Der zu Guttenberg Thread

  • War der Rücktritt von Theodor zu Guttenberg richtig 41

    1. Ja, Rücktritt ist richtig! (33) 80%
    2. Nein, Rücktritt hätte nicht sein müssen! (7) 17%
    3. Ist mir egal! (1) 2%

    So, bisher steht bei uns Handballer ja noch gar nix zu KTzG, Politik ist scheinbar langsam out ;) oder an anderen Stellen zu oft vertreten, ich finde das Thema trotzdem interessant und ich denke, es verläßt uns auch noch nicht so schnell. Einfach mal ne sehr simple Umfrage dabei, Argumente kann man ja hier im Thread austauschen und darüber diskutieren, wer die bösen sind, ob der Rücktritt zu spät war, sollte er zurückkommen und wie wichtig das Schummeln für Politiker ist.

    Einleitend hier einfach mal ein Aufsatz aus dem Netz gelinkt, den ich persönlich recht gelungen finde:

    Der Verteidigungsminister der Herzen

  • Deshalb ist er ja auch im "off-Topic"-Forum gepostet. ;)

    Naja, es ist schon ein Thema von großem Interesse. Ich persönlich frage mich ja, welche großen Leistungen man dem guten KT zu Gute schreibenkann, dass ihn so viele zurüc wollen. Die nicht wahrgemachte Rücktrittsdrohung in der Opel-Kampagne, eine halbgare Bundeswehrreform, die zwar die Wehrpflicht abgeschafft, aber noch nicht geklärt hat, wie man denn die ganzen Zivis und Soldatenstellen besetzen soll? Als einziges wird wohl die Tatsache bleiben, dass er als erster Politiker den Einsatz in Afghanistan "politisch unkorrekt" als Krieg bezeichnet hat. Aber reicht das, um quasi Polit-Popstar zu werden? Aber vielleicht habe ich auch nicht immer aufgepasst und den Überblick verloren. ;)

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

    • Offizieller Beitrag

    Meine Tochter musste - wie ich in der Mittelstufe auch - grade Gottfried Kellers "Kleider machen Leute" lesen "dürfen".

    Aktuell erinnert mich dieses Stück sehr an diese hochgepuschte Kunstfigur die uns als perfekter Politiker hat durchgehen sollen. Je mehr man sich intensiv mit der Entstehung des Starkults um KTG beschäftigt, desto entsetzter kann man werden.

    • Offizieller Beitrag

    Selbstverständlich musste er zurücktreten ... eigentlich hätte er es bereits viel früher gemusst. Den Hype um KTG versteht man nur, wenn man die Bild versteht ... ansonsten hat der gute Mann rein gar nichts geleistet ... und produziert sich als reiner Populist!
    Der Politik wird es ohne ihn eher besser als schlechter gehen - meine Meinung!

  • Ich fand ihn eigentlich bis dato als Mensch recht sypathisch. Er hob sich in dieser Beziehung wohltuend von den anderen Mitgliedern seiner Kaste ab.

    Rein fachlich hat er leider auch nicht mehr getaugt als viele andere Köpfe aus Berlin oder sonstwo. Ich sag´s mal mit den Worten meines Gespannpartners, seines Zeichens Berufssoldat mit Bosnien- und Afghanistanerfahrung: " Wir brauchen keine Popstars als Politiker. Er mag zwar ziemlich beliebt sein, aber als Verteidigungsminister ist er eine große Flachschippe".

    Sich dann auch noch einen solchen Fauxpas zu leisten und dann, wie fast jeder Politiker erst mal alles abzustreiten, geht überhaupt nicht. Gerade in der heutigen Zeit der politisch korrekten Lebensweise (wie mich das :kotzen: ) ein unverzeihlicher Fehler. Man könnte ja darüber hinwegsehen wenn der Mann noch fachlich kompetent gewesen wäre. Aber so hat er sich letzten Endes sein Grab selber geschaufelt und ertappte Hochstapler sind als Volksvertreter leider untragbar. Auch oder gerade wegen ihrer Unglaubwürdigkeit.

    Deshalb :tschau: :D

  • Der Rücktritt war richtig, etwas spät und doof begründet von ihm, aber welcher Politiker geht raus und sagt, Leute, ich habe Mist gemacht, ich entschuldige mich und trage die Konsequenzen?

    Den blödesten Schnack aber brachte die Kanzlerin, mit ihrem, ich hab ihn nicht als wissenschaftlichen Assistenten eingestellt, bla bla.
    Damit hat sie die Akademiker doch erst in Rage gebracht.

    Immerhin, er mußte zurücktreten, trotz der Unterstützung der BILD, Deutschland ist noch nicht verloren.
    Der schwedische Arbeitsminister ist immer noch im Amt, obwohl er sich auch seinen Dr. erschlichen hat.

    Nun muss man aber den Filz an der Uni in Bayreuth aufarbeiten, denn da lief doch einiges krumm, angefangen von der Zulassung zum Doktor bis hin zum Summa cum laude.

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

    • Offizieller Beitrag

    Gerade in der heutigen Zeit der politisch korrekten Lebensweise (wie mich das :kotzen: ) ein unverzeihlicher Fehler.

    Also, ehrlich gesagt, die Frage, sich einen Doktortitel durch Schummeln und Betrügen zu erschleichen, das ist (jedenfalls für mich als Akademiker) keine Frage von politival correctness. Abgsehen davon, dass es auch ein Straftatbestand ist, die Urheberrechtsverletzung ...

  • Politiker zu sein, hat immer etwas mit Vertrauen zu tun. Nicht nur, hat er ein Plagiat benutzt, um an seinen Doktortitel zu kommen, er hat deswegen auch noch gelogen. Deswegen, finde ich persönlich, sollte er zurücktreten.
    Die Unterstützung durch die Bild macht ihn auch nicht sonderlich sympathisch...

    Der Irrsinn ist bei einzelnen etwas Seltenes - aber bei Gruppen, Parteien, Völkern, Zeiten die Regel.
    - Friedrich Nietzsche

  • Also, ehrlich gesagt, die Frage, sich einen Doktortitel durch Schummeln und Betrügen zu erschleichen, das ist (jedenfalls für mich als Akademiker) keine Frage von politival correctness. Abgsehen davon, dass es auch ein Straftatbestand ist, die Urheberrechtsverletzung ...


    Ich meinte auch eher das Abstreiten der Vorwürfe.

  • weiss jemand was denn mit der gutachter-kommision passiert ist, welche die Dr-Arbeit mit summa cum laudae bewertet hat?

    • Offizieller Beitrag

    KT sieht doch blendend ;) aus und ist Liebling der Medien. Das reicht dem Volk traditionell als Qualifikation aus!

    Ich kann nicht nachvollziehen, dass es Leute gibt, die ernsthaft der Überzeugung sind, er hätte nicht zurücktreten müssen. Die Arbeit war bestenfalls vorsätzlicher Beschiss. Planmäßig über einen langen Zeitraum. Schlimmstenfalls hat er sie gegen Kohle schreiben lassen. Vor der Öffentlichkeit und dem Bundestag hat er was anderes behauptet.

    Er war Chef der Bundeswehrhochschulen. Jener Bundeswehrhochschulen, deren Absolventen, die beim Beschiss bei kleineren Seminararbeiten erwischt wurden, degradiert oder gar gefeuert wurden. Dazu gibt es Utreile vom Bundesverwaltungsgericht. Alleine aus diesem Grund, durfte der Chef nicht bleiben. Was für Offiziersanwärter gilt, muss erst recht auch für den Chef gelten. Ich persönlich finde dieses Argument alleine so stark, dass man die ganze Debatte über Glaubwürdigkeit und Belügen der Öffentlichkeit außen vor lassen kann.

    Die wesentlichen notwendigen Konsequenzen sind gezogen worden. Es steht noch das offizelle "Urteil" aus, dass er vorsätzlich beschissen (ich weiß auch gar nicht, wie man fahrlässig bescheißen könnte) hat. Dass das so kommt, wurde gestern ja schon vermeldet. Und wohl noch eine Geldstrafe für die strafrechtlichen Verfehlungen. Damit ist die Geschichte durch. Sollte das "Urteil" der Uni so kommen, wie zu erwarten ist, ist Herren Guttenberg auch eine Rückkehr in die Bundespolitik versperrt.

    Er soll sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen, das eine oder andere lukrative Aufsichtsratspöstchen annehmen und gutt ist...

  • Selbstverständlich musste er zurücktreten ... eigentlich hätte er es bereits viel früher gemusst. Den Hype um KTG versteht man nur, wenn man die Bild versteht ... ansonsten hat der gute Mann rein gar nichts geleistet ... und produziert sich als reiner Populist!
    Der Politik wird es ohne ihn eher besser als schlechter gehen - meine Meinung!


    Also das trifft ja nun auf jeden zu, insbesondere die permanenten Talk-Show-Quatschen wie Gysi, Roth oder Lafontaine.
    Ich finde es ein bißchen merkwürdig, in mehreren deutschen Sitzen überführte Stasi-Spitzel. In NRW und Hamburg sitzen die Menschen in den Parlamenten, die ganz offen die Abschaffung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung fordern. Ein Trittin beendet die Atomenergie ohne die Endlagerfrage zu lösen und lässt die Dreckarbeit andere machen.
    Es ist bemerkenswert, welche Titelgläubigkeit nach wie vor in diesem Land noch vorhanden ist.
    Hat eigentlich irgend jemand mal die Arbeit von Guttenberg gelesen ? oder hat diese in irgendeiner Form Auswirkungen für das soziale und gesellschaftliche Leben gehabt ? Nein, weder das eine noch das andere. Und deswegen ist das Beschummeln bei einer solchen Arbeit zwar eine riesengroße Dummheit, aber weder wird da jemand umgebracht noch bricht ein Krieg aus. Guttenberg hat sich in erster Linie selbst geschadet und vielleicht noch einer Horde von Wissenschaftsgöttern, die sich viel auf ihren Doktortitel einbilden. Letztere Klientel ist eindeutig in der Überzahl, ein Grund warum ich keine Promotion in Angriff genommen habe, sonst wird man am Ende noch wie die.
    Nimmt man jedoch die Berichte der letzten Woche, dann ist Guttenberg der Pol Pot der Wissenschaft und da sollte man wirklich die Kirche im Dorf lassen.

  • Als der Freiherr von und zu von handwerklichen Fehlern sprach, und versehentlich vergessenen Fussnoten hat sich wohl jeder der schon mal eine größere geisteswissenschaftliche Arbeit - Examen, Diplom, Dissertation - angefertig hat, an den Kopf gegriffen...

    Aber was mich so wundert: wieso denkt alles, der Schönling wäre als Minister tauglich gewesen ??
    Bei allen Problemen lag er daneben, das Tagesgeschäft erledigen doch Beamte und Staatssekretäre.
    1. (war zwischenzeitlich in meiner Zwischenablage verschwunden)..Kundusaffäre: scheibchenweise die ungefähre Wahrheit aber nichts Klares....
    2. Gorch Fock: der Untersuchungskommission voreilig und zu Unrecht vorgreifen und den Kapitän abberufen - keinem anderen Verteidigungsminister hätte die Truppe das durchgehen lassen !
    3. die letzen Nummern in Afghanistan, - Postöffnung, Waffenspielereien... - auch nicht überzeugend
    4. Bundeswehrreform: starke Worte, schwache Planung.....

    Hauptqualität des Mannes: immer frisch gegeelt und gut angezogen.
    PS. Ausschliesslich Springer-Blätter werden Anzeigen der Bundeswehr für die Freiwilligenwerbung schalten.
    ... ein Schuft, wer Böses dabei denkt.....

    .... und im übrigen bin ich der Meinung, dass alle Gymnasien abgeschafft gehören !

    Nicht der Abgrund trennt, sondern der Niveauunterschied. (Lec)

    Einmal editiert, zuletzt von tausendfeuer (4. März 2011 um 16:12)

    • Offizieller Beitrag

    Und deswegen ist das Beschummeln bei einer solchen Arbeit zwar eine riesengroße Dummheit, aber weder wird da jemand umgebracht noch bricht ein Krieg aus.

    Wohl wahr! Aber wenn wir schon beim Thema Verhältnismäßigkeit sind: Wenn ein Arbeitnehmer auch nur ne übrig gebliebene Bulette isst, kann ihm grundsätzlich fristlos gekündigt werden, weil das Vertrauen ja ach so arg gestört ist, dass dem Arbeitgeber eine weitere Zusammenarbeit nicht zugemutet werden darf.

  • Wohl wahr! Aber wenn wir schon beim Thema Verhältnismäßigkeit sind: Wenn ein Arbeitnehmer auch nur ne übrig gebliebene Bulette isst, kann ihm grundsätzlich fristlos gekündigt werden, weil das Vertrauen ja ach so arg gestört ist, dass dem Arbeitgeber eine weitere Zusammenarbeit nicht zugemutet werden darf.

    Sollte man meinen. Tatsache ist jedoch, dass in diesen sog. "Kleinkram"-Fällen vom Arbeitgeber die ausdrückliche Weisung vorher kam, dass übriggeliebene Lebensmittel nicht verzehrt oder mitgenommen werden dürfen. Wenn dann ein Arbeitnehmer trotzdem gegen die Weisung des Chefs handelt, ist er es selbst schuld. Über Sinn und Unsinn von Anweisungen des Chefs kann man eh nicht streiten.
    Wir hatten einen Außenminister ohne jeden Berufsabschluss, der auch noch in der Chaotenszene zu gange war. War das etwa besser ?
    Merke: So mancher, der in die Politik geht, bekäme mit seiner Qualifikation nicht mal einen Job als Hausmeister in der Grundschule. Das nennt man "soziale Auffangfunktion der Politik".

    • Offizieller Beitrag

    Weil es einen Außenminister ohne Berufsabschluss gab, ist es für einen Bundestagsabgeordneten erlaubt sich mal so locker flockig die Dissertation zusammen stellen zu lassen? Es geht hier nicht um einen Lausbubenstreich von vor 20 Jahren. Es geht hier um ein mutmaßliches Vergehen, als er bereits MdB war. Und damit konfrontiert hat er rum lamentiert, Ausflüchte gesucht und musste dann langsam zurückrudern. Verletzung des Urheberrechts ist zwar kein Mord, ist aber auch kein Bagatelldelikt. Problem ist nur, dass das Urheberrecht nicht sehr "populär" ist und vielfach sehr lasch im Rechtsempfinden wahrgenommen wird. Besser wird das Vergehen von zu Guttenberg damit trotzdem nicht.

  • Guttenberg war als Verteidigungsminister nunmal auch quasi der Chef der Ausbildungseinrichtungen der Bundeswehr. Und da geht es schlicht nicht, dass der Oberchef bei der Dissertation bescheisst, während man gleichzeitig Studenten degradiert.

    Ich kann als Förster auch nicht meinen Waldarbeitern arbeitshutzgemässen Holzeinschlag predigen und sie bei Missachtung abmahnen und dann am Wochenende bei nem Bekannten im Garten wilde Saus spielen mit der Motorsäge.

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Wir hatten einen Außenminister ohne jeden Berufsabschluss, der auch noch in der Chaotenszene zu gange war. War das etwa besser ?
    Merke: So mancher, der in die Politik geht, bekäme mit seiner Qualifikation nicht mal einen Job als Hausmeister in der Grundschule. Das nennt man "soziale Auffangfunktion der Politik".

    Fischer ist nicht vorbestraft und hat sich in seiner Zeit in der "Chaotenszene" (die bei seinem Antritt als Minister auch schon weit über zwanzig Jahre zurück lag) somit keine - jedenfalls keine nachgewiesenen - Straftaten zu Schulden kommen lassen. Seine Weltanschauung mag dir nicht passen, seine permanenten Paradigmenwechsel waren mir auch stets suspekt, aber er war kein Straftäter und die bloße Zugehörigkeit zur linken Szene disqualifiziert seit 1945 ja zum Glück niemanden mehr für politische Ämter.

    Wir hatten bis Dienstag auch einen Verteidigungsminister ohne jeden Berufsabschluß, denn mit nur dem ersten juristischen Staatsexamen (das zweite hat er ja 'übersprungen') ist man auch nur ein gelernter Garnichts. Damit kriegt er noch nicht mal eine Anwaltszulassung. Und 'nen Taxischein hat er im Gegensatz zu Fischer auch nicht. Guttenbergs einzige gesicherte Qualifikationen sind Charisma und selbstsicheres Auftreten.

    Politisch war er allerdings doch schon immer eine Luftnummer. Man erinnere sich nur an die Geschichte mit den Gesetzesentwürfen aus der Wirtschaftskanzlei in seiner Zeit als Wirtschaftsminister oder an seine gekonnten 180°-Wendungen in der Frage der Wehrpflicht und in der Kunduz-Affäre. Substanzieller Beitrag des BM zu Guttenberg in irgendeiner politischen Debatte? Nihil. Dazu kommt das überhastete und ferngesteuert wirkende Verhalten in der Gorch-Fock-Geschichte.

    Ich habe mich schon immer gefragt, warum dieses Windei als "politisches Talent" gefeiert wurde, wo er doch politisch noch nie etwas taugte. Ein Talent war er allenfalls in der Außendarstellung und Selbstvermarktung, wobei ihm das ehemalige Frl. von Bismarck auf fragwürdige Art auch noch behilflich sein mußte. Die hat wenigstens eine abgeschlossene Ausbildung, wenn auch ganz unstandesgemäß "nur" als Textilfachverkäuferin. Wenn alle Stricke reißen, kann die Freifrau sich also immerhin um einen Job beim örtlichen h&m bemühen.

    Ergo klar und deutlich: Ja, Joseph Fischer war als Bundesminister allemal besser geeignet als jemand, der sich durch Betrug etwas erschleicht, wofür andere jahrelang hart und intensiv arbeiten und der anschließend in seiner Eigenschaft als Bundesminister diese Vorgänge erst zu bestreiten und dann zu beschönigen versucht.

    Ein Bundesminister braucht nicht zwingend einen Doktorgrad, insofern (aber wirklich nur damit) hat F.J. Wagner Recht, aber er muß sich rechtstreu verhalten. Immer, im politischen und im nicht-politischen Umfeld. Und wenn er das nicht tut und dabei ertappt wird, muß ich zumindest erwarten können, daß er das ihm übertragene Amt (denn man erinnere sich, daß die Regierung uns nicht beherrscht, sondern uns in unserem Auftrag vertritt!) umgehend zurückgibt.

    Daß das über eine Woche dauert, eine peinliche Befragung im Parlament einschließen muß und vor allem, daß die Bundeskanzlerin das Ganze zum Kavaliersdelikt zu verharmlosen versucht, ist unglaublich. Ihre wirklich einzige legitime Option nach Offenbarwerden des Ausmaßes der kopierten Anteile seiner Dissertation, und spätestens nach der Aberkennung seines Doktorgrades durch die Universität, die bereits die eigentliche Nachweishandlung darstellt (das nun anhängende Strafverfahren wegen Urhg-Verstößen ist ja nur eine Folgeerscheinung), hätte darin bestanden, zu Guttenberg die Wahl zu lassen, selbst zurück zu treten oder von ihr entlassen zu werden.