"Völlig überflüssiges Nachkarten"
Heinz Jacobsen übt scharfe Kritik an Uwe Schwenker. "Das ist ein völlig überflüssiges Nachkarten", kommentierte der Vorsitzende des Ligaausschusses im Deutschen Handball-Bund und der Handball-Bundesligavereinigung Männer eine Aussage des Managers vom THW Kiel in der Zeitung "Die Welt". Die hatte Schwenker in ihrer Ausgabe am vergangenen Freitag zitiert: "Nordhorn hätte die Lizenz nicht bekommen dürfen – das wäre das einzige Mittel gewesen, um Ordnung reinzubringen."
Dass die HSG seinerzeit zurecht im zweiten Anlauf die Spielberechtigung für diese Spielzeit erhalten hat, steht für Jacobsen außer Zweifel. Der Liga-Boss betont: "Wir haben uns exakt an die vorliegenden Bestimmungen erhalten." Hätte sein Gremium der HSG die Lizenz nicht erteilt, wäre sie dem deutschen Vize-Meister vom DHB-Präsidium um Ulrich Strombach erteilt worden. "Diese Blamage wollte ich uns ersparen", sagte Jacobsen.
Am Lizenzierungsverfahren gibt es für Jacobsen derzeit nichts zu verbessern. Dennoch ist er darauf gefasst, dass der Handball weiterhin mit Hiobsbotschaften wie zuletzt aus Nordhorn, Solingen, Wallau oder Hamburg rechnen muss. "Ich lege für überhaupt keinen Verein mehr meine Hand ins Feuer", sagte Jacobsen und gab den Vereinen nochmals mit auf den Weg, nicht mit dem Finger auf andere zu zeigen. Denn: "Jeder Verein hat genug vor seiner eigenen Tür zu kehren."
Derzeit macht die HSV Hamburg negativ von sich reden. Beim Bundesliga-Nachfolger der SG Bad Schwartau herrscht Unruhe, weil er von der Vergangenheit eingeholt wird. Wegen des Verdachts der Konkursverschleppung gab es bei Unternehmen des Geschäftsführers Winfried Klimek (Galaxis) eine Hausdurchsuchung. Die Geschäftskonstruktion mit alter und neuer Trägergesellschaft ist bei den Neu-Hamburgern nur schwer zu durchschauen, die handelnden Personen mit Klimek und seinem Geschäftsführer-Kollegen Olaf Knüppel sind jedoch die gleichen wie zu Schwartauer Zeiten.
"Es gibt so viele Insolvenzen wie noch nie", weist Jacobsen auf die allgemeine wirtschaftliche Misere hin. Da wäre es "blauäugig zu glauben, wenn der Sport davon nicht betroffen würde". Auch Fynn Holpert hat so seine Befürchtungen. Gegenüber der Zeitung "Die Welt" sagte der Manager des TBV Lemgo: "Viel würde ich nicht darauf wetten, dass alle 18 Klubs die Saison zu Ende spielen."
Quelle: Grafschafter Nachrichten
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