Äußerungsverbot der HBL zum Schutz der Schiedsrichter

    • Offizieller Beitrag

    Schaumburger Nachrichten, 15.09.2011 21:21 Uhr

    Zitat

    Schiedsrichter-Kritik
    Der „Maulkorb“ stört die Handballer
    Handballer dürfen ihre Kritik an den Regelhütern seit Beginn der neuen Bundesliga-Saison in einer Frist von 48 Stunden nach Spielende nicht mehr öffentlich äußern. Eine Einschränkung der Meinungsfreiheit, wie viele meinen.

    [...]

    Diejenigen, die sich in der Vergangenheit im Ton oder in der Wortwahl vergriffen haben, hätten dies später bereut. Davor wolle die HBL alle Beteiligten schützen. „Wir müssen eingestehen, dass wir die Gründe für diese Regelung im Vorfeld nicht ausreichend kommuniziert haben“, räumt Bohmann ein. Trotz des allgemeinen Protestes sei eine Änderung der Regel nicht geplant. „Am Ende der Saison werden wir den Erfolg ergebnisoffen beurteilen“, sagt Bohmann. So lange müssen sich die Handballer wohl noch auf ihre Zungen beißen.

    Uwe Kranz

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  • Die bösen Worte von Vereinsoffiziellen über Schiedsrichter haben mit der Verordnung dagegen, die sie verhindern soll, eines gemeinsam: Wenn sie mal in der Welt sind, sind sie sehr schwer wieder rückgängig zu machen.

    Damit ist aber schon genug der Gemeinsamkeit, denn immerhin scheinen die Vereinsoffiziellen ihre Missgriffe bei der Wortwahl ja wohl regelmäßig zu bedauern, die HBL-Verantwortlichen ihren beim kropf-unnnötigen Maulkorberlass leider nicht.

    Schön und fürsorglich, dass man die Vereinsoffiziellen vor sich selbst schützen wollte, aber wer schützt die Wittes, Bohmanns, Thiels und Stembergs, oder wer immer daran beteiligt war, vor sich?

    :schrei:H-B-W-----H-B-W-----H-B-W

    Einmal editiert, zuletzt von EllaK (17. September 2011 um 00:01)

  • EllaK

    Eigentlich eine gut Idee.... Maulkorberlass für die HBL-Verantwortlichen bei deren Sitzungen für 48 h, da kommt eh nur braune Masse raus ... da macht es dann ja auch nix aus Sitzungen für 3 Tage zu berufen da man an den ersten zweien sowieso nix sagen darf ... Schweigeseminar lässt grüßen :)

    Und wie sieht die Situation eigentlich aus, wenn statt einer mündlichen Aussage ein Schild hochgehalten wird a la "Schiri waren nix"? Dauert bestimmt nicht lange, dass Pressevertreter Schilder mitbringen auf die die Verantwortlichen dann zeigen können, gesagt haben sie dann ja nix :)

  • Glück für Ruuudi Völler, dass er mit der HBL nichts zu schaffen hat, er wäre heute ein Vermögen losgeworden.

    Und wie viel wäre das wohl wert: "Trainer Felix Magath wollte sich zum Platzverweis nicht äußern. "Das ist mir zu blöd.""?

    :schrei:H-B-W-----H-B-W-----H-B-W

    Einmal editiert, zuletzt von EllaK (17. September 2011 um 21:39)

  • Im Handball wäre es üblich eine Regelerläuterung zu schreiben, die dann irgendwo an anderer Stelle abgelegt wird. Dies ist bestimmt schon geschehen, sonst hätte man sich ja anders geäußert. ;)

    Sag ich doch:

    Zitat

    Original von Gießener Anzeiger:

    So wie die Regelung formuliert ist, darf man sich in der 48-Stunden-Frist gar nicht zu den Schiedsrichtern äußern. Jetzt haben Sie erklärt, gelobt werden dürften die Schiris schon.

    Bohmann: [...] Den Satz in den Durchführungsbestimmungen, der tatsächlich interpretationsfähig ist, haben wir noch einmal in einem Brief an die Clubs klargestellt.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Zum Themenkomplex "Neues aus Schilda der HBL" kommt in der aktuellen Handballwoche Nr. 38/2011 TVG-Manger Uli Wolf zu Wort. Hier einige Auszüge:

    Zitat

    "Was soll das alles?"
    TVG-Manager Uli Wolf platzt der Kragen - Ziel seines Zorns die HBL

    [...] In der Kabine hatte Wolf vom "dritten Offiziellen" erfahren, dass der TVG mit einer Geldstrafe rechnen müsse, weil der Hallensprecher die Zuschauer zu mehr Engagement aufgefordert hatte. Eine neue Regelung der gesetzgebenden Toyota Handball-Bundesliga besagt, dass sich Hallensprecher nur noch auf das Vermelden der Torschützen zu beschränken haben, selbst bei Auszeiten darf keine Animation des Publikums stattfinden. "Die HBL reguliert die Bundesliga tot" regt sich der sonst so besonnene Jurist Wolf auf [...]

    [...] Gerade kleine Vereine hätten immer mehr unter der "Regelwut des Verbandes" zu leiden. "Wenn kleine Kinder nach dem Spiel auf den Platz rennen und Autogramme wollen, müssen wir sie runterjagen oder wir kriegen eine Strafe", erklärt Wolf [...]

    [...] "Und dann wird auch noch genau gezählt", schimpft Wolf, "unser Sprecher hat sich gegen Balingen angeblich sechsmal ungebührlich verhalten." [...]

    [...] Bei Spielen des THW Kiel sei es demnächst spannend zu verfolgen, ob es in Zukunft dort auch verboten sei, dass der Hallensprecher traditionell den Torschützen mit "Hej, Filip, Hej" feiert. Eigentlich, so Wolf, darf er nur noch den Schützen nennen, nicht mehr. [...]


    :nein::wall::kotzen:

  • Naja, der Hallensprecher sagt doch nur den Namen, das Publikum ist selbst für das hej...hej verabtwortlich beim THW.
    Aber die Regeln sind absoluter Schwachsinn und wenn das wirklich zu solchen Problemen führt, ist das wirklich absolut tödlich für den Handball. Professionell ist was anderes, so wird es nicht einfach für die HBL gegen die anderen Verbände zu bestehen.

  • Manchmal denke ich mir, es gibt einfach zu viele Funktionäre. Jeder Funktionär braucht eine Daseinsberechtigung. Da kommt es dann schon mal vor, dass sich Funktionäre selbst "Aufgabengebiete" erschließen. Das ist leider allzu menschlich, hilft dem Handball als Sport allerdings nicht sonderlich.
    Ich bin froh, dass ich in einem kleinen Verein eine Funktion habe. Da ist so viel zu tun, da kommt man gar nicht auf solche Gedanken. Sonst könnte bei meiner Phantasie, auch so einiges, nicht leicht verständliches an Einfällen, den Verein zusätzlich belasten. :lol:

  • http://www.sueddeutsche.de/sport/um-udos-…reuen-1.1146429

    2 um 2 - Udos Erben diskutieren die Diskussion Völlers mit dem SR nach dem 1:4 gg Köln und einer der beiden sagt zum Schluß:

    Zitat

    Weil sonst sind wir irgendwann beim Handball, wo jetzt gar nichts mehr erlaubt ist, Kritik wird bestraft und so weiter. Ja wo sind wir denn?

    Tja, ist schon hart, wenn die Fußballer mal die Handballer als Negativbeispiel nehmen. Wer hätte das gedacht.

  • Zum Themenkomplex "Neues aus Schilda der HBL" kommt in der aktuellen Handballwoche Nr. 38/2011 TVG-Manger Uli Wolf zu Wort. Hier einige Auszüge:


    :nein: :wall: :kotzen:

    Sollte das so alles stimmen ist der Handball auf dem besten Wege sich selbst zugrunde zu richten. Das war doch bisher einer der Hauptanreize im Vergleich zu anderen Sportarten. Die sympathische Nähe der Akteure zu den Fans und die ungezwungene Atmosphäre in den Hallen. Wer bremst diese regelungswütigen Idioten bei der HBL ?? :pillepalle: :mad:

  • Moin Moin!
    Wenn ich mir überlege, was die hohen Herren sich noch so ausdenken könnten, damit einem der Spaß bei den Spielen als Fan verdorben wird, dann dürfte ich mir keine Grenzen setzen. Vielleicht wird irgendwann in der Zukunft ja der Fan nur noch im Kino sitzen und dort die Spiele verfolgen können, damit die Stimmung in der Halle nicht "unfair" wird.
    Der Sport für den Fan ist doch der Circus Maximus der Moderne. Man geht da hin, um gute Spiele zu sehen, die Stimmung in sich aufzusaugen, seinen Emotionen freien Lauf zu lassen und dann über das Spiel zu diskutieren.
    Ja klar, uns ist es noch nicht verboten worden, aber wenn gedroht wird: "Wehe Du sagst etwas gegen uns! Wenn doch, dann kommen wir und holen Dich!"
    Regeln sind ja wichtig, sie müssen sein. Aber das was jetzt passiert, ist absolut schädlich für den Handball.
    Schade HBL! Zurzeit ist der Handball mit zwei negativen Schlagzeilen in den Medien...

    Viele Menschen sind der Auffassung zu denken, dabei ordnen sie nur ihre Vorurteile neu.

  • In der Tat herrschte nach dem letzten Heimspiel schon eine befremdliche Stimmung und Leere in der Halle während der 10 NO-GO-Minuten. Nachdem sich die Mannschaft beim Publikum bedankt hatte, starrten alle auf den eigenartigen Auszug der Schiedsrichter, der Gegner und der eigenen Mannschaft – und dann war Stille im Rund.

    Es war in Balingen bisher üblich, dass sich kurz nach dem Spiel das Spielfeld füllte. Verwandte, Freunde, Fans gratulierten oder trösteten die eigene Mannschaft, da flossen Tränes des Glücks oder der Zerknirschung. Die Fans der Gegner genossen, dass sie mal unmittelbar an ihre Spieler herankamen und ich hatte meistens den Eindruck, diese genossen das und sie verteilten fleißig Autogramme. Die Jungen aus den Jugendmannschaften gockelten gestylt auf der Platte herum, um bei den Girlies Eindruck zu schinden und der Handball-Samen ließ sich mit den Vorbildern abknipsen oder versuchte wie die Großen den Ball im Tor unterzubringen.

    Was war Schlimmes daran? Musste man das unbedingt geändert haben? Nur weil irgendwann mal ein einzelner, verwirrter Hirnloser versuchte, einen Spielleiter anzuspringen?

    Wenn die betroffenen Vereine hier nicht diese seltsame HBL in die Schranken verweisen, wird der Bundesligahandball bald unter einer Käseglocke ausgetragen oder nur noch im TV. Wer dann noch Handball erleben will, wie wir ihn lieben, wird halt wieder vermehrt in die Vororte zur Kreis- und Bezirksliga gehen müssen. Da sind lebende Zuschauer noch erwünscht.


    edit: Und was machen wir nur mit "Tweety", wenn sie HBL-verordnet nicht mehr auf´s Spielfeld darf, obwohl sie sich wieder einmal auf den weiten Weg nach Balingen gemacht hat? Wir werden sie sehr vermissen.

    :schrei:H-B-W-----H-B-W-----H-B-W

    Einmal editiert, zuletzt von EllaK (21. September 2011 um 16:32)

    • Offizieller Beitrag


    Wenn die betroffenen Vereine hier nicht diese seltsame HBL in die Schranken verweisen, ...

    Die betroffenen Vereine SIND die HBL. Die HBL ist der Zusammenschluss der Vereine aus 1. und 2. Liga. Von daher liegt es an den Bundesligisten selbst solche aufkommenden Unsitten abzustellen. Zumindest kann ich ein Verstecken einzelner Bundesligisten hinter der HBL nicht verstehen. Es liegt an den Vereinen selbst, den Mund aufzumachen und solchen Regularien Einhalt zu gebieten.

    Übrigens, das Verbot nach Spielende das Spielfeld zu betreten wird vom einen oder anderen Bundesligisten ganz bewusst ignoriert.

  • Die betroffenen Vereine SIND die HBL.

    Die betroffenen Vereine SIND die HBL. Die HBL ist der Zusammenschluss der Vereine aus 1. und 2. Liga. Von daher liegt es an den Bundesligisten selbst solche aufkommenden Unsitten abzustellen. Zumindest kann ich ein Verstecken einzelner Bundesligisten hinter der HBL nicht verstehen. Es liegt an den Vereinen selbst, den Mund aufzumachen und solchen Regularien Einhalt zu gebieten.

    Übrigens, das Verbot nach Spielende das Spielfeld zu betreten wird vom einen oder anderen Bundesligisten ganz bewusst ignoriert.

    Das ist mir schon klar, doch mich deucht, da verselbständigt sich etwas. Die Vereine haben aber auch in der Vergangenheit die HBL an der ganz langen Leine laufen lassen und sich um vieles nicht gekümmert, was da alles beschlossen oder nicht beschlossen wurde. Das zeigte sich z.B. letzte Saison im Zusammenhang mit den (drohenden) Insolvenzen ganz deutlich.

    Was das Ignorieren der Anordnungen angeht, kann sich das vielleicht der eine oder andere Verein erlauben, der knappst wirtschaftende HBW aber sicher nicht.

    :schrei:H-B-W-----H-B-W-----H-B-W


  • Übrigens, das Verbot nach Spielende das Spielfeld zu betreten wird vom einen oder anderen Bundesligisten ganz bewusst ignoriert.


    Beim Spiel der Löwen gegen Balingen lief alles normal ab wie immer. Nach ein paar Minuten wurden die Zugänge zum Innenraum geöffnet, und die Autogrammjäger durften auf die Platte. Nach einigen weiteren Minuten kamen nach und nach die Spieler der Löwen raus und schrieben Autogramme, ließen sich fotographieren und diskutierten mit den Fans. Ich hoffe, dass das beibehalten wird.Wie soll ich meinen Kindern, die mit leuchtenden Augen für Autogramme von und Bilder mit ihren Idolen anstehen denn vernünftig erklären, dass sie das nicht mehr dürfen? ?( Eine selten depperte Regelung! :pillepalle:

    San Francisco 49ers - Rhein-Neckar Löwen - Adler Mannheim -BVB

  • @ MoRe99: Ich vermute diese Regelung ist für die HBL okay. Beim TVG gab es die Strafe wohl dafür, dass es seit Jahr und Tag üblich ist, dass sich die Zuschauer/Kinder nach Spielende sofort auf Autogrammjagd begeben haben.

    Wie auch immer... DANKE Uli für diese offenen Worte, aber ich fürchte der Schuss geht gewaltig nach hinten los:

    Stembergs und Konsorten werden sich schon die Finger reiben, um die "Entgleisungen" des Hallensprechers zählen zu dürfen. :pillepalle:

    Edit: Wie sagen die ach so bösen Ultras im Fußball so schön?? "Gegen den modernen Fußball" Recht hamse.

    :schrei: Gegen den modernen Handball!

  • Das Ganze verkommt immer mehr zu einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für den eisgrauen Gnom aus Osnabrück. :wall: Mir ist jetzt auch klar, warum während der EM eine Spielpause in der Bundesliga ist. Weil Stemberg da als Delegierter in Serbien weilt...... :D

  • Ich sag danur:
    es wird eine natürliche Auslese geben, sofern sich die Verantwortlichen der HBL nicht ideologieteue Nachwuchsfunktionäre nachzüchten können.
    Ich weiß, dass meine Aussage nicht gerade christlich, humanitär und politisch korrekt ist, aber die Herren Funktionäre sind es auch nicht gerade.
    Dass man junge Menschen (6 - 14 Jahre alt) zum Handballspiel motivieren will, kann ich nicht mehr so richtig erkennen. Dass die Herren Funktionäre vielleicht sogar das gleiche Ziel verfolgen, wie jeder Jugendtrainer, der seine Freizeit ohne Entgeld einer Jugendmannsachaft widmet, will ich gar nicht in Frage stellen. Allein die Art und Weise, wie die HBL dieses bestimmt schwierige Unterfangen angeht, zeigt mir, dass jeglicher Bezug zur Basis verloren gegangen ist. Aber wenn mehr als 3 Leute sich gegenseitig Recht geben, egal was für einen Scheiß man gerade beschließen will, glauben diese Verantwortlichen, dass sie wirklich Recht haben.
    Macht aber eigentlich auch nichts, denn ich habe gelernt, dass Jugendspieler(innen) aus ganz anderen Gründen Handball spielen wollen, nämlich wenn´s ihnen Spass macht. Was in erster Linie nicht von der Bundesliga, sondern vom Erleben einer Mannschaftssportart mit allen positiven wie negativen Erfahrungen abhängig ist. (Nicht jeder kann Nationalspieler(in) werden.) Spaß kann man auch ohne Bundesliga und ohne Nationalmannschaft beim Handballspielen haben. Das sollten die in höchster Ebene Verantwortlichen niemals vergessen. :P