Wechsel feststehend 2010/2011

Für Galia wahrscheinlich gar kein schlechter Wechsel. Er wird bei Großwallstadt (in Zusammenarbeit mit Lemgo) nicht weniger verdienen, er ist deutlich näher an seiner tschechischen Heimat, sportlich ist es jetzt nicht der riesige Unterschied ob er um Platz 7 oder Platz 9 spielt, und er ist endlich wieder die klare Nummer 1 was für sein Ego ein ziemlich wichtiger Faktor sein dürfte.
Die Tatsache wieder unumstritten Stammtorhüter zu sein, könnte auch ausschlaggebend dafür sein, dass Galia wieder zu seiner alten Form findet. Falls er das schafft hat der TVG einen gleichwertigen Ersatz für Andersson verpflichtet, falls nicht war es der berühmte Satz mit X. Ende des Jahres werden wir es beurteilen können.

Zitat von eckes99

Zu Galia fällt mir nur eines ein:

Er zog nach Lemgo um Championsleague zu spielen und die große Kohle zu machen

Geld und Wahnvorstellungen verderben eben doch alles

Gings ihm heute in Göppingen schlechter?

Der TVG muss sparen und verliert 3 wichtige spieler und gönnt sich dafür halt Galia aus rein wirtschaftlichen
gründen

Was ist denn daran verwerflich mehr Geld verdienen zu wollen ?

Und außerhalb von Göppingen war die damalige sportliche Perspektive in Lemgo die bessere - was Stand heute sicher anders zu beurteilen ist.

Im Übrigen hatte GP ja auch etwas von dem Wechsel

Scheffhexe: da hast Du schon recht, sportlich und finanziell war damals ein Wechsel nach Lemgo nachvollziehbar. Das Getöse kann man aber nicht so einfach ausblenden, denn das Getöse ist der eigentliche Grund für die Schadenfreude. Die Art und Weise mit der Galia direkt nach seiner Vertragsverlängerung in Göppingen seinen Wechsel betrieben hat, war schon mehr als erbärmlich. Daher rührt die Schadenfreude ja auch daher, dass er jetzt beim TVG den Traditionsverein lobt. Denn bei einem Traditionsverein wollte er damals unbedingt weg. Sportlich ist Galia noch den Beweis schuldig geblieben, dass er ein Torhüter für einen Topclub ist. In Lemgo kam er mit der Konkurrenzsituation nicht zurecht und konnte seine Leistung nicht abrufen. Damit wird es immer schwer sein zu einem Topclub zu kommen.

Zitat von haruki

galia hat lange zeit in göppingen gut gespielt. er war auch ne ganze weile dem verein treu und hat dann eben noch mal ein anderes angebot angenommen. hier schimpft doch auch keiner über lichtlein! was hat er denn der armen göppinger fanseele so schlimmes getan?
er wechselt ja nicht mal direkt von göppingen, das ist ja schon eine ganze weile durch.

Du hast den Beitrag von Ronaldo schon gelesen, oder?
Ich wiederhole aber gerne nochmal: Der Abgang von Galia in Göppingen war unter aller Sau! Und so etwas verzeiht die Fanseele nicht so schnell, egal ob in Göppingen oder anderswo.
Den Wechsel von Galia mit dem von Lichtlein zu vergleichen zeigt deutlich, dass Du von der Materie in diesem Fall keine Ahnung hast. Mit Deiner Aussage beleidigst Du Lichtlein schon beinahe und vergleichst nicht Äpfel mit Birnen sondern Äpfel mit Schalentieren...

Für den Wechsel an sich, senden wir Göppinger aber gerne noch heute einen Dankesgruß ins Lipperland!

Haruki, extra für DIch (und dann soll es an dieser Stelle von mir auch gut sein mit dem alten Thema) eine grobe Zusammenfassung der Geschichte:
Martin Galia wurde in Göppingen für seine tollen Leistungen gefeiert, man hat ihm regelrecht den roten Teppich ausgerollt und ein Vertragsangebot unterbreitet, dass für Göppingen zu dieser Zeit alle bis dahin gekannten Dimensionen gesprengt hat. Galia hat gerne akzeptiert und im Herbst/Winter 2007/2008 einen Vertrag in Göppingen bis Juni 2012 (!!!) unterschrieben. Er wollte in und mit Göppingen "etwas großes aufbauen" (so von wegen große Tradition, tolles Konzept...) und war unterm Hohenstaufen auf dem Weg zum Volksheld.
Einige Wochen(!) später ist ihm dann aber ein Angebot aus Lemgo auf den Tisch geflattert, dass ihm irgendwie den Verstand getrübt haben muss. Ohne mit irgendjemand in Göppingen darüber gesprochen zu haben, gibt er bei einem Länderspiel in Tschechien einem Journalisten ein Interview, in dem er ganz einfach rotzfrech sagt "ab Sommer spiele ich in Lemgo!". Als ob das noch nicht genug gewesen wäre, hat er im selben Interview dann eine angebliche ausländerfeindliche Stimmung in Göppingen für den Wechsel verantwortlich gemacht.
Tja, und damit hat er sich in Göppingen halt nachhaltig viele Freunde gemacht.

Zitat von haruki

genau gesehen kam er aus dem mittelmaß, blieb im mittelmaß und geht zum nächsten aus dem mittelmaß. aber immerhin stets bei vereinen mit einer gewissen tradition

klar kann ich trollinger aus dieser warte auch verstehen. wirklich kein rühmlicher abgang. ich frag mich halt nur, ob jemand auch die wirklichen hintergründe jemals erfahren hat. kein mensch verlängert derart extrem lange um wenige wochen später so abzutreten. entweder ist da irgendwas ausserhalb des spielfeldes im privaten bereich passiert oder lemgo hat ein wirklich unmoralisches angebot gemacht.

wenn jeder spieler, der trotz vertrag wegen eines besseren angebotes zu einem anderen verein kein engagement mehr aus der liga erhalten sollte, gäbe es ziemlich viele freie stellen in der liga. klar, toll finde ich diese entwicklung auch nicht. aber man kann auch übers ziel hinausschießen.

Die lange Verlängerung in Göppingen ist erklärbar. Er hat zwar eine gute Gehaltserhöhung und einen Porsche Cayenne bekommen. Er hat aber nicht ein Gehalt bekommen, wie er es bspw. bei einem Topclub bekommen hätte, dafür eine relativ lange Vertragslaufzeit. Bei solch langen Verträgen geht immer der Verein das größere Risiko (Verletzung, Leistungsabfall, etc.) ein, bietet dem Spieler längere Sicherheit und der verzichtet dafür auf ein paar Euro. Allein ein zusätzlicher Umzug verschlingt ja eine Menge Kohle. Das Angebot aus Lemgo mit der frischen "Heristo-wir-wollen-in-die-CL-Kohle" war deutlich höher. Göppingen hat auch durch Ablöse profitiert und aus der Warte kann es in Göppingen heute jedem egal sein.

Es geht um die Art und Weise und insofern kann man den Galia-Wechsel von FAG zum TBV nicht beliebig mit allen Wechseln vergleichen, bei denen es um ein höheres Gehalt geht. Im Prinzip geht es um drei Stufen:
1) Spieler wechselt nach Ende seiner Vertragslaufzeit - alles in Ordnung
2) Spieler wechselt gegen Ablöse schon früher - nicht schön, wenn sich die beiden Vereine einigen und der Spieler zustimmt, grundsätzlich ok
3) Galia ignoriert bestehenden Vertrag, FAG erfährt aus der Presse, dass er vorzeitig wechseln will und er selbst kommentiert an Ostern, dass er nach dem Sommer definitiv nicht mehr in GP spielen werde - das ist ein ganz anderes Kaliber...

Es geht also nicht darum, dass Spieler "boykottiert" werden, die vertragsgemäß wechseln oder in gemeinsamer Abstimmung mit anderen Partnern den Vertrag ändern. Es geht um Spieler, für die offensichtlich Verträge nur zum eigenen Vorteil genutzt werden, die Pflichten werden ignoriert. Das ist eine gefährliche Entwicklung, denn ein Spieler kann nicht zur Leistung gezwungen werden. Wenn Spieler sich dann so verhalten, dann sollte das künftigen potenziellen Arbeitgebern schon zu denken geben.

Grundsätzliche Übereinstimmung, ich sehe das bei den interessierten Vereinen aber schon etwas differenzierter. Ein Angebot an den Spieler zu machen und dann den möglicherweise abgebenden Verein anzusprechen wäre das nächste. Korrekt wäre es dann - so hat es bspw. Michael Kraus 2007 gemacht, der sich mMn grundsätzlich korrekt verhalten, aber dumm kommuniziert hat - dass der Spieler sagt: ich wäre bereit zu wechseln, aber die Vereine müssen das untereinander klären. Aber die Spieler-Aussage "ich gehe definitiv", die ist schon der Hammer.

Da finde ich es nur konsequent, wenn es für solche Spieler schwer fällt einen neuen Verein zu finden. Muss sich der neue Verein bewusst sein, wie der Spieler tickt, welches Risiko er eingeht und dass dieser Spieler bei einem künftigen Wechsel ein vergleichbares Theater abziehen könnte. Sehe ich auf der anderen Seite genauso, bin ja auch dafür, dass es sich rumspricht, wenn ein Verein ausstehende Gehälter hat, Gehälter kürzen muss, weil er sich verkalkuliert hat, etc. Auf der einen Seite dürfen Spieler nicht nur auf den Betrag schauen, der im Vertrag steht sondern müssen auch ein Verhaltensmuster des neuen Arbeitgebers bewerten. Andersherum genauso.