Die von Hereticus angeregte Reform würde bedeuten, dass jeder einzelne Klub dieser 12er-Liga einen noch größeren Finanzbedarf hätte, als ihn die Top 12 derzeit haben. Denn es gäbe keine "leichten" Spiele mehr. Die Belastung für die Spieler würde steigen. Die Weltstars und Spieler von internationalem Format wären dann auf zwölf Vereine verteilt, nicht mehr auf 18. Da diese Spieler nicht vom Himmel fallen, würde meiner Ansicht nach die Gehaltsschraube noch weiter aufgedreht werden und die Aufsteiger aus der zweiten Liga hätten gar keine Chance mehr, es sei denn sie brächten einen Fünfmillionen-Etat auf die Reihe, was aber utopisch ist.
Deutsche Spieler bekämen noch weniger Chancen...
Meinst Du nicht, dass Dein Ansatz dem Prinzip von Angebot und Nachfrage widerspricht?
Die Einnahmen der Vereine würden sinken, da die Anzahl der Heimspiele sinkt. Das hat wesentliche Auswirkungen auf die Etats der Vereine, die das durch zusätzliche Sponsorengelder ausgleichen müssen. Sagen wir mal im optimistischen Fall, der Etat bleibt gleich.
Die Intensität der Spiele würde steigen, weil es für die Top-Teams kein Fallobst mehr gibt. Das sehe ich auch so. Dafür muss man aber nicht mehr 3mal in 7 Tagen ran - Unentschieden. Ich sehe keine Belastungssteigerung.
Der Kader kann schon allein wegen des Verletzungsriskos nichtreduziert werden. Im Nnotfall muss die Position doppelt besetzt sein (setzen wir mal eine vernünftige Transferregelung voraus, die willkürliche Nachkäufe verhindert) Wenn wir jetzt von einer festen Gesamtzahl an Topspielern ausgehen (ja ich weiß, auch hier würde über kurz oder lang eine Regulierung einsetzen, aber nehmen wir das erst mal an), dann gibt es plötzlich ein Überangebot an Spielern (nämlich die, um die die Liga reduziert werden würde) und die Preise müssten theoretisch sinken - Angebot und Nachfrage. Seien wir mal optimistisch und es bleibt konstant...dann kann ich ein Preisexplosion bei den Spielern nicht erkennen.
Der Fehler an der Konstruktion ist, dass auch jetzt schon die Weltstars nicht auf 18 Vereine verteilt sind, sondern maximal auf 6-8, nämlich der Liga-Elite. Die Vereine im unteren Drittel müsen oft genug auf preiswerte Osblockalternativen, hoffnungsvolle Nachwuchsleute oder routinierte Altstars zurückgreifen-rein aus monetären Gründen.
Wo Du meiner Meinung nach völlig Recht hast ist das Problem mit dem eigenen Nachwuchs. Auf die weniger Stellen in der Top-Liga bewerben sich mindestens die gleiche Anzahl an Spielern und irgendeiner von denen wird für noch weniger spielen. Was man ja auch keinem verdenken kann - aus den unterschiedlichsten Gründen. Es wird also noch weniger Sinn machen, sich die Ausbildungsaufwendungen ans Bein zu binden, wenn man fertig und billig einkaufen kann. Hier hilft m.E. nur eine Quote. Und wenn jetzt einer mit dem Ausbildungszertifikat der HBL kommt, na dann mal gute Nacht. Über diesen Alibi-Quatsch muss man ja nicht ernsthaft diskutieren. Beispiel vom Wochenende: HSV-SCM: 18:43 ... beide zertifiziert, oder? und trotzdem Welten dazwischen wenn man es ernst nimmt oder nur formal abarbeitet und Bedingungen erfüllt.