SG Flensburg-Handewitt


  • Ich habe da auch immer Drux im Hinterkopf. Seitdem der körperlich so massiv zugelegt hat, ist viel von seiner Geschmeidigkeit und Spielintelligenz verloren gegangen. Der ist jetzt ein typisch deutscher Hau drauf-Handballer geworden.


    Naja, der spielintelligenteste war er auch vor seiner körperlichen Transformation nicht. In Sachen Geschmeidigkeit ist dir zuzustimmen, wenngleich Gidsel wesentlich kreativere Körperbewegungen drauf hat. Schaut euch aber mal an, wie Drux' Körper sich zwischen der EM 18 und er WM 19 entwickelt hat. Einfach googeln, da kommen sofort Ergebnisse. Auch sein Gesicht, sehr besondere, fast schon besorgniserregende Entwicklung.

  • Naja, der spielintelligenteste war er auch vor seiner körperlichen Transformation nicht. In Sachen Geschmeidigkeit ist dir zuzustimmen, wenngleich Gidsel wesentlich kreativere Körperbewegungen drauf hat. Schaut euch aber mal an, wie Drux' Körper sich zwischen der EM 18 und er WM 19 entwickelt hat. Einfach googeln, da kommen sofort Ergebnisse. Auch sein Gesicht, sehr besondere, fast schon besorgniserregende Entwicklung.


    Die A-Jugend der Füchse hat ja öfters die Meisterschafts-Finals gegen den SCM gespielt und bei der A-Jugend war Drux der unumschränkte Chef und Dominator auf der Platte, incl. Spiellenkung. Er agierte da wie ein kleiner Sagosen. Starke Abschlüsse und die Mitspieler eingesetzt. Bei den Männern kam das dann irgendwie nicht mehr an. Die Füchse hatten natürlich zu der Zeit auch Jaszka, Romero und Nenadic und an denen kam er nie mehr vorbei.

    Die Bmigos!!! "In meiner Hose wohnt ein Iltis"!!!
    Die kulturelle Evolution ist lamarckisch und sehr schnell, während die biologische Evolution darwinistisch und normalerweise sehr langsam ist. -> Edward O. Wilson!

  • Könnte natürlich daran liegen, dass es schwieriger ist, in der Bundesliga der Männer ein Spiel zu steuern, als bei der Jugend. Und dann braucht es natürlich eine gehörige Entwicklung, die er leider nicht in der benötigten Gänze durchlaufen hat.

  • Von der Art Handball zu spielen schon - ja!


    Die Art der Abschlüsse, also der Würfe aufs Tor mag sich ähneln, also nah am Mann, aus der Vorwärtsbewegung, übers falsche Bein, Hüftwürfe etc. aber in puncto Spielübersicht, Passspiel halte ich Weinhold Semper für hoch überlegen.

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    Die kulturelle Evolution ist lamarckisch und sehr schnell, während die biologische Evolution darwinistisch und normalerweise sehr langsam ist. -> Edward O. Wilson!

  • Könnte natürlich daran liegen, dass es schwieriger ist, in der Bundesliga der Männer ein Spiel zu steuern, als bei der Jugend. Und dann braucht es natürlich eine gehörige Entwicklung, die er leider nicht in der benötigten Gänze durchlaufen hat.


    Logisch, ist das bei den Profis und dann noch dazu auf Füchse-Niveau viel schwieriger, aber diese Entwicklung, bzw. dieser Schritt scheint besonders in Schland und für deutschen Nachwuchs sehr schwer zu sein. In den Jahren zwischen Anfang und Mitte 20 wurde Drux Entwicklung sicherlich durch seine Verletzungen und dadurch gebremst, dass man ihm dann andere fertige Spieler vor die Nase gesetzt hat. Zur Ehrenrettung der Deutschen muss man vielleicht aber auch zugeben, dass andere Länder mit Ambitionen auch keine Anfang 20er als Chefs auf der Platte haben. Jetzt ist der Zug bei Drux sicher abgefahren.

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  • Welcher Spieler im Übergang vom Junior zum Senior bringt denn auf RM die spiellenkenden Entscheiderfähigkeiten mit? Selbst die so hochgelobten Baur und Strobel sind Erst mit Mitte 20 / Anfang 30 zu den prägenden Figuren geworden, die heute im Gesamtkonstrukt der Nationalmannschaft zu fehlen scheinen.
    Diejenigen, die in den letzten Jahren die Anlagen dazu hatten, waren

    Simon Ernst (mittlerweile 3 Kreuzbandrisse),

    Tim Suton (2 Kreuzbandrisse),

    Marian Michalczyk (der ist auf vielleicht auf dem Weg dahin),

    Juri Knorr (wagt jetzt der nächsten großen Schritt, zu früh?)
    Max Neuhaus (überragender Spieler in Liga 3 - jetzt Ergänzungsspieler bei den Eulen)
    Max Janke (solide in Angriff und Abwehr, aber auch nie mehr)
    Luka Witzke (ist auch verletzungsgeplagt)

    Paul Drux hat sich nach seinen Verletzungen eher zum Running Back entwickelt. Diesbezüglich kann man, um den Bogen jetzt zur SG zu schlagen, nur hoffen, dass die Entwicklung von Franz Semper eher in die Richtung Weinhold / Häfner und nicht in die Richtung Drux verläuft. Momentan ist allerdings eher letzteres zu befürchten. Vielleicht ist die Decke für Semper als Spielertyp aber genau da auch erreicht. Diese Selbstzerstörermentalität wird allerdings auch verstärkt zu Verletzungen führen.

  • Die Art der Abschlüsse, also der Würfe aufs Tor mag sich ähneln, also nah am Mann, aus der Vorwärtsbewegung, übers falsche Bein, Hüftwürfe etc. aber in puncto Spielübersicht, Passspiel halte ich Weinhold Semper für hoch überlegen.


    Semper ist 23. In dem Alter war Weinhold in Nordhorn noch Backup von Glandorf. Da wird schon noch einiges an Potenzial zu heben sein.

  • Semper ist 23. In dem Alter war Weinhold in Nordhorn noch Backup von Glandorf. Da wird schon noch einiges an Potenzial zu heben sein.


    Theoretisch ja. Praktisch, wird man denn sehen. Dann darf es aber keine Drux-Entwicklung werden.

    Die Bmigos!!! "In meiner Hose wohnt ein Iltis"!!!
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  • Heutzutage erreichen Spieler aber auch früher ihre Höchstleistungen als vor zehn bis fünfzehn Jahren.


    Das ist für mich erst einmal eine steile These und würde, aus dem Bauch heraus, erst einmal nicht zustimmen.

    Woran machst du das fest? Oder hast du gar keine Statistik die das belegt?


  • Das ist für mich erst einmal eine steile These und würde, aus dem Bauch heraus, erst einmal nicht zustimmen.

    Woran machst du das fest? Oder hast du gar keine Statistik die das belegt?


    Ich kann es empirisch natürlich nicht mit vollständigen Datenbanken belegen, aber ich kann es versuchem, rational zu begründen: heutzutage sind die Spieler in jungen Jahren besser athletisch ausgebildet, eine wichtige Voraussetzug für eine gute Leistung im Profibereich. Auch spielen schon viele mit 17 bereits Männer in der dritten Liga, um fit gemacht u werden für die Herren. Daraus resultiert eine etwas frühere Anbindung an die erste Liga, und auch ein insgesamt längerer "Peak" der Karriere, da die medizinische Betreuung besser ist. Ist aber wie gesagt nicht wissenschaftlich mit einer breiten sample size belegt, sondern nur eine Beobachtung aus verschiedenen Sportarten, unter anderem auch aus dem Handball. Im Fußbal ist es noch extremer.

  • Ich finde es sehr lustig wie aufwendig ihr "ich finde Semper scheiße" in ganzheitliche Handballphilosophien umpackt. Ob das Gegenmodell "ich will diesen einen Spieler, den ich für 5 Spiele gesehen habe und geil fand stattdessen" dann sehr viel cleverer ist... ;)

    Ich nehme nämlich nicht an das es jetzt allzuviele hier gibt, die der dänischen Liga so intensiv folgen oder dänischen Jugendauswahlen.


  • Das ist für mich erst einmal eine steile These und würde, aus dem Bauch heraus, erst einmal nicht zustimmen.

    Woran machst du das fest? Oder hast du gar keine Statistik die das belegt?

    Ein personifizierter Gegenbeweis ist Raul Entrerrios. Was die These stützt, ist z.B. ein Karabatic, der allerdings schon mit 16 körperlich gefordert war und entsprechend früh, auch verletzungsbedingt, gealtert ist. Das hängt auch immer davon ab, worüber sich das eigene Spiel definiert. Ein Sander Sagosen ist voraussichtlich mit spätestens Anfang 30 auch durch. Kristopans wird nachdem er die 30 gekratzt hat auch verhältnismäßig stark abbauen.

    Der Körper hat nur eine gewisse Zeit Leistungszenit im Tank.

  • Ein personifizierter Gegenbeweis ist Raul Entrerrios. Was die These stützt, ist z.B. ein Karabatic, der allerdings schon mit 16 körperlich gefordert war und entsprechend früh, auch verletzungsbedingt, gealtert ist. Das hängt auch immer davon ab, worüber sich das eigene Spiel definiert. Ein Sander Sagosen ist voraussichtlich mit spätestens Anfang 30 auch durch. Kristopans wird nachdem er die 30 gekratzt hat auch verhältnismäßig stark abbauen.


    Die Thesen sind aber auch recht steil

  • Ein personifizierter Gegenbeweis ist Raul Entrerrios. Was die These stützt, ist z.B. ein Karabatic, der allerdings schon mit 16 körperlich gefordert war und entsprechend früh, auch verletzungsbedingt, gealtert ist. Das hängt auch immer davon ab, worüber sich das eigene Spiel definiert. Ein Sander Sagosen ist voraussichtlich mit spätestens Anfang 30 auch durch. Kristopans wird nachdem er die 30 gekratzt hat auch verhältnismäßig stark abbauen.

    Der Körper hat nur eine gewisse Zeit Leistungszenit im Tank.


    Es hat ja keiner behauptet, dass viele Spieler ihre Bestleistung am Ende ihrer Karriere haben. Ich glaube, man kann sogar empirisch belegen, dass die Leistungsfähigkeit auch im Leistungssport zurückgeht.

  • ch kann es empirisch natürlich nicht mit vollständigen Datenbanken belegen, aber ich kann es versuchem, rational zu begründen: heutzutage sind die Spieler in jungen Jahren besser athletisch ausgebildet, eine wichtige Voraussetzug für eine gute Leistung im Profibereich. Auch spielen schon viele mit 17 bereits Männer in der dritten Liga, um fit gemacht u werden für die Herren. Daraus resultiert eine etwas frühere Anbindung an die erste Liga, und auch ein insgesamt längerer "Peak" der Karriere, da die medizinische Betreuung besser ist. Ist aber wie gesagt nicht wissenschaftlich mit einer breiten sample size belegt, sondern nur eine Beobachtung aus verschiedenen Sportarten, unter anderem auch aus dem Handball. Im Fußbal ist es noch extremer.


    Ich sehe aber auch, dass der Handball insgesamt sehr viel athletischer geworden ist. Ich stimme dir zu, dass die athletische Ausbildung und medizinische Betreuung heute deutlich besser ist als früher. Aber ich sehe die Spitzenleistung (je nach Position) deutlich nach 25 Jahren. Insbesondere bei Torhütern und Aussenspielern kann man das beobachten. Ud damit meine ich nicht die Leistung in einem Spiel sondern eine konstante Leistung mit wenigen Ausschlägen nach unten über eine Saison.

    Ausnahmespieler hat es und wird es immer geben.

    Aber wir tauschen hier nur Meinungen aus, denn wie auch du habe ich keine empirischen Daten.

  • Genau dadurch, dass das Spiel insgesamt athletischer geworden ist, kommen für mich als Schlussfolgerung beinahe zwangsläufig die etwas jüngeren Spieler mehr in den Fokus, da sie somit ihre Stärken (Athletik) besser verwenden und ihre Schwächen (Abgebrühtheit) unter Umständen etwas besser kaschieren können.
    Natürlich rede ich hier aber nicht über drastische Verschiebungen, sondern eher über Nuancen.

  • Ich finde es sehr lustig wie aufwendig ihr "ich finde Semper scheiße" in ganzheitliche Handballphilosophien umpackt. Ob das Gegenmodell "ich will diesen einen Spieler, den ich für 5 Spiele gesehen habe und geil fand stattdessen" dann sehr viel cleverer ist... ;)


    Also ich weise dies als üble Unterstellung ebenso brüsk wie empört von mir.
    Ich erhitze mich nur etwas an Meister baloos steiler These, dass Semper beim THW Weinhold 1:1 ersetzen würde, weil die beiden den selben Handball spielen. Auch halte ich Semper schon auch eher für einen Krawumm-Handballer, aber Scheiße finde ich ihn ganz und gar nicht. Aus handballästhetischen Gründen sehe ich aber andere Spielertypen lieber.

    Die Bmigos!!! "In meiner Hose wohnt ein Iltis"!!!
    Die kulturelle Evolution ist lamarckisch und sehr schnell, während die biologische Evolution darwinistisch und normalerweise sehr langsam ist. -> Edward O. Wilson!