coburg gibts eine gewisse Chance, dass das Eisenacher Stammpublikum die drei Reisen mitmacht und die übrigen Platzreserven mit überschaubarem wirtschaftlichen Risiko mit potentiellen ThSV Supportern aus der Region gefüllt werden.
    Und, da gebe ich dem "Erfurter" völlig recht, in Hessen zu wildern macht null Sinn. In einem land mit Wallau, Hüttenberg, Wetzlar, Melsungen, Kassel und Eschwege als Handballhochburgen, die teilweise eher langjährige Rivalen sind (va. Melsungen und Hüttenberg) werden wir kaum die notwenidge ThSV Stimmung hinkriegen. In Franken gibts zwar auch Rivalen, aber mit Erlangen und Großwallstadt war das Verhältnis doch um einiges gemäßigter. Die sind aber von Coburg fast so weit weg, wie von Eisenach.

    Also, Coburg -> verdammt gute Wahl. Vielleicht ist das der Beginn einer noch besseren Zusammenarbeit, Zweitspielrecht usw.
    Dann schließt sich der Kreis, der seit Luther gezeichnet wird.

    4 Mal editiert, zuletzt von BigRick (29. September 2013 um 16:54)

  • In Franken gibts zwar auch Rivalen, aber mit Erlangen und Leutershausen war es doch um einiges gemäßigter. Die sind aber von Coburg fast so weit weg, wie von Eisenach.


    Leutershausen ?

    Leutershausen in Franken ? Leutershausen in Franken, dort spielt man Handball :verbot: ? Handball in der 2. Liga :verbot: ?

    "Handball-Leutershausen" liegt an der Bergstraße ;) Impressum - SG Leutershausen

    Ein Mensch möcht' erste Geige spielen - jedoch das ist der Wunsch von vielen,
    So dass sie gar nicht jedermann, selbst wenn er´s könnte, spielen kann:
    Auch Bratsche ist für den der´s kennt, Ein wunderschönes Instrument.

  • Und Eschwege?
    Der Werra-Meißner-Kreis war in den letzten 40 Jahren nie eine Handball-Hochburg und der ETSV spielte nur in der Zeit hochklassig, als man nach dem Mauerfall in den neuen Bundesländern gewildert hat.
    Oder hab ich da was verpasst?

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

  • Lol, da hab ich einen gucken lassen, Großwallstadt mit Leutershausen verwechselt. Mea culpa.. Das werde ich sofort ändern.

    Leute, nicht so hochnäsig. Wenn wir hier von Hochburgen sprechen, dann freilich nicht im nationalen Maßstab. Dafür spielen die Teams, auch ESA einfach auf der falschen Bühne. Vielleicht ist es da besser, den Begriff vom Erfurter ("Handballstadt") zu nehmen, ich finde aber auch Hochburg ist kein ALleinstellungsmerkmal der Erstligastädte.

    In Eschwege und Kassel wird in unteren Ligen ganz ordentlich gespielt. Und ja, Baden68, genau das ist der Punkt, warum man sich überhaupt nicht großartig zB mit Kassel beschäftigt hat. Eigentlich günstig gelegen und gut erreichbar, und eine taugliche Halle soll es wohl auch geben. -> Nach der Wende wurden aus meiner Mannschaft (damals A-Jugend des ThSV) zig Spieler nach Kassel und Eschwege abgeworben. Das hat gewurmt. Denn selbst der eigentlich überschaubaren wirtschaftlichen Kraft der unterklassiken Vereine konnten wir einfach nix entgegensetzen. Da wurden Jungs nur mit der Aussicht auf eine Ausbildung, einen Leihwagen oder eine Studentenbude weggelockt. Am Ende haben sie für ein paar Kröten maximal in der Regionalliga 2 Jahre gespielt und dann doch aufgehört. Richtig gute Spieler waren dabei, mindestens zwei der Kategorie Stefan Just.
    Dass dieser Ärger im Männerbereich nie ausgelebt werden konnt, lag einfach an der fehlenden Spielklasse der dortigen ersten Teams.

    Meiner Meinung definiert sich eine Hochburg nicht nur an einer irgendwann einmal existierenden Zugehörigkeit einer Mannschaft zu den oberen 2 Ligen. Für mich sind auch Regionen wie Suhl und Werratal "Hochburgen" des Handballs. Das definiert sich halt nicht an den Erfolgen sondern am Zuschauerpotential. Denn die Art Hochburgen, die hier für den ThSV zur Auswahl standen, sind alle keine potentiellen Titelaspiranten. Es geht schlicht darum: wenn man dort ein Spiel der ersten Liga austragen würden, kommen genug Leute, die auch das Spiel verstehen, weil Handball in einer gewissen Dichte gespielt wird?
    Und wenn es nur danach ginge, wäre dies in KS und ESW definitiv gegeben, mehr noch als in Rothenburg. Nur einzig die Seite, auf die sich die Zuschauer dann schlagen würden, ist vermutlich nicht die unsere. Hier kommt noch dazu, dass man nicht nur im Handballbereich als Region ein Konkurrenzdasein pflegt.

    Diese Listen kann jeder nach Gutdünken ergänzen. Rimpar und Rödelsee kenn ich einfach als Handballvereine nur dem Namen nach. Wir haben damals aufgrund der Verortung in den SWHV gegen die Mannschaften aus meiner Hessenliste spielen müssen. Franken und Restbayern waren nie Gegner. Ergo gibt es da keine Rivalitäten, die manchmal schon Derbycharakter aufweisen könnten.

    Wie auch immer, alle diese Orte waren im Pott und man hat sich zurecht für Coburg entschieden. Übrigens auch eine regionale Hochburg ohne Titelchancen in absehbarer Zeit.

    7 Mal editiert, zuletzt von BigRick (29. September 2013 um 17:20)

  • Kassel? Handballhochburg? Finde den Fehler...
    :lol:

    Kassel mag im Hallenhandball keine große Tradition haben, aber was heute kaum noch einer weiss, ist, dass der SV Harleshausen lange Zeit einer der erfolgreichsten Feldhandball-Vereine war und fünstellige Besucherzahlen ins Auestadion gelockt hat. Auch in der näheren Umgebung von Kassel gibt/gab es mit Vellmar, Baunatal, Niestetal einiges. Melsungen und Felsberg würde ich jetzt nicht dazu rechnen, da die schon weiter außerhalb liegen, aber dass Handball in Kassel keine Bedeutung und Tradition hat, kann man nun wirklich nicht sagen.

  • Hallo BigRick!

    Lol, da hab ich einen gucken lassen, Großwallstadt mit Leutershausen verwechselt. Mea culpa.

    Nein, Du hast keinen gucken lassen, es gibt auch eine Ort in Franken der Leutshausen heisst, dort spielt man aber keinen Handball. Ich war mir sicher, dass die Zweitliga-Mannschaft von der Bergstraße kommt, denn vor. ca 15 Jahren war ich mal zu einer Tagung in Hirschberg und die fand in der gleichen Halle statt, wo sonst die SG Leutershausen spielte. Der TVG und Erlangen haben bisher doch sehr wenig die "Klingen gekreuzt". Oder gibt es regelmäßig Vorbereitungsspiel zwischen beiden Vereinen?

    @ "Handball-Hochburg Erfurt ": In Erfurter-Öffentlichkeit nimmt man den THC "im Großen und Ganzen" gar nicht war. Wenn nicht die Presse darüber berichten würde, wüsste man in Erfurt nichts von einem Deutschen Meister namens THC. Meines Wissens gibt es in Erfurt seit "Beginn der Müller-Zeit" keinen Kartenvorverkauf mehr (das kann sich aber inzwischen auch geändert haben). In Erfurt hängen keine Plakate bezüglich des THC. Von den 950 Zuschauern des THC, sind (nur) ca. 120 bis 150 aus Erfurt. Der THC führt Erfurt mit im Namen und in Erfurt wohnen die (meisten, vielleicht auch alle) Spielerinnen, so lange sie für den THC spielen; das war's auch schon. Noch ewas kurioses, die Kfz-Kennzeichen der THC-Spielerinnen-Autos weisen auch das Kürzel NDH auf(???) Fazit: "Wer in Erfurt eine Handball-Hochburg sucht, ist so fehl am Platz, wie ein Taschendieb am FKK-Strand".

    Ein Mensch möcht' erste Geige spielen - jedoch das ist der Wunsch von vielen,
    So dass sie gar nicht jedermann, selbst wenn er´s könnte, spielen kann:
    Auch Bratsche ist für den der´s kennt, Ein wunderschönes Instrument.

  • Nein, Du hast keinen gucken lassen, es gibt auch eine Ort in Franken der Leutshausen heisst, dort spielt man aber keinen Handball. Ich war mir sicher, dass die Zweitliga-Mannschaft von der Bergstraße kommt, denn vor. ca 15 Jahren war ich mal zu einer Tagung in Hirschberg und die fand in der gleichen Halle statt, wo sonst die SG Leutershausen spielte. Der TVG und Erlangen haben bisher doch sehr wenig die "Klingen gekreuzt". Oder gibt es regelmäßig Vorbereitungsspiel zwischen beiden Vereinen?

    Japp, so passiert es manchmal. Irgendein Ex-Erstligist war in Franken. Leutershausen oder TVG standen da zur Auswahl, und ein kurzer Blick bei Wiki hat mich auf die falsche Fährte gelockt.

    @ "Handball-Hochburg Erfurt ": In Erfurter-Öffentlichkeit nimmt man den THC "im Großen und Ganzen" gar nicht war. Wenn nicht die Presse darüber berichten würde, wüsste man in Erfurt nichts von einem Deutschen Meister namens THC. Meines Wissens gibt es in Erfurt seit "Beginn der Müller-Zeit" keinen Kartenvorverkauf mehr (das kann sich aber inzwischen auch geändert haben). In Erfurt hängen keine Plakate bezüglich des THC. Von den 950 Zuschauern des THC, sind (nur) ca. 120 bis 150 aus Erfurt. Der THC führt Erfurt mit im Namen und in Erfurt wohnen die (meisten, vielleicht auch alle) Spielerinnen, so lange sie für den THC spielen; das war's auch schon. Noch ewas kurioses, die Kfz-Kennzeichen der THC-Spielerinnen-Autos weisen auch das Kürzel NDH auf(???) Fazit: "Wer in Erfurt eine Handball-Hochburg sucht, ist so fehl am Platz, wie ein Taschendieb am FKK-Strand".

    Japp, das ist supertraurig. Der THC kommt ursprünglich aus Bad Langensalza und ist in Erfurt ein Fremdkörper. Langensalza ist dabei gar nicht so weit weg von Eisenach, weshalb man schon über einen gemeinsamen Hallenneubau nachgedacht hat. Der THC hat nämlich auch keine bundesligataugliche Halle.
    Erfurt ist wie gesagt kein gutes Handballpflaster. Die Erfahrungen sind eher negativ. Hier stehen Fussball, Eisschnelllauf und andere Individualsportarten im Vordergrund.

  • Der THC kommt ursprünglich aus Bad Langensalza und ist in Erfurt ein Fremdkörper.

    Hmm, da würde ich noch mal nachfragen, was man unter ursprünglich definiert.

    Im Jahr 2000 entstand der THC aus dem Drittligisten HC Erfurt und dem unterklassigen SV Empor Bad Langensalza. Und wenn man jetzt in der Historie noch weiter nach hinten geht, dann steckt da noch viel BSG Umformtechnik Erfurt drin. ;)

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Was im Detail vor dem "THC" war, entzog sich bisher meiner Kenntnis. Solltest Du da Hintergrundwissen haben, gern her damit, hier bin ich auf verwirrende Infos aus der Presse angewiesen. Ich habe mich bisher nur beim Thema Hallenneubau ThSV/THC genauer mit diesem Verein beschäftigt.

    Ich weiß nur soviel: Sitz des Vereins -> Erfurt, Spielbetrieb in Bad Langensalza und in Erfurt interessierts keine Sau. Und das ist superschade, denn die Erfolge werden in der überregionalen Presse - zumindest in Berlin - als Erfolge der Erfurterinnen verkauft. Über mehr kann ich nicht mit Wissen glänzen.

    Einzig beim Ausweichort Erfurt habe ich eine gefestigte Meinung. Und die sieht so aus, dass bei einer 7.000 Mann fassenden Messehalle leider viele Eventfans kommen würden, die nicht den Unterschied zwischen Rot nach 3 Zeitstrafen und einer Disqualifikation mit Bericht kennen würden. Ergo verliert man den Heimvorteil. Und das liegt daran, dass Erfurt meiner Meinung nach einfach keine Handballhochburg ist, obwohl paadoxerweise der amtierende Champion der Frauen dort seinen Vereinssitz hat.

    Einmal editiert, zuletzt von BigRick (1. Oktober 2013 um 08:18)

  • Einzig beim Ausweichort Erfurt habe ich eine gefestigte Meinung. Und die sieht so aus, dass bei einer 7.000 Mann fassenden Messehalle leider viele Eventfans kommen würden, die nicht den Unterschied zwischen Rot nach 3 Zeitstrafen und einer Disqualifikation mit Bericht kennen würden. Ergo verliert man den Heimvorteil. Und das liegt daran, dass Erfurt meiner Meinung nach einfach keine Handballhochburg ist, obwohl paadoxerweise der amtierende Champion der Frauen dort seinen Vereinssitz hat.

    Tut mir leid, aber ich verstehe diese Verzagtheit nicht. Natürlich kenne ich mich mit den konkreten Thüringer Gegebenheiten nicht aus. Aber: Erfurt ist Landeshauptstadt, nicht so weit von Eisenach entfernt und hat zwei Handball-Spitzenvereine. Eine Halle mit 7000 Plätzen ist natürlich vor allem im Moment etwas groß, aber mittelfristig das, wo man hin sollte gemessen an der Tatsache, dass 2000 Zuschauer nicht der Anspruch sein sollte. Stattdessen geht man in eine weitere Kleinstadt, anderes Bundesland, hunderte Kilometer entfernt und wartet auf den Kuscheleffekt. Am Ende beklagt man sich über fehlende TV-Präsenz, an der die bösen Sender Schuld sind. Ja wieso eigentlich, wenn schon in ERFURT keiner mehr die Eisenacher sehen will? Wenn Erfurt keine Handballhochburg ist, dann gibt es eine Mission: Erfurt zum Handballstandort zu machen. Es kommt nur Event-Publikum? Event-Publikum ist besser als kein Publikum, und irgendwann wird daraus ein sich auskennendes Publikum. Für den Heimvorteil ist es egal, wenn es bei der roten Karte in Wallung kommt, ob es sich um 3x 2min oder um eine Karte mit Bericht handelt. Und wenn das Publikum die erste Zeit kommt um den Gegner zu sehen: Das ist nunmal so, wenn man eine Standort etablieren will. Irgendwann kommen sie, um die eigene Mannschaft zu sehen, man muss da eben erst mal durch.
    Natürlich kann man das nicht übers Knie brechen. Aber man muss anfangen. Warum nicht ein Spiel in Erfurt. Thüringer Jugendmannschaften bekommen massenhaft Freikarten (die kennen sich auch mit den Regeln aus). Ganz Erfurt wird mit Plakaten zugeknallt, Sport1 kommt und überträgt (vielleicht). Am Ende gibt es eine Klatsche gegen Hamburg aber was solls? Im besten Falle wäre Aufmerksamkeit erzeugt und man kann darüber nachdenken, ob man es wiederholt. Vielleicht wird ja was draus, vielleicht nicht. Was hingegen wären jetzt die konkreten Perspektiven, die ein Spiel in Coburg eröffnet? Wir diskutieren in einem anderen Thread, was die Bundesliga attraktiver machen könnte. Eine Klatsche für Eisenach gegen Hamburg in Coburg, von der niemand Notiz nimmt? Ich glaube nicht.