Felicia Arnold wirft Ketsch zum Titel
Nervenkitzel und Spannung pur gab es am Wochenende im Kampf um die
Deutsche Handball-B-Jugendmeisterschaft in der Ketscher Neurotthalle zu
bestaunen. Am Ende hatte die gastgebende TSG Ketsch mit 34:33 (14:16)
das Glück auf ihrer Seite und reckten den Pokal in Person von
Spielführerin Elena Fabritz in die Höhe. „Die Mädels haben zwei geniale
Spiele gezeigt. Am Ende haben wir verdient den Titel gewonnen. Wir haben
über die gesamte Spielzeit kein Spiel verloren und haben auch an diesem
Wochenende eine klasse Leistung geboten. Jetzt dürfen die Mädels erst
einmal feiern“, gab der überglücklicher Trainer Sascha Kuhn den
Startschuss für die Meisterparty.
Nach einem furiosen Auftakt des ATV (5:1), musste Grössl früh zu
seiner Time-Out-Karte greifen. Es sollte Wirkung zeigen, denn nach einem
5:0-Lauf waren die Jungbären plötzlich mit 6:5 in Front. Auch die 900
Zuschauer waren jetzt aufgewacht und tobten auf den Rängen. Es
entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem sich keine der
beiden Teams abzusetzen wusste. Nachdem zunächst Alina Grijseels das
Spiel des ATV bestimmte, wurde sie im zweiten Durchgang von einer
glänzend aufgelegten Pia Kühn abgelöst. Aber auch die TSG hatte mit
Felicia Arnold und Lisa Friedberger zwei Stützen im Team, auf die sie
bauen konnte. So war es auch Arnold, die mit ihrem elften Treffer für
den Schlusspunkt in einer nervenaufreibenden Partie sorgte.
Danach kannte der Ketscher Jubel keine Grenzen mehr, denn nach 2007,
als die A-Jugend der TSG Deutscher Meister wurde, ist nun erneut eine
Mannschaft vom Altrhein im Jugendbereich ganz oben zu finden. Damit
haben die Verantwortlichen wieder eine Sternstunde, die in die
Geschichte eingeht. „Das spricht für die Qualität und die gute Arbeit,
die hier geleistet wird. Wir haben auf diesen Titel hingearbeitet und
sind stolz es gepackt zu haben. Die Goldmedaille um den Hals fühlt sich
einfach richtig gut an“, freute sich ein überglücklicher Roger Grössl
mit seinen Mädels, die er nun, nach den Feierlichkeiten in die verdiente
Sommerpause entließ.
Schon das Eröffnungsspiel zwischen der TSG und den Thüringern hatte
es in sich. Nach einer schnellen 6:2-Führung der Ketscher, kämpfte sich
das Team von THC-Coach Wolfgang Mosebach heran und konnte besonders auf
die individuelle Klasse von Larissa Platen bauen. Acht Tore von ihr
waren aber letztendlich zu wenig, denn Lisa Friedberger verwandelte
knapp eine Minute vor Spielende den entscheidenden Siebenmeter zum
27:26. „Ich habe nicht viel gedacht, sondern einfach geworfen“, sagte
die Matchwinnerin nach der Schlusssirene. Auf der anderen Seite war
THC-Trainer Mosebach maßlos bedient: „Das ist bitter. Es war sicherlich
mehr möglich, aber am Ende haben wir auch auf Grund einiger fragwürdiger
Schiedsrichterentscheidungen das Spiel verloren“.
Im zweiten Halbfinale machte der TV Aldekerk kurzen Prozess und zog
durch einen nie gefährdeten 32:16-Erfolg in das Finale ein. „Das Spiel
hat leider überhaupt keine Aussagekraft, denn Aldekerk wurde zu keiner
Zeit wirklich gefordert“, war Roger Grössl, der mit Kuhn zusammen die
Jungbären trainiert, nicht ganz sicher, was am Finaltag auf seine
Mannschaft zukommen würde.
Der THC tat sich im Spiel um Platz Drei schwerer als gedacht. Erst in
den Schlussminuten brachten die Erfurter die Bronzemedaille, dank des
22:18-Erfolgs unter Dach und Fach.
TSG Ketsch: L. Pavic, Dörr; Engelhardt (5), Grössl (16/9), Müller
(1). Fabritz (11), Arnold (12) Friedberger (9/4), J. Pavic, Körner (6),
Schäfer, Berg, Lemke (1). mjw
Quelle : Schwetzinger Zeitung