Samstag 27.10.12 Beginn: 19.00 Uhr
Eichendorffschulehalle Kelkheim, Waldwiese, 65779 Kelkheim-Münster
9. Spieltag TSG Münster - SG H²Ku Herrenberg
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Die Schirris: Hütt / Köpplin
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Münster unterliegt zu Hause 26:28 und führte im kompletten Spiel nicht einmal. Herrenberg führte nach 10 Minuten schon 8:2. Erst mit der Manndeckung für Hörer kam Münster phasenweise besser ins Spiel. Da aber der Litauer Juozaitis einen ganz schlechten Tag erwischte konnte es für Münster nicht reichen. Dabei gab es noch eine harte rote Karte für Dürner bei Herrenhausen in Hälfte Zwei. Wird schwer für Herrenberg und wohl fast unmöglich für Münster ohne Verstärkung die Klasse zu halten.
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Quelle: Gäubote
28:26 - SG H2Ku Herrenberg hält dem Druck stand
Handball: Drittligist zittert sich gegen den Tabellenletzten TSG Münster zum zweiten Saisonsieg
ZoomKompromisslose Abwehr: Benjamin Dautermann (links) wird von Valentin Hörer bearbeitet GB-Foto: Schellhaas
Nach verheißungsvollem Beginn hat es die SG H2Ku Herrenberg aufgrund einer mäßigen Angriffsleistung nochmals unnötig spannend gemacht. Letztlich konnte die Sieben um Coach Stephan Christ bei ihrem knappen 28:26 (16:13)-Auswärtserfolg über den Tabellenletzten TSG Münster aber die Nerven behalten - und den erhofften zweiten Saisonsieg einfahren. "Ich bin einfach nur erleichtert", gestand Christ hinterher.
Sven Gruber
Die Schlussphase war wahrlich nichts für schwache Nerven gewesen. 38 Sekunden waren laut der Uhr in der Eichendorffhalle noch zu spielen. SG-Neuzugang Patrick Rentschler hatte sich gegen Jonas Ulshöfer ein Foul geleistet. Valentin Hörer zudem noch in Richtung eines Schiedsrichters gemeckert. Die Quittung vor 350 Zuschauern folgte prompt: Beide bekamen eine Zwei-Minuten-Strafe aufgebrummt. Die Lage war somit bedrohlich. Die SG H2Ku Herrenberg musste die letzten Sekunden der Begegnung in doppelter Unterzahl überstehen. Kurz darauf markierte Münsters bester Werfer Mihailo Djurdjevic per Siebenmeter seinen elften Treffer - und verkürzte auf 26:27.
Jetzt hieß es für das Team von SG-Coach Stephan Christ: Nerven bewahren und sich keinen Ballverlust erlauben. Konzentriert ging die SG-Offensive gegen die Manndeckung der Hausherren zu Werke. Schließlich landete das Spielgerät bei Christian Rau. Der Linkshänder fasste sich ein Herz - und beseitigte mit seinem siebten Treffer zum 28:26 drei Sekunden vor Spielende alle Zweifel am zweiten Saisonsieg. Was seinen Trainer nach der Schlusssirene sichtlich entspannte. "Mir sind verdammt viele Steine vom Herzen gefallen. Der Druck vor Spielbeginn war hoch gewesen", verriet der H2Ku-Übungsleiter.
Dabei hatten sich die Gäste von Beginn an davon nicht beeindrucken lassen. Die SG kontrollierte und dominierte die Anfangsphase nach Belieben. Hinten arbeitete die 3:2:1-Defensive aufmerksam und kompromisslos. Vorne wurden die Angriffe zielstrebig vorbereitet und abgeschlossen. Einer der Pläne lautete, Rückraumschütze Valentin Hörer in eine optimale Wurfposition zu bringen. "Das hat 15 Minuten lang hervorragend geklappt", zeigte sich Christ zufrieden. Schnell führte seine Mannschaft 4:0 (5.) und konnte den Vorsprung bis zum 11:6 (18.) recht souverän halten. Zu diesem Zeitpunkt hatte Hörer bereits viermal zugeschlagen.
Selbst in Überzahl fanden die Gastgeber kaum Mittel, um zum Torerfolg zu kommen. Das Team um TSG-Trainer Thomas Gölzenleuchter ließ selbst beste Gelegenheiten aus: Tim Bardenheier scheiterte mit seinem Siebenmeterversuch an der Latte (7.). Vilius Juozaitis warf wenig später den Ball über das leere Gäste-Tor (10.). SG-Keeper Tobias Barthold hatte zuvor vergeblich versucht, sich das Leder bei einem Abwehrversuch kurz vor dem eigenen Kreis zu schnappen. Wenn Torgefahr ausging, dann von Rückraum-Routinier Mihailo Djurdjevic oder Linksaußen Tim Bardenheier.
Trotz aller Überlegenheit schafften es die Gäste aber nicht, ihre Führung weiter auszubauen und sich deutlicher abzusetzen. Was von außen spürbar war, bestätigte hinterher H2Ku-Coach Christ in seiner Analyse: "Wir haben uns wohl zu sicher gefühlt und angefangen, uns Unkonzentriertheiten in der Offensive zu erlauben und die Zielstrebigkeit in unseren Aktionen zu verlieren." Klares Zeichen dafür: die Einwechslung von Tobias Klisch. Die körperlich unterlegenen Gastgeber hatten nach deftigen Worten Gölzenleuchters in der frühen Auszeit (8.) längst den Kampf angenommen - und sich bis zur Pause auf 13:16 herangekämpft.
Nur 40 Sekunden nach Wiederanpfiff hatte sich H2Ku-Rechtsaußen Rentschler eine Zweiminutenstrafe eingehandelt. Mit zwei Toren in Folge - darunter einem verwandelten Siebenmeter - stellte Djurdjevic erstmals in dieser Partie beim Stande von 15:16 den Anschluss her. Das Gäu-Team machte sich auch das Leben selbst schwer: Kapitän Christian Dürner war kurz zuvor mit seinem Siebenmeter an TSG-Schlussmann Stefan Biermann gescheitert. Die Heimfans schöpften wieder Hoffnung auf den ersten Punktgewinn. "Leider Gottes haben wir es heute nicht verstanden, in den entscheidenden Situationen auch den psychologisch wichtigen Treffer zu setzen", klagte Gölzenleuchter. Erst scheiterte Daniel von Rekowski an SG-Keeper Barthold, dann Djurdjevic (36.). Im Gegenzug erhöhte Ingo Krämer auf 17:15. Auf dem Weg zum 17:17 konnte die H2Ku-Defensive zweimal erfolgreich blocken. Und auch später sollte der 25:25- und 26:26-Ausgleich nicht fallen - weil der mittlerweile eingewechselte SG-Keeper Daniel Rebmann beide Male etwas dagegen hatte (54./59.).
Mit Beginn der zweiten Hälfte waren Hörer und Dürner in Manndeckung genommen worden. "Damit war irgendwann zu rechnen", erklärte Stephan Christ. Dass sein Team in einer kampfbetonten Partie eine 25:20-Führung (50.) fast noch verspielen könnte, allerdings nicht. "Wir haben wieder die nötige Struktur im Angriff vermissen lassen", monierte er. Zudem stimmten das Timing und die Präzision der Auftakthandlungen nicht mehr. Das führte der H2Ku-Trainer auch auf die vier Unterzahlsituationen im zweiten Durchgang und die Rote Karte von Kapitän Christian Dürner nach einem Foul an Jonas Ulshöfer (47.) zurück. Die TSG Münster gab sich nicht auf. Sebastian Frieman stellte beim 24:25 und 25:26 zweimal den Anschluss her - doch die SG antwortete postwendend mit einem Gegentreffer. Letztlich zitterten sich die Gäste zum 28:26-Sieg.
"Mit 5:9 Punkten sieht die Welt ganz in Ordnung aus", bilanzierte Stephan Christ. Er blickt nun entspannt auf das Heimspiel am kommenden Samstag (20 Uhr) gegen die TSB Heilbronn-Horkheim: "Heute haben wir siegen müssen. Gegen Horkheim können wir nur gewinnen."
TSG Münster: Lieb, Biermann (beide im Tor), Djurdjevic (11/5), Bardenheier (5), Juozaitis, Frieman (3), Ulshöfer (1), von Rekowski (1), Kunz (1), Schreiber, Will, Dobhan, Dautermann, Hein
SG H2Ku Herrenberg: Barthold, Rebmann (beide im Tor), Hörer (7), Rau (7), Schmiederer (6), Krämer (3), Klisch (1/1), Sattler (1), Dürner (1), Kohler (1), Rentschler (1), Geist, Granberg