16. Spieltag SV 64 Zweibrücken - TSV Friedberg

  • Quelle: HP SV 64 Zweibrücken


    Zweibrücker Löwen unterliegen dem Tabellenführer deutlich!

    Geschrieben von: Christian Gauf

    Nur 20 Minuten lang waren die Zweibrücker Löwen am Samstagabend in der Lage, das erste Rückrundenspiel der Drittligasaison gegen den TSV Friedberg ausgeglichen zu gestalten. Dann setzte sich die enorme Qualität des Tabellenführers durch. Innerhalb der nächsten zehn Minuten machten die Gäste alles klar, zogen zum vorentscheidenden 10:15-Halbzeitstand weg.
    Am Ende stand eine deutliche 24:32-Niederlage der 64er gegen eine Mannschaft die in der Zweibrücker Ignaz-Roth-Halle den Nachweis erbrachte, völlig zu Recht an der Tabellenspitze zu stehen.
    Trotz der 5 ½-stündigen Anreise übernahmen die Gäste schnell das Heft des Handelns, kamen durch zwei Tore des starken Linksaußen Jonathan Scholz zur 0:2-Führung. Dabei war es in der Anfangsphase insbesondere auch Torhüter Fabian Seiler, der mit seinem hervorragenden Stellungsspiel und guten Paraden die 64er „nervte“. So scheiterten Thomas Zellmer beispielsweise frei von Rechtsaußen und Benny Zellmer per Tempogegenstoß.
    Allerdings funktionierte in der Anfangsphase der Begegnung die Zweibrücker Defensive, die gegen den Meisterschaftsanwärter offensiv verteidigte und so auch einige Ballgewinne zu verzeichnen hatte. Es blieb jedenfalls spannend, weil es den 64ern gelang, zwischen der siebten und neunten Spielminute einen 1:3-Rückstand durch Tore von Torben Rixecker, Tim Burkholder und Benny Zellmer in eine 4:3-Führung zu wandeln.
    Bis zur 21. Spielminute hielten die 64er dann ausgezeichnet mit, wechselte die Führung ständig, ohne dass sich eine Mannschaft hätte absetzen können. Kubo Balaz, der nach seinem Lehrgang mit der slowakischen Nationalmannschaft, einer dort zugezogenen Leistenverletzung und einer erfolgreichen Behandlung am Samstagvormittag bei der Zweibrücker Physiotherapeuthin Ute Denk doch mitwirken konnte, kam nach 15 Minuten und traf zweimal zum 9:9-Zwischenstand. Genau 16 Minuten waren bis dahin gespielt.
    Es folgten fünf Minuten, in denen beide Mannschaften keine Tore erzielten, in denen beiden Teams auch einige technische Fehler unterliefen, in denen sich aber auch abzeichnete, dass es den 64er immer schwerer fiel, sich gegen die stärkste Defensive der dritten Liga Süd durchzusetzen. Zwar gelang Tim Burkholder sogar noch ein letztes Mal die 10:9-Führung. Allerdings sollte dieses Tor auch der letzte SV-Treffer vor der Pause gewesen sein.
    Bei den Gästen standen nämlich nun mit Miroslav Ilic auf der Spielmacherposition und Manuel Vilches Moreno auch zwei Rückraumspieler auf dem Parkett, die gemeinsam mit dem ehemaligen Bundesligaspieler Jan–Marco Behr das Kommando übernahmen. Jetzt wurden die Fehler der 64er, Fehlwürfe wie technische Fehler, gnadenlos bestraft.
    Noch vor der Pause gelang dem Tabellenführer damit eine vorentscheidende 10:15-Führung.
    „In dieser Phase hat man gesehen, was passiert, wenn man gegen Friedberg nicht trifft“, sah sich SV-Trainer Stefan Bullacher in seiner Einschätzung zum Spiel schon vor der Halbzeit bestätigt. „Dann gelingen denen mit ihrem unglaublichen Konterspiel schnelle Tore und sie sind weg“. Bullacher kritisierte bei seinen Spielern allerdings auch die Tatsache, dass sie zu wenig in Richtung Tor gingen, wenn die Chancen da waren, dabei einige gute Möglichkeiten ungenutzt ließen und sich selbst in die Situation brachten, zu passiv zu agieren. „Ich bin allerdings auch weit davon entfernt zu sagen, dass wir heute schlecht gespielt haben“, resümierte Bullacher nach dem Spiel. „Es kommt immer auch darauf an, wer auf der anderen Seite steht – und da war eben heute der Spitzenreiter“.
    Die Gäste machten jedenfalls auch nach dem Seitenwechsel dort weiter, wo sie vor der Halbzeit aufgehört hatten, nämlich durch zwei weitere Tore von Behr und Scholz, so dass die 64er ihre „geplante Aufholjagd“ bei einem sieben-Tore-Rückstand beginnen mussten.
    Sie wehrten sich allerdings weiter, hatten nun auch im Angriff wieder bessere Szenen, weil der Zweibrücker Mannschaftskapitän Marian Müller im linken Rückraum nach seiner langen Verletzungspause seine bislang beste Leistung bei den 64ern zeigte. In der 40. Spielminute waren die Zweibrücker Löwen beim 15:18-Zwischenstand sogar wieder in etwa auf Schlagdistanz, was in dieser Phase allerdings auch daran lag, dass die Gäste nun etwas „schludrig“ abschlossen, Nils Kawolus einige tolle Paraden zeigte und die SV-Fans kurzzeitig hofften, ihre Mannschaft könnte dem Spiel doch noch einmal eine Wende geben.
    Sechs Minuten später waren diese Hoffnungen zerstoben, hatte der Tabellenführer erneut nachgewiesen, welche unglaubliche Qualität in der eigenen Mannschaft steckt und durch einen beeindruckenden Zwischenspurt zum 17:25-Zwischenstand die endgültige Entscheidung dieser Drittligapartie herbeigeführt.
    Diese acht Tore waren die Differenz, die dann auch bis zum Spielende beim 24:32-Endergebnis Bestand hatte. Den SVlern gelang jedenfalls die erhoffte Ergebniskorrektur nicht mehr, weil die Mannschaft von Gästetrainer Hartmut Mayerhoffer nun alles im Griff hatte und in souveräner Art das Ergebnis verwaltete.
    „Das war die beste Mannschaft gegen die wir in dieser Drittligasaison spielen mussten“, stellte SV-Trainer Stefan Bullacher auch nach dem Spielende nochmals fest, der mit dem Spielverlauf und dem Ergebnis natürlich nicht ganz zufrieden war, aber die deutliche Überlegenheit der Gäste absolut anerkannte. Mit ihrer hervorragenden 6:0-Abwehrformation, darauf basierend einem sehr starken Konterspiel und nicht zuletzt mit Segmüller, Link, Behr, Ilic und Vilches Moreno fünf Rückraumspielern, die zur absoluten Drittligaspitze zu zählen sind, verfügen die Bayern über das Rüstzeug, auch am Ende der Saison noch ganz oben zu stehen. Die 64er hingegen, das zeigte dieses Spiel ebenfalls, müssen versuchen, die zum Klassenerhalt notwendigen Punkte insbesondere gegen die Teams aus der unteren Tabellenhälfte einzufahren.
    Auf einen Blick:
    SV 64 Zweibrücken: Nils Kawolus und Philipp Bartel bei einem 7m (im Tor) – Marian Müller 5, Tim Burkholder 4, Kubo Balaz 4, Torben Rixecker 2/2, Jonas Denk 2, Benny Zellmer 2, Aris Wöschler 2, Thomas Zellmer 1, Daniel Sorg 1, Alexander Eusterholz 1 und Erik Pohland.
    TSV Friedberg:
    Fabian Seiler und Benjamin von Petersdorff (ab der 40.) im Tor – Jonathan Scholz 9/2, Jan-Marco Behr 5, Manuel Vilches-Moreno 3, Miroslav Ilic 3/3, Fabian Maier-Hasselmann 3, Jonas Link 3, Florian Antony 2, Fabian Segmüller 2, Thomas Wagenpfeil 1, Andreas Knorr 1, Andreas Dittiger und Julian Prause.
    Zeitstrafen: 4:4 min., Siebenmeter: 2/2 – 5/5, Zuschauer: 320, Schiedsrichter: Hemmer/Meyer (Enkenbach/Hochspeyer).

  • Quelle: Augsburger Allgemeine

    Ein ehgeiziges Kraftpaket

    Panagiotis Erifopoulos, der griechische U21-Nationalspieler in Diensten der Handballer des TSV Friedberg, hat sich hehre Ziele gesteckt: Er will in die 1. Bundesliga Von Peter Kleist

    Mit seinen 1,83 Metern Körperlänge ist er nicht gerade ein Riese im Handball – und doch darf man Panagiotis Erifopoulos zu den Stützen der Drittliga-Handballer des TSV Friedberg zählen. Und für den griechischen Junioren-Nationalspieler ist die Größe auch nicht ausschlaggebend, denn das wendige Kraftpaket verrichtet beim TSV den Job als Kreisläufer – und das mit Erfolg.

    Kreisläufer also. Die Position im Handball, auf der man wohl am meisten Körperkontakt hat. Auf der man gehalten, geklammert, gestoßen, getreten und gekratzt wird – kurz gesagt, die Position, auf der einem dann hinterher alles weh tut. Was verleitet einen Sportler, sich genau diesen „Job“ auszusuchen? „Natürlich tut einem hinterher alles weh, aber dafür trainiert man seinen Körper. Das ist ein guter Schmerz“, meint der 20-Jährige mit einem Lächeln. Und an Selbstbewusstsein mangelt es dem Studenten, der in Augsburg im ersten Semester informationsorientierte BWL studiert, nicht. „Ich bin einer der kleineren Kreisläufer, aber dafür bin ich schnell und wendig und habe gute Kraftwerte“, so Erifopoulos. Klar, dass sein sportliches Vorbild auch Kreisläufer ist: Betrand Gille, der Franzose, der 2002 zum Welthandballer gewählt wurde.

    Begonnen hatte die Laufbahn von Panagiotis Erifopoulos in Erlenbach am Main – dort, wo er 1992 auch auf die Welt kam. „Ich habe die doppelte Staatsbürgerschaft“, erzählt der Deutschgrieche. Sein kleinerer Bruder Foti brachte ihn zum Handball und er fand schnell Gefallen an dem Sport. Und er hatte Talent und Ehrgeiz, spielte bald bei der TuSpo Oberburg und im Handball-Leistungszentrum Großwallstadt. International entschied sich Panagiotis Erifopoulos für Griechenland, für das er rund 50 Jugend- und Juniorennationalspiele bestritt. Mit dem griechischen Nationalteam verbindet sich sein bislang größter Erfolg und sein härtester Rückschlag. 2010 wurde er bei der EM-Qualifikation in Tschechien zum MVP (most valuable player) – also zum wertvollsten Spieler gewählt. Im Mai 2011 riss er sich bei einem Höhentrainingslager in Griechenland das Kreuzband: „Ich bin auf einem Schweißfleck ausgerutscht und hab’ mir das Knie verdreht“, erinnert er sich. Noch heute zeugt eine große Narbe am linken Knie von diesem Rückschlag.

    Quasi im „Krankenstand“ wechselte Erifopoulos dann zum TSV Friedberg. Während er in der Nähe von Offenbach noch auf Reha war (zusammen mit Fußballern der Frankfurter Eintracht und des FSV) kam der Deal mit dem TSV zustande. Nach seinem Kreuzbandriss arbeitete der Student hart an seinem Comeback, kam „fitter als zuvor“ zurück und absolvierte im Februar diesen Jahres sein erstes Spiel für den Drittligisten vom Lechrain.

    Und beim TSV 1862 fühlt sich Panagiotis Erifopoulos rundum wohl. „Die Mannschaft passt und auch das Umfeld ist perfekt“, so der 20-Jährige. In höchsten Tönen schwärmt er von Trainer Hartmut Mayerhoffer. Der gehe sehr gut auf die einzelnen Spieler ein und stellt seine Mannschaft immer bestens auf den Gegner ein. Viermal pro Woche wird trainiert, einmal kommt Wurftraining hinzu, einmal steht zudem die Videoanalyse des jeweiligen Gegners an. Erifopoulos selbst geht noch viermal wöchentlich in den Kraftraum – es gilt ja, ein hehres Ziel zu verfolgen. Irgendwann möchte der Deutschgrieche in der 1. Bundesliga spielen – der mögliche Aufstieg mit dem TSV Friedberg in die 2. Liga wäre ein Etappenziel. „Wir sind zwar gerade Tabellenführer, doch die Saison ist noch lang“, meint er. Auch Verletzungen – wie ein Bänderriss im Daumen, der ihn in dieser Saison für Wochen zum Zuschauen verurteilte – bremsen ihn nicht.

    Im Moment ordnet er alles dem Verein unter und verzichtet auf einen Nationalmannschaftslehrgang – auch weil der TSV sich rührend um seine Spieler kümmert. „Wir bekommen eine Wohnung gestellt und wir haben in Friedberg-Ost eine bunte WG mit dem Chilenen Harald Feuchtmann, Fabian Maier-Hasselmann und mir“, erzählt Erifopoulos lächelnd. Hundertprozentig fit wird er wohl erst wieder im Januar sein – gerade rechtzeitig jedenfalls, um den TSV auf dem weiteren Weg nach oben wieder voll zu unterstützen.

  • Quelle: HP Friedberg


    Friedberg siegt zum Rückrundenauftakt - Nach Anlaufschwierigkeiten deutlicher Erfolg in Zweibrücken

    Sonntag, den 13. Januar 2013 um 14:10 Uhr | Geschrieben von: Domenico Giannino


    Der TSV Friedberg ist erfolgreich in die Rückrunde der Dritten Liga gestartet. Mit dem 32:24 (15:10) Erfolg beim SV 64 Zweibrücken verteidigten die Handballer ihre Tabellenführung.

    Friedberg beging nicht den Fehler, den Aufsteiger zu unterschätzen. Durch Treffer von Jonathan Scholz führten die Gäste schnell mit 2:0, Zweibrücken warf sein erstes Tor erst nach viereinhalb Minuten. Aber rasch zeigte sich, dass der TSV mit der aggressiven 3 – 2 – 1 – Deckung der Pfälzer so seine Mühe hatte. Das Aufbauspiel der Herzogstädter funktionierte nicht wie gewohnt, Friedberg konnte kaum Druck auf die Abwehr entwickeln. Außerdem passte die Zuordnung im eigenen Defensivverbund nicht, Zweibrücken kam so zu einigen leichten Toren aus dem Rückraum und war nach zehn Minuten mit 4:5 in Führung.

    Mitte der ersten Hälfte nahm Trainer Hartmut Mayerhoffer die Auszeit, um sein Team wachzurütteln. Vor allem die Abwehrleistung dürfte ihm bis dahin nicht gefallen haben, seine Spieler verschoben immer wieder zu spät und störten den Gegner nicht aggressiv genug. Scheinbar brauchten die Worte des Coaches einige Zeit, um richtig zu wirken, aber nach dem Gegentreffer zum 9:10 in der 21. Minute waren sie bei den Friedbergern endlich angekommen.

    Jetzt zeigte die Abwehr ihre gefürchtete Stärke, dem Vorletzten gelang bis zur Pause kein weiterer Treffer. Friedberg konnte sich in der Folge absetzen. Das Tempospiel klappte jetzt reibungslos und im Positionsspiel versetzten die Gäste die offensive 3 – 2 – 1- Abwehr mehrmals gekonnt. Bis zur Pause machten die Herzogstädter aus dem 9:10 eine 15:10 – Führung.

    Diese bauten sie nach dem Wiederanpfiff auf 17:10 aus. Zweibrücken, das von seinen Fans lautstark angefeuert wurde, steckte aber nicht auf. Wie schon im Hinspiel ließen sich die Pfälzer von einem deutlichen Rückstand nicht entmutigen und gaben alles. Nachdem Friedberg in neun Minuten nur einen Treffer schaffte, kamen die Gastgeber nach 40 Minuten bis auf 18:15 heran. In dieser Phase zeigte sich, wie wichtig die Erfahrung von Manuel Vilches – Moreno für die Mannschaft ist. Der Spanier, der nach einem Muskelfaserriss in der Hinrunde jetzt wieder seine ganze Klasse zeigen kann, vergrößerte mit zwei Knallern aus dem Rückraum wieder den Friedberger Vorsprung.

    Jetzt gelang dem TSV die Vorentscheidung. Innerhalb von nicht einmal fünf Minuten erhöhten die Herzogstädter ihre Führung auf 24:17. Eine Viertelstunde war da noch zu spielen. Friedberg ließ nun nichts mehr anbrennen. Die Abwehr stand weiter sehr sicher, Zweibrücken kam nur noch selten gefährlich zum Abschluss. Der beste Torschütze an diesem Abend war Jonathan Scholz, der neunmal erfolgreich war.

    Erfreulich war auch das Comeback von Thomas Wagenpfeil, der fast die gesamte Hinrunde wegen einer Verletzung verpasst hatte. Andreas Knorr konnte sich auf Linksaußen gut präsentieren, er steht in den kommenden Wochen besonders im Fokus, da Harald Feuchtmann, sein Partner auf dieser Position, mit der chilenischen Nationalmannschaft bei der WM weilt. - Zum Auftakt zeigten die Südamerikaner übrigens eine tolle Leistung, das 28:30 gegen Mazedonien ist ein mehr als achtbares Resultat. - Friedberg konnte sich nach 60 Minuten über einen letztlich souveränen 32:24 (15:10) Erfolg freuen. Zweibrücken hielt zwar lange gut mit, musste am Ende aber die Überlegenheit der Gäste anerkennen.

    Mayerhoffer war die Erleichterung anzusehen: „Es war sehr wichtig für uns, mit einem Sieg in die Rückrunde zu starten. Unser Gegner hat es uns aber nicht einfach gemacht, vor allem in der ersten Halbzeit hatten wir einige Probleme. In Zweibrücken werden sicherlich einige Teams Punkte lassen, der Aufsteiger ist sehr unangenehm zu spielen. Insgesamt gesehen können wir mit unserem Auftritt zufrieden sein, auch wenn wir uns einige Schwächephasen erlaubt haben.“

    Seiler (1. – 40.); v. Petersdorff (40. – 60.); Wagenpfeil (1); Vilches – Moreno (3); Ilic (3/3); Antony (2); Knorr (1); Maier – Hasselmann (3); Segmüller (2); Link (3); Scholz (9/2); Dittiger; Prause; Behr (5).

    Domenico Giannino (gia)