Alles neu beim SCM oder doch nicht?

  • Der SCM hat heute sein neues Marketingkonzept vorgestellt. Demnach bleibt alles beim alten und alles wird neu. Für die angestammten Fans ändert sich nichts, nur für die neuen will man sich verstärkt öffnen, heißt es.

    Ciz soll gesagt haben, sie will die Amerikanisierung des Handballs vorantreiben, den sie in direkter Konkurrenz zum Basketball sieht. Damit meint sie wohl hauptsächlich Merchandising (hoffe ich jedenfalls, dass es nur das ist)


    Die neue Hymne ist - bis auf den Text -musikalisch recht gelungen, hab sie mir anhören können. Nicht meine Richtung, eigentlich, aber für den Zweck sehr gelungen.

    Klingt jedenfalls alles sehr nach einem Spagat zwischen Alt und Neu, am liebsten beides.

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

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    Amerikanisierung ist immer so ein eigenartiges Wort, aber irgendwo finde ich es schon nicht schlecht den Handballsport mit einer Begeisterung wie beim Basketballsport voranzutreiben, wenn es denn mal klappt. Die Ideen sind ja alle gut, auch die Sache mit DSM, nur leider fehlts ja derzeit an allen Ecken und Enden noch an der Umsetzung. Aber ich denke nicht nur der SCM sondern alle Vereine und Verbände sind in dieser Saison in einer Art medientechnischer Aufbruchsstimmung, was daraus wird, werden wir wohl schon bald sehen.

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    Zitat

    Original von Olaf

    Ciz soll gesagt haben, sie will die Amerikanisierung des Handballs vorantreiben, den sie in direkter Konkurrenz zum Basketball sieht. Damit meint sie wohl hauptsächlich Merchandising (hoffe ich jedenfalls, dass es nur das ist)

    Genau das, ist IMO ein riesiger Fehler! Handball ist europäisch, nicht amerikanisch!!!

    Sucht man Vorbilder oder Ideen, sollte man die Fußball-Bundesliga, nicht die NBA als Maßstab heranziehen!

    • Offizieller Beitrag

    Es ist schwierig, man sollte sich vielleicht gar nicht mal auf einen konzentrieren beim "Abschauen". Um es besser zu machen muss man sich das beste bei den anderen aussuchen. Die TV-Übertragungen kann man sich vom Fussball als Vorbild nehmen. Der Event-Charakter ist aber wohl beim Basketball zumindest in Amerika eher gegeben als beim Fussball, daher denke ich man könnte das auch gut und gerne kombinieren um eine Begeisterung zu schaffen die nicht nur die eingefleischten Handballer erreicht.

  • Ich denke die amerikanisierung vom Handball funktioniert nicht so wie beim Basketball, da es in den USA eigentlich kein Handball gibt, Basketball jedoch einer der Sportarten der ist.
    Ich denke auch nicht dass es den Sport selber voranbringt und auch denke ich nicht, dass sich dadurch neue Fans gewinnen lassen, weil wen Interessiert schon der Name eines Vereins, entscheident ist immer noch ob mir der Sport gefältt oder nicht.
    Wenn ich mit dem Sport nix anfangen kann, dann kann der Verein noch so toll heißen, aber dann interesiert der Sport mich immer noch nicht und andersherum ist es doch genauso.

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    Zitat

    Wenn ich mit dem Sport nix anfangen kann, dann kann der Verein noch so toll heißen, aber dann interesiert der Sport mich immer noch nicht und andersherum ist es doch genauso.

    Ich denke viele wissen nicht mal was mit Handball anzufangen, das ist das Problem. Daher sind Ansätze wie sie dann der SCM scheinbar hervorbringt schon nicht schlecht. Wenn man so Bekannte fragt, wie Handball funktioniert bekommt man selten Antworten. Wenn es um Basketball oder Fussball geht ist es kein Problem, da kennen viele die Regeln. Liegt wohl auch daran das man die beiden Sportarten auch einfach mal so spielen kann. Einen Korb kann man sich überall hinhängen und ein Tor zum Fussball spielen findet man auch oft.

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    Der Unterschied zwischen dem amerikanischen und dem europäischen Sportbetrachter ist einfach der, dass die Amis "Events", d.h. Unterhaltung, Rahmenprogramm etc. mitunter für die ganze Familie mit Ausflugscharakter favorisieren (nebenbei ist auch noch ein bißchen Sport) und hierzulande der Wunsch nach dem puren Betrachten eines sportlichen Wettbewerbs im Vordergrund steht.

    Das ist eben eine Frage der Mentalität und Mentalitäten lassen sich nicht übertragen!

  • meine erste reaktion war: was hat handball mit amerika zu tun?!

    natürlich nichts.

    wenn es denn um mediengerechte events geht, um den handball in die öffentlichkeit zu rücken, dann habe ich immer noch schwierigkeiten, dies auf dem amerikanischen wege tun zu wollen.

    aber es ist deutlich spürbar: es herrscht aufbruchstimmung. insofern sollen sie mal machen, auch wenn alle - auch die pressefritzen - über die gladiatoren den kopf schütteln.

    ich halte es nach wie vor für einen irrtum, dass mit den gladiators die jugend mehr angesprochen wird.

    der scm hat 7 junge spieler unter 23 in den reihen, diese jungs sprechen die kinder an, wenn sie erfolgreich spielen. das hat aber nix mit amerika zu tun. und seien wir mal ehrlich: kreischende mädels im fanblock muss ja nun auch nicht unbedingt sein...

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

  • Zitat

    Original von Andre


    Ich denke viele wissen nicht mal was mit Handball anzufangen, das ist das Problem. Daher sind Ansätze wie sie dann der SCM scheinbar hervorbringt schon nicht schlecht. Wenn man so Bekannte fragt, wie Handball funktioniert bekommt man selten Antworten. Wenn es um Basketball oder Fussball geht ist es kein Problem, da kennen viele die Regeln. Liegt wohl auch daran das man die beiden Sportarten auch einfach mal so spielen kann. Einen Korb kann man sich überall hinhängen und ein Tor zum Fussball spielen findet man auch oft.

    Ja das ist richtig, man kann Handball nicht in seiner Freizeit spielen sondern nur in einem Verein.
    Aber was bringt es mir dann wenn ein Verein toll heißt.
    Wenn ich wissen will was Handball ist, dann geh ich zu "meinem" Sportverein und schau mir da mal ein Handball Spiel an und der Verein heißt dann au net Gladiators XY sondern auch ganz simpel.

  • Zitat

    Original von Olaf
    der scm hat 7 junge spieler unter 23 in den reihen, diese jungs sprechen die kinder an, wenn sie erfolgreich spielen. das hat aber nix mit amerika zu tun. und seien wir mal ehrlich: kreischende mädels im fanblock muss ja nun auch nicht unbedingt sein...

    Also kreischende Mädels beim Handball muss nun wirklich nicht sein. Ich glaube darauf können wir im Handallsport sehr gut verzichten.

    #Zusammen1Ziel

  • Zitat

    Original von Svenska

    Also kreischende Mädels beim Handball muss nun wirklich nicht sein. Ich glaube darauf können wir im Handallsport sehr gut verzichten.

    Nee das ist wirklich nicht gut, das hatten wir einmal bei einem THW Spiel, war nen Pokalspiel und die Halle war nicht ausverkauft und da waren dann eine Reihe Mädels die anscheinend nur wegen Morten Bjerre da waren :nein:

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Svenska
    [Also kreischende Mädels beim Handball muss nun wirklich nicht sein. Ich glaube darauf können wir im Handallsport sehr gut verzichten.

    Ich will das Spiel sehen - mit Handballathmosphäre - sonst nichts!

    Olaf hat Recht! Kein "Kiddi" (ich hasse dieses Wort) fängt an Handball zu spielen, nut weil der SCM sich Gladiators nennt.

    Kinder fangen mit Handball an, wenn er an den Schulen auch unterrichtet wird. Nebenbei läuft natürlich die Vereinsarbeit, die aber vor allem in ländlichen Regionen eine große (gesellschaftliche) Rolle spielt. Und von diesem "ländlichen" will man ja offensichtlich weg im Handball.

    Wir brauchen Vereine und Handball im Sportunterricht, damit Handball auch gespielt werden kann!!!

  • Zitat

    Original von Helge


    Wir brauchen Vereine und Handball im Sportunterricht, damit Handball auch gespielt werden kann!!!

    Also wir wollten im Sport Lk Handball machen, aber das ist nicht so einfach, denn dafür braucht man die komplette halle und an den meisten Schulen wird die Sporthalle in mehrere Teile geteilt um alle Klassen unterbringen zu können in einem stundenplan !

  • Zitat

    Original von Jenny

    Also wir wollten im Sport Lk Handball machen, aber das ist nicht so einfach, denn dafür braucht man die komplette halle und an den meisten Schulen wird die Sporthalle in mehrere Teile geteilt um alle Klassen unterbringen zu können in einem stundenplan !

    Wir nehmen dafür bei uns einfach das Euregium!!!

    #Zusammen1Ziel

    • Offizieller Beitrag

    [/QUOTE]

    Also wir wollten im Sport Lk Handball machen, aber das ist nicht so einfach, denn dafür braucht man die komplette halle und an den meisten Schulen wird die Sporthalle in mehrere Teile geteilt um alle Klassen unterbringen zu können in einem stundenplan !
    [/QUOTE]

    LK ist zu spät. Da muss man in den Grundschulen anfangen! Da reicht auch ne kleine Halle!

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe das ganze jetzt auch vereinsübergreifend gesehen. Die Idee mit den Gladiators und so weiter finde ich persönlich auch nicht grade prickelnd, kommt mir halt so vor wie ne typische Ost-Idee, muss ich als Ossi ehrlich so sagen. Aber allgemein halte ich eigentlich viel von dem Eventcharakter bei Handballspielen denn ich denke der Sport selbst würde darunter nicht leiden, wer das Rahmenprogramm nicht sehen will kann ja immernoch zum Anpfiff kommen.

  • also ich weiß nicht, was ihr gegen kreischende mädels habt, wwenn dies ein weg ist der zum ziel führen kann, sollte man nicht davor zurückscheuen ihn zu gehen

    es ist heutzutage nunmal leider so, dass man viele der teens nicht mehr nur durch den sportlichen erfolg / die sportliche leistung erreichen kann, sondern dass manden sport in ein ereigniss einbetten muss (geht auch in anderen brachen so - warum kommt im kinmo mittlerweile nicht mehr nur noch einfach so der film, sondrn vorneweg noch ´ne lasershow?)

    und wenn man über das event, die jungs und mädels für den handball begeistern kann, wo liegt da das problem?

    woo woo woo - you know it, bro

  • lasershow im kino? oha, war wohl lange nicht mehr in diesen palästen

    ok, ich bekenne mich als alten sack, der mit der neuen zeit seine probleme hat...

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

  • Hier mal ein Sport1 Interview mit Kretzschmar :rolleyes:

    Sport1: Magdeburg muss gleich zum Saisonstart zu einem Meisterschaftsanwärter reisen, nach Lemgo. Einen schlimmeren Gegner hätte der SCM zum Start kaum bekommen können...

    Stefan Kretzschmar: Ich sehe das als gar nicht als so schlimm an. Die Lemgoer haben doch auch Schiss! Die wissen ja auch nicht, wo sie gerade stehen. Wenn du Mitten in der Saison bist und gegeneinander spielst und weißt, wie dein Spielsystem genau aussieht, dann wäre das sicherlich ein Vorteil für Lemgo. Aber da es das erste Spiel ist und Lemgo gegen uns in der Vorbereitung schon einmal gewonnen hat, kann es natürlich sein, dass die uns vielleicht unterschätzen. Wir haben dort auf jeden Fall eine Chance. Wir haben ja vor zwei Jahren schon in Lemgo gewonnen. Lemgo ist ohne Frage eine sehr, sehr gute Mannschaft, aber wir haben natürlich auch unsere Chancen.

    Sport1: Also der richtige Gradmesser zum Anfang?

    Kretzschmar: Das auf jeden Fall, klar!

    Sport1: Wie lief die Vorbereitung auf diese Saison?

    Kretzschmar: Natürlich nicht optimal. Wegen des Elbe-Hochwassers waren viele Hallen gesperrt. Die Situation war nicht einfach. Aber ich glaube, dass die Mannschaft auf jeden Fall in einem guten physischen Zustand ist. Spielerisch ist zwar mit Sicherheit noch ein kleines Defizit da, aber körperlich sind wir gut drauf.

    Sport1: Was ist von dem SC Magdeburg nach dem Champions-League-Sieg zu erwarten?

    Kretzschmar: Großer Siegeswille! Ich sehe uns nach wie vor unter den vier oder fünf Top-Mannschaften in Deutschland. Für mich ist es gar keine Frage, dass wir wieder um alle möglichen Titel mitspielen werden.

    Sport1: Der SC Magdeburg startet unter dem Namen Gladiators. Darüber wird viel diskutiert...

    Kretzschmar: Man muss locker bleiben. Die SC-Magdeburg-Fans können doch SC-Magdeburg-Fans bleiben. Der Name verschwindet ja nicht. Die Idee ist, dass der Name Gladiators dazukommt, um Kids neugierig zu machen. Wir wollen dadurch mehr Publicity bekommen. Die Mannschaft identifiziert sich damit. Es geht um die Kids!

    Sport1: Welche Ziele haben sich die Gladiators für die kommende Saison gesetzt?

    Kretzschmar: Die sind schwer zu formulieren. Man will natürlich bestätigen, was man die Jahre davor aufgebaut hat. Insofern sollte man jetzt nicht das Ziel herausgeben, wir wollen nicht absteigen. Das wäre ein bescheuertes Ziel. Ich denke, dass es ganz gut ist, so in die Saison zu gehen, wie wir die letzten Jahre auch immer hineingegangen sind - nämlich zu sagen: 'Wir wollen mindestens einen Titel.'

    Sport1: Liegt die Priorität auf der Champions League?

    Kretzschmar: Nein, das würde ich nicht mehr sagen. Ich denke, das Größte und Erstrebenswerteste ist immer die Deutsche Meisterschaft. Das ist für mich eigentlich der wertvollste Titel. Man spielt ein hartes Programm über ein halbes Jahr. Es ist und gleibt der Top-Titel überhaupt.

    Sport1: Wer sind die größten Konkurrenten im Kampf um die Deutsche Meisterschaft?

    Kretzschmar: Da könnte man viele Teams nennen. Mit Sicherheit Kiel, Flensburg und Lemgo, die sehr gute Mannschaften haben, aber mein Geheimfavorit ist dieses Jahr Essen. Ich glaube, dass der TuSEM alle Puzzleteile zusammen und eine wirklich sehr gute Mannschaft hat.

    Sport1: Was dürfen die Handballfans in Deutschland von dieser Saison erwarten?

    Kretzschmar: Die Fans dürfen sich sicherlich auf eine sehr spannende Bundesliga freuen, mit mehr als zwei Teams, die um die Meisterschaft spielen. Sie können sich hoffentlich auch auf eine spannende Weltmeisterschaft freuen, bei der Deutschland wieder vorne mitspielen wird. Ansonsten kann man eigentlich nur hoffen, dass Handball in diesem Jahr medial etwas mehr ausgeschlachtet wird, damit wir einen noch größeren Öffentlichkeitsrahmen bekommen. Denn den hat die Liga echt verdient! Ich freue mich auf jeden Fall auf die neue Saison.

  • und das schreibt heute Horizont Sport Buisness, eine Zeitschrift, die sich mit Sportrechten und Vermarktung beschäftigt:


    SC Magdeburg: Von wegen Gladiatoren


    [10. September 2002]

    Was für ein kommunikativer Flop: Der neue Beiname des Handball-Champions-League-Siegers SC Magdeburg, „Gladiators“, hat für das Publikum praktisch keine Bedeutung. Die groß angekündigte Umbenennung soll sich nur im Verkauf auswirken. Nachdem das Relaunch-Konzept fertiggestellt und in den Medien kommuniziert worden war, beschäftigten sich die Gremien des Vereins, die Bundesliga-Mannschaft, die Gesellschafter und der Verwaltungsrat mit dem Thema und entschieden, „dass wir weiterhin als SC Magdeburg spielen“ so Manager Bernd-Uwe Hildebrandt gegenüber DPA. Das weitere Relaunch-Konzept sieht neben der Einführung des neuen Namens eine neue Hymne („Go, Gladiators, go!“), einen neuen Internetauftritt, neue Trikots und maßgeschneiderte Anzüge vor. Es sollte, so Susanne Örtl, Sprecherin der SCM-Agentur, gegenüber HORIZONT SPORT BUSINESS ein „neues Gewand für den Verein“ sein, „um der Jugend gerecht zu werden und zeitgemäß zu sein“.

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)