Zeitstrafe für die Bank

  • @rrbth

    Zitat

    Für die Bewertung, ob eine Entscheidung spielentscheidend war oder nicht, kann meiner Meinung nach nur das Endergebnis maßgebend sein

    Das sehe ich anders. Nach deiner Argumentation wäre dann ein Regelverstoß in der 1. Minute ebenso spielentscheidend wie ein Regelverstoß in der letzten Minute. Das wäre ziemlich unsinnig. Deshalb ist immer die Kombination von Spielzeit, Endstand und Spielstand zum Zeitpunkt des Regelverstoßes wichtig. Und bei 7 Toren, die nach dem vermeintlichen Regelverstoß noch gefallen sind wird es in der Tat schwer sein, diese Entscheidung als spielentscheidend anzusehen. Immerhin hatten das benachteiligte Team noch ausreichend Chancen auf den Sieg...

  • Zuerst:

    Zitat

    Deshalb ist immer die Kombination von Spielzeit, Endstand und Spielstand zum Zeitpunkt des Regelverstoßes wichtig.


    Da stimme ich zu. Und natürlich muß man jeden Einzelfall prüfen und vorher hohe (formelle) Hürden setzen. Es muß die absolute Ausnahme bleiben, daß Spielergebnisse im Nachhinein geändert werden.

    Da aber z.B. in diesem Fall nach dem Regelverstoß „unmittelbar“ ein Tor von der Mannschaft erzielt wurde, die gar nicht in Ballbesitz hätte sein dürfen, bleibt die andere Mannschaft das ganze restliche Spiel um ein Tor im Nachteil. Egal wie sehr sie sich bemüht, dieses eine Tor kann sie rechnerisch nicht aufholen.

    Wenn ich zu entscheiden hätte, dann wäre für mich das „unmittelbar“ wichtiger als die Spielzeit, wobei die natürlich auch eine Rolle spielt. Daß eine Mannschaft Nachteile ausgleichen kann, sieht man ja z.B. oft, wenn in Unterzahl gespielt werden muß.

    Und nochmal zu den 7 Toren: Das ist viel, aber der Regelverstoß führte direkt zum Anschlußtreffer; und auch das zeigt die Erfahrung: Solche Spielstände können eine große psychologische Wirkung haben; ansonsten verweise ich auf den Beitrag von frank1706 vom 27.05.2011, 01:28 Uhr.

    _____Videos zu Handballregeln auf meinem YouTube-Kanal: rrbth

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  • Zitat

    Da aber z.B. in diesem Fall nach dem Regelverstoß „unmittelbar“ ein Tor von der Mannschaft erzielt wurde, die gar nicht in Ballbesitz hätte sein dürfen, bleibt die andere Mannschaft das ganze restliche Spiel um ein Tor im Nachteil. Egal wie sehr sie sich bemüht, dieses eine Tor kann sie rechnerisch nicht aufholen.

    rechnerisch nciht, aber spielerisch. Nach diesem Tor sind noch weitere 6 Tore in diesem Spiel gefallen. Ein Tor resultiert immer aus einem Fehler der anderen Mannschaft. Es gab also durchaus noch genügend Chancen, den Regelverstoß wieder auszugleichen.

    Zitat

    Und nochmal zu den 7 Toren: Das ist viel, aber der Regelverstoß führte direkt zum Anschlußtreffer; und auch das zeigt die Erfahrung: Solche Spielstände können eine große psychologische Wirkung haben

    Sicher mag die psychologische Wirkung im Jugendbereich eine andere sein als im Seniorenbereich. Glücklicherweise spielt diese bei der Beurteilung ob spielentscheidend oder nicht keine Rolle. Sonst würde vielleicht noch jemand auf die Idde kommen das laute Publikum als spielentscheidend vorzuschieben... :D

  • Über Sinn und Unsinn darf man erst gar nicht diskutieren. Denn das setzt vorraus, das die Entscheidungen der Spielleitenden Stelle auch mit Sinn gefällt werden :unschuldig:
    Die Erfahrung zeigt aber, dass eine Situation dann als spielentscheidend bewertet wird, wenn sie in den letzten Minuten stattfindet. Wie genau ist von Situation zu Situation abhängig.

  • Die Erfahrung zeigt, dass sowas in der Quali eher nicht als spielentscheident angesehen wird. Und da kann es auch nur ein Tor in den letzten 10 Sekunden sein.

    Denn in der Quali kann eine Entscheidung am grünen Tisch so weitreichende Folgen haben, dass anschließende Qualifikationsrunden die eine Woche später gespielt werden plötzlich keine gültigkeit mehr hätten, weil die Manschaft die eigentlich nach dem grünen Tisch dort teilnehmen müsste nicht da war.

    Gruß Frank