Spielplandiskussion 1. Bundesliga - Finale im Stadion?

  • Damit schaufelt sich der Handball dann sein eigenes Grab.
    Kann ja mal beim Beach-Volleyball anklopfen, der hat sich auch durch Größenwahn in die Vergessenheit gebracht.

    Bitte wer kommt auf solche Ideen?
    Meisterschafts-Finale in einem Fußballstadion? Bei durchschnittlich irgendwas um 4.000 Zuschauern pro Bundesligaspiel? Was will man für ein Publikum anziehen? Wenn die Verantwortlichen tatsächlich glauben, dass sich der Handballsport auf Dauer nur durch Eventis am Leben halten wird, dann 'viel Spaß'...
    Das Final4 in Köln ist bereits ein recht ekliges Geschwür. Alljährlich wird das Brim-Borium als 'Spektakel' mit 'toller Stimmung' verkauft. Dass aber von den 15.000 Leuten in der Halle kaum welche als 'Fan' gezählt werden können, die ihrem Verein die ganze Saison über die Treue halten und damit das Leben sichern, das wird ausgeblendet.
    Ich hoffe, dass die BILD daneben liegt.

    Easy, easy baby, es kommt meine Zeit!

  • Hat schon mal jemand in Betracht gezogen, dass dieser Artikel nur zu früh veröffentlicht wurde?

    Wenn man sich das in Ruhe durchliest kann man eigtl. nur zu einem Schluss kommen: Der sollte kommenden Montag veröffentlicht werden! :hi:

  • Hat schon mal jemand in Betracht gezogen, dass dieser Artikel nur zu früh veröffentlicht wurde?

    Wenn man sich das in Ruhe durchliest kann man eigtl. nur zu einem Schluss kommen: Der sollte kommenden Montag veröffentlicht werden! :hi:


    Und was wäre dann anders?


  • Da ist der 1. April!

    Nur so ist das erklärbar. KO-Spiele sollten überhaupt nur dann eine Rolle in einer Meisterschaft spielen, wenn es unvermeidbar ist - bei einem Mehrstaffelsystem etwa, aber das ist ja nicht gegeben. Der Vorschlag, die ersten beiden einer eingleisigen Liga sollten nach 34 Spieltagen völlig ohne Not noch ein Endspiel spielen, ist -außer dem Gruppenphasenmodus im EHF-Pokal- das mit Abstand beknackteste, was ich in Sachen Meisterschaftsmodus jemals gehört/gelesen/gesehen habe. Ich verstehe sowieso nicht, was es denn am Modus zu basteln gibt. Die einzige Sinn machende Reform wäre eine Verkleinerung der Liga. Aber wenn das nicht gewollt ist, gibt überhaupt keinen erkennbaren Grund, den Modus zu ändern.

    Worum geht es in der Bundesliga? Es geht darum, aus einer Anzahl Mannschaften die Beste eines Jahres zu ermitteln. Wenn eine Mannschaft nach 34 Spielen mehr Punkte gesammelt hat als alle anderen in der gleichen Anzahl Spiele gegen die selben Gegner, ist die Frage nach dem Meister beantwortet. Allerhöchstens bei Punktgleichheit am Ende könnte man ein Entscheidungsspiel ansetzen, aber wenn das nicht der Fall ist ist, braucht es kein Endspiel.

    Höchst interessant ist außerdem, daß nur von nur "medialem Highlight", "Vermarktung", "Mehreinnahmen" zu lesen ist. Der sportliche Aspekt (= wie ermittelt man auf die fairste Weise die beste von x Mannschaften, also das worum es bei der Bundesliga eigentlich geht) findet überhaupt keine Erwähnung. Da wird der Wettbewerbsgedanke abgehängt, damit die Deutsche Meisterschaft für ein paar Kröten als Showevent an das Fernsehen verscherbelt werden kann. Und ob sich ein größerer Sender überhaupt für ein "Endspiel" von höchst fraglicher sportlicher Berechtigung überhaupt erwärmen kann, ist dabei noch überhaupt nicht raus. Man stelle sich nur mal in der letzten Saison ein Endspiel Kiel (bekanntlich 68-0 Punkte) gegen Flensburg (57-11) vor, und Flensburg gewinnt das Ding. Vielleicht noch nach Siebenmetern. Wer nimmt denn so einen Meisterschaftsausgang ernst? Da würden sich doch selbst die Flensburger für den Titel entschuldigen. Ich halte diese Idee jedenfalls für eine komplette Lachnummer. Es geht dabei nicht um einen sportlichen Wettbewerb (der wird durch diese Idee ja völlig konterkaiert), sondern nur um eine reine Show, ein paar Euronen und darum, daß gewisse Leute ihre Nase einmal im Jahr im Fernsehen bewundern wollen.

    Aber leider... befürchte ich, daß die Mitgliederversammlung gute Argumente hat, dem Vorschlag zuzustimmen. Den meisten Vereinen kann ja im Grunde egal sein, wie der Meister ermittelt wird, weil sie mit der Meisterschaft nie etwas zu tun haben (werden). Die bekommen für null Aufwand mehr Geld, das ist ein gute Argument für eine Ja-Stimme. Und diejenigen Wenigen, die dauernd auf Platz 2-6 rotieren, können sich vielleicht Chancen ausrechnen, neben mehr Geld auch ab und zu Mal noch unverhofft zu einem Titel zu kommen, den sich die Saison über eigentlich eine andere Mannschaft verdient hatte. Eigentlich dürfte nur der THW dagegen stimmen. Hoffen wir, daß der sportliche Gedanke bei der Mehrheit am Ende doch über das blinkende $$$ obsiegt, aber ich bezweifle das mal.

  • Ich sehe praktisch keinen vermarktungstechnischen Wert. Die medienrelevanten Sportarten neben dem Fußball wie Formel 1 und Wintersport laufen in stundenlanger Dauerberieselung. Dem wird man mit einem Ereignis, das mal übertragen wird (WENN es denn überhaupt von einem großen Sender übertragen wird und nicht doch wieder bei Sport 1 landet) kaum etwas entgegen setzen. Die "normalen" Saisonspiele werden durch ein Finale ja eher noch uninteressanter. Und für die Mannschaften, die nicht zu den Finalteilnehmern gehören, wäre es eher noch schlechter, Kohle wird nicht viel rumkommen und Präsenz wird auch nicht erreicht.

  • Für die "Bild" steht alles schon fest:

    Ansonsten hat "heindaddel" alles gesagt.


    Den 2 Mio. Mehreinnahmen stehen aber deutliche Ausgaben gegenüber (Umbau des Stadions, Organisation, Rahmenprogramm, etc.). Herr Bohmann und die HBL sollten sich in Nürnberg über den wirtschaftlichen "Erfolg" des DEL Winter Games 2013 informieren. Allzuviel dürfte da für die Vereine nicht übrig bleiben - selbst für die unmittelbar beteiligten.

  • Hat schon mal jemand in Betracht gezogen, dass dieser Artikel nur zu früh veröffentlicht wurde?

    Wenn man sich das in Ruhe durchliest kann man eigtl. nur zu einem Schluss kommen: Der sollte kommenden Montag veröffentlicht werden! :hi:

    Nur zur Erinnerung: Den ersten Artikel zum Thema gab es am 19. März.

    Weltrekordspiel auf Schalke 2004, THW - Lemgo, erstaunlich, daß das Gedächtnis der Familie so kurz ist.

  • Wenn der Scheiss beschlossen wird, sollten alle Fans den Ligaspielen fernbleiben, bis der Quatsch zurückgenommen wird, so von wegen Mehreinnahmen.
    Die haben doch echt den Schuss nicht mehr gehört. :pillepalle:

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Man stelle sich nur mal in der letzten Saison ein Endspiel Kiel (bekanntlich 68-0 Punkte) gegen Flensburg (57-11) vor, und Flensburg gewinnt das Ding. Vielleicht noch nach Siebenmetern. Wer nimmt denn so einen Meisterschaftsausgang ernst? Da würden sich doch selbst die Flensburger für den Titel entschuldigen.

    Du erinnerst dich an die erste HBL-Playoff-Saison, in der Essen damals als souveräner Tabellenerster dann aufgrund von zahlreichen Verletzungen (u.a. zwei Torhütern) dann gegen den damals 8. Lemgo rausflog. ;)

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • es war aber eine komplette Play-off-saison. Und es gab ein Hin- und Rückspiel (mindestens). Das ist ein gewaltiger Unterschied, dann wäre es doch besser, gleich wieder den Play-off-Modus zu installieren als so etwas dieser Schwachsinn durch die Hintertür.

  • Man stelle sich nur mal in der letzten Saison ein Endspiel Kiel (bekanntlich 68-0 Punkte) gegen Flensburg (57-11) vor, und Flensburg gewinnt das Ding. Vielleicht noch nach Siebenmetern. Wer nimmt denn so einen Meisterschaftsausgang ernst? Da würden sich doch selbst die Flensburger für den Titel entschuldigen.

    Also m. M. n. hätte es mit den neuen Ideen keine 68:0 Punkte gegeben. Wozu? Der THW hat letzte Saison schon frühzeitig 10 Pkte vor dem Saisonzweiten Flensburg gelegen. Da hätte man locker mal 3-4 Spiele die A-Jugend zu den Buli-Spielen schicken und die Mannschaft für das CL-F4 und das Meisterschaftsspiel schonen können. Und wenn der Punkteabstand zum Tabellendritten nur groß genug ist, könnten sich sogar die beiden führenden Mannschaften ein paar Schonzeiten gönnen. Tolle Idee! :wall:
    Am besten gefällt mir da noch heindaddels Verbesserungsvorschlag, dass beim Meisterschaftsspiel nicht die Tore sondern der TED entscheidet. Wäre auch nicht unfairer. :pillepalle:

  • es war aber eine komplette Play-off-saison. Und es gab ein Hin- und Rückspiel (mindestens). Das ist ein gewaltiger Unterschied, dann wäre es doch besser, gleich wieder den Play-off-Modus zu installieren als so etwas dieser Schwachsinn durch die Hintertür.

    Naja. In der erwähnten Saison wurde dann am Ende der Vierte (Großwallstadt) nach zwei Finals (es war ein Best of Three-Modus) gegen den Tabellensechsten (Milbertshofen) Deutscher Meister. Nachhaltig war der Erfolg für den TVG auch nicht, denn in der Folgesaison erzielte er das schlechteste Tabellenresultat eines amtieren Meisters aller Zeiten (Platz 13 mit einem Punkt Vorsprung vor dem Letzten, Abstieg in letzter Sekunde und nur durch die Aufstockung der Bundesliga wegen der Wiedervereinigung vermieden).

    KO-Spiele als Play Off sind immer Mist, egal in welcher Form*. Der Sinn einer Liga ist es, eine Reihenfolge der teilnehmenden Mannschaften zu ermitteln, deren sportliche Leistungsfähigkeit damit untereinander verglichen wird. Wenn alle Mannschaften die gleiche Anzahl von Spielen Jeder gegen Jeden bestreiten, ist die Mannschaft die beste gewesen, die am Ende die meisten Punkte auf dem Konto hat. Wer die wenigsten hat, war der Schlechteste und muß absteigen usw. Mit diesen Erkenntnissen ist der Zweck der Liga vollständig erfüllt und der Meister gefunden. Da braucht es kein Knock Out mehr. Entweder bestätigt dieses die Punkterunde (1991 sogar sehr exakt: 1.Meister, 2.Finalist, 3. und 4. im Halbfinale) oder es entwertet die ganze Punkterunde indem mit dem "falschen" Sieger der ganze Aufwand der eigentlich besten Mannschaft, den diese über die gesamte Saison erbracht hat, in sechzig Minuten zunichte gemacht wird. Ersteres ist überflüssig, Letzteres unfair. Die einzige Option, bei der ich mir sinnvoll ein "Finale" vorstellen könnte wäre ein Entscheidungsspiel bei Punktgleichheit, bei mehr als zwei punktgleichen Mannschaften eine Entscheidungsrunde.

    Bei diesem Unsinn mit dem Endspiel im Stadion geht es einzig und allein um fifteen minutes of fame und ein bischen Extrakohle. Ein Wolkenkukuksheim, das sich ein HBL-Finale wie den Super Bowl ausmalt. Drunter geht's heute scheinbar auch nicht mehr. Sehr schade, daß die entscheidenden Leute sich offenbar weniger Gedanke darüber machen, wie die grundlegenden Probleme der Liga - etwa bei der Lizenzierung, den immer noch uneinheitlichen Spielterminen (man könnte sich gegenüber der EHF in der Wochenendfrage schon durchsetzen, wenn man denn wollte. Den Spaniern und Franzosen passt das auch nicht. (Mehr als) Eine europäische Saison ohne HBL, ASOBAL und LNH-Vereine wird man Wien nicht riskieren.) oder einer Unterstützung für Aufsteiger aus der 3.Liga bei der Bewältigung der eingleisigen 2.Bundesliga - gelöst werden könnten als über die Einrichtung von irgendwelchen telegenen Show-Events, bei denen man mal nett im Anzug vor der Kamera stehen und sich als "Macher" präsentieren lassen darf. Das hat ja irgendwie alles etwas von Pfeiffen im Walde.


    * Ein paar Kompromissmodelle, in denen Punkt- und Play-Off-Spiele wenigstens in Beziehung stehen, gibt es international. In der litauischen Liga gab es bis letzte Saison ein Endspiel der beiden Ersten nach den Punktspielen (Doppelrunde + Meisterrunde) - aber nur dann, wenn der Vorsprung des Ersten weniger als sechs Punkte betragen hat. In Zypern werden immerhin die Ergebnisse aus der Punkterunde in die Play Off-Wertung (Best offive) einbezogen, so daß eine Mannschaft, die mit zwei Siegen reingeht, zum Weiterkommen nur einmal gewinnen aber zum Rausfliegen dreimal verlieren muss.

  • Meine Meinung
    Am Ende der Saison soll die Mannschaft Meister werden die ganz oben steht
    alles andere ist dummes Zeug
    Wenn sie beim Eishockey andere Regeln haben mag das Sinn machen aber lässt sich nicht auf Hanball übertragen

    Auf den Fußball übertragen zieht momentan der FC.Bayern seine einsamen Runden und wird wohl auch Meister
    Sollen die Bayern am Ende gegen den Vierten in der Liga in Zwei Spielen auf neutralem Platz die Meisterschaft unter sich ausmachen?

    Zum anderen Punkt
    Man stelle sich das Berliner Olympiastadion vor umgebaut mit einem Handballfeld und 10.000 Zuschauer :wall:

  • Man stelle sich das Berliner Olympiastadion vor umgebaut mit einem Handballfeld und 10.000 Zuschauer :wall:

    Vielleicht wollen sie das Endspiel ja auch 11 gegen 11 auf Großfeld austragen. Die Regeln müssten ja noch irgendwo in der Schublade liegen und in der Spielordnung sind sogar noch entsprechende Vorschriften drin. Man bräuchte auch nur einen Schiri, da steckt Sparpotential. Und dann wäre das Olympiastadion ja auch der richtige - der einzig richtige - Ort.

  • Vielleicht wollen sie das Endspiel ja auch 11 gegen 11 auf Großfeld austragen. Die Regeln müssten ja noch irgendwo in der Schublade liegen und in der Spielordnung sind sogar noch entsprechende Vorschriften drin. Man bräuchte auch nur einen Schiri, da steckt Sparpotential. Und dann wäre das Olympiastadion ja auch der richtige - der einzig richtige - Ort.

    Die Spielort ist doch nicht verkehrt
    Da wird sich doch im Bundeshaushalt noch eine Lücke finden
    und wenn nicht gibt es ja noch den Wowereit ;)

  • Die Spielort ist doch nicht verkehrt
    Da wird sich doch im Bundeshaushalt noch eine Lücke finden
    und wenn nicht gibt es ja noch den Wowereit ;)


    Ich fände es gut, wenn Wowereit für das HBL-Finale zuständig wäre, weil das bedeuten würde, dass sich die Einführung immer weiter verschieben würde.