• @Willie:

    Was ich damit sagen wollte ist, dass ich nicht verstehen kann, wie es dazu kommen konnte, dass so viele Spieler im "Clinch" mit dem DHB stehen, bzw. entweder ausgebootet wurden oder freiwillig hingeworfen haben:

    - Glandorf
    - Zeitz
    - Sprenger
    - Schröder
    - Jansen
    - Bitter
    - Preiß
    (...)

    Ob diese Leute jetzt "besser" sind, als die Nominierten vermag ich nicht zu sagen. Ich finde es nur höchst alarmierend, dass so verdiente Spieler offenbar einen so schlechten Draht zum DHB haben.

    Lange Rede, kurzer Sinn:
    Ich kann es nicht verstehen, wie es dazu kommen konnte, dass Spieler keinen Bock mehr auf die NM haben...

  • Die eine Antwort ist schlicht die Belastung.
    Es ist ja nicht nur beim DHB so, bei den Schweden haben z. B. Lövgren und Ahlm früh ihre NM-Karrieren beendet. Källman hat mal ein Turnier sausen lassen (auch medizinisch begründet), was ihm zwar von diversen schwedischen Medien übel genommen wurde, allerdings gab es dazu keine dummen Bemerkungen von Olsson bzw Lindgren und Ehemaligen. Lundström hatte auch mal verzichtet. KEdR war auch in Serbien nicht dabei, da vorher verletzt, analog zu Kaufmann.
    Die andere ist wohl das Verhalten der DHB Granden.

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Warum die nicht wollen/sollen ist vielschichtig und läßt sich wohl nur im Einzelfall beantworten.
    Die Überlastung die hier einige Ansprechen ist das eine und das ist kein rein deutschen Problem.
    Persönliche Gründe können wir wohl kaum erfahren.
    Und bei einigen sprechen auch qualitative Gründe gegen eine Nominierung finde ich.

    Fakt ist denke ich aber.
    Wirklich klar bessere als die, die nun nominiert sind und die auch einfach so spielen wollen gibt es nicht.

  • @Willie:


    Lange Rede, kurzer Sinn:
    Ich kann es nicht verstehen, wie es dazu kommen konnte, dass Spieler keinen Bock mehr auf die NM haben...

    Nationalmannschaft würde ich mal als Ehrenamt bezeichnen, und das mindeste, was man für sein ehrenamtliches Engagement erwarten kann, sollte Respekt und Anerkennung derjenigen sein, für die man arbeitet - bei der Nationalmannschaft also in erster Linie vom Verband, und in zweiter Linie von der Öffentlichkeit (bzw. Presse). Wenn diese Mindest-Gegenleistung aber dauerhaft nicht erbracht wird, und auch nicht durch andere Anreize - sportliche Leistung, Stimmung im Team, Stolz auf Bundesadler - ausgeglichen wird, warum sollte dann jemand auf seinen mageren und dringend notwendige Urlaub verzichten, um sich später noch als Verlierer der Nation vom Verband und den Medien darstellen zu lassen?

  • Was soll ich sagen, einfach nur eine Riesen-Sauerei das manche Spieler bei ihren Vereinen regelmäßig spielen und dann in der NM "verletzungsbedingt" absagen. Kann mir doch kein Vereins-Verantwortlicher erzählen, dass er eine WM nicht durchstehen würde gesundheitlich, aber dann jedes Spiel bei Flensburg absolvieren, oftmals 2 pro Woche!

    Wieso ist es eine Sauerei? Niemand ist verpflichtet, für die Nationalmannschaft zu spielen. Dass es inzwischen Spieler gibt, die nicht mehr für die Nationalmannschaft spielen *wollen*, wie zum Beispiel Zeitz, hat ja auch etwas mit dem Gebaren des DHB in den letzten Jahren und Jahrzehnten zu tun.

    Außerdem sind es die Vereine, die den Lebensunterhalt der Spieler bezahlen, nicht der DHB. Dass ein Spieler auf seine Gesundheit achtet, um seine Arbeitskraft seinem Arbeitgeber zur Verfügung stellen zu können, ist doch wohl eine Selbstverständlichkeit. Und es weiß niemand hier, wie es um Glandorfs Gesundheitszustand bestellt ist. Wenn Glandorf sagt, dass es noch nicht geht, ist es eine unverschämte Unterstellung, ihm Drückebergerei zu unterstellen, wie du es machst.

  • Was soll ich sagen, einfach nur eine Riesen-Sauerei das manche Spieler bei ihren Vereinen regelmäßig spielen und dann in der NM "verletzungsbedingt" absagen. Kann mir doch kein Vereins-Verantwortlicher erzählen, dass er eine WM nicht durchstehen würde gesundheitlich, aber dann jedes Spiel bei Flensburg absolvieren, oftmals 2 pro Woche!

    ...IST KLAR!!! Wie mein Vorredner schon schrieb: NM ist Ehrenamt.
    Frag doch mal deinen Arbeitgeber, wie toll er es findet, wenn du (ehrenamtlich) als Spielertrainer mit zu einem Handballturnier fährst und dann womöglich verletzt wiederkommst... und dann bedenke noch (um den Vergleich mit Glanz perfekt zu machen), dass du auf Grund einer vorhergehenden Verletzung (die du dir auch bei einem ehrenamtlichen Handballspiel eingebrockt hast) zur Zeit nur halbtags arbeiten kannst...

    Ich kenne genügend Arbeitgeber, die dir für so ein Vorgehen ganz klar den Vogel zeigen würden und möglicherweise auch die Pistole auf die Brust setzen, dass dein Vertrag nach Ablauf nicht mehr verlängert wird...

    ALSO: betrachte auch mal die Seite des Arbeitgebers!!

    PS: Was würden die Füchse herumschreien, wenn der angeschlagene Christophersen sich bei der WM verletzt und längerfristig ausfällt!!!


  • ...Und es weiß niemand hier, wie es um Glandorfs Gesundheitszustand bestellt ist. ...


    Im Grunde wissen wir, spätestens seit gestern, schon, wie es um ihn bestellt ist, er musste sich wehren, um die Masse zu befrieden und einiges gerade zu rücken:

    Zitat

    Erschwerend kommt hinzu, dass Holger Glandorf als Folge der schweren Erkrankung seither vermehrt unter Bluthochdruck und Kreislaufproblemen leidet. Nur sehr dosiert und permanent unter ärztlicher Beobachtung nimmt Holger Glandorf am Trainingsbetrieb der SG teil, um in den Spielen der SG möglichst das Optimum abzurufen. Jeweils nach den Spielen erhält der SG-Rückraumspieler notwendige Ruhephasen und regelmäßige ärztliche Untersuchungen.


    SG-Flensburg-Handewitt-Homepage
    Wenn Dani1988 ihm/den Ärzten/dem Verein nicht glaubt, weiß ich auch nicht, wie drastisch und die Privatssphäre des Spielers betretend noch geschildert werden soll, warum jemand nicht an einer WM teilnimmt. Und das plaudern Glandorf und die SG sicher nicht aus Mediengeilheit aus, sondern weil es um den Ruf eines wohl von den meisten handballinteressierten anerkannten integeren Spieler geht, der sich bisher immer in den Dienst der NM gestellt hat und, so genesen, auch bereit ist, dies weiterhin zu tun.
    Gleiches gilt für Kaufmann, der ob seiner Absage bei den letzten Vorbereitungsspielen angegriffen wurde, weil er verletzungsbedingt zwar mit Kurzeinsätzen für die SG, aber nicht für die NM auflief. Richtige Entscheidung von ihm, falsche Einschätzung von den Medien/Fans/demDHB, denn das Ende ist bekannt: dann doch OP und wochenlanger Ausfall.
    Vielleicht sollte man genauer lesen, zuhören, den Menschen glauben schenken und nicht gleich verurteilen!

    Ich bin ja nicht der schnellste und ich bin auch nicht der stärkste, aber vielleicht bin ich ein schlauer Spieler. (JG24)

  • ...IST KLAR!!! Wie mein Vorredner schon schrieb: NM ist Ehrenamt.
    Frag doch mal deinen Arbeitgeber, wie toll er es findet, wenn du (ehrenamtlich) als Spielertrainer mit zu einem Handballturnier fährst und dann womöglich verletzt wiederkommst...

    Jetzt wird's allerdings bei allem Verständnis arg populär.... ;)

  • Zitat von f0x

    Lange Rede, kurzer Sinn: Ich kann es nicht verstehen, wie es dazu kommen konnte, dass Spieler keinen Bock mehr auf die NM haben...


    Eine etwas andere Antwort von Glandorf:
    sport1.de

    Ich bin ja nicht der schnellste und ich bin auch nicht der stärkste, aber vielleicht bin ich ein schlauer Spieler. (JG24)


  • Eine etwas andere Antwort von Glandorf:
    sport1.de


    ?? Ich kann da nichts anderes hören, als das, was bisher gesagt wurde. Es bleibt dabei: zuerst kommen die Bundesligaspiele, knapp dahinter oder max. gleich auf seine Gesundheit und danach mit Abstand die Nationalmannschaft bzw. die WM. Das kann man begrüßen und verstehen (u.a. seine Vereinsbosse und die Vereinsfans). Aber das kann man auch etwas bedenklich finden bzw. einen faden Beigeschmack verspüren (nicht, dass man es falsch versteht: ich bin aber keiner, der einen auf Nationalstolz, Fahne schwenken, Hymne singen machen will).

  • Jetzt wird's allerdings bei allem Verständnis arg populär.... ;)

    Aber nicht an der Wirklichkeit vorbei: Einem Freund wurde nach Kreuzbandriss und Beinbruch innerhalb von eineinhalb Jahren, jeweils verbunden mit langen Ausfallzeiten, nachdrücklich ans Herz gelegt, im Interesse seiner beruflichen Karriere doch lieber mit dem Fußballspielen (Oberliga) aufzuhören. Informell zwar, aber deshalb nicht weniger deutlich.

  • Also, dann will ich auch mal meinen Senf dazugeben.
    Also einen großen Umbruch sehe ich hier dann aber doch noch nicht, denn wer werden denn die 18 sein, die der Heuberger mit in die Vorbereitung nimmt.

    Tor: Ziemer, Heinevetter, Lichtlein
    RM: Haaß, Strobel, Kraus
    RL: Christophersen, Kneer
    RR: Müller, Weinhold, Pfahl
    LA: Klein, Grafenhorst
    RA: Richwien, Grötzki
    KM: Roggisch, Wiencek, Danner

    Und hiervon werden dann 1 oder 2 nicht mit nach Spanien reisen. Also wo da der große Umbruch sein soll sehe ich nicht. Es ist dann fast identisch der Kader, der in der EM Quali fast komplett versagt hat. Außerdem sind hier zumindest 2 Spieler mit dabei, die erst aus einer etwas längeren Verletzung kommen (Christophersen und Richwien).

    Also ich gehe so mit quasi gar keinen Erwartungen in die WM (auch wenn es eigentlich in der Vorrundengruppe der Anspruch sein müsste, bis auf gegen Frankreich alle Spiele zu gewinnen), lasse mich aber gerne von etwas anderem Überzeugen.

    Sollten dann aber meine Erwartungen (nämlich keine) erfüllt werden, wäre es andlich an der Zeit alles, aber auch wirklich alles im DHB zur Diskussion zu stellen. Trainer, Manager, Vorstand. Alle müssten entweder weg oder wirklich grundlegend etwas ändern. Da letzteres aber bisher nicht funktioniert hat, bliebe dann nur das erste.
    Danach müsste man dann eine neue Mannschaft aufbauen, was aber definitiv nicht heißt, dass es nur junge Spieler sein müssen. Vielleicht könnte man mit diesen Voraussetungen dann auch wieder ander Spieler davon überzeugen, wieder Nationalmannschaft zu spielen.

  • Außerdem sind hier zumindest 2 Spieler mit dabei, die erst aus einer etwas längeren Verletzung kommen (Christophersen und Richwien).


    Entschuldigung, wenn ich auf das Glandorf-Thema nochmal zurückkomme. Aber wenn ich lese

    "Die Zusammenarbeit mit den Füchsen Berlin ist hervorragend. Auch wenn er nicht mehr in der Bundesliga antritt, könnte er bei der WM dabei sein. Man hat bei den Füchsen das Gefühl, dass ihnen die Nationalmannschaft wichtig ist", sagte Heuberger. ,

    dann sehe ich darin schon einen Seitenhieb auf die Verantwortlichen der SG F-H. Mir kommt es aber seit langem auch so vor, dass Bob Hanning verstanden hat, wie man den deutschen Handball voranbringt. Das zwar vor allem mit seiner hervorragenden Jugendarbeit - aber auch mit seinem Verhältnis bzw. seinem "Verständnis" zur Erwachsenen-Nationalmannschaft. Da wird mit dem DHB offenbar mehr die Zusammenarbeit gesucht statt die Konfrontation (Heuberger spricht von "Irritation").

  • Kontroverse um Glandorfs WM-Absage: Bundestrainer "irritiert"

    Zitat

    "Wenn ein Spieler so angeschlagen ist, wie er es mir versucht hat, glaubhaft zu machen, muss er auch so konsequent sein und auf Spiele für seinen Verein verzichten. ..."

    Ich frag mich nur, was Heuberger mit dem fortgesetzten Glandorf-Bashing glaubt, erreichen zu können.

    Einmal editiert, zuletzt von ojessen (17. Dezember 2012 um 22:30)

  • Die Vergleiche mit dem Arbeitgeber hinken hier beim Handball etwas. Insgesamt profitiert der ganze Handball von einer positiven Ausstrahlung der Nationalmannschaft.

    Hier kann man sich anschauen, wie sich die Etats der Vereine nach der gewonnenen WM 2007 erhöht haben. Deshlab liegt es auch im Interesse der AG (sprich Vereine), die Nationalmannschaft stark zu machen.

    D.h. natürlich noch lange nicht, dass jetzt jeder Spieler zu jedem Zeitpunkt für die NM spielen sollte. Im Fall von Glandorf kann ich gut nachvollziehen, dass man hier dosiert vorgehen sollte. Wenn Glandorf glaubt, dass die WM für ihn nicht passt, dann ist es eben so und Heuberger sollte nicht die Tür zuschlagen.

  • Letztlich ist es wohl falsch verstandener Selbstschutz. Wenn er so vehement den Ausfall seines besten Rückraumspielers beklagt, dämpft er die Erwartungen. Wenn Deutschland dann Platz 8 erreicht, kann man das unter den Umständen noch als Erfolg verkaufen. Ist aber schon übel, dass Heuberger so vehement nachtritt und unterschwellig Glandorf immer noch unterstellt, dass dieser keinen Arsch in der Hose habe. "vor 10 Jahren wäre das nicht passiert...". Hat der Mann aus dem Beispiel Zeitz nichts gelernt? Wäre eine guten Gelegenheit gewesen sich mal vor seinen Spieler zu stellen, gerade unter dem besonderen Bockmist, den der DHB mit Glandorfs Fuß hingekriegt hat.

  • Die Vergleiche mit dem Arbeitgeber hinken hier beim Handball etwas. Insgesamt profitiert der ganze Handball von einer positiven Ausstrahlung der Nationalmannschaft.

    Hier kann man sich anschauen, wie sich die Etats der Vereine nach der gewonnenen WM 2007 erhöht haben. Deshlab liegt es auch im Interesse der AG (sprich Vereine), die Nationalmannschaft stark zu machen.

    D.h. natürlich noch lange nicht, dass jetzt jeder Spieler zu jedem Zeitpunkt für die NM spielen sollte. Im Fall von Glandorf kann ich gut nachvollziehen, dass man hier dosiert vorgehen sollte. Wenn Glandorf glaubt, dass die WM für ihn nicht passt, dann ist es eben so und Heuberger sollte nicht die Tür zuschlagen.

    Sehr guter Post, dem stimme ich voll zu. Insagesamt sollte es im Interesse eines jeden Sportlers und Vereins sein, in der entsprechenden Sportart die Nationalmannschaft zu vertreten. Beim Fußball kann ich mich nicht über solch eine Diskussion auf Grund von Überlastung erinnern. Kernproblem beim Handball also ganz klar: jedes Jahr ein großes Turnier, alle 4 Jahre dazu mit Olympia ein komplettes Jahr ohne Puase für die Nationalspieler. Jede Wette, dass eine Entzerrung dieser Spielpläne und Turniere auch dazu führen würde, dass solche Absagen absolut selten werden.

  • Das Problem des Tunierkalenders ist nicht lösbar solange die Cook-Inseln in der IHF das gleiche Stimmrecht haben wie Deutschland. Da die Turniere für IHF und EHF zudem eine wichtige Einnahmequelle sind, gibt es vielleicht "Verständnis" für die spezielle Situation von Deutschland mit seiner 18-Liga, jedoch keinen Änderungswunsch. Es wird auch in absehbarer Zeit nicht dazu kommen, dass Deutschlands Stimme höher gewichtet würde, widerspräche allen Gepflogenheiten.