SR-Beobachtung in der Bezirksliga

  • Bei uns in Westfalen sollen demnächst bei Heimspielen die SR durch Vertreter der Heimmannschaft,die auf einem 4 -stündigen Lehrgang geschult wurden , beobachtet werden. Die Gastmannschaft darf ebenfalls einen Beobachter stellen. Jeder Bericht soll ohne Besprechung mit den SR frühestens 24 Stunden nach Spielende an den SR-Wart gesamdt werden. Pro Verein können bis zu drei Beobachter gemeldet werden, die abwechselnd beobachten können.
    Ziel dieser Maßnahme ist :
    "Bei mehreren unterdurchschnittlichen Bewertungen wird bei den betreffenden SR ein neutraler Beobachter eingesetzt; dies ist keine Bestrafung, sondern eine Lehrmaßnahme
    Ferner sollen die Ergebnisse insgesamt aufzeigen, in welchen Aufgabenbereichen (Vorteil, Strafen,…) Schwächen bestehen; dies ist Ausgangspunkt für unsere Lehrgänge
    Basisbeobachtungen haben keinen direkten Einfluss auf die „Karriere“ der SR".
    Ergebnisse werden den SR am Ende der Saison anonymisiert mitgeteilt
    Basisbeobachtungen sollen einen eventuellen Nachschulungsbedarf aufdecken" .

    (Inhalt aus dem Anschreiben an die Vereine)

    Wie ist eure Meinung dazu ?

  • Sind die Beobachtungen denn wirklich einigermassen objektiv. Wenn ich mir bei uns überlege, wer bei Heimspiele unserer Mannschaft neutral und sachlich bleibt, fällt es mir schwer auf Anhieb auch nur einen zu benennen.

  • Objektiv kann man nicht grad sagen wenn ich mir so manche anschaue.
    Unsere Einteiler meinten dass die gesamten Vereinsbeobachtungen eher die Richtung zeigen und nicht die Einzelnen.

    Klar die wirklichen Schwächen müssten sich ja dann wiederholen und wenn 5 mal bei unterschiedlichen Spielen das gleiche steht wird bestimmt was dran sein.

    Bei uns im Bezirk RS (HVW) klappt es sehr gut und die meisten geben sich auch große Mühe dies ordnungsgemäß auszufüllen. Oft machen es auch die Trainer selbst und da is es natürlich eine gute Frage wie sie alleine schon unterbewusst vom verlieren oder negativen Szenen während des Spieles beeinflusst werden.

    Öfters werden die Beobachtungen auch von den Vereinsschiedsrichterwarten (ob) ausgefüllt oder anderen Schiris (was ich persönlich besser finde)

    Ohne richtige Beobachtungen kommt man aber natürlich nicht aus aber man kann besser einplanen wo mehrere Beobachtungen angebracht sind.

  • Das steht und fällt mit der Qualifikation der "Beobachter", die geplante dreistündige Einführung reicht definitiv nicht aus. Wenn ich mir da anschaue, was für Personal da meist auf der Tribüne sitzt, kann ich mir schwer vorstellen, das da was Verwertbares herauskommt. Schon bei den intensiv geschulten "echten" Beobachtern treten oft erhebliche Dissonanzen auf. Wie soll es da bei den "Laien" klappen?

  • Das steht und fällt mit der Qualifikation der "Beobachter", die geplante dreistündige Einführung reicht definitiv nicht aus. Wenn ich mir da anschaue, was für Personal da meist auf der Tribüne sitzt, kann ich mir schwer vorstellen, das da was Verwertbares herauskommt. Schon bei den intensiv geschulten "echten" Beobachtern treten oft erhebliche Dissonanzen auf. Wie soll es da bei den "Laien" klappen?

    Hallo zusammen,

    man sollte das ganze nicht überbewerten.
    Die VBEO (Vereinsbeobachtung) ist u.a. dafür gedacht den Vereinen ein Mitspracherecht bei der SR-Beurteilung zu geben.
    Je höher die Klasse um so mehr Einfluss haben die Vereine auf die SR-Bewertung und damit auf eine Rangliste.

    Das die VBEO nicht immer 100% neutral ist, ist jedem der damit zu tun hat bewußt.
    Deswegen ist sie auch mit "vorsicht zu genießen"
    Aber, es ist auf jeden Fall einen Tendenz abzulesen die wir im Lehrbereich für unsere Ausbildung nutzen können.
    Wenn die Vereine immer wieder bei einem Team Probleme feststellen kann man da schon etwas herauslesen und dann auch darauf einwirken.
    Es geht weniger um die Punktevergabe bzw. die Vorderseite der Beobachtung als um die Rückseite wo die V-Beobachter in eigenen Worten ihre Feststellung niederschreiben können.
    Hier kann man das ein oder andere herauslesen und auch verwenden.
    Auch hier ist es natürlich Klassenabhängig - je höher ich komme um so "besser" werden die VBEO.

    Es ist also nicht verkehrt den Vereinen eine Möglichkeit zu geben direkt auf eine SR-Leistung zu reagieren und diese zu bewerten,
    aber immer im Rahmen und mit gewissen abstrichen.
    Es darf aber nicht sein, dass man den Vereinen zu viel Macht an die Hand gibt indem die Bewertung zu hohen Einfluss auf die SR-Rangliste hat, denn dann kommen wir in eine Problemzone wo der SR versuchen könnte es allen Vereinen Recht zu machen damit er ja eine gute VBEO bekommt.
    Frei nach dem Motto "jedermanns Liebling ist jedermanns Depp"

    Es ist wie im richtigen Leben - die Mischung muss stimmen.

    Gruß Ralf
    :hi:

    :spring:

  • Grundsätzlich kann eine Vereinsbeobachtung helfen, Fehler und Schwächen von Schiedsrichtern aufzuzeigen und daran zu arbeiten. Interessant wird es, wer es wie auswerten soll. Wenn man in einer Woche 20 Spiele mit Bewertung beider Vereinsbeobachter hat, sind das 40 Bewertungen jede Woche. Verdammt viel Material.

    Richtig interessant wird es, wenn die fehlende Vereinsbeobachtung unter Strafe in den Durchführungsbestimmungen aufgenommen werden, da kann ein Bezirk gutes Geld machen.

    Gruß
    Frank

  • Früher gab´s im HVW eine Regelung, daß die Bewertungen beider Vereine nur gezählt wurden, wenn beide Bewertungen punktemässig innerhalb einer gewissen Spanne waren...und man lernt auch als Beobachter dazu...die Gefahr sehe ich höchstens darin, daß irgendwann die Beobachtungen blind erstellt werden, weil man erstens die Jungs eh alle kennt und damit zweitens ein Bericht vom Spiel reicht um den Bogen auszufüllen.....die individuellen Bemerkungen auf der Rückseite fallen dann eben ein bisserl schwach aus....

    keep cool

  • Vielleicht noch als Ergänzung! Unser Trainer hat drei Bewertungen vorgefertigt. Eine gute, eine mittlere und eine schlechte. Er setzt dann noch die entsprechenden Namen ein und gut ist.

    Auch eine Methode

    Gruß
    Frank

  • Wie kobntrproduktiv ...
    Das eigene Spiel am Besten noch auf Video aufgenommen und der Mannschaft bis ins kleinste Detail aufschlüsseln, aber zu faul sein um eine passende SR-Beobachtung draus zu machen. Lieber einfach nur 25-40 Punkte vergeben um den SRn eine "Reinzuwürgen" wenn man verloren hat. Solche Trainer hab ich gefressen ...

    Leute merkt ihr denn nicht, dass es ohne SR nicht geht?
    Alles was helfen soll, den Job des SR zu verbessern, und da gehören auch in unteren Ligen eine VBEO dazu, wird torpediert.
    Wie soll ein SR in den unteren Ligen denn auf seine Fehler (wenn auch indirekt über den Auswerter der Bögen) erfahren wo er gerne Fehler macht?

    Ich war immer Froh, wenn ich von meinem VBeo-Auswerter ne neutrale Rückmeldung über meine Stärken und Schwächen bekommen habe, denn dann konnte ich dran arbeiten!

    Und kommt mir jetzt nicht mit dem Todschlag-Argument des 60-Jährigen der seit 50 Jahren pfeift und beratungsresistent ist, denn genau diese SR sind es, die es uns ermöglichen unseren Sport weiter auszuüben, indem sie 2-5 Spiele am Wochenende leiten!

  • Ellob, du sprichst mir aus dem Herzen. Zudem sind auch nicht alle alten Säcke beratungsresistent. Obwohl ich seit über 40 Jahren pfeife, bitte ich um eine Kopie, wenn das Spiel auf Video aufgenommen wurde.
    Ich war jetzt am Wochenende bei der VBEO-Schulung und bin von dem Konzept angetan.
    Ziel ist es auf Grund aller Beobachtungen Defizite aller SR zu erkennen, um die Ausbildungsschwerpunkte richtig setzen zu können. Zweites Ziel ist es individuelle Schwächen einzelner Gespanne zu erkennen und dementsprechend nach Verifizierung durch einen neutralen Beobachter Hilfestellung zur Verbesserung aufzuzeigen.
    Sehr gut finde ich auch, das es nur 8 Beobachtungskriterien gibt, wobei die Kriterien Vorteilsgedanke, Progression, Siebenmeterentscheidungen und Auftreten der SR mit 75 % den Schwerpunkt der Bewertung ausmacht.
    Die Bewertungen der VBEO haben keine Auswirkung auf die Karriere der SR.

  • Nach meiner Kenntnis wurde das im Pilotprojekt bereits in der Rückrunde der vergangen Spielzeit in einer Staffel durchgeführt.
    Die Ergebnisse waren nahezu identisch mit denen, wenn ein echter Beobachter anwesend war. Zudem gab es keinen erkennbaren klaren Zusammenhang zwischen Spielergebnis und Beobachtungsergebnis.

    Ich halte das aus 2 Gründen für eine sehr positive Geschichte:

    1) Die Vereine werden mit ins Boot geholt, werde aufgeschlossener für das SR Wesen. Vereine, die permanent über die SR meckern wird so die Luft aus den segeln genommen. Den Vereinen wird gezeigt, dass ihre Kritik ernst genommen wird.
    2) Trotz nur ausreichender Beobachter hat hier die SR-Leitung die Option zumindest grob eine Richtung auszumachen, wie es um die SR Qualität in den unteren Klassen steht. Es gibt einfach zu wenig Beobachter um sich von jedem SR ein Bild zu machen. 1 oder 2 Beobachtungen pro Jahr können kaum einen Querschnitt der Leistung liefern.

    Ich bin gespannt wie sich das auswirkt.
    Ich kenne die Kriterien für die Vereinsbeobachter nicht, kann mir aber nicht vorstellen, dass der Kollege, der ab 2 Stunden vor bis 3 Stunden nach dem Spiel am Tresen steht und 38 Galonen zu sich nimmt als Vereinsbeobachter tätig wird.


  • Ich kenne die Kriterien für die Vereinsbeobachter nicht, kann mir aber nicht vorstellen, dass der Kollege, der ab 2 Stunden vor bis 3 Stunden nach dem Spiel am Tresen steht und 38 Galonen zu sich nimmt als Vereinsbeobachter tätig wird.


    Da die Vereine die Beobachter zum Lehrgang schicken, kann das leider nicht ausgeschlossen werden. Was der dann vor, während oder nach dem Spiel macht, kann keiner prüfen. Er müsste (theoretisch) nicht einmal beim Spiel anwesend sein, zu überprüfen ist das nicht. Hoffen wir das Beste.

  • Wie gesagt, nach meinem Kenntnissstand waren die Erfahrungen aus dem Pilotbetrieb durchweg positiv.
    Ich sehe keinen Grund, warum man hier, wenn man den Vereinen die Hand reicht diesen zugleich misstrauen soll.
    Das es schwarze Schafe geben kann ist klar möglich. Genau so wie es diese unter den Beobachtern geben kann. Aber warum soll man sich bei seinem Ziel nur an diesen negativen Punkten orientieren?

    Selbst wenn ein Verein dieses Mittel wie auch immer Missbraucht, sehe ich da keine negative Entwicklung.
    Da ja alle Spiele in den Ligen beobachtet werden fallen solche Taten ja sofort auf. Der Verein verbaut sich damit selber seinen Kontakt zum SR-Wesen.
    Die Beobachtungen haben zudem keinerlei Auswirkung auf die SR-Karriere.

    Was ist das schlimmste was passieren kann, wenn sich ein oder vielleicht auch 2 Vereine absprechen um ein bestimmtes Gespann runter zu ziehen? Es gibt mehrere neutrale Beobachtungen, und die kommen zu dem schluß, dass die negativen Bewertungen völlig haltlos sind.