HSV Hamburg - Füchse Berlin

  • Simuliert nicht, aber provoziert vermutlich schon (bzw. unbeteiligt war er nicht)... Das kann man ja selbst auf den Sport1-Aufnahmen noch erkennen...

    Für Spieler der Kategorie Nincevic hält der deutsche Sprachschatz schon so herrliche Redewendungen bereit: "Wie man in den Wald hineinruft, so schallt er heraus" oder um das ganze noch bliblischer und passender zu gestalten: "Denn sie säen Wind und werden Sturm ernten."


    "Wir müssen endlich davon wegkommen, dass für Trainer, Spieler und auch Vereinsfunktionäre die wichtigste Frage vor einem bedeutendem Spiel ist: `Welche Schiesdrichter wurden nominiert?` " - Lino Cervar in Handballwoche 03/2011

  • Ich denke, dass Jicha den Zeitpunkt sogar sehr gut gewählt hat.

    Wenn die Leute jetzt nicht empfänglich für solche Diskussionen sind, wann dann?

    Persönlich kann ich seine Sichtweise nachvollziehen.

    2 Pokale, 1 Schale, SCM...

  • Naja, seine Sichtweise ist schon sehr speziell "kleine Fouls sind ok" oder dass in der Bundesliga zuviel gepfiffen wird. Handball sollte kein Kampfsport sein, auch wenn es immer mehr Züge davon annimmt.

    • Offizieller Beitrag

    Spezielle Sichtweise von Jicha in einigen Details, fragwürdiger Zeitpunkt und Zusammenhang - das mag sein.

    Aber was das Lamentieren angeht, da hat er Recht! Das geht mir auch schon länger auf den Keks und hat in den letzten Jahren immer mehr zugenommen. Das ist für die SR unheimlich schwer, wann sie Arzt/Physio auf das Feld lassen. Ich habe immer wieder die Sorge, dass deshalb mal in einem ernsten Fall zu spät behandelt werden kann.

    Und da greift der Nincevic-Fall schon ein wenig. Der hat definitiv nicht lamentiert, das ist unstrittig. Aber vor dem Fernseher habe ich gerade bei ihm mir zunächst genau die Frage gestellt. Erst als ich den Physio (wir kennen uns recht gut) und dessen Mimik gesehen habe, war mir klar, dass es sehr ernst ist.

    Die Spieler, die regelmäßig lamentieren erweisen sich und den anderen Spielern einen Bärendienst. Und ich finde es gut, dass es jemand wie Jicha mal anspricht.

  • Die Frage ist doch, ob man überhartes Spiel durch das Nichtahnden von Schauspielerei nicht sogar noch provoziert.

    Ich kann mich noch gut an die Worte meines Trainers zu meiner aktiven Zeit erinnern:" Wenn er schauspielert, dann foul das nächste Mal halt richtig". Mit entsprechenden Folgen...

    2 Pokale, 1 Schale, SCM...

  • Ganz einfache neue Regel: Wenn jemand verletzt am Boden liegen bleibt und das Spiel deswegen unterbrochen werden muss, erhält der Spieler eine "Schutzsperre" von zwei Minuten, in denen er rausmuß und durch einen anderen Spieler ersetzt wird. Keine progressive Strafe, sondern einfach nur ein Päuschen. Könnte mir vorstellen, daß die Zahl der schnellen Mitten, die durch verletzt liegengebliebene Spieler unterbunden werden, dramatisch zurückgehen werden. ;)

  • Und welchen Vorschlag hast Du für die permanent Stürmerfoul simulierenden Spieler? Rcken ihre Hühnerbrust raus und fallen bei der zartesten Berührung wie vom Blitz getroffen zu Boden. Manchmal denke ich, da war wieder einer bei den italienischen Fußballern zum Training.

    Mein Vorschlag ist, gnadenlos und konsequent 2 Minuten für jegliches Schauspiel, gnadenlos 2 Minuten für Lamentieren, Diskutieren, Palavern.

    Schnell würden wir ein anderes Verhalten auf den Platten sehen...

  • Dagur Sigurdsson hat nach der Attacke gegen seinen Spier Ivan Nincevic mit dem "Handball-Zidane" Torsten Jansen abgerechnet.

    Der Cheftrainer der Füchse Berlin sagte der "Berliner Zeitung": "Es ist das schlimmste Foul, dass ich in meiner Laufbahn gesehen habe. Ivans Karriere hätte zu Ende sein können. Mir fehlt ein Stammspieler in den wichtigsten zwei Spielen der Saison. Opfer und Täter haben praktisch die gleiche Strafe, das ist ein schlimmer Witz."
    ...
    Sigurdsson rechnet mit Jansen ab | Handball | DKB Handball-Bundesliga | SPORT1.de

  • Ganz einfache neue Regel: Wenn jemand verletzt am Boden liegen bleibt und das Spiel deswegen unterbrochen werden muss, erhält der Spieler eine "Schutzsperre" von zwei Minuten, in denen er rausmuß und durch einen anderen Spieler ersetzt wird. Keine progressive Strafe, sondern einfach nur ein Päuschen. Könnte mir vorstellen, daß die Zahl der schnellen Mitten, die durch verletzt liegengebliebene Spieler unterbunden werden, dramatisch zurückgehen werden. ;)


    Die Idee ist nicht schlecht! Ist wirklich was, ist es kein Schaden für die Mannschaft, denn dann braucht er die Erholung und ist, wenn es nach 2 Minuten wieder geht kann er wieder voll eingesetzt werden. Wie oft humpelt ein Spieler zumindest die nächsten Spielzüge?

  • Mein Vorschlag ist, gnadenlos und konsequent 2 Minuten für jegliches Schauspiel, gnadenlos 2 Minuten für Lamentieren, Diskutieren, Palavern.

    Dafür brauchen wir aber keine neuen Regeln, denn das aktuelle Regelwerk (Stichwort unsportliches Verhalten) gibt hier bereits Bestrafungsmöglichkeiten für solche Aktionen her!
    Einzig, in der Bundesliga werden solche Situationen aus meiner Sicht zu selten geahndet.

  • Ganz einfache neue Regel: Wenn jemand verletzt am Boden liegen bleibt und das Spiel deswegen unterbrochen werden muss, erhält der Spieler eine "Schutzsperre" von zwei Minuten, in denen er rausmuß und durch einen anderen Spieler ersetzt wird. Keine progressive Strafe, sondern einfach nur ein Päuschen. Könnte mir vorstellen, daß die Zahl der schnellen Mitten, die durch verletzt liegengebliebene Spieler unterbunden werden, dramatisch zurückgehen werden. ;)

    Dies ist in meinen Augen grundsätzlich keine schlechte Idee.

    Leider würde es auch die treffen, die nach der Unterbrechung eigentlich wieder weiterspielen könnten und dann eventuell in den entscheidenden Situationen (z.B. gegen Ende des Spiels) dann fehlen.

  • Dafür brauchen wir aber keine neuen Regeln, denn das aktuelle Regelwerk (Stichwort unsportliches Verhalten) gibt hier bereits Bestrafungsmöglichkeiten für solche Aktionen her!
    Einzig, in der Bundesliga werden solche Situationen aus meiner Sicht zu selten geahndet.

    Um so besser, also meine Herren Schiedsrichter, frisch ans Werk, worauf warten Sie?

  • Dann vielleicht wie bei Eishockey: Wenn das Spiel wegen eines verletzten Spielers unterbrochen werden muss, muss der Spieler das Eis verlassen und darf erst nach Wiederaufnahme des Spiels (fliegend) eingewechselt werden.

    Geweint wird nur, wenn es stark blutet oder komisch wegsteht! ;)

  • Dies ist in meinen Augen grundsätzlich keine schlechte Idee.

    Leider würde es auch die treffen, die nach der Unterbrechung eigentlich wieder weiterspielen könnten und dann eventuell in den entscheidenden Situationen (z.B. gegen Ende des Spiels) dann fehlen.


    Es müsste ja keine 2 Minuten-Pause sein. 1 Minute oder mindestens 1 Spielzug wären auch möglich. Wenn ein Spieler liegenbleibt, dann braucht er ja eine Erholungspause, denn sonst würde er ja gleich wieder aufstehen. Und der Ersatzmann ist vermutlich nicht viel schlechter als der Spieler, der ja kurzfristig geschwächt ist. Schwierig wird es evtl. bei Torhütern, denen dann evtl. öfter der Ball auf den Kopf gezogen würde, weil der Ersatzmann schlechter ist. Da sollte die Regel vielleicht doch besser nur für angreifende Spieler gelten, die mit dem Liegenbleiben ja einen schnellen Gegenangriff verhindern.

  • Die Idee, die Borah hier anspricht, hat Rolf Brack bei der EM letztes Jahr als Experte beim Spiel Island - Ungarn bereits einmal angesprochen. Er sprach glaube ich davon, den liegen gebliebenen Spieler für 3 Ballbesitze zu sperren, danach dürfte er erst wieder eingesetzt werden. Ich fand die Idee ebenfalls grundsätzlich sehr gut und die Anzahl der Ballbesitze oder Minuten, die der Spieler "gesperrt" werden sollte, würden die zuständigen Experten sicherlich auch passabel festlegen.

    Im Basketball wird immer weitergespielt, wenn ein Spieler verletzt auf dem Boden liegen bleibt. Somit wird das "Liegenbleiben" als taktisches Mittel wirkungslos. Im Handball haben wir jedoch nicht die Möglichkeit, wie im Basketball, das Spiel und eben auch die Uhr durch ein Foul anzuhalten. Da ich kein Mediziner bin, weiss ich auch nicht, wie viele Verletzungen es gibt, bei denen ein umgehendes! Eingreifen der Physios unberzichtbar ist. Kann da jemand was zu sagen?

    Die eine Seite beschwert sich, dass weitergespielt wird, die medizinische Abteilung sich nicht nach dem verletzten Spieler kümmern kann und die andere Seite meckert, dass das Spiel dann plötzlich doch nicht mehr fortgeführt wird und dem eigenen Team so der möglicherweise nominelle Vorteil genommen wird. Eine einheitliche Regelung würde hier Abhilfe schaffen und dieses ständige Rumgeeiere an der Seitenlinie hätte ein Ende. Die Schiedsrichter werden zwar angehalten, erst einmal weiterlaufen zu lassen, aber solange wir keine einheitliche Regelung haben, läuft es eben immer "im Ermessen der Schiedsrichter".

    Auch das Timeout beim 7m, das manche Schiedsrichterpaare konstant pfeifen - selbst wenn nicht gewischt werden muss - gehört für mich einheitlich geregelt. Ist Team A in Überzahl und möchte diesen Vorteil für 20-30sek länger nutzen, so würde ich jedem meiner Spieler raten, nach dem 7m-Pfiff liegen zu bleiben, um die Schiedsrichter die Uhr anhalten zu lassen. Für mich vollkommen unverständlich, wie rücksichtslos manche Teams mit dieser Zeit umgehen und diese einfach verstreichen lassen. Auch den Schiedsrichtern lässt man in meinen Augen zu viel Spielraum, um Teams zu bevorteilen. Würde die Zeit immer angehalten werden, gäbe es auch in diesen Situationen weniger "Probleme".

    Beim Spiel Melsungen gegen Kiel am Dienstag bekam Melsungen bei 29:25min einen 7m zugesprochen. Allendorf war so schlau und ließ die Zeit bis ca. 7sek vor Ende der 1. Halbzeit runterlaufen und die Kieler bekamen keinen Angriff mehr zustande. Erst 15-20sek nach dem 7m Pfiff kamen die Kieler auf die Idee, wie wild Timeout zu fordern, auch wenn das Regelwerk einen solchen Pfiff gar nicht hergibt. Dass ein Spieler jedoch in der Lage ist, 30sek von der Uhr zu nehmen und die Halbzeit so zu beenden, ist in meinen Augen nicht in Ordnung.

  • Spezielle Sichtweise von Jicha in einigen Details, fragwürdiger Zeitpunkt und Zusammenhang - das mag sein.

    Was den fragwürdigen Zeitpunkt angeht, ist dieses Thema nur eines von mehreren in einem doppelseitigen Interview der Sport-Bild vor dem Final4. Die spezielle Sichtweise wirkt im Original-Interview auch nicht mehr so speziell - da hat Sport1 durchaus Einiges weggelassen und dadurch etwas verfremdet.

  • Also die Regel, das Spieler erst mal aussetyen muessen, wenn sie irgendwie beahndelt werden muessten, mag ja das Simulantentum reduzieren, fuehrt aber sicher ueber kurz oder lang dazu, dass Spieler gefoult werden, so dass sie aussetzen muessen, man aber keine Zeitstrafe kassiert.
    Also wenn man es z.B. schafft, dass man bei den RNL z.B. Petterson und Myrhol gleichzeitig zur Zwangspause schickt, ist das ein deutlicher Nachteil fuer die Löwen, die ja eigentlich die Gefoulten sind.

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Es gab ja mal die Regel, bei einem 7M Timeout zu pfeifen.

    Warum nicht wieder?

    Weil die Spiele sonst zu lange dauern und es den TV-Übertragungen abträglich ist. Stichwort: Planbarkeit der Übertragungslänge.


    Die Idee, die Borah hier anspricht, hat Rolf Brack bei der EM letztes Jahr als Experte beim Spiel Island - Ungarn bereits einmal angesprochen. Er sprach glaube ich davon, den liegen gebliebenen Spieler für 3 Ballbesitze zu sperren, danach dürfte er erst wieder eingesetzt werden. Ich fand die Idee ebenfalls grundsätzlich sehr gut und die Anzahl der Ballbesitze oder Minuten, die der Spieler "gesperrt" werden sollte, würden die zuständigen Experten sicherlich auch passabel festlegen.

    Grundsätzlich gut, aber wer überwacht? In der 1. Liga geht das noch durch die Spielaufsicht, ab der 2. Liga hast du dann aber ein Problem, denn das Kampfgericht kann das nicht noch zusätzlich überwachen...


    Im Basketball wird immer weitergespielt, wenn ein Spieler verletzt auf dem Boden liegen bleibt. Somit wird das "Liegenbleiben" als taktisches Mittel wirkungslos. Im Handball haben wir jedoch nicht die Möglichkeit, wie im Basketball, das Spiel und eben auch die Uhr durch ein Foul anzuhalten. Da ich kein Mediziner bin, weiss ich auch nicht, wie viele Verletzungen es gibt, bei denen ein umgehendes! Eingreifen der Physios unberzichtbar ist. Kann da jemand was zu sagen?

    "Unverzichtbar" ist im Sinne des Regelwerks eigentlich nur, wenn Lebensgefahr besteht... Eine gebrochenes Jochbein mit Sicherheit nicht, deshalb sind die ja auch alle erst noch in Richtung HSV-Tor gerannt. Erst Duvnjak, der selber noch am Boden lag hat dann die Dramatik bei Duvnjak bemerkt...


    Die eine Seite beschwert sich, dass weitergespielt wird, die medizinische Abteilung sich nicht nach dem verletzten Spieler kümmern kann und die andere Seite meckert, dass das Spiel dann plötzlich doch nicht mehr fortgeführt wird und dem eigenen Team so der möglicherweise nominelle Vorteil genommen wird. Eine einheitliche Regelung würde hier Abhilfe schaffen und dieses ständige Rumgeeiere an der Seitenlinie hätte ein Ende. Die Schiedsrichter werden zwar angehalten, erst einmal weiterlaufen zu lassen, aber solange wir keine einheitliche Regelung haben, läuft es eben immer "im Ermessen der Schiedsrichter".

    Eigentlich ist die Anweisung klar, aber die Auslegung ist halt unterschiedlich.


    Auch das Timeout beim 7m, das manche Schiedsrichterpaare konstant pfeifen - selbst wenn nicht gewischt werden muss - gehört für mich einheitlich geregelt. Ist Team A in Überzahl und möchte diesen Vorteil für 20-30sek länger nutzen, so würde ich jedem meiner Spieler raten, nach dem 7m-Pfiff liegen zu bleiben, um die Schiedsrichter die Uhr anhalten zu lassen. Für mich vollkommen unverständlich, wie rücksichtslos manche Teams mit dieser Zeit umgehen und diese einfach verstreichen lassen. Auch den Schiedsrichtern lässt man in meinen Augen zu viel Spielraum, um Teams zu bevorteilen. Würde die Zeit immer angehalten werden, gäbe es auch in diesen Situationen weniger "Probleme".

    Es gibt eine klare Anweisung und es soll kein Time-Out geben.
    Dann hast aber auch in Deutschland schon Spiele, die in der Hinsicht schon fast an Österreich - Island von der Euro 2010 erinnern und letztlich kannst du als Verein nichts dagegen machen...


    Beim Spiel Melsungen gegen Kiel am Dienstag bekam Melsungen bei 29:25min einen 7m zugesprochen. Allendorf war so schlau und ließ die Zeit bis ca. 7sek vor Ende der 1. Halbzeit runterlaufen und die Kieler bekamen keinen Angriff mehr zustande. Erst 15-20sek nach dem 7m Pfiff kamen die Kieler auf die Idee, wie wild Timeout zu fordern, auch wenn das Regelwerk einen solchen Pfiff gar nicht hergibt. Dass ein Spieler jedoch in der Lage ist, 30sek von der Uhr zu nehmen und die Halbzeit so zu beenden, ist in meinen Augen nicht in Ordnung.

    Clever gemacht von Allendorf. Wenn er ihn dann wenigstens reingemacht hätte...
    Und ja, auch das Liegenbleiben vor einem Siebenmeter, wenn man in Rückstand liegt, gehört zum taktisch cleveren Verhalten.


    "Wir müssen endlich davon wegkommen, dass für Trainer, Spieler und auch Vereinsfunktionäre die wichtigste Frage vor einem bedeutendem Spiel ist: `Welche Schiesdrichter wurden nominiert?` " - Lino Cervar in Handballwoche 03/2011

  • Die Bild schreibt: "... Sigurdsson vermisst die kollektive Empörung über das Brutalo-Foul. ...". Klingt wie der Aufruf zur Selbstjustiz (Steinigung) oder Aufwiegelung der Zuschauer, die nicht HSV-Anhänger sind. Sowas hat keiner verdient. Hoffentlich bleiben die Kieler in Köln besonnen!