Das Elend des deutschen Handballs (ein Online-Fortsetzungsroman)

  • Kapitel 1: Der Kodex

    Mitwirkende:

    Don Strombione: mächtiger Makler der Rechte und Herr über alle Handballer in Deutschland.

    Der Feurige Rübezahl: nur selten noch lodert die Glut aus seinem ehemals zerklüfteten Schlund, den er schon ewig durch durch sein Barthaar verbirgt. Doch wehe, wenn seine Wut sich über Stinkstiefel und Quertreiber ergießt.

    Saruman KT Winteracker: der Mentorist aus dem tiefen Süden, mit der Lizenz zu Copy-and-Paste.


    Und es begab sich zu Gurkenrinnsal im gebirgichten Land, dass Don Strobione und sein treuer Vasall, der Feurige Rübezahl, sich beratschlagten ob der Misere im deutschen Handball: "Neue Konzepte braucht das Land - am besten jede Woche ein frisches!" schnaubte Don Strombione. Und er befahl dem Feurigen Rübezahl seinen Worten Papiere folgen zu lassen.

    Lange musste der Feurige Rübezahl suchen, bis er in der Handball-Diaspora den Saruman KT Winteracker fand, der schon lange zu Don Strombiones Familie gehörte. Saruman versprach: "Ich schreibe Dir einen Kodex. Ein Kodex, sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden." Der Ehrenkodex war schon bald einsatzbereit.


    Fortsetzung folgt durch die Leser der handballecke

  • "Mache ihnen ein Angebot, das sie nicht ausschlagen können, Consigliere, und nenne es Kodex," sprach der Don " und weise auch jenen Retiarius aus der neuen Hauptstadt zurecht, der meinen Ring nicht küssen möchte."

  • Bei dieser Gelegenheit maßregele auch alle anderen die an meinem Thron rütteln und unsere Allwissenheit in Frage stellen wollen.

    Der Kodex möge alle jungen Krieger auf den rechten Weg bringen und sie vor den bösen Einflüssen der dunklen Mächte fernhalten. So sei es.

  • Der Plan von Saruman und dem Feurigen Rübezahl war wohl durchdacht, aber der vorlaute Pressköter lies breite Öffentlichkeit an den Geheimplänen um den Kodex teilhaben. Widerstand regte sich. Aber Rübezahl fand einen willfährigen Schreiberling, der den Andersdenkenden die Botschaft übermittelte: "Stinkstiefel und Quertreiber wollen wir nicht in unserem neuen Handball-Deutschland!"

    Auch der kleine Retiarius bekam sein Fett weg - hatte er doch schon vor vielen Jahren an der Position des Rübezahl gekratzt. Doch der konnte damals den Angriff abschmettern. Nur diesmal zeigte der kleine König Kalle Wirsch, wie man mit den Medien tanzt. Er lobschmeichelte dem Rübezahl und wie eine geschickte Spinne wob er seine Fäden um ihn.

  • Don Strobione war gar nicht gut auf den kleinen König Kalle Wirsch zu sprechen. Erst unlängst hatte dieser seinen Lakai auf Don Strombione losgelassen. Nach dem unbefriedigenden Abschluss der Kontinentmeisterschaft, die Don Strombione schon vollmundig als gewonnen erklärt hatte, ließ Aggro Dement Sylvyo - seine Freunde nennen ihn nur "ADS" - kein gutes Haar am Führungsstil von Don Strombione gelassen.

    Der Feurige Rübezahl wollte den ADS schon mit Haut und Haar und Haarband verspeisen, aber der kleine König Kalle Wirsch stelle sich schützend vor seinen Torzappler aus dem Fuchsbau. Doch viele fragten sich, wie lange Don Strombione diese Attacken noch erdulden wird. Seiner Familie sagte er schon im Vertrauen: "Niemand hat die Absicht, die Mauer wieder aufzubauen."

  • "Aber unsere Feinde sind überall," sprach der Don " nicht nur in der neuen Hauptstadt mit ihrem Faustkampf-Colosseum. Die Freiheit und Demokratie des gebirgichten Landes muss schon an der Porta Westfalica verteidigt werden, durch unseren jugendlichen Erneuerer Hottix, den dortigen Statthalter. Gegen die ausländischen Söldner-Kohorten und Pokalräuber aus dem hohen Norden."

  • Leider kann aber der Statthalter Hottix dabei nicht auf den jungen hoffnungsvollen Zieker-Krieger zurückgreifen, der, wiewohl er zukünftig in der Nähe der Porta Westfalica seinen Dienst ableisten wird, nicht in dessen Kohorten mitstreiten darf.

    Der Zieker-Krieger hat gegen den Kodex von Don Strombione und des Feurigen Rübezahl verstossen und, wohlweislich um ein Exempel zu statuieren, hat ihn der Rübezahl ins Abseits befördert um so dem Kodex einen gewissen Nachdruck zu verleihen. Zum Leidwesen des Zieker-Kriegers und vieler Untertanen in Handball-Germanien.

    Im hohen Norden und auch im Westen, jenseits der Grenzen Germaniens, lachen sich die kriegerischen und wehrhaften Völker der Wikinger, Gallier und Iberer derweil ins Fäustchen..............

    Einmal editiert, zuletzt von FEH (28. Februar 2012 um 08:01)

  • Aber das stört Don Strombione und den feurigen Rübezahl überhaupt nicht. Laßt sie nur lachen - der Sieg in vier Jahren wird ihrer sein!

    Wenn nur nicht diese widerspenstigen Burgherren namens Vereine wären. Dann würde der feurige Rübezahl seine Ehrenknappen in der jeweils passenden Burg ausbilden lassen. Der Eine würde verteidigen lernen, der Andere angreifen und ein Dritter die Kampfleitung.

    Aber die bösen Burgherren rings um den Rübezahl verstärken ihr Heer lieber mit billigen ausländischen Kämpfern und wollen des Rübezahl's Knappen nicht in der Schlacht ausbilden. So wird das nie etwas mit einer starken Armee. Deshalb nutzt der Rübezahl jede Möglichkeit,
    seine Botschaft zu verkünden.

  • ......und die im hohen Norden lachen sich sowieso Schlapp weil man auch mit hohem finanziellen Aufwand nicht besser ist wie die direkte Konkurenz und ein paar Schlappsäcke (sorry Manager) aus den Verbänden mit durchschleppen muß und
    die nur dummes Zeug labern aber nicht wirklich arbeiten....

  • Um den Naturvölkern aus dem Norden, Westen und Süden entgegenzutreten scharrte der Feurige Rübezahl seine Hobbit-Armee um sich: den dunklen Exil-Saarländer mit seinem Männerfreund aus der Handball-Traditionsfamilie vom Untermain, die Niedersächsische Wand und dessen südbadischen Sancho Pansa.

    "Geht hin und unterwerft die Talente des Landes einer aufwändigen Prüfung! Sie sollen Turnen, Springen, Laufen und Werfen - Balancieren und Tanzen, ein Gedicht rezitieren. Die Hymne singen, auf Don Strombione schwören und den Kodex verehren! Nur dann wollen wir sie mit den Adler verzieren."

  • Weiteres Ungemach braut sich über dem Feurigen Rübezahl zusammen. Sein ehemaliger Weggefährte, der stoische Torwächter aus Keingeldstadt hat ihm die Dutz-Freundschaft gekündigt. Wie eine verschmähte Braut ("Ich erwarte seit vier Monaten auf den Rückruf.") macht er den Feurigen Rübezahl für alle Sünden und Versäumnisse im Reich von Don Strombione verantwortlich ("... das Damenteam bei der letzten WM gar auf dem 17. Platz gelandet ist.").
    [seit wann weiß Manfred Hofmann, dass Frauen auch Handball spielen?]

    "Die Veränderung an Haupt und Gliedern werde ich Dir schon beibringen" so denkt der Feurige Rübezahl insgeheim. Er weiß, wen er dem störrischen Stoiker an den Hals hetzten muss. Er wird den Zerberus aus Niedersachsen anrufen, der soll die nächste Insolvenz einleiten. Siegessicher summt er dazu sein Lieblingslied:
    "Warte, warte nur ein Weilchen,
    bald kommt der eine Gremlin auch zu dir,
    mit dem kleinen Hackebeilchen,
    macht er Hackefleisch aus dir.
    Aus den Augen macht er Sülze,
    aus dem Hintern macht er Speck,
    aus den Därmen macht er Würste
    und den Rest, den schmeißt er weg."

  • Kapitel 2: Kabale und Liebe

    Der Kleine König Kalle Wirsch hatte erkannt, dass er nicht zu viel Wind machen darf, wenn er sich den Feurigen Rübezahl nicht gänzlich zum Feind machen will. Also lobschmeichelte er ihm in Form einer Laudatio. Aber hinterrücks ließ er seinen ADS wieder kräftig in Don Strombiones Waden beißen: "Ich bereue nichts und ich würde es jeder Zeit wieder sagen!" diktierte der Torzappler den Presskötern ins Mikrophon.

    Don Strombione hatte seinerseits schon die eigene Untätigkeit als Gnadenakt dargestellt, doch nun spitzt sich die Lage wieder zu. "Wie lange noch wird sich Don Strombione die Berliner Spitzen bieten lassen?" fragt sich landauf landab das ballspielende Volk. Wird er den ADS auf dem Scheiterhaufen der Dortmunder Inquisition opfern - oder wird der Kleine König Kalle Wirsch einen neuen ar(ab)ischen Frühling ausrufen und eine Facebook-Revolution im Handball fordern? Der Magdeburger Internet-Rattenfänger wird ihn sicher dabei unterstützen, prangert er doch schon lange den fehlenden Twitter-Aktivitäten Don Strombiones und all seiner Schergen an.

  • Nun, der Retiarius aus dem Faustkampf-Kolosseum ist ja für seine zweiten Halbzeiten berühmt.
    Und, wie bitte soll man mit den in die Breite gewachsenen Fingern eines Spesenritters twittern?

  • Unerträglich war die Stille in den vergangenen Tagen - keine Seite ließ sich mehr zu einem Statement locken. Aber am morgigen Tag kann die große Wende kommen: im Tempel des badischen Weichware-Riesens treten die gestutzten Bundesadler gegen die wackeren Wikinger von der Vulkaninsel an. Das sollte eine gute Gelegenheit für Don Strombione und den Feurigen Rübezahl sein, den ADS und alle anderen Wannabe-Revoluzzer in die Schranken weisen: "Wenn nicht jetzt, wann dann?".

    Warten wir also auf die Erklärung, die der Don den Medien servieren wird. Nur auf den Inhalt muss man nicht gespannt sein, ist doch schon jetzt klar, dass er sich selbst zum Sieger erklärt. Denn sein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen!

    Einmal editiert, zuletzt von tabaluga (13. März 2012 um 07:42)

  • Kapitel 3: Epilog

    Am Anfang war die Idee. In Zeiten der Krise ist Humor ein Katalysator für das Volk.
    Doch das Volk nahm die Idee nicht an.

    Es bleibt also wie es ist: Der grosse Mangel teutonischer Köpfe ist, dass sie für Hohn, Spott, Ironie und Verachtung keinen Sinn haben. Und: Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient.

    So gehet hin Frieden und möge auch nicht der Geringste zukünftig wehklagen ob des Elends im deutschen Handball! Hier war Euer Matchball und Ihr habt ihn liegengelassen.

    Ende!

  • Zitat

    Kapitel 3: Epilog
    Am Anfang war die Idee. In Zeiten der Krise ist Humor ein Katalysator für das Volk.
    Doch das Volk nahm die Idee nicht an.
    Es bleibt also wie es ist: Der grosse Mangel teutonischer Köpfe ist, dass sie für Hohn, Spott, Ironie und Verachtung keinen Sinn haben. Und: Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient.
    So gehet hin Frieden und möge auch nicht der Geringste zukünftig wehklagen ob des Elends im deutschen Handball! Hier war Euer Matchball und Ihr habt ihn liegengelassen.
    Ende!

    Ich halte das nur für das Ende des 1. Kapitels! :hi:

    Was soll das Volk denn für Geschichten erzählen, wenn Don Strombione und Gefolge mit ihren Gegnern einen heimlichen Waffenstillstand beschliessen? ?(
    Allerdings wird auch dieser wie immer ein befristeter sein, denn die Wünsche der Akteure werden weiterhin voneinander abweichen.
    Hätten Don Strombione's Ritter am Mittwoch gegen die Wikinger verloren, hätten die Minnesänger auch Neues zu besingen.
    Aber so schweigen die Akteure und die Minnesänger können sich erstmal anderen Belustigungen zuwenden.

  • Lange hatte der Burgfrieden zwischen Don Strombione und seinen Widersachern gehalten. Der Sommer war vergangen ohne dass das Fehlen der teutschten Ballwerfer und -fängerinnen bei den Spielen in London auch nur im geringsten für öffentliche Erregung gesorgt hätte.

    Doch mit dem Herbst ziehen dunkle Gewitterwolken am Handball-Horizont auf: die Knappen von Sancho Pansa haben gegen die No-Names eines Balkan-Reststaates die Grenzen aufgezeigt bekommen. Reaktionen sind gefordert, sonst steht zu befürchten, dass beim Auswärtsspiel am kommenden Sonntag ein sehr langer Aufenthalt an der Klagemauer eingeplant werden muss.

    Ob nun die Kritiker wieder aus ihren Löchern kommen? Ob Don Strombione und der feurige Rübezahl wieder an die Öffentlichkeit treten? Wir werden es in den kommenden Tagen sehen - schlimmer als Sandy kann es kaum werden. Meint man ...

  • Nun, man hat schon in den vergangenen Tagen auf ein germanisches Schutzinstrument zurückgegriffen, die Wagenburg.
    Man umkreist und aufmuntert sich selbst. Der Rübezahl lobt den schwäbischen Schorsch. Der saarländische schwarze Krieger lobt den Rübezahl, der Rübezahl versäumt -öffentlich - die Kritik am Heumacher.
    Der Handball-Senat nickt das ab, alle Posten sind gesichert.

  • Und dann kam es fast noch schlimmer: selbst koscherer Handball stellt die Mannen des südbadischen Sancho Pansa vor grosse Probleme. Der Sieg in Lande Zions war lange Zeit in Gefahr. Vielleicht auch, weil wieder ein Trainer vom Balkan des Gegners Streitmacht formiert hat?

    Und dabei ist es doch so einfach, gegen eine 3:2:1-Abwehr anzukommen - wollte dem teutschten Handballvolk der moderierende Frans van den Strauchfrüchten schon gegen Montenegro erklären. Schade nur, dass er das zu seiner Aktivenzeit noch nicht wusste.

    Doch Don Strobione hat mit dem Feurigen Rübezahl alles genau beobachtet. Bei den europäischen Handball-Waltern wird er seinen imensen Einfluss geltend machen, dass die Recken mit dem Adler auf der Brust zukünftig ihre Ballwurfkünste gegen grosskalibrige Gegner wie Albanien, San Marino, die Faroer Inseln oder den Vatikan-Staat beweisen dürfen.

    Dann muss wenigstens im System nichts geändert werden!