Servus alle miteinander,
ich melde mich mit einem kleinen YouTube-Filmchen zurück und bin auf eure Meinungen gespannt.
redi
Servus alle miteinander,
ich melde mich mit einem kleinen YouTube-Filmchen zurück und bin auf eure Meinungen gespannt.
redi
Wenn es dann ein Foul war(ich kann auf dem Video nicht erkennen, ob evtl. nur der Ball gespielt wurde), dann würde ich dafür einen Freiwurf geben, keinen 7-Meter und auch keine 2-Minuten. Ich sehe da auch keine klare Torchance, die vereitelnt wird, weil beide Spieler die zum TG gehen, gedeckt sind.
Für das "verspätete Ablegen" des Balles könnte man 2-Minuten geben.
Ich würde es in dieser Situation allerdings nicht tun, weil sich kein Spieler der jetzt angreifenden mannschaft aktiv um den Ball bemüht, und somit garnichts verhindert wird.
Ob das so regelkonform wäre, weiß ich nicht - ist eine Entscheidung aus dem Bauch.
Ich hätte es also genauso gemacht, wie die Schiedsrichter in dem Video
Progressive Strafe, naja. Intensität ist ja mal minimal. Aber die Aktion ist von hinten und recht wenig Ballorientiert. Taktisches Foul ist es. Gibts laut Regelwerk so nicht aber naja. Also mit ner progressiven Strafe kann ich leben.
Spielfortsetzung ist selbstverständlich Freiwurf. Wer hier mit klarer Torgelegenheit kommt uns sich auf "unmittelbare Ballannahme" beruft, der soll mir mal erklären wie die Ballannahme unmittelbar bevor steht wenn der Ball noch gar nicht gespielt wurde.
recht wenig Ballorientiert
Er hat den Ball immerhin danach in der Hand, oder? ![]()
1a. Der Spieler #6 (Hell) erobert sich den freien Ball regelwidrig, da er die Arme zum Sperren seines Gegenspielers #10 (Dunkel) einsetzt.
Zitat8.2 IHR
Es ist nicht erlaubt: [...]
b) den Gegenspieler mit Armen, Händen oder Beinen zu sperren oder ihn durch Körpereinsatz wegzudrängen oder wegzustoßen, [...]
1b. Eine persönliche Strafe ist aus offensichlichen Gründen nicht notwendig.
1c. Spielfortsetzung: Freiwurf für Dunkel (vgl. 13.1b i.V.m. 8.2b IHR).
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2a. Der Spieler #25 (Dunkel) versucht regelwidrig, den Ball vom Spieler #6 (Hell) zu erobern, da er ihm von hinten gegen den Arm schlägt und nicht den Ball regelgerecht herausspielt.
Zitat8.1 IHR
Es ist erlaubt:
a) dem Gegenspieler mit einer offenen Hand den Ball herausspielen.[...]8.2 IHR
Es ist nicht erlaubt:
a) dem Gegenspieler den Ball aus der Hand zu entreißen oder wegzuschlagen. [...]
2b. Eine Regelwidrigkeit, die zu einer persönlichen Strafe führt, ist nicht zu erkennen, da hierfür die Kriterien
nicht ausreichend erfüllt sind (vgl. 8:3 IHR).
2c. Ein unsportliches Verhalten ist auch nicht zu erkennen, da der Spieler (nach dem Pfiff des Schiedsrichters) den Ball sofort ablegt.
Zitat8.8 IHR
Bestimmte Unsportlichkeiten werden als schwerwiegender angesehen und haben deshalb eine direkte Hinausstellung zur Folge[...]. Hierzu gehören u.a. folgende Vergehen:[...]
b) wenn der Spieler bei einer Entscheidung gegen seine Mannschaft den Ball nicht sofort fallen lässt oder niederlegt, so dass er spielbar ist;[...]
2d. Spielfortsetzung: Freiwurf für Hell (vgl. 13.1b i.V.m. 8.2a IHR); ein Siebenmeter scheidet aus, da es sich nicht um eine klare Torgelegenheit handelt (vgl. 14.1 i.V.m. Erläuterung 6 IHR), denn der gefoulte, ballbesitzende Spieler ist
Danke für eure Einschätzungen.
Klar, 7-Meter wäre Quatsch gewesen (an diese Spielfortsetzung hatte ich gar nicht gedacht).
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@ DonMaffa[b]
Zitat1a. Der Spieler #6 (Hell) erobert sich den freien Ball regelwidrig
Ja, hätte man durchaus pfeifen können, obwohl ich das (auch ohne Vereinsbrille) hätte weiterlaufen lassen.
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Zu 2b
M.M.n. gilt der Angriff vorrangig dem Gegenspieler – die Intensität spielt dabei (eigentlich) keine Rolle – und soll vor allem das schnelle Abspiel verhindern, deshalb ist durchaus progressiv zu bestrafen.
Dann wäre aber auch jedes "Festmachen" von vorne nach einem Ballverlust progressiv zu betrafen. Allein das Abspiel zu verhindern (so langs nicht bei einer Forstetzung bei Frei/Ab/Anwurf passiert) halt ich für ein übliches und "zulässiges" Mittel, das keine persönliche Strafe nach sich ziehen darf.
"Festmachen"
... halte ich für ein taktisches Foul, das sehr effektiv Gegenstöße (und damit große Torchancen) verhindern soll. Weshalb sollte man das nicht progressiv bestrafen?
Und:
Vor allem im (jungen) Jugendbereich gibt es Trainer, die dieses „Festmachen“ ständig von ihren Spielern fordern. In solchen Fällen sage ich in denen (in der Halbzeit oder nach dem Spiel), daß das am Spielgedanken weit vorbeigeht. Es war zwar noch nicht nötig, aber eine progressive Bestrafung der Bank für solche Anweisungen kann ich mir durchaus vorstellen.
Die Meinung, dass es das taktische Foul im Handball (man beachte es handelt sich nur um die Formulierung), im Regelwerk so nicht gibt, kann ich nur vertreten. Aber...
Auch ich bin bzw. wir gehören zu den Schiedsrichtern, die taktische Fouls bestrafen. Und dabei ist das Regelwerk sogar auf unserer Seit:
Regel 8:3, 1. Satz
ZitatRegelwidrigkeiten, bei denen die Aktion überwiegend oder ausschließlich auf den Körper des Gegenspielers abzielt, müssen zu einer persönlichen Strafe führen.
Und wenn ich mich richtig erinnere, ist "Festmachen" nichts anderes als Klammern, was soviel ich weiß nach Regel 8:2c nicht erlaubt ist ![]()
ZitatEs ist nicht erlaubt:
[...]
den Gegenspieler am Körper oder an der Spielkleidung festzuhalten, auch wenn er weiterspielen kann.
Und jetzt kommt das schöne daran:
Sobald ich ein, nach meiner Auffassung, taktisches Foul erkenne, weiß ich, dass der Spieler nur das Foul begehen wollte, um einen erweiterten Gegenstoß zu verhindern, ergo gar kein Interesse am Ball, sondern nur am Körper des Gegners bestand (welch erotische Phantasien
).
--> Verwarnung nach Regel 8:2c, 8:3.
Die gezeigte Szene ist, meiner Meinung nach, nicht wirklich was anderes. Der Spieler rennt von hinten, mit beiden Händen in den Spieler rein (eine Hand auf dem Rücken die andere am Ellbogen der Wurfhand
).
[Ganz vergessen, dass ich extra noch einen Screenshot gemacht habe]
[Blockierte Grafik: http://schiedsrichter24.de/bilder/taktisches_foul.png]
Der einzige Unterschied zu dem oben beschriebenen ist der Buchstabe hinter der 2...
--> Verwarnung nach Regel 8:2d, 8:3
Sollte so etwas in der Anfangszeit passieren und es sind noch keine Verwarnungen ausgesprochen würde auch eine Ermahnung ausreichen, zumindest in dem Video.
Liebe Grüße