Freundschaft!
Du magst Dich ja richtig erinnern. Was aber überhaupt nichts mit meinen Einlassungen zum Thema Quenstedt zu tun haben. Im Laufe der Saison hat sich gezeigt, daß Quenstedt Fuß gefaßt und sich auf Bundesliganiveau eingependelt hat. Und da kann man sich dann schon fragen, ob es richtig ist, Quenstedt gehen zu lassen, um dafür einen Eijlers zu halten.
schwierig.
Wenn ein Gustavsson zu haben ist, und bezahlbar ist, dann muss man zuschlagen. Da gibt es wohl keine zwei Meinungen. Wen man dann von seinen Torhütern behält, ja gute Frage. Bis zum Zeitpunkt wo man sich entscheiden musste, hat Quenstedt keine Bäume ausgerissen. Das mag an den geringen Spielanteilen gelegen haben oder aber einfach auch am Respekt vor den Gegenern. Im gleichen Maße, wie Eijlers über den Saisonverlauf nachgelassen hat, hat sich Quenstedt gesteigert und nun bei der Verletzung richtig groß aufgespielt. Aus heutiger Sicht hätte man mit Quenstedt und Gustavsson in die neue Saison gehen können. Aus damaliger Sicht halte ich die Entscheidung für richtig. Und da ich davon ausgehe, dass auch wieder Zeiten auf den SCM zukommen, in denen es nicht wie von ganz allein läuft, ist mir die Mischung eines jungen und eines erfahrenen Torhüters ganz sympathisch. Eine sportliche Inkompetenz kann ich für mich dabei nicht erkennen.
Auch zur allgemeinen Kritik an der Änderung des Nachwuchsmodells eine Anmerkung von mir: Die Randbedingungen haben sich von 2002 bis 2011 gravierend geändert. Damals war der SCM Spitzenklasse und jeder Nachwuchsmann, der die Perspektive auf die Erste hatte, hat sich alle 10 Finger nach einem Vertragsangebot geleckt. Die Konditionen waren auch wichtig, man musste den Jungs aber auch keine utopischen Preise für die ersten Profijahre bieten.
Wenn Du heute ein Angebot machen würdest, hören sich die Berater und Spieler sicher erst mal um, ob es gleichwertig oder besser noch woanders gibt. Man muss also die Attraktivität mit Preisaufschlägen ausgleichen - zusätzlich zu den Kosten, die man für die Ausbildung schon hatte.
Dazu kommt, dass andere Vereine mitlerweile ebenfalls Nachwuchskonzepte haben und ambitionierter Nachwuchs nicht mehr 300km abwandern muss. Da kann man auch in Berlin, oder Gummersbach bleiben. Es wird also schwieriger, die Talentierten Jungs, die dann auch erst noch auszubilden sind, nach MD zu locken.
Ganz wichtig ist, dass der auszubildende Nachwuchs dem Verein weiterhilft. Was nützt es mir, wenn ich die halbe Bundesliga ausbilde und die Jungs dann gegen mich spielen? Welche Nachwuchskräfte der letzten Jahre, haben denn der Ersten noch echte Impulse gegeben? So viele kommen dabei gar nicht rum.
Und dass man das wenige Geld nicht auf verschiedene Baustellen verteilt, sondern besser auf das Top-Produkt konzentriert, halte ich wirtschaftlich betrachtet für richtig.