Der Wahlkampf ist da – wie ist euer Eindruck

  • Bislang deute ich die Posts hier in überwiegender Mehrheit so, das.......

    ..... die meisten nicht wissen wen sie wählen sollen bzw.
    .... alle Parteien für eher unwählbar halten.

    Wenn der Rest der Bevölkerung ebenso denken sollte, werden wir im September ein historisches Tief bei der Wahlbeteiligung erleben. Wäre im Prinzip ja wirklich das Beste um den Damen und Herren in Berlin einen Denkzettel zu verpassen. Aber ich glaube selbst das würden die Parteidemagogen noch schönreden. Und ändern tut man damit ja im Endeffekt auch nichts. :nein:

    Was für ein Müll, sorry. :wall:

    Wer sind "die Damen und Herren in Berlin" und was haben die dir getan, dass man ihnen einen "Denkzettel verpassen" muss? :pillepalle:

  • Ich hätte es wissen müssen: höchste Trollgefahr bei so einem Thema.
    Die bisherigen Post deuten auf eine allgemeine Politikverdrossenheit hin. Ich persönlich habe da eine Sicht der Dinge bzw. Erklärung, da ich das ganze oft vergleiche mit anderen Systemen von denen ich auf Reisen einen Eindruck bekam. Ich halte die fehlende Unterscheidbarkeit in erster Linie für eine extrem breite Mittelschicht mit gemässigten Ansichten, in welcher über viele Dinge Konsens herrscht. Letztlich leben wir in einem saturierten Land. Vom Lebensstandard her gehören wir vermutlich unter die ersten 10 von ca. 200 Staaten die es je nach Definition gibt. Ich habe den Eindruck, dass den Leuten klar wird, dass eine weitere Steigerung des Lebensstandards eigentlich nicht mehr geht und die Kinder glücklich sein können, wenn der Standard gehalten wird. Von daher ziehen auch große Zukunftsvisionen nicht mehr. Auch das Piratenphänomen hat sicher dazu beigetragen. Die Piraten haben ja mit "liquid democracy" einen interessanten Ansatz der direkten Bürgerbeteiligung eingebracht. Inzwischen dürfte klar sein, dass der gemeine Michel, sprich so ca 90%, zu den meisten Themen gar keine Meinung hat und aus Unwissenheit, Überforderung durch Komplexität oder nur Desinteresse die Diskussion den Volksvertretern überlassen. Bezeichnend ist doch, dass Schulpolitik immer ein heisses Wahlkampfthema ist (zumindest wird es viel plakatiert), obwohl Fragen der Eurorettung, Bundeswehr im Ausland, Rente mit 67 gesamtgesellschaftlich viel relevanter sind.
    Ich kenne auch kein anderes Land in welchem mit dem politischen Gegner so höflich umgegangen wird. Es gibt auch Tabus, z.B. dass der Ehepartner in der Regel nicht auf Wahlkampfplakaten auftaucht. Wurde diesmal zum ersten mal in Hessen gebrochen. Volker Bouffier ist mit Ehefrau groß plakatiert. Es geht ja soweit, dass selbst wenn ein Politiker mal Tacheles redet er von der eigenen Partei zurückgepfiffen wird. Anders kann ich mir die Aufregung um Steinbrücks Berlusconi-als-Clown-Analogie nicht erklären. Ich meine nichts anderes als ein Clown ist Berlusconi doch.
    Am Ende auch meine Einschätzung zur Entwicklung der Parteien

    CDU - alles läuft auf Mutti zu. Die haben sogar noch Pfeile im Köcher. Wenn es eng wird kommen noch ein paar Häppchen aus Angies gut gehütetem privaten Umfeld in den Boulevard. Aus meiner Sicht ein geniales Konzept. Schröder ging mit Hillu vor der Wahl durch den Boulevard und schwafelte über Brionianzüge und gefärbte Haare. Angie legt einen Schleier um ihr Privatleben und stachelt so die Neugier der Leute an. Das ist für mich eine der positiven Aspekte an Merkel. An ihren unprätentiösen Stil hat man sich gewöhnt. Ein Typ wie Schröder würde mittlerweile wie ein Gockel wahrgenommen werden. Ansonsten nehme ich in der CDU schon gar keine Flügel mehr wahr. Alles rundgelutscht. Ein monolithischer Weichkäse der jeden Vorstoß der Opposition absorbiert und irgendwo als eigene Idee verkauft. Faszinierend wie Angela Merkel sich die eigene Partei so zurecht gebogen hat. Ich hab den Eindruck, dass die Gerüchte, dass sie nach der Hälfte Wahlperiode abtritt von der Opposition gestreut werden aus Hoffnungslosigkeit. Oder die CDU streut das Gerücht, damit die Leute denken, dass die Sozen inzwischen auf Angies Abgang hoffen.

    SPD
    Hauptproblem scheint mir, dass die klassische Klientel, die Arbeiterklasse sich verkleinert hat. Wie in angelsächsischen Ländern rechnet sich das Gros der Bevölkerung der Mittelklasse zu. Was bleibt sind Leiharbeiter etc. im Niedriglohnsektor. Aber die kriegen mit den ersten Öffnungen für Mindestlohn in einigen Branchen von der CDU auch signalisiert, dass man sie denkt. Zudem beackert die Linke diese Klientel. Hartz 4 "Verursacher" macht den Rest. Zudem gibt es in der SPD noch einen linken Flügel der dafür sorgt, dass ein Mann wie Steinbrück, der auch als FDPler oder CDUler (durch die Gehaltsdebatte) durchgehen kann, nicht voll unterstützt wird.
    Die Grünen
    Spätestens mit Kretschmann tief im bürgerlichen Lager angekommen. Schon lange keine Fundis mehr in der Partei. Trittin hat die Strippen in der Hand. 2017 ist es dann auch im Bund reif für schwarz-grün. Hat das Problem im Osten auch absehbar nicht deutlich zuzulegen, einfach weil das Gutmenschsyndrom dort noch mehr als Heuchelei wahrgenommen wird.
    FDP
    Ein Trauerspiel. Als Erfolg bleibt einzig die Umstrukturierung der Entwicklungshilfe und die interessiert keine Sau. Ansonsten null Impulse bei den Steuern. in der NSA-Debatte, wo es um grundlegende liberale Werte geht, meldet sich einzig die Justizministerin kurz, ansonsten, wohl mit Rücksicht auf Westerwelles Aussenministerium schweigen. Dazu die furchtbare Aussendarstellung beim öffentlichen Messerwetzen gegen Rösler. Eine arme Bilanz und das liegt nicht nur an der Spinnenfrau Merkel, die schon die SPD erdrückte.
    Linke
    Hat sich von Porsche-Klaus erholt. Kippinger und Riexinger scheinen zu harmonieren, allerdings ohne Charisma. Gysi wird als Aushängekopf langweilig und das rechte Thema fehlt auch.
    Piraten
    Vorbei der Hype. Null Struktur. eine Ansammlung von Selbstzerfleischern.

    Persönlich bleibe ich liberaler Merkelfan und mache mein Kreuz bei den Gelben. Diesmal mit Splitting. Wer hätte gedacht, dass ich je der CDU eine Stimme geben. Bei der ersten Wahl hab ich noch mein Kreuz bei der Vereinigten Linken gemacht.

    Einmal editiert, zuletzt von alter Sack (17. August 2013 um 01:22)

  • Zitat

    Ich hätte es wissen müssen: höchste Trollgefahr bei so einem Thema.
    Die bisherigen Post deuten auf eine allgemeine Politikverdrossenheit hin.

    Was soll man in so einem Thread auch anderes schreiben als pauschal auf alle Parteien einzudreschen ?
    Sobald man hier Sympathien für Partei A oder B hegen würde, böte man sofort Angriffsflächen, die dann wechselseitig zerfleischt werden... und über kurz oder lang in einer ähnlichen Schlammschlacht enden würden wie man sie den Politikern vorwirft...

    Von daher glaube ich nicht an Politikverdrossenheit. Zumindest nicht hier im Thread.
    Es wirkt für mich eher wie ein vorsichtiges "Ach-ich-weiß-ja-auch-nicht..." verbunden mit einem "man-kann-ja-auch-wirklich-gar-nix-wählen-die-sind-ja-alle-so-doof"... kann mir aber gut vorstellen, dass jeder hier schon eine ziemlich klare Vorstellung von der Partei hat, die er/sie wählen wird...

    An so viele Unentschlossene mag ich nicht glauben.


  • 1. Man hat als Bürger eben die Wahl: Ein gerechtes und kompliziertes Steuersystem, oder ein ungerechtes, dafür aber auch einfaches. Das ist auch der Schmu, den die FDP treibt, denn beides zusammen funktioniert schlicht und einfach nicht. Ich für meine Seite würde ein gerechtes und kompliziertes nehmen.

    Es will niemand das Steuersystem vereinfachen. Der eine will die Steuersätze erhöhen, der andere nicht.
    Abgesehen davon ist es eine Urban Legend, daß das Einkommensteuergesetz gerecht sein sollte.


    Am lustigsten finde ich persönlich die Aufregung um den veggie-Day. Das steht seit fast vier Monaten im Wahlprogramm der Grünen und wenn's die Bild auspackt regt sich der gemeine Deutsche mehr darüber auf, als über die Datenausspähung. Extra3 nannte es Burger-Rechte vor Bürgerrechte. Dass User wie Gottfried da permanent und immer noch eine Vorschrift draus machen, entbehrt nicht einer gewissen Komik. Das paßt halt zu gut ins Weltbild, als das man die Realität dahinter zugeben könnte. Andererseits schafft es Union und FDP tatsächlich im Jahr 2013 bei vielen die Urinstinkte der Steinzeit zu wecken, muss man fast Respekt davor haben. Also vor der Kampagne und nicht den am veggie-Day verhungernden Wählern.... ;)

    Der Veggie-Tag ist in der Tat nur eine reine Absichtserklärung. Kann ich mit leben, lebe ich eh schon danach.

    Finde den Fehler.

  • Was mich an Merkel gelinde gesagt ankotzt, ist, dass sie NIE irgendwelche Gesetzesvorschläge bringt. Nur blödes rumgeschwafel (dummes Wort, ist aber so). Deshalb ist sie, und damit auch die Union unwählbar und fertig. Politik heißt Gesetze machen und nicht Bürger benebeln.

  • Wenn es drauf ankommt schon. siehe Atommeilerabschaltung.

    Das Thema ist ja nun gerade wunderbar dafür geeignet, um zu zeigen, wie sehr Frau Merkel ihr Mäntelchen nach dem Wid hängt. Es verwundert, was die Leute alles so schlucken können....

    ....und wie kurz das Gedächtnis ist.

  • Freundschaft!

    Deshalb sehe ich mich als Liberaler. "Jedem seine Meinung, solange er auch meine gelten lässt"


    "Im liberalen Sinn heißt liberal ja nicht nur liberal."

    Ich verstehe nur nicht, warum man als LIberaler die FDP wählen sollte. Eine liberale Partei ist das schon lange nicht mehr. Und je weniger sie es ist, desto lauter und öfter blöken die Spitzenfunktionäre dieses Wort in alle Mikrofone. Wer die FDP aus diesem Grund wählt, der geht reinem Marketing auf den Leim. Ich könnte es verstehen, wenn man als Apotheker begründet etc., daß sie so schöne Lobbypolitik für einen machen. Aber das reicht nie und nimmer für fünf Prozent. Die bekommen sie lediglich durch die Leute, die sich von PR-Sprech und Imagekampagnen einfangen lassen. Dabei wäre es so wichtig, wenn mal eine Altpartei kaputt geht und damit einem Impuls für mehr Bürgersinn und weniger Parteienstaat auslöst.

  • Wer sind "die Damen und Herren in Berlin" und was haben die dir getan, dass man ihnen einen "Denkzettel verpassen" muss? :pillepalle:


    Mir persönlich haben die sicherlich nichts getan, die Damen und Herren Abnicker im Reichstag in Berlin. Aber was haben die mit unserem Land gemacht. Klar, vordergründig geht´s uns noch gut. Aber was kommt in den nächsten Jahren, wenn mal die Rechnung für die Rettung maroder EU-Länder und außer Kontrolle geratener Banken präsentiert wird. Hier wurde m.E. unsere Zukunft und vor allem die unserer Kinder fahrlässig auf´s Spiel gesetzt, während das große Spiel auf den Kapitalmärkten anscheinend schon von Neuem beginnt ohne das dem auch nur in irgendeiner Weise Einhalt geboten wird. Von den absolut durchdachten Großprojekten wie Energiewende und gelebter Steuergeldverschwendung (BER, Stuttgart 21, Elbphilharmonie) mal ganz zu schweigen.

    Hier in Deutschland geht doch alles so langsam aber sicher den Bach runter. Die Sozialsysteme stehen vor dem Kollaps, für die Unterhaltung von Straßen und anderer Infrastruktur ist kein Geld da, öffentliche Einrichtungen wie Bäder und kulturelle Treffpunkte werden reihenweise geschlossen, Länder und Kommunen stehen im Dutzend vor dem finanziellen Ruin und die Lebenshaltungskosten steigen und steigen bei mehr oder weniger durch die Inflation stagnierenden Löhnen.

    Aber ja, uns geht´s doch gut. Fragt sich halt nur wie lange noch ? Es sind ja schon genug Deutsche die langsam aber sicher in Richtung Armut abdriften. So viel zum Thema Denkzettel.

  • Ich hätte es wissen müssen: höchste Trollgefahr bei so einem Thema.
    Die bisherigen Post deuten auf eine allgemeine Politikverdrossenheit hin.


    Mit Verlaub: Du eröffnest ein Thema und schreibst gleich dreimal, dass du mit den Antworten nicht zufrieden bist - welche Beiträge sind denn hier getrollt? Leute schreiben ihre Meinung und das doch bis jetzt sehr sachlich. Ich sehe hier (in diesem Thread) auch nicht so sehr Politikverdrossenheit, sondern eher Parteien- und Politikerverdrossenheit, für mich schon ein Unterschied, denn es bedeutet, dass Menschen schon Ansprüche und Meinungen zu politischen und gesellschaftlichen Themen haben, die sie aber nicht von den Parteien und Politikern verwirklicht oder unterstützt sehen.

    Mir persönlich bedeutet der Bundestagswahlkampf nicht viel und ich kann keinen Eindruck wiedergeben, da müsste schon einiges passieren, dass ich mein Kreuzchen woanders mache als geplant. (Sieht bei Kommunal- oder Landtagswahlen anders aus) Ich beurteile die Parteien nach dem, was sie die letzten Jahre gemacht oder zumindest versucht oder gefordert haben und nicht die letzten Wochen mit schönen oder hässlichen Plakaten, Skandälchen oder Nebenkriegsschauplätzen, die der Gegner oder die Medien hochtreiben.

    Für mich sind zwei Dinge wichtig in Bezug auf die Wahl:
    1. Wählen gehen! (auch wenn man nicht weiß, wofür oder für wen man ist, man kann auch gegen was sein. Und eine hohe Wahlbeteiligung verringert die Chancen der Nazis auf viele Prozente)
    2. Wer unsicher ist, aber sich nicht durch 20 Wahlprogramme lesen will und dem die Fernseh- und Podiumsdiskussionen zu langatmig und nichtsaussagend sind, sollte es mit dem Wahl-O-Mat (ab Ende August) versuchen. Da kann man in Ruhe mal seine Meinungen mit denen der Parteien abgleichen und zumindest vielleicht eine Tendenz für sich finden.

    Ich bin ja nicht der schnellste und ich bin auch nicht der stärkste, aber vielleicht bin ich ein schlauer Spieler. (JG24)

  • Mit Verlaub: Du eröffnest ein Thema und schreibst gleich dreimal, dass du mit den Antworten nicht zufrieden bist - welche Beiträge sind denn hier getrollt?

    Es gibt doch schon Angriffe die ins persönliche gehen, weil sich jemand als Anhänger einer Partei zu erkennen gibt. Siehe den Angriff auf Gottfried.. Gibt ja auch einen Spruch der meint, dass die Reden über Geld und Partei im Smalltalk tabu sind.
    FEH Das mit der Eurokrise ist natürlich richtig. Die Zeitbombe tickt und die Chance, dass die EU in der jetzigen Form in 5 Jahren noch besteht sehe ich bei unter 50 Prozent. Letztlich werden die Verkünder böser Botschaften in der Politik vom Wähler aber selten belohnt. Warum hat die AfD keinen erkennbaren Anhang? Man sollte meinen das Thema mit klarem Bekenntnis "Zurück zur DM" sollte eine Partei deutlich über die 5 Prozent hieven. Man verdrängt doch eher und hält den Atem an. Gab in der Geschichte ja auch schon einige Währungskrisen und immer ging es weiter. Die Konsequenz eines Austritts aus dem Euro wäre eine massive Aufwertung der DM. Die Schweiz hat das erstaunlich gut verkraftet. Ist die Frage ob die deutsche Volkswirtschaft das aushalten würde. Ich meine nein.

  • Freundschaft!


    "Im liberalen Sinn heißt liberal ja nicht nur liberal."

    Ich verstehe nur nicht, warum man als LIberaler die FDP wählen sollte. Eine liberale Partei ist das schon lange nicht mehr. Und je weniger sie es ist, desto lauter und öfter blöken die Spitzenfunktionäre dieses Wort in alle Mikrofone. Wer die FDP aus diesem Grund wählt, der geht reinem Marketing auf den Leim. Ich könnte es verstehen, wenn man als Apotheker begründet etc., daß sie so schöne Lobbypolitik für einen machen. Aber das reicht nie und nimmer für fünf Prozent. Die bekommen sie lediglich durch die Leute, die sich von PR-Sprech und Imagekampagnen einfangen lassen. Dabei wäre es so wichtig, wenn mal eine Altpartei kaputt geht und damit einem Impuls für mehr Bürgersinn und weniger Parteienstaat auslöst.

    Ich als Mitglied der FDP sehe es genau so. Die Partei hat Grundwerte verraten und sich in dieser Regierung kaputt gemacht, weil sie es nicht schaffte, gute Ideen durchzusetzen, bzw von Gesamtpaketen nur kleine Teile umgesetzt wurden (Hotelsteuer ist da so ein kleines Paket). Bei Bürgerrechten ist sie sehr blass geblieben und ich bin der SPD und den Grünen dankbar, dass sie das Meldegesetz im Bundesrat erstmal gekippt haben (auf öffentlichen Druck).
    Der jetzige Wahlkampf wird wieder mit guten Ideen geführt (z.B. Abschaffung des Soli), aber die Umsetzung mit der Union halte ich doch für nicht durchführbar, da die Union zu mächtig ist. Im Grunde ist für mich die FDP noch das kleinere Übel im Bundestag, aber ob sie von mir eine Stimme bekommt, zweifel ich aktuell doch noch stark. Dafür wurde in den letzten 4 Jahren viel zu viel verspielt. Natürlich sind auch positive Sachen umgesetzt wurden (Abschaffung der Praxisgebühr, Umstrukturierung der Entwicklungshilfe) aber die negativen überwiegen in meinen Augen.

    Viele Grüße
    :hi:

  • Ich als Mitglied der FDP sehe es genau so. Die Partei hat Grundwerte verraten und sich in dieser Regierung kaputt gemacht, weil sie es nicht schaffte, gute Ideen durchzusetzen, bzw von Gesamtpaketen nur kleine Teile umgesetzt wurden (Hotelsteuer ist da so ein kleines Paket). Bei Bürgerrechten ist sie sehr blass geblieben und ich bin der SPD und den Grünen dankbar, dass sie das Meldegesetz im Bundesrat erstmal gekippt haben (auf öffentlichen Druck).

    Der jetzige Wahlkampf wird wieder mit guten Ideen geführt (z.B. Abschaffung des Soli), aber die Umsetzung mit der Union halte ich doch für nicht durchführbar, da die Union zu mächtig ist. Im Grunde ist für mich die FDP noch das kleinere Übel im Bundestag, aber ob sie von mir eine Stimme bekommt, zweifel ich aktuell doch noch stark. Dafür wurde in den letzten 4 Jahren viel zu viel verspielt. Natürlich sind auch positive Sachen umgesetzt wurden (Abschaffung der Praxisgebühr, Umstrukturierung der Entwicklungshilfe) aber die negativen überwiegen in meinen Augen.


    Mit dieser Meinung stehst du nicht alleine da. Ich selber
    bin auch Mitglied der FDP und ich stehe auch dazu. Warum bin ich damals in die
    Partei eingetreten weil es damals noch Typen gab die ihre Haltung gegenüber der
    CDU immer behalten haben und auch druck gemacht haben um ihre Ziele zu
    erreichen!!! Heute sehe ich die Bundes FDP leider als Anghängsel der CDU was
    mich zutiefst frustriert...meine Erkenntnis daraus...ich gehe nun wieder aktiv
    zu den Sitzungen und versuche wieder an die Grundidee der Liberalen zu appellieren...


    Aus diesem Grund kommen Verbotsparteien bei mir 0 an!!!

  • Zitat

    Die Konsequenz eines Austritts aus dem Euro wäre eine massive Aufwertung der DM. Die Schweiz hat das erstaunlich gut verkraftet. Ist die Frage ob die deutsche Volkswirtschaft das aushalten würde. Ich meine nein.


    Was ist daran erstaunlich? Ist doch in die Buxxe gegangen und der Franken wurde an den Euro gekoppelt.

    Wenn Fußball wie Samba ist, dann ist Handball wie Pogo!

  • Es will niemand das Steuersystem vereinfachen. Der eine will die Steuersätze erhöhen, der andere nicht.
    Abgesehen davon ist es eine Urban Legend, daß das Einkommensteuergesetz gerecht sein sollte.


    Finde den Fehler.

    Uppsala, vielmals sorry, ich meinte den Beitrag von "alter Sack" und hab ihn versehentlich dir zugeordnet. Bitte nix für ungut. :(

  • Dass man bei den Grünen eine ganz klare Anordnungs- und Erzwingungsmentalität feststellen kann, zeigt sich gerade in Baden-Württemberg. Einerseits will man sich als die gute Bürgerbeteiligungspartei (wir sind sehr demokratisch und hören auf Bürgers Stimme) darstellen, andererseits auch sehr naturschützerisch sein. Dummerweise können beide grünen Grundpositionen sich ins Gehege kommen. Das zeigt sich jetzt beim Nationalpark Nordschwarzwald. Jede Menge Gremien und Gemeinden haben sich in letzter Zeit gegen diese Massnahme ausgesprochen, aber Minister Bonde will das durchziehen und im Herbst den Gesetzentwurf vorlegen.
    -- Hier zeigt sich, dass die Grünen für sich die moralische Oberhoheit ableiten, weil sie die Megatrends ja im Blick haben z.B. die Klimakatastrophe und dann muss man den Bürgern schon mal das Richtige aufzwingen. Hoffentlich denken da einige Wähler daran (mein Wunsch).
    --- Was die Grünen anrichten, sieht man am Besten auf kommunaler Ebene, wo sie schon länger Ämter und Mehrheiten haben. In meiner Stadt verschwinden öffentliches Grün, Rasen und Bäume, aber auch private Gärten etc., weil man unter dem Schlagwort "Innenverdichtung" dichtgedrängte Wohnblocks in der Innenstadt hochgezogen hat. Neubauten auf der grünen Wiese kam nicht in Frage. Okay. Die Folge war eine schonungslose Versteinerung im wahrsten Sinne des Wortes. Platten, Pflaster, Asphalt aussenrum, winzige sterile Innenhöfe innen drin, in denen kein Kind mal laut schreien darf, sonst ist die Hölle los.
    ---- Nur: Wer wagt es, gegen die grünen Gutmenschen ethisch an zu argumentieren, wenn das ja alles so altmodisch ist ?

  • Friede Springer scheint sich an Angela zu erinnern. Heute ein Leitartikel in der Welt, welche Steinbrück in die Nähe der Stasi rückt. Der Mann seiner Cousine könnte ihn ausspioniert haben, die Weiterspinnung, dass Steinbrück IM gewesen sein könnte, wird dem Leser überlassen. Solche Stories meinte ich mit den Kaninchen, die hervorgezaubert werden. Dazu hisst die SPD die weisse Fahne, zumindest die FAZ zitiert einige Sozen (ebenfalls auf der Titelseite), die für eine Koalition sind, interessanterweise mit der Begründung, dass einige SPDler schwarz-grün befürchten. Wirklich nicht zu beneiden der Steinbrück.