Der Goran Stojanovic ist sicher ein äußerst sympatischer Zeitgenosse, über seine sportlichen Qualitäten muß auch kein großes Wort verloren werden. Er wechselt nun, allen Treueschwüren an seine Wahlheimat Gummersbach zum Trotz, zu den Rhein Neckar Löwen. Das ist ein Verein, bei dem, früher oder später, alle Gummersbacher Leistunghsträger einmal landen.
Wie alle Sportler, ob im Fuß- oder im Handball, begründet auch er den Wechsel nicht des schnöden Geldes wegen, sondern macht sich in Mannheim Hoffnungen, "die Champions-League zu gewinnen". Während andere Ihre Treuelosigkeit mit dem Wunsch nach "neuen Herausforderungen" oder "Kennenlernen von anderern Sprachen und Mentalitäten" begründen, greift der liebe Goran gleich zu den Sternen.
Kann ein Spieler den nicht einfach einmal sagen, daß wenn man über 30 ist und die RNL klopfen an die Tür, die einem die letzten 5 Karrierejahre noch einmal versüßen, jeder Widerstand nicht nur zwecklos sondern auch völlig unsinng ist ? Würden wir und die Presse über einen solchen Spieler herfallen, nur weil er mal die Wahrheit sagen würde ?
Ich glaube eher nicht. In 5 Jahren ist der Goran in Gummersbach sowieso eine blasse Erinnerung an die Übergangszeit von einer Spitzenmannschaft zur Retro-Truppe, die sich Jahr für Jahr um den Klassenerhal müht, im besten Fall noch vergleichbar mit den Großwallstädtern von heute.
Ob er aber mit Kronau-Östringen auch noch die CL gewinnen kann, möchte ich doch, angesichts der Konkurrenz aus dem Norden und Süden, sehr bezweifeln.
Das werden die am Rhein und Neckar auch wissen und die Angel schnellstens nach dem nächsten Qualitätsspieler des VFL auswerfen, nach Adrian Pfahl. Der hat es zur Begründung dann leichter, auch er wird keineswegs das böse Geld als Grund angeben, sondern die Nähe zu seiner Heimat im Schwabenland.
Nur eins wird man auch von Ihm nicht zu hören bekommen: Das in Mannheim ein Handball Profi finanziell und sportlich sehr gut aufgehoben ist. Was ist daran eigentlich so schlimm ?
Gruß
Stefan