Tour de France 2010

Das wird er wohl. Leider wird das zu Lasten seiner Bergfahrer-Qualitäten gehen. Man muss wohl anerkennen, dass Contador der derzeit beste Radprofi der Welt ist. Schleck wird ihn auch in Zukunft nur schlagen können, wenn Contador eine Schwäche zeigt oder mal krank wird. Vom Potenzial her reicht es halt nicht ganz

Tja, früher gab es so ungeschriebene Gesetze, dass nicht bei einem Defekt des Gelben Trikots attackiert wird. Aber so ist Contador halt - ein Fahrer ohne jegliche sportliche Ehre.

Zitat

Original von Steinar
Tja, früher gab es so ungeschriebene Gesetze, dass nicht bei einem Defekt des Gelben Trikots attackiert wird. Aber so ist Contador halt - ein Fahrer ohne jegliche sportliche Ehre.

Völliger Firlefanz. Auf der 2. Etappe sorgte Cancellara mit unmöglichen Gebaren dafür, dass das Rennen neutralisiert wurde, als die Schlecks schon abgehängt waren nach Stürzen im Feld. Das ganze Saxobank-Team jammerte rum wegen des ach so gefährlichen Kurses.
Und nur einen Tag später ist es eben jener Cancellara, der ordentlich Gas gibt mit Ändi im Gepäck auf dem Kopfsteinpflaster, als Contador gestürzt war.

Und dann war es letztlich auch kein Defekt sondern Dusseligkeit von Schleck. Vorne auf´m großen Blatt, hinten auf´m großen Ritzel, schräger geht die Kettenlinie nicht, dann schaltet er und fährt gleichzeitig über ne Bodenunebenheit, schwupps ist die Kette unten.

Aus meiner Sicht gab es keinen guten Grund für Contador zu warten.

Auf der zweiten Etappe und dritten Etappe waren weder Schleck noch Contador in Gelb unterwegs. Von daher spielen diese bei der Beurteilung des Bruches dieses Ehrenkodex keine Rolle. Tja, nach dem Zeitfahren hat Contador genau die Sekunden Vorsprung, die er durch diese Attacke herausgefahren hat. Ein Makel wird ihm bleiben.

Tja, und das Zeitfahren heute hat gezeigt, dass Schleck unbedingt schalten üben muss oder noch besser, sich von diesem SRAM- Mist trennen.

Die Sache mit der 2. und 3. Etappe halte ich für schwerwiegender, auch wenn keiner von beiden in Gelb fuhr. Auf der 2. Etappe maulen die Saxobänkler rum, zu gefährlich (Voigt sprach von Mördern, die die Strecke geplant hätten) und Cancellara bequatscht die Tour-Leitung so lange, bis die Etappe neutralisiert wird. Tags drauf, als es über Kopfsteinpflaster geht (Achtung: gefährlich) wird Vollgas gegeben, als Konkurrenten zu Fall kamen bzw. behindert wurden.
Nach der Logik des Vortages hätte man warten müssen bis alle wieder da waren.

Ungeschriebene Gesetze, pfff, mir würden es reichen, wenn sich die Radprofis an die geschriebenen hielten ...

Edit:

http://velonews.competitor.com/2010/07/news/s…e-france_130862

Und woanders machte jemand drauf aufmerksam, dass Contador in den Medien und in Foren als A... da steht, weil er gegen ein ungeschriebenes Gesetz verstoßen haben soll, während Renshaw fast völlig vergessen wurde.
Zur Erinnerung, dass ist der, der mitten im Sprint Kopfstöße verteilt.
Wenn´s dumm läuft bei sowas, gibt´s Tote, bei Contadors Aktion ist niemand gefährdet gewesen ...

Rennshaw wurde auch entsprechend bestraft, oder?

Das schon, er wurde von der Tour ausgeschlossen, aber in den Medien wurde der Vorfall kaum erwähnt, während Contador zum größten Charakterschwein gemacht wird.

Nur mal nebenbei, ich mag Contador nicht, nichtsdestotrotz geht mir die Berichterstattung darüber auf den Geist.