Samstag 16.2.13 Beginn: 18.00 Uhr
Ignaz-Roth-Halle, Landauer Straße 22, 66482 Zweibrücken
20.Spieltag SV 64 Zweibrücken - TV Hochdorf
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Die Schirris:
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Markus Joldzic / Benjamin Sirker
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Endstand: (12:16) 24:34
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Quelle: HP Zweibrücken
Zweibrücker Löwen verlieren das Derby gegen den TV Hochdorf deutlich!
Sonntag, den 17. Februar 2013 um 10:49 Uhr
Geschrieben von: Christian Gauf
Gegenüber den letzten Spielen überhaupt nicht mehr wieder zu erkennen waren am Samstagabend die Handballer des SV 64 Zweibrücken im Drittligaderby gegen den TV Hochdorf.
Nervös, verunsichert und mit zunehmender Spieldauer auch weitestgehend chancenlos quittierten die Zweibrücker Löwen „in ihrem Spiel des Jahres“ eine deutliche 24:34 (12:16)-Heimniederlage, die weh tat, weil sie natürlich Einfluss auf den Abstiegskampf der dritten Liga hat.
„Unsere Jungs haben in den letzten Wochen locker drauf los spielen können“, war SV-Trainer Stefan Bullacher nach dem Spiel bemüht, Erklärungen für das gerade Erlebte zu finden. „Heute haben sie wohl erstmals einen gewissen Druck verspürt“. Denn mit einem Sieg hätten sie zunächst einmal die Abstiegsplätze verlassen können. Und natürlich ist der Druck des Gewinnen Müssens, gerade in Heimspielen gegen Tabellennachbarn besonders groß.
Genau mit diesem Druck sind die 64er dieses Mal nicht zu Recht gekommen. Denn sie brachten in ihrem wichtigsten Spiel „kein Bein auf den Boden“ und leisteten sich vor etwa 450 Zuschauern in der rappelvollen Ignaz-Roth-Halle, darunter auch ein Fernsehteam des saarländischen Rundfunks, ihre bislang schwächste Saisonleistung.
Von der Lockerheit, der letzten Spiele war am Samstagabend leider nichts mehr zu sehen. Keine Aggressivität, kein Biss und für Zweibrücker Verhältnisse ein sehr geringes Tempo charakterisierten am Samstagabend das Spiel der 64er. Allerdings gehören zu einem Handballspiel immer auch zwei Mannschaften. Und da war eben auch die Truppe des TV Hochdorf, die am Samstagabend gegenüber den zurückliegenden Spielen deutlich verbessert auftrat, ihre körperliche Überlegenheit klar ausspielte, in der 6:0-Abwehrformation sehr präsent war und somit einfach ein sehr gutes Spiel ablieferte.
Dem TV Hochdorf gelang es jedenfalls, mit der aggressiven Abwehrarbeit den 64ern am Samstagabend frühzeitig den Schneid abzukaufen. Insbesondere von den Rückraumpositionen vermochten die 64er kaum Torgefahr zu entwickeln, waren bei der von Hochdorfs Neu-Trainer Benny Matschke gut eingestellten Gästetruppe bestens aufgehoben. Hinzu kamen einige Aktionen mit Wurfpech, also einige Holztreffer, was wiederum zur Folge hatte, dass die Gäste von Anfang an in Front lagen, die Zweibrücker Löwen hingegen viel Kraft aufwenden mussten, um den Anschluss immer wieder herzustellen Beim 8:9 durch Torben Rixecker, bezeichnenderweise vom Kreis erzielt, waren die 64er eigentlich letztmalig „auf Tuchfühlung“, mussten dann einen Zwischenspurt der Gäste zum 10:15-Zwischenstand hinnehmen, der schon so etwas wie vorentscheidenden Charakter hatte. Denn anders als in den letzten Spielen, wirkte die Körpersprache der Gastgeber nun nicht mehr kämpferisch, als auf Aufholjagd ausgerichtet, sondern eher niedergeschlagen und resignierend.
So wurden beim 12:16-Halbzeitstand die Seiten gewechselt. Als dann unmittelbar nach der Pause den Gästen durch zwei schnelle Tore sogar die 12:18-Führung gelang, schien es, als sei der Wille der Gastgeber, der Glaube an eine Wende, endgültig gebrochen.
Einzig Kreisläufer Jonas Denk war in der Lage, gegen die resolute Abwehr der Gäste Akzente zu setzen, erzielte fünf seiner insgesamt acht Tore im zweiten Durchgang. Auf der Gegenseite waren es insbesondere die beiden „Halbangreifer“ Jonas Kupijai, der schon im Hinspiel gegen die 64er überragte sowie Kai Zimmermann, die fast nach Belieben trafen.
Der Zweibrücker Defensive gelang es überhaupt nicht, die Kreise der beiden Rückraumspieler einzuengen. Und weil auch die Zweibrücker Torleute nicht ihren besten Tag erwischten, ergaben sich auch selten Konterchancen für die 64er. Damit war natürlich auch eine wesentliche Forderung Benny Matschkes an seine Mannschaft aufgegangen. „Wir wollten auf jeden Fall das Zweibrücker Konterspiel unterbinden“, bemerkte er nach Spielschluss.
Wie verunsichert die 64er vom Spielverlauf und von der erkennbaren Überlegenheit der Gäste waren, zeigte sich allerdings in wenigen Situationen, in denen sie einmal die Chancen zum Gegenstoß hatten. Da nämlich starteten die Zweibrücker Löwen überhaupt nicht oder brachen ihre Bemühungen eben viel zu früh ab. Die Folge war, dass die 64er in den gesamten 60 Spielminuten lediglich drei Gegenstoßtore erzielten.
„Das war heute schon so etwas wie ein kollektives Versagen“, bekannte Bullacher schließlich. Dabei hatte er viel gewechselt, alle möglichen Angriffsvarianten mit unterschiedlichen Besetzungen ausprobiert. Eines blieb allerdings immer gleich; seine Mannschaft entwickelte kaum Durchschlagskraft. Denn sie ergab sich auch fast kampflos in die Niederlage, die dann mit 24:34 auch überaus deutlich ausfiel.
Vielleicht ist es da gar nicht so übel, dass die Zweibrücker Löwen gleich am kommenden Samstag gegen die SG H2Ku Herrenberg erneut zu Hause antreten können. Für die junge SV-Truppe gilt es jedenfalls, dieses Spiel schnell abzuhaken und den Blick nach vorne zu richten, um sich dann mit neuem Mut der neuen Aufgabe zu stellen. Denn der Abstiegskampf in der dritten Liga wird weiter gehen.
Auf einen Blick:
SV 64 Zweibrücken: Nils Kawolus, Philipp Serr im Tor – Jonas Denk 8, Thomas Zellmer 4, Marian Müller 3, Torben Rixecker 2, Benni Zellmer 2, Daniel Sorg 2, Tim Burkholder 1/1, Aris Wöschler 1, Erik Pohland 1, Jerome Müller, Alex Eusterholz (n.e.).
TV Hochdorf: Tim Doppler, Andereas Röll und Maximilian Haller (n.e.) im Tor – Kai Zimmermann 9, Jonas Kupijai 8, Andreas Mauer 7/4, Jörn Christmann 4, Maximilian Labroue 4, Marco Sliwa 1, Niklas Schwenzer 1, Tim Beutler, Stefan Job, Steffen Dietz.
Zeitstrafen: 6:8 min., Siebenmeter: 1/1 – 4/4, Zuschauer: 450, Schiedsrichter: Markus Joldzic und Benjamin Sirker (Darmstadt/Weiterstadt). -
Quelle: Die Rheinpfalz
Kopf verloren, Spiel verloren
HANDBALL: Drittliga-Männer des SV 64 sind chancenlos beim 24:34 gegen Hochdorf
ZWEIBRÜCKEN. Es war angerichtet für das Spiel des Jahres gegen den Pfalz-Rivalen TV Hochdorf. Den Drittligahandballern des SV 64 Zweibrücken eröffnete sich die Chance, zum ersten Mal seit dem siebten Spieltag die Abstiegsränge zu verlassen. Aber der SV hielt dem Druck nicht Stand. Verkrampft spielend, unterlag Zweibrücken am Samstag mit 24:34 (12:16).460 Zuschauer wollten die Partie sehen, säumten jeden freien Zentimeter in der Ignaz-Roth-Halle. Jeder wusste, dass sich die siegreiche Mannschaft im Abstiegskampf ein bisschen Luft verschaffen kann, dass eine Niederlage Luft wegnimmt. „Das müssen wir jetzt erst mal verdauen“, sagte SV-Trainer Stefan. Seine wichtigste Aufgabe in der kommenden Woche: „Die Mannschaft wieder aufrichten. Es ist ja noch nichts verloren.“ Einen Vorwurf wollte er keinem machen. „Sie wollten, aber sie konnten nicht.“Übernervös, zum Teil übermotiviert agierend, fand der SV nie in die Partie. Mit Ausnahme von Kreisläufer Jonas Denk, der in der Abwehrmitte versuchte, den Laden zusammenzuhalten. Aber seine Nebenleute, egal in welcher Besetzung deckend, bekamen die Hochdorfer Halbspieler, Jonas Kupijai und Kai Zimmermann, nie in den Griff. Im Angriff bekam Denk zunächst viel zu wenig Anspiele. Das wurde besser, als Marian Müller kam. Die „Achse“ aus Jugendtagen funktionierte einige Male. Da zeigte sich, dass der TVH über das Kreisspiel verwundbar gewesen wäre.
Zehn Minuten vor dem Ende, Stand 21:30, schaute sich Bullacher schon mal den Statistikbogen an. Der offenbarte zwei Faktoren für die Niederlage. Grund eins: Die Rückraumschützen des SV trafen nicht. Traute sich einer abzuziehen, kam das ein oder Mal Pech in Form von Lattentreffern wie bei Aris Wöschler dazu.
Grund zwei: Die Gastgeber konnten nie den bekannten Gegenstoß-Turbo zünden. „Darauf hatten wir unser Hauptaugenmerk gelegt. Wir wollten verhindern, dass der SV zu leichten Toren kommt. Das ist uns gelungen“, freute sich TVH-Trainer Benjamin Matschke. Dem ohnehin nervös in die Partie gegangenen SV-Team zogen die erfahrenen TVH-Spieler damit den Zahn. „Ich spiele jetzt seit 13 Jahren in Liga drei, früher Regionalliga, jetzt dritte Liga. So ausgeglichen und stark wie in dieser Runde war diese Liga noch nie“, bekannte TVH-Kreisläufer Marco Sliwa, am Samstag eine Bank in der sehr starken 6-0-Gästeabwehr. „In der jeder bereit war, den einen Schritt mehr zu machen“, sagte Matschke. Genau das, was sonst den SV auszeichnet, und dieses Mal bei den Zweibrückern fehlte.
Bis zum 7:7 (20.) hatte der SV die Partie offen gehalten. Die Schwierigkeiten im Spielaufbau, den die TVH-Abwehr immer wieder unterbrach, waren aber unübersehbar. Bis zur Pause zog der TVH schon spielentscheidend davon. Bullacher probierte nahezu alles, gab dem mit Rückenschmerzen in die Partie gegangenen Torwart Nils Kawolus eine Auszeit, nahm die verunsicherten und verkrampften Leistungsträger vom Feld. Aber der TVH spielte 60 Minuten konzentriert, ließ den SV nie daran glauben, diese Partie noch drehen zu können. (add)
So spielten sie
SV 64 Zweibrücken: Kawolus, Serr – Burkholder 1/1, Rixecker 2, Wöschler 1 – Thomas Zellmer 4, Sorg 2 – Denk 8 – Benny Zellmer 2, Marian Müller 3, Jerome Müller, Pohland 1
TV Hochdorf: Doppler, 52. Röll – Zimmermann 9, Beutler, Kupijai 8 – Dietz, Schwenzer 1 – Sliwa 1 – Labroue 4, Christmann 4, Mauer 7/4, Job
Spielverlauf: 3:3 (9.), 7:7 (20.), 10:15 (28.), 12:16 (30.), 17:24 (43.), 21:30 (50.), 24:34 (60.) - Strafminuten: 6 - 8 - Siebenmeter: 1/1 - 4/4 – Beste Spieler: Denk – Kupijai, Zimmermann, Sliwa – Zuschauer: 460 - Schiedsrichter: Joldzic/Sirker (HV Hessen). (add)
Quelle: Verlag: DIE RHEINPFALZ Publikation: Zweibrücker Rundschau Ausgabe: Nr.41 Datum: Montag, den 18. Februar 2013