• Heute werden die Vorrundengruppen der EM 2012 ausgelost.

    Gruppe A
    Polen

    Gruppe D
    Ukraine

    Lostopf 1
    Spanien
    Niederlande

    Lostopf 2
    Deutschland
    Italien
    England
    Russland

    Lostopf 3
    Kroatien
    Griechenland
    Portugal
    Schweden

    Lostopf 4
    Dänemark
    Tschechien
    Frankreich
    Irland

    Jede Menge Informationen gibt es auf der UEFA-Website

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Interessanterweise wird ja aus dem deutschen Topf 2 als letztes gezogen, was natürlich die Spannung erhöht.

    Ich wäre ja dafür bei Europameisterschaften die Setzerei ganz zu lassen, vor allem wenn man wie hier 14 Teams nach leistungstechnischen Koeffizienten sortiert, aber die zwei sportlich unterlegenen Gastgeber in Topf 1 packt, zusammen mit den zwei (vermeintlich) besten Teams.


  • ab 17.50uhr live in der ARD!

  • Richtig, auch das durchaus bemerkenswert. Auch die Beuerteilung von Podolski oder z.B. Hummels,... weicht dann doch von der einen oder anderen Analyse im TV durchaus mal ab.

    Die Auswertungen haben wohl eine etwas längere Zeitverzögerung (was ja durchaus auch sinnvoll ist, nur sollte man dann die Anzahl der analysierten Spiele mit angeben) .... Gomez mittlerweile auf 6, Robben auf 25 ;)

    Original von rro.ch
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    Einmal editiert, zuletzt von Steinar (17. Juni 2012 um 12:12)

  • Da wird doch spekuliert, ob vielleicht Spanien und Kroatien im Vorfeld ein 2:2 abgesprochen haben. Damit wäre Italien raus.
    Ich glaube, wenn es denn so kommt, haben die italienischen Spieler das meiste Geld damit gewonnen. ;)

  • also ich hätte nichts dagegen wenn italien ausscheidet

    aber ich fürchte dass die spanier auf nummer sicher gehen wollen und deshalb gegen kroatien gewinnen....und da die schwachen iren wohl gegen italien verlieren werden wäre italien dann weiter...aber warten wir mal ab, letztlich ist alles möglich, wer hätte zB gedacht dass russland asusscheidet und die griechen weiterkommen

  • wer hätte zB gedacht dass russland asusscheidet und die griechen weiterkommen

    Ich. Weil die Russen schon gegen Polen ein ziemlich einfallsloses Angriffsspiel gezeigt haben und die Griechen bekanntermaßen eine der besten Defensivreihen Europas haben. Griechenland hat die Qualifikation ungeschlagen (7 Siege, 3 Remis) bestritten und Kroatien hinter sich gelassen. Das ist beileibe keine Gurkentruppe.

    Und wenn Unsere am Freitag genauso einfallslos und uninspiriert stur durch die Mitte angreifen wollen wie gestern abend (was ist mit dem tollen Flügelspiel passiert???), dann wird das Probleme geben, die die Mannschaft, die ich gestern im DFB-Dress gesehen habe, offensichtlich nicht zu lösen imstande ist. Im Halbfinale sind wir noch lange nicht und Favorit nach dem bisher Gezeigten auch nur höchstens ganz leicht. Meine Erwartung für Freitag steht bei 55:45 für Deutschland, aber mehr nicht.

    Im Übrigen finde ich, daß Scholl mit seiner Kritik an Gomez sehr Recht hatte, daran ändert auch nichts, daß Gomez gegen Portugal ein abgefälschter Ball auf den Kopf gefallen ist und er gegen Holland und Dänemark drei Lichtblicke hatte (das 1:0 gegen NED war wirklich schön gemacht). 95% der Zeit steht oder trabt er am Fleck, bewegt sich nicht, spielt nicht mit, steht im Strafraum manchmal sogar anderen im Weg. Der "alte" Klose läuft in 15 Minuten mehr als Gomez in 75 davor, und mit ihm würde das Angriffsspiel vielleicht auch wieder beweglicher werden. Vieles von dem trifft übrigens merkwürdigerweise auch auf Podolski zu. Manchmal kann man den Eindruck haben, die Spieler würden vor dem Spiel verbal sediert, offensiv nicht so viel zu riskieren. Sehr merkwürdig träge und einfallslos wirkt das - abgesehen von einigen lichten Momenten, meistens in der Anfangsphase - jedenfalls bis jetzt.

  • 95% der Zeit steht oder trabt er am Fleck, bewegt sich nicht, spielt nicht mit, steht im Strafraum manchmal sogar anderen im Weg. Der "alte" Klose läuft in 15 Minuten mehr als Gomez in 75 davor, und mit ihm würde das Angriffsspiel vielleicht auch wieder beweglicher werden.

    Erstaunlich, dass sogar den Herrn der Zahlen beim Fußball alle guten Geister verlassen. Während deine Handballstatements dermaßen kenntnisreich mit Fakten und Details untermauert sind, dass ich, vor die Wahl zwischen einer offiziellen Verbandsverlautbarung und deinem Beitrag gestellt, normalerweise dich für glaubwürdiger halte, plapperst du beim Fußball auch einfach mal so daher. Fast schon wohltuend ;)
    Aber im Ernst: Man kann Gomez´ Spielweise kritisieren. Aber es ist schon ein sehr deutsches Phänomen, dass der Schütze des einzigen Tores zum EM-Auftakt gegen einen hochklassigen Gegner zum Dank drei Tage ob seiner geringen Laufleistung auf die Mütze kriegt. Ich wage die Vermutung, dass der gute Mario in den meisten Ländern der gefeierte Held gewesen wäre.
    Wenn man wie ich Gomez vor seiner Bayernzeit jahrelang beim VfB Stuttgart gesehen hat, ist es sowieso völlig rätselhaft, wie man den Mann als faulen Bewegungsdepp verunglimpfen kann. Gomez ist antrittsschnell, körperlich robust, mit einer beidfüßigen exzellenten Schusstechnik und akzeptablem Kopfballspiel ausgestattet. Für einen großen Mann hat er eine ordentliche Technik und anders als immer wieder - so auch hier von dir - behauptet, arbeitet er sehr wohl nach hinten. Beim VfB hat er viele Tore aus Kontern und aus der Tiefe des Spielfelds kommend gemacht. Dass er bei Bayern und in der Nationalelf sehr viel mehr den Strafraumstürmer gibt, hat m.E. taktische Gründe.
    Schließlich: Einen Spieler aus der Startelf nehmen zu wollen, der an vier von fünf Turniertoren beteiligt war, ist, nun ja, sagen wir gewagt.

  • Ich sehe nichts davon, daß er nach hinten arbeitet. Er soll meiner Meinung auch gar nicht am eigenen Strafraum ausputzen oder am Mittekreis abgrätschen, aber er soll mitspielen - und davon sehe ich sehr wenig bei ihm bei diesem Turnier. Er steht vorne und wartet auf den Ball. Beim Tor gegen Portugal hatte er Glück, daß der Ball vom Rücken eines Verteidigers abgelenkt wurde, sonst fällt der nämlich Podolski auf den Kopf, der hinter Gomez steht. Natürlich hat er den Kopfball schön gesetzt und wer als Stürmer da steht, wo so ein Ball hinfällt und dann daraus ein Tor macht, hat seine Aufstellung auch irgendwo immer gerechtfertigt. Die beiden Hütten gegen Holland hat er auch gut gemacht, das erste besonders, und die Vorlage für Podolski gegen Dänemark war auch schön. Das kritisiere ich gar nicht. Effektiv war er bisher. Viel effektiver als manch anderer (Özil, Müller).

    Wieso also immer noch Kritik an einem Spieler, der im 4-5-1 so effektiv ist, vier Scorerpunkte in drei EM-Spielen gegen gutklassige Gegner zu machen? Weil ich glaube, daß das Angriffsspiel mit Klose weniger statisch ist als mit Gomez, auf den das ganze Offensivspiel unserer Mannschaft derzeit ausgerichtet zu sein scheint. Nach den gesehenen drei Spielen habe ich den Eindruck, daß der Rest der Mannschaft mit aller Kraft immer Gomez in der Mitte anzuspielen sucht und auf eine Gelegenheit wartet, bis er frei und nicht abseits steht. Ein, zweimal im Spiel klappt das - zum Glück. Aber das verlangsamt und hemmt das Angriffsspiel auch ungemein. Außerdem steht er auffällig oft im Weg, wenn andere Abschlußmöglichkeiten haben. Technik hat er schon bewiesen, Spielverständnis bzw. -Übersicht fehlt ihm halt meiner Meinung nach ein bischen. Das ist zugegebenermaßen allerdings auch aus der TV-Sessel-Perspektive leicht gesagt, aber eben mein Eindruck.

    Mit Klose, der mehr unterwegs ist, dabei auch mal auf den Flügel geht und weiter aus der Tiefe kommt, hatte man - meinem Empfinden nach - früher mehr Möglichkeiten im Offensivspiel (und daß der seine Tore nicht gemacht hätte, kann man ihm wohl auch nicht vorwerfen). Ich denke, gegen Griechenland wird man etwas mehr Variabilität im Angriffsspiel brauchen als gegen Dänemark, weil die Griechen noch einen Tacken besser verteidigen als unsere Nachbarn. Ich persönlich würde Klose immer als Startspieler aufbieten und Gomez als Brechstange einwechseln, wenn nichts anderes mehr hilft als lange hohe Bälle.

    Aber ich bin ja nicht der Bundestrainer (nur einer von ca. 48 Millionen selbsternannten Assistenztrainern) und ich hacke auch nicht auf Gomez als Person herum, sondern ich finde, daß seine Spielweise dem Spiel unserer Mannschaft nicht besonders dienlich ist. Machen wir uns nichts vor, trotz der neun Punkte haben wir in den letzten Jahren schon deutlich bessere Spiele gesehen, nicht nur gegen Österreich und Aserbaidschan, auch gegen die Niederlande (mit Klose) oder Brasilien (1.Hz mit Gomez 0:0, kicker:"keine Durchschlagskraft im Angriff", 2.HZ. mit Klose 3 Treffer). Sowas würde ich eben ganz gerne noch mal sehen. Am Ende Europameister sein aber dabei so "attraktiv" gespielt haben wie Griechenland 2004, darauf kann ich ehrlich gesagt verzichten. Ich gucke Fußball nicht (nur) wegen des schön glänzenden Pokals, sondern weil ich mit attraktivem Spiel unterhalten werden will. Das war bisher bei dieser EM bei unserer Mannschaft noch nicht so richtig der Fall.

  • also zunächst einmal werden halt im fussball keine schönheitspreise vergeben, es geht darum möglichst effektiv und dabei halt auch noch ansehnlich zu spielen...das hat unsere mannschaft mE getan...man hat ja auch nicht gegen irgendwen gewonnen, portugal und auch die neiderlande trotz ihres eher kläglichen abschneidens bei der em sind nunmal hausnummern im fussball...und wenn eine mannschaft sich mit gefühlten 10 spielern hinten reinstellt und die räume eng macht ist es immer schwer "schönen" fussball zu spielen, das geht den anderen teams und insbesondere auch spanien nicht anders,,,,,wer ha denn schon "zauberfussball" bei der em gespielt?? bis jetzt niemand und das kommt aufgrund der leistingsdichte, nhemen wir einmal irland aus, auch nicht von ungefähr

    zu klose/gomez...auch ich bin der meinung dass klose sicher der spielstärkere stürmer ist...wenn ein gomez aber in 3 spielen 3 tore macht gibt es wenig argumente ihn jetzt auf die bank zu setzen......zumal klsoe lange verletzt war und nicht in top form ist, das war bei seinen kurzeinsätzen zu sehen....und gomez als "joker" bringt gar nix, denn er sit kein spieler der ale einwechselspieler akzente setzt, das war er noch nie

  • trotz der neun Punkte haben wir in den letzten Jahren schon deutlich bessere Spiele gesehen, nicht nur gegen Österreich und Aserbaidschan, auch gegen die Niederlande (mit Klose) oder Brasilien (1.Hz mit Gomez 0:0, kicker:"keine Durchschlagskraft im Angriff", 2.HZ. mit Klose 3 Treffer)

    ... und genau da liegt der Hund begraben. Keine Mannschaft tut uns mehr den Gefallen, bei einem Turnier ins offene Messer zu laufen wie eben die Niederlande und Brasilien 2011 oder Argentinien und England 2010. Mit Ausnahme der Spanier werden bei diesem Turnier alle potenziellen Gegner versuchen, aus einer massiven Abwehr schnelle Konter zu setzen.
    Meiner Meinung nach ist die im Vergleich zu den letzten beiden Jahren zurückhaltende Spielweise Ergebnis einer auf diesen Umstand ausgerichteten Änderung der deutschen Taktik. Der alte Hurrafußball war schöner anzusehen, keine Frage, aber das DFB-Team 2012 mit den Griechen von 2004 zu vergleichen ist maßlos überzogen. Ich habe den Verdacht, dass ein Teil der Kritik an Gomez (und an anderen Offensivspielern) genau mit dieser Sehnsucht nach dem Zauberfußball der Quali zu tun hat. Im Übrigen ist Klose lauf- und kombinationsstärker. Ich behaupte aber, dass er in der Vergangenheit nicht unbedingt deswegen gespielt hat, sondern weil er mit großer Zuverlässigkeit seine Tore gemacht hat, wenn´s darauf ankam. Ohne seine exzellente Torquote hätte er sich auf Dauer den Wolf laufen können und wäre trotzdem weg vom Fenster gewesen.
    Ein letztes noch: Nach hinten arbeiten (oder "gegen den Ball", wie man auf Neufußballdeutsch gerne sagt), hat nur bedingt etwas mit dem auftauchen am eigenen Strafraum zu tun. Kluge Leute haben z. B. analysiert (nachzulesen u.a. auf http://www.spielverlagerung.de), dass Gomez, Müller, Özil und Khedira gegen Portugal konsequent die Passwege so zugelaufen haben, dass den Portugiesen meist nur die Spieleröffnung über Bruno Alves blieb - den schwächsten Aufbauspieler in der portugiesischen Defensive. Das war wohl der wesentliche Grund, warum in der ersten Hälfte nicht ein gefährlicher Ball von hinten auf Ronaldo gespielt wurde. Aber ich muss gestehen, dass ich da jetzt auch nur angelesenes Wissen weitergebe ;)

  • Klose muss ja nicht die Tore selber machen, aber durch seine Laufarbeit ermöglicht er ja auch den anderen dann die Tormöglichkeiten. 2010 war es immerhin Müller, der Torschützenkönig wurde. ;) Ob nun Müller, Özil oder Podolski einfach ihre Rollen defensiver als noch 2010 interpretieren, entsprechend besser abgeschirmt werden oder das alles Folgen von Gomez sind, ist im Gesamtkonstrukt für einen Laien (und im Fußball zähle ich mich da durchaus zu) sehr schwer nachzuvollziehen. 2010 war z.B. die Schwachstelle auf der linken Abwehrposition - haben wir das nun wegen Lahm gefixt oder hängt das dann auch mal damit zusammen, dass Podolski eben mehr nach hinten arbeitet, als er es beim FC jemals musste? :)

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Ich kürze das Ganze mal ab und sage "Wenn der Deutsche nix zu meckern hat ist er krank" ;)

  • Ich habe den Verdacht, dass ein Teil der Kritik an Gomez (und an anderen Offensivspielern) genau mit dieser Sehnsucht nach dem Zauberfußball der Quali zu tun hat.

    Ja, natürlich. Warum sonst gucke ich mir das denn an?

    Ich schaue doch nicht 90 Minuten (womöglich langweiligen oder schlechten) Fußball, damit ich dann einen extrovertierten Pseudo-Patriotismus ausleben und möglichst oft "Doooiischlaahhhndttt" durch die Nacht brüllen oder alberne Stofffähnchen um meinen Außenspiegel wickeln kann, mit denen ich dann fähnchenschwenkend und wie ein Behämmerter hupend mit dem Auto durch das nächtlich-öde Chemnitz fahren würde. Ich freue mich auch wie Bolle, wenn wir etwas gewinnen und ich habe nach den Titeln 1990 und 1996 auch zwei Nächte durchgezecht (und dabei auch gebrüllt und gehupt wie ein Beloppter) und zwar insbesondere '90 nicht zu knapp (kurz darauf ging es in den Urlaub nach - Italien), aber das ist für mich nicht das, worauf es ankommt. Für mich geht es bei so einem Turnier nicht nur um den Erfolg um jeden Preis. Ich will in erster Linie mal schönen Fußball sehen. Das ist - aus meiner Sicht - das Primäre. Wenn damit am Ende ein Pokal herausspringt: um so schöner. Sechs Spiele sind neun Stunden, die ich damit verbringe, anderen beim Fußball spielen zuzusehen, da möchte ein bischen schönes Spiel dabei sein. Sonst macht es nämlich keinen Spaß und Spaß ist das, was ich - aus meiner Perspektive als Zuschauer - erstmal haben möchte, wenn ich da zusehe. Der Spaß mehrt sich, wenn meine Mannschaft gewinnt, aber die Welt geht auch nicht unter, wenn das mal nicht der Fall ist. Ich brauche keine sechs Brechstangen-Siege, um mich in meiner zufällig erworbenen Eigenschaft als Deutscher aufgewertet zu fühlen. Wenn sie dreimal toll spielen und im vierten guten Spiel verlieren - ähnlich wie vor zwei Jahren - finde ich das Verlieren schade, kann aber damit sehr gut leben.

    Natürlich ist das eine Interessenslage, die der der Mannschaft teilweise widerspricht. Ich bin eben nicht Spieler, der natürlich erstmal an's Gewinnen denken muß - egal wie - sondern Zuschauer. Und ich sehne mich nach ansprechender und ansehnlicher Unterhaltung. Das muß kein "Zauberfußball" im sinne (ehemaliger) brasilianischer Hochkreativkunst sein. Ich bin fünfzehn Jahre lang zu Spielen des MSV Duisburg gegangen, meine Erwartung beschränkt sich also schon gewohnheitsmäßig auf das Machbare... bei der NM dieser Tage habe ich aber das deutliche Gefühl, daß deutlich mehr machbar wäre, und das Machbare sollte schon immer versucht werden zu erreichen. Zumindest das Bemühen, so gut wie möglich zu spielen muß erkennbar sein. Vermutlich eine typisch Ruhrgebietlerische Sichtweise: "Wennse schon nich fummeln können, solln se sich wenichstenz den Arsch aufreissen". Die letzten zehn Minuten lang andauernd die Eckfahne besuchen, damit die Holländer ja keinen Ball mehr kriegen, ist für Thomas Müller Teil seines Jobs, der wird für das Ergebnis bezahlt. Ich habe dafür auch volles Verständnis - aber mit meiner Interessenslage als Zuschauer hat das nichts zu tun, das ist die Krux an der Sache. Die Spieler suchen den Erfolg, ich den Spaß. Manchmal klappt beides zusammen, manchmal nicht, und so denke ich mir nach Spielen wie dem gegen Dänemark immer in etwa "Ja OK, gewonnen, neun Punkte, neuer Rekord, schön, aber so richtig Spaß gemacht hat das bisher eigentlich nicht". Und das ist eben ein bischen schade.

  • nunja interessant dass du 1990 ansprichst...das wm finale gegen nur verteidigende argentinier war sicherlich eines der drögesten aller zeiten...das deutsche team hat damals geduld bewiesen und letztlich verdient durch einen späten elfmeter gewonnen......also kein "zauberfussball" auch das halbfinale gegen england wurde ja "nur" durch elfmeterschiessen gewonnen...einziges feldtor ein abgefälschter freistoss von brehme....zausberfussball? fehlanzeige...davor das viertelfinale, mühseliger 1:0 sieg gegen tschechien.......einziges spielerisches highlight der finalrunde war der achtelfinalsieg gegen die neiderlande....und woran liegt so etwas? die gegnerischen mannschaften haben vielleicht keine lust opfer irgendeines "zauberfussballes" zu werden und versuchen deshalb das spiel der spielerisch bessern mannschaft zu "zerstören"...und dagegen kommt man nicht mit harakiri fussball an sondern nur mit viel geduld und einer guten taktischen leistung

    nur so gewinnt man letztlich grosse titel...das musssten zB auch die brasilianer 1994 erkennen...sieg gegen italien bei der wm nach viel mühe im elfmeterschiessen...von italien 2006 will ich gar nicht sprechen...und auch die vielgelobten spanier haben ja mit defensiv gut stehenden mannschaften durchaus ihre mühen

  • Tja da hast Du mich scheinbar nicht ganz verstanden. Wie ich ja ausführlich schrieb, ist das Titelgewinnen für mich als Zuschauer zwar auch schön, aber nur positive Draufgabe. Das Spiel an sich ist wichtig. Auf Titel, die nur mit Brechstange oder Mauerfußball gewonnen werden wie Griechenland 2004 oder Brasilien 1994 (mit Ausnahme des 3:2 gegen Holland im Viertelfinale), kann ich verzichten und darüber könnte ich mich auch nicht richtig freuen. Wie schon gesagt, ist Gewinnen nicht immer alles. Dabei muß gar nicht "gezaubert" werden, auch hoher Einsatz kann begeisternd sein. Und 1990 war als deutscher Fan ja wohl mal deutlich - und zwar ganz deutlich - besser anzusehen als die drei WM davor und die beiden danach. An 78 kann ich mich nicht aktiv erinnern, aber 82 und 86 habe ich schon angesehen und erinnere mich noch sehr gut an das Gegraupe gegen Marokko oder Algerien. Von dem Österreichspiel 82 und dem Finale gegen Italien weiß ich sogar noch, was ich während des Spiels gemacht bzw. wo genau und in wessen Anwesenheit ich das gesehen habe (ich habe als sog. Kneipenkind damals nicht zwangsläufig jeden Abend zu Hause bei Mutti verbracht). Das war Katastrophenfußball und es grenzt an ein Wunder, daß wir Kinder von damals uns nach solchen Auftritten überhaupt noch für Fußball interessiert haben. Dagegen war die WM 1990 mit den Spielen gegen Jugoslawien und Holland geradezu eine Offenbarung.

    Und im Übrigen sage ich auch nicht, daß bei unserer Mannschaft bei dieser EM bisher alles Scheiße war. Dreimal gewonnen ist hervorragend, einige gute Momente waren dabei, andere Mannschaften haben viel schlechter gespielt als unsere. Ich denke nur, das geht noch besser und daß Klose weniger (im Weg) herum stünde als Gomez und dadurch mehr schöne - und Erfolg versprechende - Angriffe ermöglicht würde (wie Chrstian es oben gut ausführte), und daß sie gegen Griechenland Probleme kriegen, wenn sie da so spielen wie gegen Dänemark. Das ist eigentlich schon alles.