DHB-Pokal steht vor Reform (2015/16)

  • Zitat

    Andererseits muss man auch sagen, dass das erste Final Four in Frankfurt ein Mega- Flop war.

    Irgendwie kein guter Vergleich... denn dass das Interesse für Halbfinale und Finale größer ist als für die 1.+2. Runde, liegt auf der Hand.
    Daher ist die positive Entwicklung des echten Final Fours einfacher gewesen als bei den jetzigen Startturnieren.

  • In der derzeitigen Gestaltung ist es ja im Regelfall so, daß der Gastgeber (wenn wie regulär aus dem Zweitligatopf) am Samstag regulär auf einen relativ unattraktiven Drittligisten, der u.U. noch nicht mal aus seiner Region kommt, trifft. Das reisst am Austragungsort nur wenige vom Hocker. Weiterhin am Samstag dann ein vorhersehbares Schlachtfest Bundesligist gegen Drittligist/Oberligist, das nur in ganz wenigen Fällen irgendeine Spannung verspricht. Auch das lockt - trotz der natürlich schönen Möglichkeit, halt mal einen Erstligisten am Werk zu sehen - nicht unbedingt die Massen. Der Samstag ist also aus Gastgeber(fan)perspektive schonmal reichlich unattraktiv. Am Sonntag dann das mögliche Duell Gastgeber vs. Erstligist, das aus Ausrichtersicht das einzig Interessante an der Veranstaltung ist. Das ist aber auch nicht garantiert, sondern eine Wette mit zwei Unbekannten, die man erst am Samstagabend kennt. So überrascht es mich nicht, daß der Kartenverkauf sich in Grenzen hielt. Bei allem Respekt vor der Tradition sind Leutershausen und Lemgo in Aue nicht unbedingt die Zugpferde wegen denen die Leute die Halle stürmen. Andere Bundesligisten haben überregional auch nicht den ganz großen Klang der weiten Handballwelt (z.B. Wetzlar, Melsungen, Burgdorf - ohne die Clubs herabwürdigen zu wollen, aber Magdeburg oder Kiel klingen überregional nun mal anders).

    Und das allergrößte Manko ist die Situation für die ganz Kleinen im Wettbewerb, sprich die Drittligisten und Amateurcupfinalisten, die zum einen manchmal weit (wie Leutershausen, allerdings manchmal auch gar nicht, wie LVB Leipzig) reisen müssen um dann in fremder Halle einen Erstligisten vor den Latz geknallt zu kriegen.

    Der Modus braucht keine Entwicklungszeit um erfolgreich zu werden. Der wird nie erfolgreich, weil er schon von der Idee her einfach scheiße ist. Wenn man die Termine während der BL-Saison reduzieren will, dann soll man eben die 1. und 2. Runde zeitiger im Abstand einer Woche austragen. Das ist für den Vorlauf der 2. Runde auch nicht optimal, aber viel besser als das jetzige Modell. Früher funktionierte das nebenbei gesagt auch, manchmal lagen zwei Pokalrunden für eine Mannschaft sogar nur 5 Tage auseinander. Und wenn es tatsächlich um die Termine geht, dann wäre ein Quatschwettbewerb wie das Supercupspiel wohl viel eher der erste Streichkandidat als eine ganze Pokalrunde.

  • Die zweite Pokalrunde im Abstand einer Woche oder weniger veranstalten ist aber ähnlich wenig praktikabel. Die Organisatoren haben sich anderthalb Monate vorher beschwert, das es nicht so leicht ist ein Hallenturnier zu organisieren, Hallenbuchung usw. aber innerhalb einer Woche wird das bei einigen dann wohl nicht funktionieren.

  • Der Termin an sich steht doch etliche Monate im Voraus fest, dann muß man die Halle eben rechtzeitig auf Verdacht für den Termin blocken. Das geht bei zB Eishockey Play Off ja auch. Das ist auch einer der Gründe warum ich nie verstehen werde. daß man wegen Europapokalspielen Bundesligaspiele verlegen muß. Weil man durchaus in der Lage wäre,von vornherein um die EC-Termine herum zu planen. Freilich sind die freibleibenden Termine nicht immer schön, siehe Wochenendbundesligafreie Löwen in der aktuellen Runde. Aber es geht schon, wenn man will.

  • Der Termin an sich steht doch etliche Monate im Voraus fest, dann muß man die Halle eben rechtzeitig auf Verdacht für den Termin blocken. Das geht bei zB Eishockey Play Off ja auch. Das ist auch einer der Gründe warum ich nie verstehen werde. daß man wegen Europapokalspielen Bundesligaspiele verlegen muß. Weil man durchaus in der Lage wäre,von vornherein um die EC-Termine herum zu planen. Freilich sind die freibleibenden Termine nicht immer schön, siehe Wochenendbundesligafreie Löwen in der aktuellen Runde. Aber es geht schon, wenn man will.


    Große Hallen zu blocken kostet aber ganz schön Geld, insbesondere wenn man nur eine Woche Vorlauf für die Stornierung hat. Ich vermute mal, dass bei der SAP Arena da 50% der normalen Kosten anfallen.
    Aber in anderen Städten geht es vielleicht deutlich billiger.


  • Große Hallen zu blocken kostet aber ganz schön Geld, insbesondere wenn man nur eine Woche Vorlauf für die Stornierung hat. Ich vermute mal, dass bei der SAP Arena da 50% der normalen Kosten anfallen.
    Aber in anderen Städten geht es vielleicht deutlich billiger.

    Wenn wir von der 1. und 2. Runde DHB-Pokal reden ist die SAP-Arena vermutlich nicht betroffen. Es geht hier ja auch darum, den Kleinen ihre Heimspiele wieder herzustellen. Gefiltert wird so oder so werden, wenn man also in Runde 1 und 2 mit Setzlisten agiert, geht es hier höchstens um Zweitligahallen.

    Davon abegesehen gelingt es ja auch regelmäßig, für ein ja ebenfalls nicht im Vorfeld garantiertes Achtel- oder Viertelfinale regelmäßig Hallen zum Termin zu bekommen. Da ist der Vorlauf auch nicht zwei Jahre, sondern höchstens ein paar Wochen. Auch hier wird man entweder blocken oder kurzfristig buchen müssen. Warum sollte das also mit einer Runde vorher nicht funktionieren? Es ist eine Frage des Wollens.

  • Ja, aber dann entsteht doch wieder ein finanzielles Risiko und wenn es nur das blocken der Halle ist. Wenn die Ausrichter bei diesen Turnieren jetzt ein Minus gemacht haben, dann würden sie das mit deinem Vorschlag potentiell doch auch machen, da sie so ja kaum planen können. Du würdest also bei einem Viertel aller Teilnehmer (also die Hälfte derer die in der ersten Runde weiterkommt) einen Kostenausfall/Mehrkosten verursachen und zwar automatisch.

    Ich finde wenn man das Turniersystem wie es jetzt ist vollständig ablehnt, dann muss man zwangsläufig zu dem bisherigen System zurückkehren. Alles andere ist doch genauso experimentell und man kann die negativen Reaktionen jetzt schon hören.

  • Wenn wir von der 1. und 2. Runde DHB-Pokal reden ist die SAP-Arena vermutlich nicht betroffen. Es geht hier ja auch darum, den Kleinen ihre Heimspiele wieder herzustellen. Gefiltert wird so oder so werden, wenn man also in Runde 1 und 2 mit Setzlisten agiert, geht es hier höchstens um Zweitligahallen.

    Davon abegesehen gelingt es ja auch regelmäßig, für ein ja ebenfalls nicht im Vorfeld garantiertes Achtel- oder Viertelfinale regelmäßig Hallen zum Termin zu bekommen. Da ist der Vorlauf auch nicht zwei Jahre, sondern höchstens ein paar Wochen. Auch hier wird man entweder blocken oder kurzfristig buchen müssen. Warum sollte das also mit einer Runde vorher nicht funktionieren? Es ist eine Frage des Wollens.


    Hier die Termine des DHB Pokals 2014/15
    17. Dezember (Achtelfinale)
    4. März 2015 (Viertelfinale)
    9./10. Mai 2015 (Final 4-Turnier, O2 World Hamburg)

    Die Auslosung des Viertelfinales war am 20.12.2014. Das ist also ein Vorlauf von 10 Wochen gewesen.

  • Du würdest also bei einem Viertel aller Teilnehmer (also die Hälfte derer die in der ersten Runde weiterkommt) einen Kostenausfall/Mehrkosten verursachen und zwar automatisch.


    Bei drei Viertel aller Teilnehmer, oder? Denn die Erstrundenverlierer hätten ja auch alle eine Halle blockieren müssen.

  • Dieser Wettbewerb ist doch nur noch ein Witz, nach Hamburg fährt man vielleicht noch gern, weil es Kohle gibt, aber ansonsten war es das.
    Und was der normale Fan vom Wettbewerb hält, sah man gestern und vorgestern in den Hallen:
    Balingen 1900 Zuschauer
    Aue 1350
    Hannover 2246
    Lübbecke sagenhafte 848
    Gummibach 2080
    Kronau gewaltige 1738
    Nordhorn 2510
    Coburg 3530
    Wollen die Protagonisten tatsächlich etwas tun, um die Terminflut einzudämmen, dann können sie ja hier beginnen.
    Aber so richtig wollen sie es gar nicht...

  • Also bei Aue, Hannover, Lübbecke, Kronau, Nordhorn und Gummersbach gebe ich dir vollkommen recht, diese Zuschauerzahlen sind nicht gut. Aber in Balingen und in Coburg war die Kapazität der Hallen gut ausgeschöpft. Die peinlichste Kulisse hatte natürlich Lübbecke mit den 848 Zuschauer. Da hätten sie auch in der Sporthalle in Nettelstedt spielen können ;)

    GWD Minden ist mein Verein!

  • Sonst wird einem ja häufig erzählt das Spiele abends unter der Woche immer problematisch sind, was so Hallen voll bekommen angeht. Hier ist es aber natürlich der Wettbewerb ans sich der ein Witz ist, ich denke das macht absolut Sinn. ;)

  • Man sollte immer noch Bedenken das Aue, Coburg und Nordhorn Zweitligisten sind und daher generell nicht so viele Zuschauer haben wie die "Großen". Von daher sind 2500 für Nordhorn schon gut, viel größer ist die Halle auch nicht und sie hatten nicht so einen großen Gegner wie Coburg. Die halle sah übrings sehr voll aus und nach mehr als 2500.Da hatten ja selbst Hannover und Gummersbach weniger Zuschauer wie Nordhorn.

  • Coburg war mit 3530 ausverkauft. Lag aber denke ich mit an Kiel. Gegen Wetzlar in der ersten Runde warens ca 1600, allerdings zur Urlaubszeit.