Wurf auf Ziel - Abstand

  • Hallo,

    ich plane für mein Studium (Psychologie) gerade eine Studie (es geht um Aufmerksamkeitsfokussierung) mit Handballspielern und hätte dazu eine Frage.

    In einem Durchgang müssen die Spieler auf ein "einfaches", unbewegliches Ziel werfen, in dem Fall wird das, vereinfacht ausgedrückt, eine Holzplatte mit einem Loch sein. Das Teil muss noch gemacht werden, aber ich nehme mal an, das Loch wird so ca. doppelt so groß sein wie ein Spielball (Größe III). Dazu haben die Spieler nach einem Signal 3 Sekunden Zeit, um zu werfen.

    Das Problem ist jetzt aber, dass ich keine Ahnung haben, in welchem Abstand die Spieler auf das Ziel werfen sollen, damit die Sache herausfordernd, aber nicht unmöglich wird (also mittlere Schwierigkeit wäre toll).

    Mir ist klar, dass das natürlich von den Fähigkeiten der Spieler abhängt, aber es wäre klarerweise fatal, wenn keine oder alle Würfe das Ziel treffen würden. Ich selbst bin kein Spieler und treffe sowieso nie was, wenn ich irgendwas werfe, daher kann ich das ziemlich schlecht abschätzen.

    Daher meine Frage an die Handballspieler, die sowas hoffentlich besser einschätzen können: Welchen Abstand würdet ihr als herausfordernd empfinden?

    Danke schon mal im Voraus.

    PS: Mir ist klar, dass das selbst für einen erfahrenen Spieler wahrscheinlich sehr schwierig ist, aber ich bin für jeden Vorschlag dankbar.

  • Hallo Tomate,

    genau wie Du sagt, hängt die Herausforderung von der Lochgrösse, dem Alters des Schützen, dessen handballerischen Fähigkeiten, ob der Bundestrainer zu sieht oder er viel Geld für einen erfolgreichen Versuch bekommt!

    Da es wohl um Aufmerksamkeitsfokussierung/-verbesserung (?) geht, steht wohl mehr der psychologische Aspekt im Vordergrund. Wenn der eine Proband nun ein Bundesliga-Handballer ist und der andere ein Taubenzücher, dann hast Du den systematischen Fehler schon in die Versuchanordnung eingebaut.

    Du sollte erst eine genaue Hypothese für Deinen Versuch formulieren! Z.B. "Ein A-Jungendspieler triff nachdem er 30 Minuten fern gesehen hat, schlechter das Loch in der Platte!(?)" Nun gilt es die Hypothese zu bestätigen oder zu widerlegen. Die restliche Versuchanordnung darf so wenig wie möglich oder am besten keinen weiteren Einfluss auf den Versuch haben, sollte also unverändert (z.B. Abstand 6 Meter) bleiben.

    Gruss SLN!

  • Hye, Tomate, Du hast wohl zuviel Aktuelles Sportstudio im ZDF geguckt ??
    Da gibts doch das tolle Torwandschiessen und jetzt soll das wohl im Handball eingeführt werden, oder ??? Aber echt:
    Selbst jahrzehntelanges Training mit Handballern aller Altersstufen haben mir keine Aufschlüsse geliefert, wie man die Aufmerksamkeitsfokussierung steuern kann... :cool: :cool: :cool:
    Ich habe auch unkonventionelle Massnahmen probiert:
    Das Abschiessen von ROTHAUS TANNENZÄPFLE (Qualitätsbier der Badischen Staatsbrauerei) war z.B. ein voller Misserfolg, da die Flaschen erst vorher geleert werden mussten. Nachher war kein Werfen mehr möglich... Oder gar das Handballtor, immerhin 2 x 3 m gross und damit ein Mehrfaches als doppeltes Ballloch Gr. III, wird regelmässig verfehlt, egal aus welcher Entfernung und von welcher Stelle aus. Sehr schwierig, eine mittlere Schwierigkeit zu finden... :verbot: :verbot: :verbot:
    Das einzige, was ich herausgefunden habe, war: Je mehr sich der Trainer aufregt, desto mehr wird daneben geworfen.
    :mad: :P :hi:
    Viel Spass noch beim Fokussieren...

  • Hallo,

    Zitat

    Da es wohl um Aufmerksamkeitsfokussierung/-verbesserung (?) geht, steht wohl mehr der psychologische Aspekt im Vordergrund. Wenn der eine Proband nun ein Bundesliga-Handballer ist und der andere ein Taubenzücher, dann hast Du den systematischen Fehler schon in die Versuchanordnung eingebaut.

    Natürlich sind alle Handballspieler ungefähr auf dem selben Niveau, die Altersdifferenz in der Zielgruppe ist zu vernachlässigen und auch die Bedingungen sind für alle Probanden identisch. Das Ziel der Untersuchung (habe ich nur so zur Info dazu geschrieben; ist doch etwas komplexer) ist im Prinzip irrelevant für die hier gestellte Frage. Der dann gewählte Abstand wird dann natürlich während der Untersuchung nicht mehr verändert, aber das eigentliche Problem ist ja die Wahl des Abstandes. Mir persönlich fehlt die Erfahrung, sowie auch die Fähigkeiten um hier eine akkurate Einschätzung zu treffen. Die Handballspieler selbst kann ich dafür noch nicht zu Rate ziehen, da ich wahrscheinlich so schon um jeden Probanden kämpfen muss :)

    LagoTrainer
    :D

  • Da die Informationslage etwas dünn (oder zu geheim :cool: ) ist, kann nur zu einem Vorversuch mit dem vor Dir definierten Setting geraten werden. Hierbei kannst Du dann den besten Abstand für Deine Fragestellung herausarbeiten. Diesen Vorversuch kannst Du natürlich gewinnbringend in Deine Arbeit im Material und Methodenteil einbauen.

  • Selbst jahrzehntelanges Training mit Handballern aller Altersstufen haben mir keine Aufschlüsse geliefert, wie man die Aufmerksamkeitsfokussierung steuern kann... :cool: :cool: :cool:

    Das ist jetzt etwas OT, aber jahrzehntelanges Training hat bei mir immer wieder ergeben, dass die Konzentration sprunghaft steigt, wenn Fehlwürfe bestraft werden - üblicherweise durch Liegestützen. Das gilt jetzt natürlich nur für die einfachen Würfe, also in erster Linie die Serien zum TW einwerfen. ;)